Letzte Aktualisierung am 29. September 2025 von Mika Lehmann
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Du hast dich an der alten Holzvertäfelung oder der Farbe der Decke sattgesehen? Dann frische die Decke mit einer neuen Spanndecke auf. Spanndecken verleihen dem Raum nicht nur eine neue Optik, sondern darüber hinaus auch einen ganz neuen Charme. Doch was versteht man eigentlich unter einer Spanndecke? Wie viel kostet die Montage und was sind Vor- und Nachteile? Das kannst du hier nachlesen.
Was ist eine Spanndecke?
Für eine Spanndecke wird in den meisten Fällen eine Folie aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) oder einem Polyester-Gemisch verwendet. Wie der Name vermuten lässt, wird diese Decke unter der alten Zimmerdecke aufgespannt und bildet so eine glatte Oberfläche.
Wer nicht nur auf seine Gesundheit, sondern auch auf Schallschutz einen großen Wert legt, sollte beim Kauf auf eine Akustikdecke zurückgreifen. Hierbei wird zwischen die alte und neue Decke ein Dämmmaterial geklebt, wobei es sich meist um Mineralwolle handelt. Eine Dicke von vier Zentimetern ist hierbei vollkommen ausreichend, um sowohl die Akustik von innen als auch den Schallschutz von außen spürbar zu verbessern.
Kosten für Spanndecken
Die Kosten für Spanndecken können je nach Qualität, Design und Montage variieren. Hier sind einige Richtwerte:
- Einfache Qualität: Eine einfache Spanndecke kostet etwa 120 € pro m².
- Lichtdecke: Eine Lichtdecke kostet etwa 150 € pro m².
- Hochwertige Spanndecke: Eine sehr hochwertige Spanndecke kostet etwa 180 € pro m².
- Spanndecken mit Infrarotheizung: Diese können zwischen 200 und 400 € pro m² kosten.
Die Kosten für eine Spanndecke inklusive Montage durch einen Fachmann liegen ungefähr zwischen 80 und 250 € pro m². Eine einfache Spanndecke mit einfacher Folie ohne Design-Sonderwünsche kostet etwa 150 bis 190 € pro m². Spanndecken mit besonderen Materialkombinationen oder in Übergröße können über 200 € pro m² kosten.
Kostenfaktoren
Raumgröße und Abdeckungsfläche
Größere Räume benötigen mehr Material und Zeit für die Installation, was die Kosten erhöht. Die Kosten werden meist pro Quadratmeter berechnet, wobei der Preis mit steigender Raumgröße oft sinkt, da der Materialaufwand pro m² effizienter wird.
Design und Komplexität
Einfache, glatte Decken sind günstiger als mehrschichtige Konstruktionen, komplexe Formen oder individuelle Druckmotive. Besonders aufwendige Designs, wie mehrstufige Decken oder Schwebeeffekte, erhöhen die Kosten deutlich.
Anzahl der Ecken und Raumform
Je mehr Ecken, Ausbuchtungen oder Schrägen ein Raum hat, desto aufwendiger ist die Montage. Das führt zu höheren Arbeitskosten und Materialverbrauch.
Beleuchtung und Zusatzfunktionen
Die Integration von Beleuchtung (z. B. LED-Spots, Lichtbänder) oder anderen Elementen wie Rauchmeldern, Musikboxen oder Akustikvlies erhöht die Kosten. Auch die Anzahl und Art der Lampen spielen eine Rolle.
Montageart
Die Selbstmontage kann bis zu 70 % der Kosten sparen, erfordert aber handwerkliches Geschick. Eine professionelle Montage durch Fachleute ist zwar teurer, garantiert aber eine hochwertige und langlebige Installation.
Zusätzliche dekorative Elemente
Elemente wie LED-Beleuchtung, indirekte Beleuchtung oder besondere Oberflächen (z. B. Lackspanndecken, Fotodecken) erhöhen den Preis.
Transport und Entfernung
Bei weiter entfernten Objekten können höhere Transportkosten und längere Arbeitszeiten der Monteure anfallen, was sich auf den Endpreis auswirkt.
Sonderkonstruktionen und Extras
Besonderheiten wie Akustikdecken, Infrarotheizungen oder spezielle Montageprofile (z. B. flach oder mehrstufig) sind mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Diese Faktoren zeigen, dass der Preis für eine Spanndecke stark variieren kann. Ein genaues Angebot erhält man meist erst nach einer individuellen Beratung und Vermessung vor Ort.
Vorteile von Spanndecken
- Schnelle und saubere Montage: Spanndecken lassen sich in der Regel innerhalb eines Tages installieren und verursachen dabei kaum Schmutz oder Baustaub. Die alte Decke bleibt unberührt und wird nicht beschädigt – ein großer Pluspunkt, besonders in Mietwohnungen oder bei Renovierungen.
- Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Es gibt eine große Auswahl an Farben, Mustern, Oberflächen (matt, glänzend, satiniert) und sogar Fotodrucken. So lässt sich die Decke individuell an den Raum anpassen.
- Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit: Spanndecken sind robust, langlebig und einfach zu reinigen – meist reicht ein Staubwedel oder ein feuchtes Tuch. Sie sind außerdem feuchtigkeitsbeständig und eignen sich daher auch für Badezimmer oder Küchen.
- Akustik und Wärmedämmung: Durch die Luftschicht zwischen alter und neuer Decke kann eine Spanndecke die Akustik im Raum verbessern und wirkt leicht wärmedämmend. Spezielle Akustikdecken können den Schallschutz zusätzlich optimieren.
- Kein Abriss nötig: Im Gegensatz zu abgehängten Decken oder Trockenbau ist kein aufwendiger Abriss der alten Decke erforderlich. Das spart Zeit, Kosten und Müll.
- Allergikerfreundlich: Dank antistatischer Beschichtung sammelt sich weniger Staub an, was besonders für Allergiker und Kinderzimmer von Vorteil ist
Nachteile von Spanndecken
- Höhere Kosten: Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie Tapezieren oder Streichen sind Spanndecken in der Anschaffung teurer. Allerdings amortisieren sich die Kosten durch die lange Lebensdauer und geringe Wartung.
- Begrenzte Reparaturmöglichkeiten: Beschädigungen, z. B. durch scharfe Gegenstände, lassen sich nur schwer beheben. Oft muss die gesamte Decke ausgetauscht werden.
- Begrenzte Spannweite: Bei sehr großen Räumen (meist ab 5 m Breite) sind Stoßstellen oder Trennleisten nötig, da die Folie nicht endlos gespannt werden kann.
- Fachkraft empfohlen: Obwohl die Montage auch für Laien möglich ist, empfiehlt sich für ein perfektes Ergebnis und bei komplexen Raumformen die Installation durch einen Fachbetrieb.
Montage einer Spanndecke
Um eine Spanndecke einbauen zu lassen, musst du dich zuerst aus der großen Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten für eine Folie entscheiden. Diese wird dann auf die Größe des Raumes zugeschnitten und mit einem Abstand von etwa zwei bis vier Zentimetern unterhalb der alten Decke angebracht. Der genaue Abstand ist dabei von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig, da beispielsweise auch Einbaustrahler, Verkabelung, Kommunikation, Wasserleitungen oder Luftrohre einen Einfluss darauf haben. Auch Schalldämmungen, die zwischen den beiden Decken verbaut werden, haben einen Einfluss auf den Abstand.
Bevor die zugeschnittene Spanndecke nun unterhalb der alten, bestehenden Decke angebracht werden kann, müssen zuvor noch Tragleisten an der Oberkante der Wände angebracht werden. Hierbei handelt es sich meist um Kunststoff- oder Aluminiumprofile, die für einen optimalen Halt der Folie sorgen. Sind die Profile vormontiert, kommt die Wärme eines Heizstrahlers ins Spiel. Diese lässt die Folie elastischer werden, wodurch sie sich leichter auf die vormontierten Tragleisten spannen lässt. Außerdem lassen sich dank der Wärme alle Falten vollständig entfernen, was zu einer glatten, makellosen Oberfläche führt.
Da für diese Schritte ein grundlegendes Fachwissen erforderlich ist, sollte für die Montage einer Spanndecke eine Fachkraft beauftragt werden. Diese montiert die Decke im Normalfall innerhalb eines Tages. Denn grundsätzlich benötigen Fachbetriebe für eine Spanndeckenverlegung auf 20 bis 30 Quadratmetern etwa sechs Arbeitsstunden vor Ort.
Spanndecken lohnen sich vor allem für kleinere Räume
Dank ihrer Eigenschaften stellen Spanndecken eine günstige, schnelle und unkomplizierte Methode dar, um Decken eine optische Auffrischung zu verpassen. Diese Methode lässt sich dabei bei Decken mit einer maximalen Fläche von 50 bis 100 Quadratmetern umsetzen. Sollte der Raum größer sein, muss entweder mit einer Naht gearbeitet werden oder eine Trennung mit einem speziellen Profil angebracht werden. Demnach sind Spanndecken mithilfe von Verbindungsfugen theoretisch bei jeder Raumgröße umsetzbar. Dennoch ist diese Methode vor allem bei Räumen vorgesehen, die kleiner als 100 Quadratmeter sind.
Sonderformen der Spanndecke – die Licht- und Heizdecke
Eine Spanndecke lässt sich auch in der Sonderform einer Heizdecke realisieren. Dabei macht es neue, moderne Technik möglich, eine Infrarotheizung in Form einer Heizfolie unter der Spanndecke verlegen zu lassen, um beide Systeme miteinander zu kombinieren. Die Kosten für diese Sonderform belaufen sich auf etwa 280 Euro pro Quadratmeter. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Lichteffekte in die Spanndecke einbauen zu lassen. Hierfür werden komplexe Beleuchtungssysteme, wie beispielsweise Einbaustrahler, abgehängte Lampen oder indirekte Beleuchtungen, flexibel und individuell zwischen der alten Decke und der Spanndecke installiert. Kleine Aussparungen in der Spanndecke lassen das Licht später durchstrahlen. Eine Besonderheit stellt im Zuge dessen eine Lichtdecke dar, wobei es sich um eine semi-transparente Spanndecke handelt. Diese lässt das Licht indirekt durchscheinen, was für eine harmonische Stimmung im Raum sorgt. Eine solche Decke ist für etwa 150 Euro pro Quadratmeter erhältlich.