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Was ist der Unterschied zwischen Zement und Trasszement?

Trasszement – innovativer Baustoff aus der Antike

Letzte Aktualisierung am 23. November 2023 von Mika Lehmann

Bild: praphab144 / stock.adobe.com

Zement kommt als vielseitiger Baustoff in so gut wie jedem Bauprojekt zum Einsatz. Ob als Bindemittel oder Betonguss, die Anforderungen an die Inhaltsstoffe sind hoch. Eine besondere Form von Zement ist Trasszement, eine bereits im Römischen Reich eingesetzte Mischung aus Zement und fein gemahlenem Trass. Trass ist ein Vulkangestein aus der Gruppe der Puzzolane, weshalb Trasszement auch als Puzzolanzement oder Portland-Kompositzement im Handel erhältlich ist. Hier erfahren Sie mehr über die Eigenschaften und Vor- und Nachteile von Trasszement und seine Einsatzmöglichkeiten in Haus und Garten.

Was ist Trasszement?

Trasszement besteht aus Zement, also einer Mischung aus Kalkstein und Ton. Hinzu kommt Trass, ein vulkanisches Gestein aus Silizium- und Aluminiumoxiden. Diese Ausgangsstoffe werden fein gemahlen, im für den Einsatzzweck korrekten Verhältnis miteinander vermischt und kurz vor der Verarbeitung auf dem Bau zu Zementmörtel angerührt. Sie können Trasszement mischen, indem Sie ihn im richtigen Verhältnis mit Sand und Wasser versetzen. Der Mörtel härtet durch eine chemische Reaktion, die Hydratation, vollständig aus und bildet eine feste Verbindung.

An dieser Stelle unterscheidet sich Trasszement von normalem Zement, denn Trass legt sich um die durch die Hydratation entstandenen Verbindungen und umhüllt diese. Die besonderen Eigenschaften von Trasszement beruhen auf dieser Verbindung.

Eigenschaften von Trasszement

Bei der Arbeit mit Trasszement fällt dem erfahrenen Zementnutzer sofort auf, dass dieser Stoff langsamer als herkömmlicher Zement aushärtet. Die Trassbestandteile benötigen Zeit, um sich um die bei der Hydratation entstehenden Kristallstrukturen zu legen. Ist dies geschehen, so machen sie den Beton jedoch wasserdicht. Ausblühungen, also die Ablagerung von Kalk an der Oberfläche des Betons, werden durch diese Ummantelung verhindert. Zur langfristigen Schönheit der mit Trasszement errichteten Objekte trägt auch bei, dass der Zement gegenüber Verwitterung besonders stabil ist. Trasszement neigt weniger zur Bildung von Rissen und weist Wasser ab, das durch Frosterosion zur Abnutzung der Oberfläche des Betons beiträgt.

Zement und Trasszement – der Unterschied

Vorteile

Der größte Vorteil von Trasszement ist seine wasserdichte Oberfläche durch seine geringe Porengröße. Er ist so nicht nur im Außenbereich als Mörtel exzellent verwendbar, sondern kann auch zum Guss von ganzen Betonobjekten verwendet werden. Die hohe Wasserdichtigkeit macht den Trasszement witterungsbeständig, reduziert Erosionen durch Frostsprengung und sorgen so für eine lange Haltbarkeit der Bauwerke. Zusätzlich verhindert Trasszement Ausblühungen und ist elastischer als normaler Zement, wodurch im Laufe der Zeit weniger Risse entstehen.

Nachteile

Trasszement eignet sich nicht für den Einsatz mit Eisenarmierungen. An den Kontaktstellen von Eisen und Trasszementbeton kommt es zu einer chemischen Reaktion, die beide Bauteile angreift und schwächt. Zusätzlich vergrößert sich bei der Reaktion das Volumen der Eisenbauteile, was im Laufe der Zeit zu einem Aufplatzen führen kann. Daneben härtet Trasszement deutlich langsamer als normaler Zement aus, was die Arbeitsdauer und damit Baukosten erhöht. Nicht zuletzt ist Trasszement auch etwa doppelt so teuer wie Standardzement (etwa 5 Euro für 25 kg Standardzement gegenüber 10 Euro für 25 kg Trasszement).

Überblick der Vorteile und Nachteile gegenüber Standardzement

VorteileNachteile
Wasserdichte OberflächeHärtet langsamer aus
Resistent gegenüber RissbildungSollte nicht mit Eisenarmaturen eingesetzt werden
Verhindert ErosionHöhere Materialkosten
Reinigung durch Minderung von Ausblühungen selten notwendig 

Einsatzmöglichkeiten für Trasszement

Wenn Sie Trasszement richtig verarbeiten, können Sie ihn sowohl im Haus als auch im Garten einsetzen. Im Haus eignet er sich theoretisch für alle Anwendungen, spielt seine Vorteile aber vor allem in feuchten Umgebungen wie Bädern oder in Waschküchen und Garagen aus. Im Garten sorgt er für stabile Verbindungen in Gartenmauern, ist der ideale Mörtel für Terrassenfliesen und eignet sich sogar für die Arbeit unter Wasser und zum Gießen von Betonobjekten, etwa für die Wanne von einem Gartenteich. Auch bei Restaurationsarbeiten, etwa von Denkmälern oder denkmalgeschützten Häusern, kommt Trasszement zum Einsatz und sorgt für ein originalgetreues Endergebnis.

 

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