Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
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Ob Beton, Ziegel oder Holz – Auf einer Baustelle sammelt sich ordentlich Baumüll an. Bauschutt entsorgen ist in vielen Fällen eine längere Prozedur als die eigentlichen Renovierungs– oder Umbauarbeiten. Teilweise können Sie einige Materialien, die Sie nicht mehr benötigen, verkaufen. Die Entsorgung an sich kostet allerdings Gebühren. Wie teuer dies für Sie werden kann und wohin Sie den Bauschutt entsorgen können, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Was gilt als Bauschutt und was als Baumischabfall?
Für die Entsorgung ist zum Teil entscheidend, ob es sich um reinen Bauschutt oder um sogenannte Baumischabfälle handelt. Die Entsorgung von letzterem verursacht in der Regel höhere Kosten.
Zu reinem Bauschutt zählen vor allem mineralische Materialien wie zum Beispiel Ziegel, Backsteine oder Beton. Zu den Baumischabfällen zählen hingegen Holz, Gips oder Dämmstoffe. Beachten Sie außerdem, dass Bauschutt auch dann zu den Baumischabfällen gezählt wird, wenn dieser nur geringe Mengen der Baumischabfälle enthält.
Wie man Bauschutt und Baumischabfälle vernünftig entsorgt
Nach einer Renovierung beim Auszug oder bei der Entsorgung von Eternitplatten oder wenn man ein Haus abreißt, muss im Regelfall einiges an Bauschutt entsorgt werden. Wenn Sie bereits beim Bau sparsam geplant haben und wenig Material übrig bleibt, fällt natürlich entsprechend wenig Bauschutt an. Es gibt unterschiedliche Methoden, Bauschutt zu entsorgen. Dabei kommt es auf die Arbeiten, die Sie durchführen an und darauf, welcher Müll entsteht.
Im Regelfall kann man den Großteil problemlos bei den örtlichen Recycling- oder Wertstoffhöfen abgeben. Manches kann tatsächlich auch in den Rest- beziehungsweise Hausmüll. Vorschriften und Regeln sind je nach Bundesland oder sogar Gemeinde und Region unterschiedlich und individuell festgelegt. Beachten Sie die Sonderregelungen und Ausnahmen in Ihrer Region – das erfahren Sie beim zuständigen Amt für Abfallwirtschaft. Es gibt Städte und Landkreise, die ein Abfallsystem A bis Z anbieten. Manche Bauabfälle können Sie auch wiederverwerten.
Welchen Bauschutt wo entsorgen?
Beachten Sie, dass einige Baumaterialien auch giftige Stoffe enthalten können. Die Staubentwicklung kann beim Umgang mit diesen Baumaterialien erheblichen Schaden anrichten. Hier sollten Sie unbedingt Mundschutz, Handschuhe und Schutzbrille tragen. Folgende Materialien müssen wie folgt entsorgt werden:
Bauschutt | Entsorgungsort |
Tapetenreste | Hausmüll |
Metall | Wertstoffhof oder zulässige Sammelstelle Tipp: Wenn Sie vorab sortieren, können Sie in der Regel mehr Geld erhalten als für Mischschrott |
Holzabfälle | Meist noch verwertbar. Manche Deponien nehmen jedoch nur unbelastetes Holz an. |
Mineralische Materialien (z.B. Mauer- oder Ziegelstein, Glas etc.) | Gelten als reiner Bauschutt, finden jedoch zum Teil im Straßenbau Wiederverwendung. Achtung: Putz vorher abschlagen und getrennt von Mauersteinen entsorgen |
Flüssige Reste (z.B. Altöl, Farb- oder Lackreste etc.) | Gelten als Giftstoffe. Zum Teil Entsorgung am Recyclinghof, in einigen Gemeinden Entsorgung durch ein sogenanntes Giftmobil |
Gipskartonplatten /Gipsfaser- oder Gipskartonwände | Entsorgung bei Deponien oder speziellen Entsorgungsbetrieben. Wenn im Hohlraum der Trennwände Dämmstoffe (künstliche Mineralabfälle) stecken, verpacken Sie diesen Gefahrstoff luftdicht in reißfesten Plastiksäcken. Diese können nur an dafür ausgerichtete Deponien gebracht werden |
Asbesthaltige Materialien | Asbesthaltiges Material ist verboten in Deutschland. Brechen oder beschädigen Sie die Platten auf keinen Fall, weil diese freigesetzten Fasern krebserregend sein können. Nur ein Fachbetrieb kann Asbest ordnungsgemäß entsorgen |
Bauschutt entsorgen – die richtige Trennung
In vielen Gemeinden können Sie maximal 100 Liter Bauschutt auf Recyclinghöfen entsorgen. Wenn Sie Ihren Bauschutt vorab gründlich sortieren, kommen weniger Kosten für das Entsorgen auf Sie zu. Dies gilt übrigens auch, wenn Sie sich einen Container für Ihren Bauschutt anschaffen.
Wichtig ist, dass sie folgenden Bauschutt voneinander trennen:
- Bauschutt
- Metall
- Holz
- Glas
- Kabel
- Kunststoffe
- Verpackungsmaterial
Tipp: Holz, das unbehandelt ist, können Sie gegen eine Gebühr beim Recyclinghof loswerden. Holz mit Anstrich oder Holzschutzmittel ist dagegen stark belastet und muss im Regelfall deponiert werden.
Container oder Recyclinghof?
Ob der Bauschutt besser über einen Recyclinghof oder mithilfe eines Containers entsorgt werden sollte, ist vor allem davon abhängig, wie viel Bauschutt bei den geplanten Maßnahmen entsteht und welcher Art dieser ist. Kleinere Mengen können in der Regel problemlos mit dem Auto transportiert und beim örtlichen Recycling- oder Wertstoffhof entsorgt werden. Allerdings ist es sinnvoll sich vorab zu informieren, welche Arten von Bauschutt der Recyclinghof überhaupt annimmt. handelt es sich jedoch um größere Mengen ist es sinnvoll einen Container zu mieten. Das hat den großen Vorteil, dass der Bauschutt sofort vor Ort entsorgt werden kann und später der Abtransport nicht selbst vorgenommen werden muss. Gleichzeitig ist jedoch zu beachten, dass die Bereitstellung und Abholung des Containers jeweils zusätzliche Kosten verursachen.
Kosten der Bauschuttentsorgung
Bevor Sie einen riesen Haufen Bauschutt zu entsorgen haben, ist es günstiger, sich einen Container zu bestellen. So sparen Sie entsprechend Zeit und Geld und müssen nicht ewig hin und herfahren. Es gibt unterschiedliche Modelle der Bauschutt Container. Sie können diese in unterschiedlichen Größen bestellen, entweder in 5, 10, 15 oder 30 Kubikmetern.
Bedenken Sie, dass zusätzliche An- und Abfahrtspauschalen zwischen etwa 45 und 150 Euro anfallen. Oben drauf kommen dann noch Kosten für die Entsorgung an sich. Für den reinen Bauschutt zahlen Sie zwischen 17 und 85 Euro pro Kubikmeter. Für unbehandeltes Holz zahlen Sie in der Regel von 12 bis 100 Euro pro Kubikmeter. Der nicht sortierte Bauschutt ist der teuerste und beläuft sich circa auf 48 bis 190 Euro pro Kubikmeter. Vergleichen Sie die Preise vorab, denn jedes Unternehmen kalkuliert anders, sodass die Kosten auch stark variieren können.