Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
Im Sommer hilft ein eigener Pool im Garten dabei, sich bei heißem Wetter abzukühlen. Werden die Temperaturen allerdings kühler und der Winter naht, sollten Sie Ihren Pool winterfest machen. Wie Sie den Pool auf die kalte Jahreszeit vorbereiten, sodass Sie ihn auch im nächsten Sommer einwandfrei verwenden können, erklären wir hier.
Wann sollte man den Pool winterfest machen?
Damit der Pool keine Schäden davonträgt, ist die richtige Überwinterung nötig. So sollten Sie Ihren Gartenpool auf den Winter vorbereiten, bevor der erste Frost einsetzt. Natürlich können Sie die Vorbereitung auch unmittelbar nach dem Ende der Poolsaison vornehmen – also dann, wenn Sie sicher wissen, dass Sie den Pool in diesem Jahr nicht mehr verwenden wollen. Beachten Sie allerdings, dass es einige Tage dauern kann, die Überwinterung vorzubereiten.
Kann man den Pool mit Wasser überwintern?
Eine wichtige Frage, wenn es darum geht, den Pool für die kalte Jahreszeit bereit zu machen, dreht sich um das Poolwasser: Muss man das Wasser ablassen oder kann es den Winter über im Pool bleiben?
Grundsätzlich kommt es hier auf die Art des Schwimmbeckens an. Handelt es sich um einen Aufbau- oder sogenannten Quick Up-Pool sollten Sie diesen komplett entleeren und anschließend abbauen. Während des Winters können Sie diese Poolarten dann beispielsweise in der Garage oder im Keller lagern – entscheidend ist allerdings, dass das Poolsystem frostfrei bleibt.
Ein fest installiertes Becken hingegen müssen Sie nicht zwangsläufig komplett entleeren. Für den optimalen Winterschutz ist es hier ausreichend, den Wasserspiegel abzusenken und das verbleibende Wasser mit einem Überwinterungsmittel auf die kalten Temperaturen vorzubereiten.
Wie kann man die Pool-Überwinterung vorbereiten?
Um eine Schädigung Ihres Schwimmbeckens während der Wintermonate zu verhindern, sollten Sie Schritt für Schritt Ihren Pool winterfest machen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
Pool reinigen
Bevor Sie mit der eigentlichen Vorbereitung beginnen, ist es sinnvoll das Schwimmbecken und das Wasser ordentlich zu säubern. Befreien Sie das Wasser zunächst mit einem Kescher von Laub und allem, was an der Oberfläche treibt. Auch Wasserspielzeug oder Luftmatratzen sollten jetzt aus dem Pool entfernt, gesäubert und nach der Trocknung ordentlich eingelagert werden.
Ist das Wasser dann frei von Treibgut, kümmern Sie sich um die Poolwände, den Rand und den Boden des Beckens. Um Schmutz oder Kalkablagerungen zu entfernen, können Sie eine Bürste verwenden. Reinigen Sie damit zunächst die Seitenwände sowie den Poolrand. Ein Poolroboter kümmert sich um den Beckenboden. Schafft dieser es nicht, hartnäckige Verschmutzungen zu lösen, sollten Sie bestenfalls mit der Bürste noch einmal nachbessern. Sobald der Pool sauber ist, können Sie mit der Wintervorbereitung fortfahren.
pH-Wert testen und einstellen
Ein wichtiger Schritt ist die richtige Einstellung des pH-Wertes im Wasser. Andernfalls kann es während des Winters zu Korrosion oder der Neubildung von Kalk an Ihrem Pool kommen, auch das Chlor kann seine schützende Wirkung verlieren. Der pH-Wert gibt außerdem Aufschluss über die Qualität des Wassers. Die Skala kann zwischen 0 und 14 liegen. So bedeutet ein Wert von 0, dass es sich um reine Säure handelt, während ein Wert von 14 auf der Skala absolute Alkalität bedeutet. Für Poolwasser gelten Werte von 7,2 bis 7,4 als Optimalgehalt.
Tipp: Falls Ihr Pool nicht über eine automatische pH-Mess- und Regelanlage verfügt, können Sie ein fertiges Test-Kit und eine Testtablette verwenden, um den pH-Wert zu messen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Teströhrchen mit Poolwasser füllen
- Testtablette in das Teströhrchen einfügen und schütteln bis die Tablette sich auflöst
- Vergleichsskala mit der Färbung des Wassers abgleichen
- pH-Wert anhand der Übereinstimmung zwischen Verfärbung und Wert bestimmen
Zur Anpassung des ph-Wertes können Sie pH-Plus verwenden, um den Gehalt zu erhöhen Mit pH-Minus senken Sie ihn ab.
Chlor-Wert einstellen
Chlor dämmt das Wachstum von Bakterien oder Algen im Poolwasser ein. Dementsprechend wichtig ist es daher, dass das Wasser den optimalen Chlorgehalt aufweist. Dieser liegt bei freiem Chlor in der Regel etwa zwischen 0,3 und 0,6 Milligramm pro Liter, bei gebundenem Chlor sollte er 0,5 Milligramm pro Liter keinesfalls übersteigen.
Sobald Sie den pH-Wert Ihres Pools richtig eingestellt haben, sollten Sie sich als nächstes, um den Chlorgehalt kümmern. Bevor Sie den Pool überwintern lassen, sollten Sie eine sogenannte Schockchlorung durchführen. Dazu wird dem Poolwasser eine erhöhte Menge Chlor beigefügt. Dazu können Sie entweder flüssige Chlormittel oder aber Chlortabletten sowie Granulate verwenden. Halten Sie sich aber jeweils an die Angaben des Herstellers. Der Chlorwert sollte 0,8 Milligramm pro Liter auch nach der Schockchlorung nicht überschreiten.
Tipp: Um Flecken oder Ablagerungen zu vermeiden, sollten Sie Granulate oder Tabletten zuvor kurz in einem Eimer mit etwas Wasser auflösen und dann erst in den Pool geben. Die optimale Wassertemperatur für die Chlorung liegt bei etwa 15 Grad.
Während der Chlorung ist es erforderlich, die Sandfilteranlage noch etwa einen oder zwei Tage laufen zu lassen. Dementsprechend sollten Sie die Einstellung von pH- und Chlor-Wert stets vor den folgenden Vorbereitungsschritten vornehmen.
Überwinterungsmittel hinzufügen
Nachdem das Wasser sowohl was pH als auch Chlor angeht, die passenden Werte aufweist, können Sie ein Überwinterungsmittel hinzufügen, um das Wasser und den Pool zu schützen. Optional können Sie auch ein Algizid hinzufügen, um vorhandene Algen abzutöten und die Bildung von neuen zu unterbinden. Dieses sollten Sie jedoch erst einige Tage nach der Schockchlorung hinzufügen.
Wasserstand verringern
Wie bereits erwähnt, ist es bei festen Schwimmbecken sinnvoll den Wasserspiegel abzusenken. Grund dafür ist das höhere Volumen von Eis im Vergleich zu flüssigem Wasser. Ist also während des Gefriervorgangs nicht genug Platz für die Ausdehnung des Eises vorhanden, kann es vorkommen, dass Poolfliesen oder Rohre und Leitungen beschädigt werden.
Um das Wasser abzulassen können Sie entweder eine Tauchpumpe oder aber einen Bodensauger verwenden. Lassen Sie auf diese Weise etwa ein Drittel des Wassers ab, achten Sie aber darauf das Wasser nicht vollständig ablaufen zu lassen. Der optimale Wasserstand liegt rund 10 Zentimeter unter der tiefsten Düse oder dem Skimmer. Danach sollten die Leitungen und Rohre möglichst getrocknet werden, um darin Frost zu vermeiden. Einlaufdüsen sowie den Skimmer sollten Sie anschließend mit speziellen Winterstopfen verschließen.
Optional können Sie auch sogenannte Eisdruckpolster in das Poolwasser legen. Diese nehmen den während des Gefrierens steigenden Druck auf und sorgen für einen zusätzlichen Schutz der Poolwände.
Poolteile richtig einlagern
Alle losen Teile im Pool sollten demontiert und während des Winters eingelagert werden. Dazu zählen:
- Poolleiter
- Pumpe
- Sandfilteranlage
- Gegenstromanlage
- Poolheizung
- Solarplanen
Reinigen Sie diese Poolteile und trocknen sie anschließend gut ab. Danach können sie im Gartenhaus, der Garage oder im Keller den Winter über eingelagert werden.
Tipp: Lassen Sie den Sand in der Sandfilteranlage während des Winters trocknen, um einen Sandwechsel vor Beginn der Poolsaison zu vereinfachen. Öffnen Sie dazu den Sandfilter.
Schwimmbecken abdecken
Als letzten Schritt für die Pool Überwinterung sollten Sie diesen mit einer reißfesten und stabilen Plane abdecken. Das schützt den Swimming Pool nicht nur vor Laub und Ästen, sondern auch vor den teils intensiven Witterungsbedingungen und zusätzlichem Wasser durch den Regenfall. Entscheidend ist außerdem die richtige Sicherung der Plane – Schließlich muss diese Wind, Regen, Schnee und Hagel trotzen. Sorgen Sie also für eine zuverlässige Befestigung.
Die Poolplane muss die richtige Größe habe, um den Pool ideal schützen zu können. Die Plane sollte daher zwischen 60 und 80 Zentimetern größer sein als der Pool selbst. Als Alternative für Planen stehen beispielsweise auch Rollschutze oder Schwimmbadüberdachungen zur Verfügung.
Der Pool im Winter
Sobald Sie den Pool winterfest gemacht und abgedeckt haben, kann die kalte Jahreszeit kommen. Während des Winters müssen Sie sich nicht weiter um das Schwimmbecken kümmern. Es ist allerdings sinnvoll den Pool in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Achten Sie beispielsweise darauf, dass die Poolplane nicht in den Pool rutscht und den Wasserspiegel steigen lässt, sodass Einlaufdüsen oder Skimmer sich mit Wasser füllen und gegebenenfalls zufrieren.
Haben Sie ansonsten alle Schritte befolgt, müssen Sie jetzt nur abwarten bis die Temperaturen wieder steigen und können den Pool im Frühjahr wieder badetauglich machen.
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