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Alle paar Jahre sollte man den Oleander umtopfen.

Oleander – Tipps für das Umtopfen und Pflegen

Letzte Aktualisierung am 2. Juni 2021 von Alex Mroos

Der prächtig blühende, schnell wachsende Oleander ist im Mittelmeerraum beheimatet und schmückt dort Felder, Wegesränder und Flussufer. Auch in unseren Breiten ist dieser Zierstrauch wegen seiner farbenfrohen Blüten und aufgrund des ausladenden Wuchses als Balkon- und Terrassenpflanze verbreitet. Oleander ist wegen seiner Herkunft nicht winterhart und wird deswegen vor allem als Topfpflanze gehalten, die in jedem Herbst ins Winterquartier verbracht wird, wenn Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon winterfest machen.

Wie jede Topfpflanze ist auch beim Oleander von Zeit zu Zeit ein Umtopfen notwendig. Dabei stellt die Pflanze sowohl an das Pflanzgefäß als auch an die Erde und die Umtopffrequenz ungewöhnliche Ansprüche. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Oleander umtopfen können, um ihm eine optimale Nährstoffversorgung zu garantieren.

Wann und wie oft sollte der Oleander umgetopft werden?

In seinem Leben durchläuft der Oleander zwei Phasen, die jeweils andere Ansprüche an die Pflege stellen. In seinen ersten Jahren befindet sich der Oleander in seiner Wachstumsphase und legt Monat für Monat deutlich an Volumen und Größe zu. Auch die Wurzeln breiten sich in dieser Zeit schnell aus, um die Nährstoffe aus der Erde zu gewinnen und der größer werdenden Pflanze Halt zu bieten. Aus diesem Grund muss der Oleander in seiner Wachstumsphase jährlich umgetopft werden.

Die Wachstumsphase endet nach zwei bis drei Jahren. Dies erkennen Sie nicht nur an dem langsameren Wachstum der Triebe, sondern auch an der zunehmenden Blütenpracht des Oleanders. Sobald der Oleander in seine Blühphase eintritt, ist das Umtopfen seltener notwendig. Etwa alle fünf bis zehn Jahre sollte der Oleander einen neuen Topf bekommen, um weitere Wurzeltriebe bilden zu können. Spätestens, wenn das Wurzelwerk aus den Löchern auf der Unterseite des Topfes hervorwächst, ist es an der Zeit. Zwischen diesem Umtopfen verzehrt der Oleander die Erde im Blumentopf während seines Wachstums. Die fehlende Erde sollte beim Auswintern durch frische, nährstoffreiche Erde ersetzt werden.

Der ideale Zeitpunkt für das Umtopfen ist das Frühjahr, wenn Sie den Oleander aus dem Winterquartier holen. Zu diesem Zeitpunkt umgetopfte Pflanzen werden nicht nur nicht in ihrem Wachstumszyklus gestört, sondern können die Nährstoffe der frischen Blumenerde direkt für die Bildung neuer Triebe, Knospen und Blüten nutzen. Ein Umtopfen zu anderen Jahreszeiten ist ebenfalls möglich.

Ansprüche an Erde und Blumentopf

In seiner Heimat wächst Oleander bevorzugt in lehmigen, nassen und alkalischen Böden. Er benötigt für sein Wachstum ein reichhaltiges Nährstoffangebot, das ihm der Flussschlamm bereitstellt. Wie viele andere Pflanzen aus dem Mittelmeerraum verträgt er torfige oder humusreiche Erde weniger gut. Aus diesen Gründen sollten Sie beim Umtopfen nicht auf allgemeine Blumenerde zurückgreifen, sondern spezielle Erde für die Bedürfnisse des Oleanders nutzen. Im Fachhandel ist inzwischen Spezialerde für mediterrane Topfpflanzen erhältlich, die auch für Oleander gute Dienste leistet.

Alternativ können Sie die Blumenerde auch selbst anmischen. Vermischen Sie dazu 5 Teile herkömmliche Blumenerde mit einem Teil Lehm oder Lehmpulver sowie einem Teil Kalk. Mischen Sie außerdem einen Langzeitdünger unter, der dem Oleander für seine Wachstumsphase die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung stellt. Alternativ können Sie auch lehmhaltige Gartenerde und Blumentopferde im Verhältnis 1:1 vermischen.

Oleander ist ein Flachwurzler. Sein Wurzelwerk breitet sich eher in die Breite als in die Tiefe aus, um der Pflanze halt zu bieten und Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Ein Blumentopf für den Oleander sollte diesem Verhältnis Rechnung tragen und nicht höher als sein Durchmesser sein. Der Blumentopf sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, um den neu wachsenden Wurzeln ausreichend Platz zu bieten. Der Untertopf sollte hohe Ränder besitzen, um ausreichend Wasser aufzunehmen. Oleander mag Staunässe, es macht ihm also nichts aus, wenn ein Drittel des Topfes „unter Wasser“ ist.

Oleander umtopfen: So machen Sie es richtig

Um Ihren Oleander umzutopfen, benötigen Sie neben dem Topf und ausreichend Spezialerde einige Dinge. Zuerst funktioniert das Umtopfen besonders bei ausgewachsenen Pflanzen zu zweit deutlich bequemer. Sie und Ihr/e HelferIn sollten bei der Arbeit Handschuhe tragen, da Oleander giftig ist und sein Pflanzensaft Hautreizungen verursacht. Daneben benötigen Sie eine Schaufel für die Erde, eine Schere und ein Messer, um eventuell unten aus dem Topf hervorwachsende Wurzeln abzuschneiden, sowie bei großen Pflanzen etwas Paketschnur.

Beginnen Sie, indem Sie bei ausladenden Oleanderpflanzen die Pflanze mit der Paketschnur zusammenbinden. So können Sie diese deutlich einfacher handhaben und beschädigen keine Triebe. Stellen Sie das Pflanzgefäß nun schräg und schneiden Sie aus dem Bodenloch hervorwachsende Wurzeln ab. Dann können Sie gemeinsam den Oleander aus dem Topf ziehen. Mit dem Topf verwachsene Wurzeln können Sie mit dem Messer lösen. Danach reißen Sie den Wurzelballen etwas auf und schütteln die alte, verbrauchte Erde aus dem Wurzelwerk. Kontrollieren Sie bei der Gelegenheit die Wurzeln und entfernen Sie auch tote Wurzelreste.

Decken Sie im neuen Blumentopf das Bodenloch mit einer Tonscherbe ab. Auf eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton können Sie verzichten, denn Oleander mag Staunässe gerne. Bringen Sie nun die frische Spezialerde im neuen Topf aus und setzen Sie den Oleander auf diese ab. Zwischen der Oberkante des Wurzelballens und der Blumentopfoberkante sollten zwei bis drei Fingerbreit Platz sein, damit beim Gießen kein Wasser überläuft. Füllen Sie nun die Ränder des Topfes mit Erde auf. Durch ein Angießen am Rand des Blumentopfes regen Sie die Wurzelbildung an. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch direkt einen Pflanzenschnitt durchführen, um das Wachstum im Frühjahr anzuregen.

Weitere Pflegetipps für Ihren Oleander

Düngung

Neben dem regelmäßigen, richtigen Umtopfen gibt es einige weitere Dinge, die Sie tun sollten, um Ihrem Oleander zu optimalen Wachstumsverhältnissen zu verhelfen. So sollten Sie auf den richtigen Dünger setzen, denn Oleander ist ein sogenannter Starkzehrer, der während seines Wachstums große Mengen Nährstoffe aus der Erde zieht. Im Gartencenter gibt es speziellen, für mediterrane Pflanzen geeigneten Dünger. Halten Sie sich an die Dosierungshinweise auf der Verpackung und fragen Sie bei Unklarheiten einen Verkäufer oder einen Pflanzenexperten Ihres Vertrauens. Verwenden Sie für das Gießen Leitungswasser, da Regenwasser aus der Tonne den Boden versäuert.

Schädlingsbekämpfung

Wie jede Pflanze ist auch der Oleander nicht vor Schädlingen gefeit. In unseren Breiten ist es vor allem die Schildlaus, die ihm zusetzt. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig und besonders vor der Verbringung in das Winterquartier die Pflanzen auf Schildläuse. Neben den kleinen, platten Panzern dieser Schädlinge sind es häufig Honigtauspritzer oder auf diesen wachsende Schimmelpilze, die den Befall anzeigen. Sollte ein Schildlausbefall vorliegen, so hängt die optimale Bekämpfung von der Schildlausart ab. Reines Abspritzen mit einem Gartenschlauch reicht auf keinen Fall aus. Professionelle Schädlingsbekämpfer können Sie über das richtige Vorgehen bei der Bekämpfung beraten. Daneben sind Nützlinge wie Marienkäfer starke Verbündete im Kampf gegen Schädlinge. Durch gezielte Planung können Sie diese in Ihren Garten locken.

Überwinterung und Standort

Zum Überwintern des Oleanders eignen sich helle, kühle Räume mit einer Temperatur von 15 bis fünf Grad Celsius. Die Überwinterung sollte durchgeführt werden, sobald nächtliche Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius auftreten können. Bereits bei dem ersten Nachtfrost sollte das Wurzelwerk des Oleanders mit einem Vlies abgedeckt werden. Durch wöchentliche Schädlingskontrollen und regelmäßiges Gießen helfen Sie dem Oleander bei der Überwinterung. Haben Sie den Oleander spät überwintert, so verträgt er auch im Frühjahr kühle Temperaturen und kann Ende April wieder ins Freie. Im Sommer benötigt der Oleander ebenfalls viel Licht, sollte aber vor Wind und Wetter geschützt sein.

Richtig zurückschneiden

Die richtige Technik beim Beschneiden im Frühjahr bis Frühsommer verhilft dem Oleander zu einem prächtigen Wuchs. Kürzen Sie etwa ein Drittel der Triebe bis knapp über Bodenhöhe, um vegetatives Wachstum anzuregen, während gleichzeitige kleinere Kürzungen an den übrigen Trieben Blütenwachstum anregt. Lassen Sie dabei ausreichend Blütenstände für das aktuelle Jahr stehen.

Bild: myfoodie / freepik.com

 

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