Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
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Ohne das richtige Brennholz lässt sich kein gemütliches Kaminfeuer entfachen. Dementsprechend wichtig ist es, das passende Holz für Ihren Kamin oder Ihre Holzheizung zu sammeln oder zu kaufen und anschließend die richtige Lagerung zu gewährleisten. Worauf Sie beim Sammeln oder Kaufen von Holz sowie der Lagerung achten müssen, erklären wir hier.
Brennholz sammeln oder kaufen?
Bevor Sie Ihren Kamin oder Ihre Holzheizung in Betrieb nehmen können, benötigen Sie zunächst den passenden Brennstoff. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um Holz.
Entweder Sie erwerben also bereits fertig verarbeitetes Brennholz oder Sie sammeln selbst Holz und bereiten dieses zum Heizen auf.
Brennholz kaufen
Mit Holz zu heizen hat in den letzten Jahren wieder stark an Bedeutung gewonnen. Dementsprechend lässt sich aufbereitetes Brennholz inzwischen von vielen verschiedenen Anbietern beziehen. Baumärkte verfügen häufig über ein reiches Sortiment unterschiedlicher Brennhölzer. Aber auch im Internet stehen heutzutage viele Angebote für Brennholz zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch zahlreiche kleinere Anbieter. Gerade im ländlichen Raum bereiten häufig auch Privatpersonen Brennholz auf und bieten dieses zum Verkauf an.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Brennholz zu kaufen, sollten Sie auf die jeweiligen Holzmerkmale achten. So eignet sich nicht jede Holzart gleichermaßen zum Heizen beziehungsweise für jede Kaminart. In der Regel haben Harthölzer wie beispielsweise Buche einen höheren Brennwert als Weichhölzer wie die Fichte. Das spiegelt sich allerdings auch im Preis wider, denn grundsätzlich gelten erstere als teurer als zweitere. Achten Sie also beim Erwerb von Holz vor allem auf den Brennwert der jeweiligen Holzart.
Nadelhölzer gelten für offene Kamine als ungeeignet, da sie durch die Verbrennung der darin gelagerten Harzeinschlüsse dazu neigen zu “spritzen”. Auch Eichenholz sollte eher bei geschlossenen, nicht aber bei offenen Feuerstellen verwendet werden, da der bei der Verbrennung entstehende Geruch häufig als unangenehm empfunden wird.
Neben der jeweiligen Holzart, sollten Sie beim Kauf auch besonders die Größe der Holzscheite berücksichtigen, denn Brennholz wird in der Regel in verschiedenen Längen angeboten. Hier ist entscheidend, dass die Holzscheite auch die richtige Größe für Ihren Ofen oder Ihren Kamin haben. Auch für die Lagerung ist eine entsprechende Größe erforderlich.
Achten Sie zusätzlich auch auf die jeweilige Maßeinheit, denn die Größe von Brennholz kann in verschiedenen Maßeinheiten wie Raummeter, Schüttraummeter oder Ster und Klafter angegeben werden. Inwiefern sich die verschiedenen Holzmaße unterscheiden, können Sie hier erfahren.
Ein weiteres, wichtiges Merkmal bei Brennholz ist die Herkunft. Bestenfalls stammt das Brennholz aus Ihrer Nähe oder Ihrer Region, um lange Transportwege zu vermeiden und die Umwelt zu schonen. Erkundigen Sie sich also beim Kauf von Holz nach dessen Ursprung.
Brennholz sammeln oder schlagen
Als Alternative zum Erwerb können Sie geeignetes Brennholz auch selbst sammeln. Allerdings muss das Holz dann zunächst getrocknet und aufbereitet werden, was natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Zusätzlich gelten für das Sammeln und Schlagen von Holz in deutschen Wäldern besondere Bestimmungen. Mitunter ist ein sogenannter Holzsammelschein nötig.
Was erlaubt ist und wo bestimmte Genehmigungen für das Sammeln von Holz gelten, ist unter anderem abhängig von der jeweiligen Größe und dem Bedarf an Holz:
- Sogenanntes Lese-, Raff- oder Klaubholz (Äste oder Rinden, die am Boden liegen) dürfen in geringen Mengen für den eigenen Verbrauch eingesammelt werden – Sofern der Wald in staatlichem Besitz ist und keine besonderen Regelungen im Landes- oder Gemeindeswaldgesetz gelten
- Für größere Mengen ist ein Holzsammelschein nötig
- Das Fällen von Bäumen oder das Beschneiden von Ästen ohne Genehmigung ist grundsätzlich nicht erlaubt
Um größere Mengen Holz zu sammeln oder sogar selbst zu schlagen ist dementsprechend generell eine Genehmigung nötig. Diese kann unter anderem von der jeweiligen Forstverwaltung, der Gemeinde oder dem Besitzer des Waldes – falls sich dieser in Privatbesitz befindet – erteilt werden.
Ein Holzsammelschein berechtigt zunächst ebenfalls nur zum Sammeln von Holz, das bereits am Boden liegt, nicht aber zum Schlagen mit einer Motor- oder Kettensäge. Lediglich eine Handsäge darf man dazu verwenden, das Holz zu zerkleinern. Generell ist das Sammeln nur tagsüber gestattet. Von März bis Mai ist das Sammeln nicht erlaubt.
Um selbst Holz zu schlagen oder zu sägen ist ein Selbstwerberschein nötig. Wenn dieser vorliegt, kann bei der Forstverwaltung Bedarf angemeldet werden, um ein Waldstück zugewiesen zu bekommen, in dem Stämme selbst zersägt werden dürfen. Dabei wird eine Menge an Bedarf vereinbart. Voraussetzung dafür Stämme selbst zersägen zu dürfen, ist ein Motorsägenführerschein und das Tragen von Schutzausrüstung. Anschließend müssen die Scheite zu einem Holzstapel aufgebaut und vom Förster abgenommen werden. In der Regel entstehen hier Kosten zwischen 20 und 35 Euro pro Raummeter.
Brenn- und Kaminholz lagern
Nur trockenes Brennholz kann zum Heizen verwendet werden. Die Restfeuchte sollte nicht höher als 20 Prozent betragen. Das beste Brennholz unterschreitet diesen Wert sogar, die besten Heizwerte erreicht es bei etwa 15 Prozent. Generell gilt, dass trockenes Holz bessere Brennwerte erreicht und sich leichter verbrennen lässt. Nasses Holz hingegen ist zum Verbrennen gänzlich ungeeignet und kann sogar den Kamin oder die Feuerstelle beschädigen.
Dementsprechend wichtig ist die richtige Lagerung des Kaminholzes. Achten Sie daher auf folgende Punkte, wenn Sie ein Holzlager bei sich Zuhause anlegen möchten:
- Große Holzscheite vor der Lagerung spalten
- Trocken lagern: Vor Regen und Feuchtigkeit schützen, kein Kontakt mit Gartenboden
- Keine enganliegende Kunststofffolien verwenden, um Schimmelbefall zu vermeiden
- Gute Belüftung: Holzlager an einer Seite offen lassen, nicht zu dicht stapeln, einen Handbreit Abstand zur Wand halten
- Wenn möglich: Für Sonneneinstrahlung sorgen, Holzlager an der Südseite anlegen
Sie sollten Ihr Brennholz bestenfalls im Freien lagern – Nicht aber in einem geschlossenen Schuppen, dem Gartenhaus oder im Keller. Hier kann Holz nicht richtig trocknen, da unter anderem die ausreichende Luftzirkulation fehlt. Bestenfalls konstruieren Sie das Holzlager also so, dass es von oben und von den Seiten vor der Witterung schützt, aber auf einer Seite offen ist, um eine gute Luftzufuhr zu gewährleisten.
Tipp: Mitunter stehen Fertig-Kits zum selbst bauen von Holzlagern zur Verfügung. Diese bieten in der Regel einen optimalen Schutz vor Feuchtigkeit und Witterung, ermöglichen aber dennoch eine gute Luftzirkulation.
Trocknung von Brennholz
Wenn Sie Ihr Brennholz von einem Fachhandel beziehen, sollte dieses in der Regel bereits trocken genug sein, um es zu verbrennen. Haben Sie das Holz jedoch im Wald gesammelt oder geschlagen, muss dieses zunächst ausreichend trocknen, um als Kaminholz verwendet werden zu können. Frisch gesammeltes oder geschlagenes Holz hat in der Regel einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 50 Prozent – Zum Verbrennen sollte dieser aber bestenfalls bei 20 Prozent oder weniger liegen. Um das zu gewährleisten ist es auch hier entscheidend, dass Sie das gesammelte oder geschlagene Holz richtig lagern. Nur so kann es optimal trocknen.
Vor der Lagerung sollten Sie das Holz jedoch spalten, denn Rundhölzer – also beispielsweise ganze Äste oder Teile des Baumstammes – brauchen deutlich länger zum trocknen als gespaltene Holzscheite. Für die optimale Trocknung sollten diese so gespalten werden, dass die Holzscheite in etwa einen Durchmesser von fünf, maximal aber zehn Zentimetern, und eine Länge von etwa 30 Zentimetern haben. Das ist nicht nur später von Vorteil, wenn das Holz in den Ofen passen und verbrannt werden soll, sondern begünstigt auch die Lagerung. Wenn Sie die einzelnen Holzscheite stapeln, können Sie so gewährleisten, dass die Abstände zwischen ihnen groß genug sind und so genug Luft abbekommen.
Etwa nach ein bis zwei Jahren Lagerzeit können Sie das getrocknete Holz zur Verbrennung verwenden. Wie schnell das Holz trocknet ist aber mitunter auch von der Art der Lagerung und der Holzart abhängig. Während beispielsweise Kiefern– oder Fichtenholz zu den schnell trocknenden Holzsorten gehört, müssen Sie bei Buchen– oder Eichenholz mit einer längeren Trocknung rechnen.
Woran erkennt man die Qualität von Kaminholz?
Um die Qualität des Holzes einzuschätzen und zu bestimmen, ob dieses als Kaminholz gut geeignet ist, sind verschiedene Merkmale zu beachten. Ist das Holz beispielsweise morsch, von Pilzen befallen oder unter der Rinde grünlich verfärbt, spricht das nicht für eine gute Qualität und ist generell eher schlecht dazu geeignet, um direkt als Feuerholz genutzt zu werden. Auch der Geruch ist ein Indiz für den Zustand des Holzes – Ausreichend getrocknetes Holz weist meist keinen Geruch nach Wald auf, während verhältnismäßig frisches Holz häufig noch stark nach Harz riecht.
Gut als Feuerholz geeignet sind Holzscheite, die insgesamt trocken, hart und gegebenenfalls leicht gelblich verfärbt sind. Das deutet auf eine ausreichend lange Trocknung in der Sonne hin. Auch Trockenrisse können ein Indiz dafür sein.