Kürbisauswahl auf dem Krewelshof

Kürbisanbau – richtig pflegen und ernten

Letzte Aktualisierung am 27. Oktober 2021 von

Der Kürbis hat in den letzten Jahren ein richtiges Revival erlebt. Nicht nur in der Landwirtschaft hat der Kürbisanbau eine immer größere Rolle eingenommen, auch in den heimischen Gärten erfreut sich die Beerenfrucht einer immer größeren Beliebtheit. Was man beim Anbau und bei der Ernte berücksichtigen muss, erklären wir hier.

Kürbisanbau: Der Standort ist wichtig

Zunächst sollte man sich, wenn man einen kleinen bis mittelgroßen Garten hat, für eine Kürbissorte entscheiden. Wenn man mehrere Sorten auf zu kleinem Raum anpflanzt, birgt das die Gefahr, dass die Sorten sich kreuzen, dies geschieht beim Kürbis wohl recht schnell. Bei ungewollten oder ungeplanten Kreuzungen kann es passieren, dass die Früchte Bitterstoffe entwickeln, die zum Teil ungenießbar, zum Teil sogar giftig sein können. In diesem Fall taugen die Beeren nur noch als Zierkürbisse, was natürlich schön anzusehen sein kann.

Besonders beliebt, sowohl zum Anbau als auch zum Verzehr, ist seit einigen Jahren die Sorte Hokkaido. Diese Kürbisart zeichnet sich durch einen schnellen Wachstumsprozess aus, was den Vorteil hat, dass zwischen der Aussaat des Kürbisses und der Ernte mitunter sogar weniger als vier Monate vergehen.

Für eine Sorte entscheiden

Das bestätigt auch Diplom-Agrarökonom und Kürbisexperte Theo Bieger, der auf seinem Krewelshof in Nordrhein-Westfalen seit einigen Jahren erfolgreich Kürbisse anbaut und vermarktet: „Der Hokkaido ist bei uns die wichtigste Sorte“, erklärt der Landwirt. Hat man sich für eine Sorte entschieden, sucht man den besten Standort. Kürbispflanzen mögen es, wenn sie an einem windstillen Ort wachsen können, der zudem warm und sonnig ist. Doch mit der Sonneneinstrahlung muss man aufpassen: „Wir hatten auch schon Kürbisse mit Sonnenbrand. Das gibt unschöne Stellen und Verfärbungen, und der Kürbis geht kaputt“, erklärt Theo Bieger. „Die sind dann auch nicht mehr als Tierfutter zu gebrauchen, die werden dann einfach faul“, so Bieger. Doch es kann noch schlimmer kommen: „Letztes Jahr sind bei uns auf dem Feld sogar Kürbisse geplatzt“, fährt Landwirt Bieger fort. „Der Kürbis platzt einfach, weil die Sonne zu stark drauf scheint und er sich von der Mitte her ausdehnt.“

Theo Bieger gibt ein paar Tipps für den erfolgreichen Kürbisanbau: „Das Schöne am Kürbis ist, dass er bodenunabhängig ist. Selbst ein steiniger Boden mit wenig Erdanteil ist geeignet, wenn die Pflanze und die Frucht richtig gedreht sind, also der Keimling mit der Spitze nach unten und genug Feuchtigkeit hat, dann wächst der Kürbis. Ein Kürbis wächst auch auf dem Misthaufen, da fühlt er sich sogar sehr wohl. Ein Kürbis ist relativ anspruchslos. Eine ideale Pflanze auch für Anfänger. Ein bisschen was kann man dennoch falsch machen: „Wenn man den Kürbis auf Sandboden setzt, wenn man ihn nicht wässert und nicht beachtet, dass mögen Kürbisse nicht.“

Tipps für die Kürbisernte

Auch für die Ernte hat der erfahrene Landwirt einige Tipps: „Sie sollten darauf achten, dass der Stängel abgereift, also hellbraun verfärbt ist.“ Wenn man die Frucht von der Kürbispflanze trennt, sollte man darauf achten, dass man den Kürbis dabei nicht verletzt. Sonst könnte der Kürbis schneller faule Stellen bekommen. „Der Kürbis ist wie eine Blume“, erzählt Theo Bieger, „wenn Sie eine Blume verletzen, dann welkt sie sehr viel schneller. Deshalb ernten wir unsere Kürbisse auch sehr vorsichtig.“ Und: Man sollte den Kürbis erst zuhause waschen. Viele Kürbisse kommen schon gewaschen in den Supermarkt, darauf verzichtet man auf dem Krewelshof aber bewusst: „Wenn man den Kürbis erst zuhause wäscht, können auch weniger Viren und Bakterien eintreten, zum Beispiel an Haarrissstellen“, erklärt Bieger.

Nicht am Kürbis klopfen

Bieger hält nicht viel davon, wenn man vor dem Kauf eines Kürbisses die Frucht abklopft, um den Reifegrad einzuschätzen: „Dafür braucht man so viel Erfahrung, die haben die meisten Leute nicht. Man sollte dem Kürbis rund herum ansehen, dass er keine Faulstelle und keinen Sonnenbrand hat und dass der Stängel in Ordnung ist. Dann hat man schon eine gute Wahl getroffen.

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