Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Henning Schreiber
Rückenschmerzen sind ein großes Problem im Handwerk. Jeder zweite Handwerker leidet unter Problemen mit dem Rücken. Rückenschmerzen sind einer der häufigsten Gründe für Krankschreibungen, dauerhafte Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit.
Starke Belastung des Rückens
Ein Grund dafür ist die körperliche Belastung im Handwerk: Maurer müssen Steine schleppen, sich oft bücken. Maler schleppen schwere Farbeimer und müssen oft über Kopf arbeiten. Auch Fliesenleger nehmen nicht gerade die gesündesten Haltungen ein. Und auch an schwerem Gerät wie Rüttelplatten oder Presslufthammern kann man sich einen Bandscheibenvorfall holen. Die am häufigsten betroffenen Gewerke sind laut der Krankenkasse AOK Zimmerei sowie das Dachdecker- und das Maurerhandwerk
Der Rücken wird stark in Anspruch genommen
Das Dilemma: Viele Tätigkeiten, bei denen der Rücken mit in Anspruch genommen wird, lassen sich im Handwerk nur schlecht oder gar nicht vermeiden. Deshalb sollte man versuchen, den Rücken beanspruchende Aufgaben vorausschauend und, wenn nötig, mit Hilfsmitteln zu erledigen.
Bei auf Tischen installierten Werkzeugen sollte man diese stets auf die richtige Höhe einstellen. Wenn man sehr schwere Lasten heben muss, kann man einen Rückengurt anlegen. Für Arbeiten in höheren Wandbereichen kann man Podeste oder kleine Gerüste aufbauen.
Plötzliche Bewegungen vermeiden
Plötzliche Drehungen oder Bewegungen sollte man vermeiden, sofern dies möglich ist. Wenn man schwere Gegenstände hebt, sollte man dies nicht aus dem Kreuz tun, sondern möglichst weit in die Hocke gehen. Beim Absetzen des Gegenstandes gilt dies ebenfalls.
Prävention: Den Rückenschmerzen keine Chance lassen
Das wichtigste ist Prävention: Schon mit ein paar kleinen Tipps und Tricks kann man schweren Rückenverletzungen vorbeugen. Während der Arbeit sollte man aktiv die Körperhaltung wechseln, insbesondere bei monotonen Arbeitsabläufen. Außerdem kann man darauf achten, dass das Gewicht auf beiden Beinen verteilt ist. Zwischendurch sollte man Ausgleichsbewegungen machen oder sich die Beine vertreten, um den Rücken zu entlasten.
Der Besuch einer Rückenschule kann nie schaden: Es gibt verschiedene Gymnastikübungen, um Rückenschmerzen zu vermeiden oder diesen entgegen zu wirken. Auch Schwimmen kann da wahre Wunder wirken, vielerorts werden dafür Schwimmkurse angeboten. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für derartige Angebote, es lohnt sich, sich bei seiner Kasse zu erkundigen.