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Das Reetdach verleiht Häusern ein traditionelles Äußeres

Reetdach – Urlaubsstimmung für das Eigenheim

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Meeresrauschen in den Ohren, ein salziger Geruch in der Nase und Wind in den Haaren – ein Reetdach erinnert unweigerlich an unbeschwerte Urlaubstage an der Küste. Gerade in Norddeutschland ist das Reetdach eine weit verbreitete Dacheindeckung. Vor allem bei älteren Häusern im Norden besteht das Dach oft aus getrocknetem Schilfrohr. Doch auch bei einem Neubau, könnte das Reetdach dem Haus das gewisse Etwas geben und außerdem stets die Erinnerungen an die entspannten Urlaube an Nord- und Ostsee wecken. Doch eignet sich die Dacheindeckung wirklich für den Hausbau?

Woraus besteht ein Reetdach?

Das Reetdach zählt zu den ältesten Möglichkeiten sein Dach einzudecken. Die alte Bautradition geht vor allem auf die Natürlichkeit der Dacheindeckung zurück. Das Reet, also der Baustoff, der dem Reetdach seinen Namen verleiht, ist Schilfrohr, das vor allem an Ufern oder auf sumpfigem Gelände wächst – kein Wunder also, dass es vor allem in den nördlichen Küstenregionen Deutschlands so beliebt ist. Um es als Dacheindeckung zu verwenden, wird das Schilfrohr getrocknet.

Dachdecker können das Reetdach auf drei verschiedenen Wegen aufbauen:

  • Geschraubtes Dach
  • Genähtes Dach
  • Gebundenes Dach

Für die Arbeit mit Reet hat sich unter Dachdeckern eine eigene Sparte entwickelt, die man als Reetdachdeckerei bezeichnet. Dazu ist besonderes handwerkliches Können nötig, Reetdächer gelten außerdem als Kulturerbe. In Teilen Norddeutschlands wird die Eindeckung von Häusern mit einem traditionellen Reetdach sogar durch Bebauungspläne vorgeschrieben. Um das Dach einzudecken, werden einzelne Lagen des Schilfes auf einer glatten Fläche ausgelegt und mit Draht gebunden.

Das Reetdach in der Vergangenheit

Reet fand seine Verwendung in der Geschichte nicht nur als Dacheindeckung, sondern beispielsweise auch zur Bestickung von Deichen. In der Vergangenheit war das getrocknete Schilfrohr als Baustoff so beliebt, weil es sich um einen natürlichen Rohstoff handelt, der gerade in Uferregionen häufig vorkommt und dementsprechend leicht aufzubringen war. Anders als Dachziegel, die aufwendig hergestellt werden mussten, war das Schilfrohr stets lokal verfügbar.

Reet gilt sogar als einer der ersten Baustoffe, der zur Bedachung von Häusern verwendet wurde. Vor allem in ländlichen Regionen war das Reetdach lange die dominierende Dacheindeckung, während mit der Urbanisierung im Mittelalter das Reetdach in den Städten langsam verschwand.

Reetdach beim Neubau?

Wer einen Neubau plant und seinem Haus ein traditionelles Äußeres verleihen möchte, könnte mit dem Reetdach an der richtigen Adresse sein. Doch ist es sinnvoll, diese Dacheindeckung heute noch für moderne Häuser zu verwenden? Generell eignet sich das Reetdach wohl eher für freistehende Einfamilienhäuser, für andere Haustypen erscheint es einfach zu speziell. Außerdem sollte man bei der Kostenkalkulation für den Hausbau einplanen, dass eine Dacheindeckung mit Reet durch die komplizierte Bedachung deutlich teurer ist, als die Eindeckung eines herkömmlichen Ziegeldaches. Darüber hinaus lässt sich das Reetdach nicht bei allen Dachformen verwenden.

Sollten Sie das jedoch berücksichtigt haben und trotzdem noch ernsthaft ein Reetdach in Erwägung ziehen, werfen Sie einen Blick auf die Vor- und Nachteile des Reetdaches.

Vorteile des Reetdaches

  • Reet besteht aus nachwachsendem Schilfrohr und gilt dabei als besonders ökologischer Baustoff
  • Bietet eine gute Schalldämmung
  • Gilt als widerstandsfähig gegenüber Witterung
  • Bei guter Wartung sehr langlebig
  • Traditionelle, ansprechende Optik
  • Feuchtigkeitsregulierend

Nachteile des Reetdaches

  • Teurer als andere Dacheindeckungen
  • Besonders wartungsbedürftig, meist einmal jährlich
  • Erhöhtes Brandrisiko, dementsprechend strenge Brandschutzbestimmungen
  • Nur erfahrene Dachdecker können ein Reetdach eindecken

Mit dem Reetdach die Tradition am Leben halten

Die Entscheidung für ein Reetdach sollte vor allem aus Überzeugung geschehen. Zwar geht es mit höherem Aufwand einher: so ist nicht nur die Wartung teurer als bei anderen Dächern, auch die Versicherung eines Hauses mit Reetdach wird höher ausfallen als bei einem Ziegeldach. Doch man kann sich auch sicher sein, mit dem Eigenheim herauszustechen. Ein sogenanntes Reethaus erzeugt eine gemütliche und rustikale Atmosphäre. Außerdem hält man als Bauherr so diese traditionelle Dacheindeckung weiterhin am Leben.

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1 Kommentar zu „Reetdach – Urlaubsstimmung für das Eigenheim“

  1. Manuel Löhrmann

    Vielen dank für diese hilfreiche Auflistung der Vor- und Nachteile eines Reetdaches. Mir hat diese Art von Dach schon immer gefallen und mein Dachdecker Freund meinte letztens zu mir, dass er mir dabei helfen würde bei meinem eigenem Heim. Bei den Vorteilen hat mir gut gefallen, dass es feuchtigkeitsregulierend wirkt und denke nun ich will eins!

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