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Neubaugebiet, Baustelle mit vielen Rohbauten

Diebstahl und Vandalismus auf der Baustelle: Das können Bauherren wirklich dagegen tun

Letzte Aktualisierung am 2. November 2023 von Mika Lehmann

Bild von Piman Khrutmuang – stock.adobe.com

Wenn über typische Hausbaustellen erst einmal der Abend oder das Wochenende hereinbrechen, dann wird es dort vielfach sehr einsam. Gleichsam sind diese Gebiete – bis auf einen dünnen Bauzaun – sehr leicht durch Unbefugte zu betreten. 

Die Folgen dieser Kombination aus einsamer Lage und leichter Betretbarkeit sind breit aufgefächert. Sie reichen von gelangweilten Jugendlichen, die sich mit Spraydosen an den Wänden auslassen, bis zu organisierten Diebesbanden, die Baumaschinen, Werkzeuge, ja sogar Baumaterialien und bereits installierte Gebäudetechnik stehlen.

Sie als Bauherr sind nicht nur bei vielen Projektarten letztliche Verantwortungsträger, sondern vor allem Finanzier und primär Leidtragender. Daher sollten Sie derartige Taten unbedingt erschweren – doch wie?

Baustellen und Neubaugebiete: Inhärente Diebstahl- und Vandalismusgefahr 

Baustellendiebstahl ist letztlich „nur“ eine Variante des herkömmlichen Straftatbestandes Diebstahl; gegebenenfalls in Tateinheit mit Einbruch. Er wird deshalb in Deutschland bislang nicht gesondert in den offiziellen Statistiken aufgeführt. Allerdings gibt es dennoch belastbare Zahlen, die Ihnen beweisen, wie gigantisch das Problem ist.

So schlugen Täter 2021 allein in Baden-Württemberg 1.978-mal zu und verursachten dabei einen Schaden von über 8,9 Millionen Euro. Deutschlandweit, so wird geschätzt, beläuft sich die Schadenssumme jährlich auf mehr als 50 Millionen Euro. Ungefähr 25.000 – angezeigte – Vergehen werden pro Jahr verübt. Rein rechnerisch wird alle zirka 20 Minuten etwas auf einer Baustelle entwendet. Und: In diesen Daten sind die Fälle von reinem Vandalismus noch gar nicht inkludiert. 

Dabei zeigt sich ein Mix der Diebstahlarten:

  • Diebesgut, das immer eine relativ hohe Konjunktur hat. Dazu zählen Fahrzeuge (und deren Kraftstoffe), Baumaschinen und Werkzeuge. Dinge also, die stets einen hohen Wert und mitunter Weiterverkaufschancen aufweisen.
  • Diebesgut mit „saisonalem Charakter“. Hierzu gehören speziell Metalle, etwa Kabel oder Rohre. Ihre Diebstahlhäufigkeit folgt dicht dem Auf- und Ab der Metallpreise auf dem Schrottmarkt. Aktuell (September 2023) sind die Preise beispielsweise recht hoch, daher scheuen Täter sich nicht, extreme Mengen abzutransportieren. Etwa acht Tonnen Kupferkabel von einer Baustelle im Kreis Limburg-Weilburg. Neben Metallen gehören in diese Kategorie noch Baumaterialien und Haustechnik. Derzeit werden beispielsweise sehr häufig Wärmepumpen entwendet – selbst, wenn sie schon eingebaut wurden. Ebenfalls steigt die Diebstahlhäufigkeit von Solarmodulen deutlich an. 

Vielfach stehen hierhinter regelrecht mafiöse Strukturen. Organisierte Banden, die Baustellen gezielt nach einem bestimmten Diebesgut auskundschaften. Sobald die Gelegenheit günstig ist, schlagen sie zu und sind rasch unauffindbar verschwunden, wenn die Tat bemerkt wurde. 

Leider, so muss man es sagen, machen die meisten Baustellen es ihnen diesbezüglich sehr einfach – aus mehreren Gründen:

  1. Selbst auf kleineren Baustellen finden sich viele Unternehmen und Subunternehmen mit ständig wechselndem Personal. Neue Gesichter (die etwa etwas auskundschaften) fallen deshalb ebenso wenig auf wie Personen, die etwas verladen – speziell in Neubaugebieten. 
  2. Durchgängiger Betrieb herrscht nur auf einigen Großbaustellen. Ab den späten Nachmittagsstunden kehrt meist Ruhe ein. Das ist abermals insbesondere in Neubaugebieten gravierend. Sie sind nach Feierabend und an den Wochenenden oft Quadratkilometer große, menschenleere Areale – mit Diebesgut in rauen Mengen. 
  3. Baustellen sind über weite Teile der Bauphase notwendigerweise offen und lassen sich nur insoweit sichern, wie dadurch nicht der Betrieb gehemmt wird.

Wohl gehen die Diebstähle von Maschinen und Werkzeugen zulasten der Baufirmen. Was jedoch Baumaterialien, Haustechnik und weitere Dinge speziell für Ihr Haus anbelangt, sieht es anders aus. Denn hier gilt: Es muss derjenige zahlen, der nicht ordentlich gesichert hat. Das kann also durchaus Sie als Bauherr betreffen.

Und sowieso sind Sie immer in irgendeiner Form der Leidtragende. Sei es nur deshalb, weil die Bauphase in die Länge gezogen wird, da Gestohlenes nicht umgehend nachbeschafft werden kann.

Versicherungsschutz als A und O der Diebstahlbekämpfung

Wie Sie weiter unten in diesem Text noch genauer lesen werden, gibt es durchaus Möglichkeiten, eine Baustelle sicherer zu machen. Aber mit genügend Zeit können Kriminelle selbst einen Banktresor überwinden. 

Und, wie gesagt, auf Baustellen gibt es abends, nachts und frühmorgens sowie an den Wochenenden viele Stunden. Selbst tagsüber fällt im Trubel des Neubaubetriebs manches einfach niemandem auf. Unterm Strich bedeutet das: Vermeiden lässt sich das Diebstahlrisiko keinesfalls.

Unbedingt sollten Sie sich dagegen absichern. Der erste Schritt dazu ist eine Bauleistungsversicherung. Denn sie deckt das Thema Vandalismus recht umfassend ab. Gegen Diebstahl ist sie jedoch nicht sehr wirkungsvoll, wie Versicherungs-Expertin Nadja Feder vom Vergleichsportal Verivox erläutert:

„Eine Bauleistungsversicherung schützt vor finanziellen Schäden durch Vandalismus, Unwetter, Konstruktions- und Materialfehler. Hausbauer können sie zusätzlich noch auf Diebstahlschäden ausweiten. Dann sind auch Materialien versichert, die bereits eingebaut sind.“

Nicht zuletzt sollten Sie hierbei beim Thema Eigenleistung aufmerksam sein. In solchen Fällen gibt es beispielsweise für Ihre Werkzeuge und Maschinen niemand anderen, der haften muss. 

Weiter sollten Sie die folgenden Dinge bedenken:

  1. Je nach Art des Vandalismus oder Diebstahls kann es nötig sein, gleich mehrere Bauleistungen nochmals erbringen zu müssen. Denken Sie etwa an eine durch Graffiti verunzierte Wand, die bereits mit Sichtputz bedeckt war. In dem Fall müssten Sicht- und Grundputz ab- und frisch aufgetragen werden.
  2. Unter anderem deshalb können die Taten die gesamte Zeitkalkulation des Bauvorhabens inklusive Einzugstermin aus der Bahn werfen – wodurch Ihnen selbst dann empfindliche Mehrkosten und -aufwand drohen, wenn ein Bauunternehmen für den primären Schaden haftet. 
  3. Die Aufklärungsquote ist bei beiden Straftaten eher gering. Und selbst wenn, werden die Täter Ihnen nur in den seltensten Fällen die gesamte Schadenssumme ersetzen können – insbesondere zeitnah.

Angesichts dessen gibt es bei Baustellendiebstahl und -vandalismus nicht so etwas wie eine „Überversicherung“. So dreist, wie Täter oftmals vorgehen, ist jeder Cent hier sehr gut investiertes Geld.

Mit Köpfchen, Beharrlichkeit und Technik: So lassen sich Baustellen unattraktiver für Kriminelle und sicherer machen

Eine umfassende Versicherung ist zweifelsohne die wichtigste Basis, um sich insbesondere gegen die finanziellen Folgen von Diebstahl oder Vandalismus zu wappnen. 

Wie Sie allerdings schon im vorangegangenen Kapitel lesen konnten: Gegen den ganzen Ärger und die Verzögerungen, die durch solche Taten verursacht werden, gibt es leider keine direkt wirkende Versicherung. Wenn es beispielsweise mehrere Wochen dauert, bis die Verputzer wieder einen Termin frei haben, um Ihre durch Vandalen verunstaltete Wand zu reparieren, kann der Ärger enorm sein. 

Außerdem können selbst die Institute immer noch Zahlungen zurückhalten oder im Nachgang zurückfordern, wenn die Zustände auf Ihrer Baustelle es den Tätern schlicht zu leicht gemacht haben. Neben einem Versicherungsschutz sollten Sie als Bauherr deshalb stets versuchen, Ihre Baustelle so sicher wie möglich zu machen. 

Natürlich bedingt das eine gute Abstimmung mit den ausführenden Firmen. Außerdem müssen diese ihren Teil zur Sicherheit der ganzen Baustelle beitragen. Jedoch sollten Sie stets versuchen, in Eigenregie ein Mehr an Sicherheit herzustellen. Das gilt umso stärker, je mehr Sie selbst mit eigener Leistung und ebensolchen Werkzeugen/Maschinen involviert sind. Dazu stehen Ihnen eine ganze Reihe von Optionen offen.

Kameras – und ihr rechtssicherer Einsatz

Eine Überwachungskamera wirkt stets auf zweierlei Arten:

  1. Indem sie Bilder oder Videos (mitunter sogar Ton) aufzeichnet, gibt sie deutliche Hinweise auf die Täter selbst sowie verschiedene Umstände der Tat; beispielsweise den Zeitpunkt und das Vorgehen. Dadurch sind derartige Daten ein wichtiges Mittel, um Taten aufzuklären.
  2. Wenn sie für (potenzielle) Täter sichtbar ist, kann sie mitunter Taten im Ansatz unterbinden oder wenigstens die Vollendung verhindern.

Zudem gibt es für beides heutzutage sehr viele Optionen. Sie reichen von dedizierten Überwachungskameras bis zu zweckentfremdeten Wildkameras. Erstere können durchaus die gesamte Baustelle innen und außen überwachen und gut sichtbar (Stichwort Abschreckung) angebracht werden. Letztere sind eine getarnte Rückfallebene, für Fälle, in denen Diebe die sichtbaren Kameras unbrauchbar machen könnten.

Die Schwierigkeit ergeht in diesem Fall durch die ständigen Arbeiten am Haus. Dadurch ist es sehr schwierig, die Kameras dauerhaft irgendwo anzubringen, wo sie die Gewerke nicht behindert. Wenn Sie beispielsweise eine Überwachungskamera an der frisch gemauerten Außenfassade befestigen, muss sie spätestens dann weichen, wenn die Verputzer anrücken. Allerdings wird diese Herausforderung zumindest umso kleiner, je weiter die Bauphase fortgeschritten ist.

Eine Problemstellung verbleibt jedoch immer: Eine Kameraüberwachung muss stets unter Einhaltung verschiedener Datenschutzthematiken erfolgen.

  1. Im Bild darf überhaupt nur Ihre Baustelle sichtbar sein, keine öffentlichen Wege oder fremde Grundstücke. 
  2. Unter anderem durch Beschilderung muss die Überwachung für jeden ersichtlich sein, der Ihr Grundstück betritt – wenngleich nicht angegeben werden muss, wo sich die Kameras befinden und was sich in ihrem Aufnahmewinkel befindet.
  3. Die Persönlichkeitsrechte der Bauarbeiter müssen gewahrt bleiben. Entweder sollten die Kameras daher nur in den Ruhestunden auf der Baustelle aktiviert sein oder Zeitrafferaufnahmen (statt Live-Aufnahmen) anfertigen und diese nur 72 Stunden speichern.

Die wahrscheinlich einfachste Option wäre es, aus der Ferne aktivierbare oder zeitgesteuert aktive Kameras zu nutzen, die zudem nur dann aufnehmen, wenn sich etwas in ihrem Gesichtsfeld bewegt. Derartige Systeme hält der Handel heutzutage in Hülle und Fülle vorrätig. 

Häufig ist es damit sogar möglich, Live-Feeds direkt auf Ihr Handy zu senden. Achten Sie in diesem Fall jedoch darauf, dass die Kameras das mit einer eigenen SIM-Karte können – bis in Ihrem Gebäude ein funktionierendes WLAN existiert, dauert es schließlich noch etwas.

Container und andere sicher verschließbare Unterbringungsmöglichkeiten

Im Prinzip ist eine Baustelle erst dann ein mit einem fertigen Gebäude vergleichbar sicherer Ort, wenn alle Fenster und Türen installiert wurden – also spät in der Bauphase. Zwar sollten Sie zuvor unbedingt auf die Installation einer sicheren Baustellentür bestehen. Doch diese wirkt ebenfalls nur, wenn es keine leeren Fensterhöhlen gibt – zumal Diebe bei entsprechenden Beutechancen nicht zögern, brandneue Fenster aufzuhebeln oder gar einzuschlagen.

In dieselbe Richtung geht ein Bauzaun: Seine Elemente sollten unbedingt nicht nur in Gewichte aus Beton gesteckt werden, sondern miteinander unlösbar verbunden sein. 

Vielleicht haben Sie diesbezüglich schon Baustellen gesehen, auf denen am Wochenende die Baukreissäge am Kran baumelte und eine Rüttelplatte unter einer abgelegten Baggerschaufel stand. Beides sind typische Beispiele für improvisierte, aber dennoch wirkungsvolle Sicherungen – die jedoch funktional limitiert sind.

Insbesondere wenn es auf Ihrer Baustelle schwierig zu beschaffende und/oder teure

  • lose und installierte Baumaterialien,
  • Werkzeuge und Maschinen sowie
  • Haustechnik ungeachtet des Installationsstatus‘ 

gibt, sollten Sie unbedingt über eine Unterbringung nachdenken, die vergleichbar sicher ist wie ein verriegeltes Haus. Die diesbezüglich weitgehend einzige Option sind massive Baucontainer – die Sie auch als Privatperson mieten können.

Neben der sicheren Unterbringung hinter Schloss und Riegel hat das noch einen weiteren Vorteil: Niemand kann hineinschauen. Insbesondere bei Verwendung sehr guter Schlösser (darauf kommt es an) werden viele Diebe nicht den Versuch starten, das Schloss zu überwinden, wenn das Risiko besteht, danach nur gähnende Leere im Container vorzufinden. 

Tipp: Lagern Sie darin alles einige Zentimeter von der Wand entfernt. Dadurch lässt sich von außen nicht durch Abklopfen der Blechwände (veränderter Klang) herausfinden, ob sich etwas im Container befindet. Achten Sie zudem darauf, etwaige Bohrungen, Schlitze und dergleichen von innen mit Klebeband zu verdecken.

Die konsequente Methode: Alles mit nachhause nehmen

Wohl kaum ein Elektriker würde seinen Werkzeugkoffer auf der Baustelle lassen, wenn er abends Feierabend macht – sogar, wenn er am nächsten Morgen zurückkehren wird. Und selbst wenn die Maurer vielleicht große, sperrige Maschinen wie Baukreissäge oder Mischmaschine zum Wochenende zurücklassen, so befinden sich jedoch Dinge wie Laserwaage, Akkuschrauber und Ähnliches unter Garantie im Firmenfahrzeug, wenn sie die Baustelle Freitag nachmittags verlassen.

Fakt ist: Kein Handwerker lässt leicht bewegliche Werkzeuge oder Maschinen auf einer Baustelle zurück. Selbst wenn man völlig ausklammert, dass er am kommenden Tag vielleicht spontan zu einem anderen Einsatzort geschickt wird. Mit Ihren eigenen Werkzeugen sollten Sie ganz ähnlich verfahren.

Ein Container ist wohl ein guter Ort für Baumaterialien und Haustechnik. Wenn Sie jedoch auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie versuchen, zwischen privater Kelle und Präzisions-Tischkreissäge all Ihre eigenen Werkzeuge nach jedem Einsatztag wieder mitzunehmen. Nicht eben wenige Bauherren, die viel in Eigenleistung machen, gehen dafür wie die Profis vor: Sie kaufen sich einen speziellen (gebrauchten, günstigen) Kombi oder Van, um all das zu befördern. 

Das bedeutet zwar für jeden Einsatz etwas Mehraufwand. Aber das ist nichts im Vergleich mit einer Rückkehr auf die Baustelle, nur um dort einen Diebstahl zu bemerken – der mitunter trotz Kamera vielleicht nie aufgeklärt werden kann. 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

An vielen Tagen werden die Handwerker die einzigen Personen sein, die Ihre Baustelle betreten. Just deshalb sollten Sie von Anfang an auf etwas bestehen: Jeder erkannte Vorfall von Diebstahl und Vandalismus, ja selbst nur die Vermutung einer solchen Tat, sollte sofort an Sie weitergemeldet werden. 

Allerdings müssen Sie bei aller Wirksamkeit dieser Methode etwas bedenken:

  1. Auf einer Baustelle befinden sich häufig Angehörige mehrerer Firmen.
  2. Selbst innerhalb einer Firma werden häufig unterschiedliche Angestellte entsendet. 
  3. Nicht jeder Handwerker betritt zwangsläufig täglich jeden Bereich des Hauses. Wenn Ihr Heizungsinstallateur beispielsweise nur noch das oberste Stockwerk verrohren muss, hat er kaum Anlass, jeden Tag in den Keller zu gehen.

Im Endeffekt bedeutet das eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass Diebstähle und Vandalismus eine Zeitlang unentdeckt bleiben. Das gilt selbst dann, wenn Sie eine Videoüberwachung nutzen, diese jedoch nicht jeden Winkel der Baustelle überblickt. 

Was also tun? Vor allem sollten Sie die Baustelle regelmäßig selbst inspizieren. Sowohl an Tagen, an denen die Handwerker vor Ort sind als auch an Feiertagen und Wochenenden. 

Prinzipiell geht es darum, dabei nur rasch „nach dem Rechten zu sehen“, dazu die Baustelle außen zu überprüfen und alle Räume zu checken. Sehen Sie es nicht nur als Überprüfung auf Diebstahl oder Vandalismus an, sondern nutzen Sie die Gelegenheit, um generell den Stand der Dinge, die Qualität der Ausführung und andere Faktoren zu checken.

Tipp: Gerade die Wochenenden eignen sich durch die Abwesenheit der Handwerker hervorragend dazu, den Baufortschritt mit Fotos zu dokumentieren. Das ist nicht nur eine schöne private Erinnerungssammlung, sondern kann sich ebenfalls bei einem späteren Verkauf des Hauses als nützlich erweisen. Etwa, weil dadurch Blicke offenbart werden, die nach Fertigstellung der Gewerke verwehrt bleiben.

Vorfall erkannt – und jetzt?

Egal, ob Sie es persönlich bei einem Besuch feststellen, ob Ihre Überwachungskamera sich meldet oder eine der Baufirmen: Wenn Sie von einem Diebstahl, Einbruch und/oder Vandalismus auf der Baustelle erfahren, dann sind Sie immer dann gefragt, wenn Sie der offizielle Bauherr sind – es sich also beispielsweise nicht um ein Bauträgerhaus handelt.

Die wichtigste Devise hierbei lautet Tempo und Information. Grundsätzlich sollten Sie selbst eine geringfügige Tat stets den Behörden melden. In diesem Fall würde die Reihenfolge in etwa so aussehen:

  1. Sie kontaktieren die Polizei. Melden Sie den Vorfall und vereinbaren Sie ein Treffen auf der Baustelle. Da es kein akuter Notfall ist, nutzen Sie dazu die reguläre Telefonnummer der nächsten Dienststelle, nicht die 110. 
  2. Falls es Kameras gibt: Sichern Sie sofort die Daten auf einem USB-Stick. Sie sind extrem wichtig für die Ermittlungsarbeit. Machen Sie das selbst mit Materialien, auf denen augenscheinlich nichts zu sehen ist. Selbst Schatten können Hinweise sein.
  3. Auf der Baustelle werden höchstwahrscheinlich zunächst Schutzpolizisten eintreffen, um in Grundzügen über die Tat informiert zu werden. Sofern es sich um Diebstahl oder Einbruch handelt (wozu rein rechtlich schon das Überwinden des Bauzauns gehört), werden die Beamten die Kollegen der Kriminalpolizei hinzuziehen – solche Straftaten fallen in deren Aufgabenbereich. 
  4. Die Arbeit wird so lange ruhen müssen, bis alle verwertbaren Spuren am Tatort gesammelt wurden. Bei schweren Diebstählen kann das tatsächlich einen Baustopp bedeuten. Unbedingt sollten Sie deshalb mit den Beamten sprechen, wie bezüglich der weiteren Arbeiten durch die beauftragten Firmen zu verfahren ist.
  5. Sobald die Anzeige erstellt wurde, sollten Sie die Versicherung darüber informieren. Je nach Schweregrad sollten Sie sie sogar schon telefonisch vorab informieren, sobald Sie die Polizei gerufen haben.

Sofern es sich um einen Diebstahl handelt, der den Baufortschritt empfindlich verzögern würde, sollten Sie bei dieser Gelegenheit sofort mit der Versicherung besprechen, ob Sie eine Ersatzbeschaffung in die Wege leiten können. Sofern ja, sollte das noch an diesem Tag Ihre wichtigste Aufgabe sein. 

Zusammenfassung und Fazit

Es mag vielleicht nicht sonderlich ärgerlich sein, wenn sich montagmorgens auf einer sowieso noch zu verputzenden Wand hingeschmierte Graffiti finden. War die Wand jedoch schon fertig, hat die gleiche Handlung gleich einen ganz anderen Wert. 

Und spätestens, wenn Diebe ganze Paletten voller Fliesen entwenden oder sich mit Ihrer frisch installierten Wärmepumpe aufmachen, ist der Punkt erreicht, an dem ernsthafte Konsequenzen drohen. 

Natürlich kann ein Rohbau niemals so sicher sein wie ein fertiggestelltes Haus. Dennoch sollten Sie als Bauherr diese Gefahr keineswegs als gegeben und unabänderlich ansehen. Dafür kann vieles einfach zu ärgerlich und vor allem teuer werden.

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