Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Vinyl ist ein praktischer, beliebter Bodenbelag mit zahlreichen Vorteilen. Er ist leicht zu reinigen, günstig in der Anschaffung und Verlegung und bietet dabei ein angenehmes Gehgefühl. Durch seine Materialeigenschaften fühlt er sich warm an, kann jedoch prinzipiell gut mit Fußbodenheizungen verbunden werden. Ein wichtiges Element bei Vinylböden ist, wie bei jeder Bodenart, die Trittschalldämmung. Durch diese wird nicht nur der Geräuschpegel für benachbarte Räume reduziert, sie hat auch zahlreiche weitere nützliche Eigenschaften. Aus diesem Grund ist eine Trittschalldämmung in vielen Fällen zu empfehlen.
Sollten auch Sie einen Vinylboden in Ihrer Wohnung verlegen lassen wollen, so können Sie dies den Experten auf unserer Seite überlassen. Sie beraten Sie bei der Wahl des richtigen Bodens und der Auswahl des Dämmmaterials. Hier bekommen Sie einen Überblick über das Thema, die unterschiedlichen Trittschalldämmstoffe und wissenswerte Details zum Untergrund und der Verwendung bei Fußbodenheizungen.
Grundlegendes zu Trittschalldämmungen
Vinylböden können auf zahlreiche verschiedene Weisen verlegt werden. Ob schwimmend verlegt mit Klickverbindung, als selbstklebendes Vinyl oder mit einer Nassbettverklebung, jede Vinylart benötigt einen passenden Untergrund. Die Trittschalldämmung bildet eine solide Basis und besitzt eine Vielzahl nützlicher Eigenschaften, die über die reine Reduzierung des Schallprofils hinausgehen.
Reduzierung des Trittschalls
Die vorrangige Eigenschaft einer Trittschalldämmung, die dieser ihren Namen gibt, ist die Reduzierung des Trittschalls. Dabei werden die durch das Gehen, aber auch durch das Verschieben von Möbeln und auf andere Weise entstehenden Geräusche gedämpft, bevor sie sich durch den Boden in darunterliegende und benachbarte Räume ausbreiten können. Eine gute Trittschalldämmung ist in der Lage, den Geräuschpegel um bis zu 16 Dezibel zu senken.
Reduzierung des Gehschalls
Während Trittschall die sich im Beton fortsetzenden Geräusche bezeichnet, entsteht Gehschall im Raum selbst durch das Aufeinandertreffen von Fuß und Vinylboden. Die Dämmung kann auch diese Schallentwicklung hörbar reduzieren und damit zum Wohnkomfort entscheidend beitragen.
Entkoppelung des Vinylbodens und des Untergrundes
Zwischen Vinylboden und dem Untergrund wie Estrich, Holzböden oder Fliesen kann es zu Wechselwirkungen kommen. Zum einen kann Weichmacher aus dem Vinyl in den Untergrund wandern. Dadurch wird der Vinylboden brüchig. Ebenso verändert Vinyl sich bei Wärmeschwankungen in seiner Ausdehnung. Durch eine Entkoppelung werden Scherkräfte und schädliche Reibung vermieden. Dies schont den Vinylboden sowie seine eventuell vorhandenen Klickverbindungen und sorgt so für eine lange Lebensdauer des neuen Bodenbelags.
Wärmedämmung
Besonders in Kellerräumen ist es sinnvoll, eine Wärmedämmung unter dem Bodenbelag zu installieren. Dies senkt nicht nur die Heizkosten, sondern sorgt auch für ein angenehmes Gefühl. Trittschalldämmung kann, je nach Variante, die Funktion einer Wärmeisolierung übernehmen. Alternativ kann auch Trittschalldämmung mit einer sehr guten Wärmedurchlässigkeit installiert werden. Dies ist bei dem gleichzeitigen Einbau einer Fußbodenheizung sinnvoll.
Arten der Trittschalldämmung und ihre Verwendungszwecke
Zur Dämmung des Trittschalls kommen zahlreiche unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, welche Dämmstoffarten für den verwendeten Vinylboden zugelassen sind. In der Verlegeanleitung des Vinylbodens werden die zugelassenen Trittschalldämmungen vom Hersteller aufgezählt. Nur wenn der Vinylboden auf einem freigegebenen Untergrund verlegt wurde, bleibt die Garantie erhalten und eine lange Lebensdauer sowie gute Laufeigenschaften sind sicher. Auch ein Verzicht auf eine Trittschalldämmung ist nur dann erlaubt, wenn der Hersteller dies freigibt.
Manche Vinylböden besitzen bereits selbst eine Trittschalldämmung. In diesem Fall ist weiteres Dämmmaterial nicht notwendig. Eine erhöhte Schallreduzierung würde dadurch nicht erreicht werden. Ihre Fachkraft berät sie gerne zu Auswahl des Vinylbodens und den möglichen Dämmstoffen.
PU-Schwerschaum
Dieser Dämmstoff enthält neben aufgeschäumtem Polyurethan mineralische Füllstoffe, die sein erhöhtes Gewicht bedingen. Er ist widerstandsfähig gegenüber Wärme, Kälte und mechanischen Belastungen und zeichnet sich außerdem durch eine hervorragende Feuerfestigkeit aus. Er reduziert Trittschall und Gehschall hervorragend. Er besitzt außerdem eine hohe Wärmeleitfähigkeit und kann deshalb auf Fußbodenheizungen verlegt werden.
Polystyrol
Diese klassischen Platten aus Styropor oder anderen, aufgeschäumten Polystyrolverbindungen besitzen ebenfalls sehr gute, den Schall reduzierende Eigenschaften. Ihre Wärmeleitfähigkeit ist gering, weswegen sie vor allem für Räume mit einer Wärmeisolierung geeignet sind. Gegenüber PU-Schwerschaum haben Platten aus Polystyrol ein stark reduziertes Gewicht.
Latex
Dämmbahnen aus Latex haben eine ähnlich gute Schallreduzierung wie PU-Schwerschaum, sind allerdings für Fußbodenheizungen dank ihrer schlechten Wärmeleitfähigkeit ungeeignet.
Kork
Dieser Naturstoff ist besonders bei umweltbewussten Bauverantwortlichen sehr beliebt. Er ist leicht, isoliert sehr gut gegenüber Schall und Wärme und erzeugt so ein angenehmes Gefühl beim Laufen. Bei späteren Renovierungen ist er sehr günstig zu entsorgen und belastet nicht die Umwelt. Allerdings reduziert er Gehschall im Gegensatz zu Trittschall nur mäßig gut.
PE-Folie
Eine Folie aus Polyethylen ist keine Trittschalldämmung im eigentlichen Sinne. Sie sollte dann eingebaut werden, wenn keine Trittschalldämmung gewünscht ist. So werden trotzdem der Untergrund und das Vinyl entkoppelt und eine Dampfsperre eingezogen.
Anforderungen an den Untergrund
Wie jeder Fußbodenbelag benötigt auch Vinylboden mit Trittschalldämmung einen soliden Untergrund. Der Untergrund muss der DIN 18365 entsprechen. Diese bestimmt, dass die Böden trocken, fest, eben und tragfähig sein müssen. Bei feuchten Böden, etwa durch Nässe in Kellerräumen, muss eine Dampfsperre eingezogen werden. Nicht feste Böden, etwa wackelige Holzdielen, müssen mit geeigneten Mitteln befestigt werden. Ein unebener Boden muss abgeschliffen oder mit einem ebnenden Estrich überzogen werden. Sollte der Untergrund nicht tragfähig sein, so muss dieser entfernt und ein neuer Estrich eingezogen werden.
Als mögliche Untergründe für Vinylboden mit Trittschalldämmung eignen sich alle Arten von Estrich, Holzböden und einige alte Bodenbeläge. So kann der Vinylboden problemlos auf festen Untergründen wie Fliesen oder Epoxidharzböden verlegt werden. Keinesfalls sollte das Vinyl auf altem Teppichboden verlegt werden. Teppichboden ist nicht ausreichend fest und federt unter den Schritten, wobei sich der Vinylboden verschieben oder aufwölben kann und seine Klickverbindungen ausleiern.
Bei Entfernung des alten Bodenbelages muss dieser Arbeitsschritt vollständig erfolgen, um dem Vinylboden einen soliden Untergrund zu bieten. Ansonsten sollte bei der Verlegung genau auf die Verlegeanleitungen geachtet werden, um einen lange haltbaren Bodenbelag zu erhalten.
Wiederverwendung alter Trittschalldämmungen
Alte Trittschalldämmungen können dann wiederverwendet werden, wenn sie in der Verlegeanleitung freigegeben wurden. So sind alte Holzfaserplatten oder Styroporplatten eventuell ausreichend fest, um dem Vinylboden einen stabilen Untergrund zu bieten. Sollte die alte Dämmung durch Gebrauch, Wasserschäden oder andere Einflüsse in Mitleidenschaft gezogen worden sein, so empfiehlt sich je nach Schwere der Beschädigung ein Austausch. Bei Unklarheiten berät Sie Ihre Fachkraft gerne nach genauer Begutachtung der alten Trittschalldämmung.
Fußbodenheizungen unter einer Trittschalldämmung
Naturgemäß dämmt eine zusätzliche Materialschicht im Boden auch Wärme und verringert dadurch die Effizienz einer eingebauten Fußbodenheizung. Um den wirtschaftlichen Betrieb einer Fußbodenheizung sicherzustellen, ist ein maximaler Wärmewiderstand (R-Wert) des gesamten Bodenbelags von 0,15 m²K/W erlaubt. Vinylboden hat üblicherweise einen R-Wert von 0,015 m²K/W. Trittschalldämmplatten aus Styropor, Latex und Rollenkork besitzen einen Wärmewiderstand von 0,05 m²K/W. Eine Fußbodenheizung ist unter einer solchen Trittschalldämmung somit auf jeden Fall erlaubt, arbeitet allerdings deutlich weniger effizient als bei einem Verzicht auf eine Trittschalldämmung.
Wenn Sie Trittschalldämmung und Fußbodenheizung miteinander verbinden wollen, so empfiehlt sich der Einsatz von PU-Schwerschaum. Dieser hat mit einem Wärmewiderstand von 0,01 m²K/W einen ähnlich niedrigen Wärmewiderstand wie eine Polyethylenfolie. Grund sind die mineralischen Füllstoffe, die Wärme durch die Dämmschicht leiten können, ohne sie zu speichern. Der Effekt sind deutlich reduzierte Heizkosten und eine kürzere Reaktionszeit der Fußbodenheizung. Auch hierzu berät Sie gerne ein Experte.
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