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Alte Faserzementplatten bedeckt mit Flechten und Schmutz

Eternitplatten streichen: Anleitung für Heimwerker

Letzte Aktualisierung am 30. Juni 2022 von

Faserzement- bzw. Eternitplatten sind zwar sehr robust, aber trotzdem kann eine regelmäßige Pflege sinnvoll sein. Eine Pflegemöglichkeit bietet das Streichen der Eternitplatten.

Werkzeuge

  • Handschuhe
  • Atemschutzmaske
  • Hochdruckreiniger
  • Mischeimer
  • Farbroller
  • Malerquast

Material

  • Fungizid/Algizid (optional)
  • Tiefengrund
  • Kunststoff-Dispersionsfarbe

Vorbereitung vor dem Streichen

Enthalten die Eternitplatten Asbest?

Vor dem Streichen ist eine gründliche Reinigung nötig. Bei besonders hartnäckigem Schmutz und Moosen eignet sich ein Hochdruckreiniger besonders gut. Der Haken an der Sache: Alte Eternitplatten können Asbest enthalten und ein Hochdruckreiniger kann den Asbest freisetzen. Das Streichen können Sie in dem Fall vergessen, denn die nötige Reinigung ist in diesem Fall sogar illegal. Man sollte dann die Eternitplatten lieber entsorgen und eine Asbestsanierung in Erwägung ziehen.

Zuerst sollten Sie also überprüfen, ob die Eternitplatten asbesthaltig sind. Aber wie erkennt man überhaupt Eternit ohne Asbest? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Falls Sie das Einbaujahr wissen haben Sie ihren ersten Anhaltspunkt, denn ab 1990 hat die Firma Eternit keine asbesthaltigen Eternitplatten mehr verkauft und ab 1993 war die Herstellung deutschlandweit verboten. Auf alten Eternitplatten sollten Sie auch das Herstellungsjahr und das Kürzel AF für “asbestfrei” finden.

Für asbesthaltige Faserzementplatten gab es nie eine Entsorgungspflicht in Deutschland. Das liegt daran, dass der Asbest in dieser fest gebundenen Form nicht austreten kann und damit eigentlich ungefährlich ist. Leider kann er aber bei der Entsorgung von Eternitplatten freigesetzt werden. Daher ist die Entsorgung nur zu empfehlen, wenn die Platten bereits beschädigt sind.

Sind Fungizide und Algizide nötig?

Bevor Sie mit der Grundierung beginnen, sollten Sie sich fragen, ob die Platten in der Vergangenheit sehr anfällig für Pilze, Algen und Moos waren. Wenn die Eternitplatten bis jetzt schon stark unter Schimmel- oder Algen gelitten haben, dann kann ein Mittel gegen Pilze (Fungizid) oder Algen (Algizid) hilfreich sein. Bei vielen modernen Produkten können Sie das Mittel mit der Grundierung mischen oder es ist sogar schon in der Grundierung enthalten. Wenn das nicht der Fall ist, muss man es vor der Grundierung auftragen.

Leider werden Fugizide und Algizide besonders da angebracht, wo die Eternitplatten dem Wetter ausgesetzt werden. Sie gelangen also auch über das Regenwasser in den Boden und das Grundwasser. Das belastet nicht nur die Natur, sondern erschwert bei großen Mengen auch die Trinkwasseraufbereitung. Daher sollten Sie Biozide nur nach einer guten Abwägung der Vor- und Nachteile einsetzen. Die Mittel sollten nur sparsam und nach den Herstellerangaben eingesetzt werden. Moos alleine ist bei geneigten Dächern oder Fassaden übrigens auch kein Grund zur Sorge, zumindest nicht was die Bausubstanz angeht. Problematisch wird es nur dann, wenn es das Ablaufen von Wasser verhindert oder ästhetisch nicht erwünscht ist.

Keine Beschichtung ohne Reinigung

Besonders Eternitwellplatten werden gerne von Moos und Schimmel besiedelt, da sie flach und rau sind. Auch Schmutz sammelt sich nach Jahren einfach an. Auch wenn kein Moos vorhanden sein sollte, kann man nicht einfach Schmutz und Schimmel überstreichen, sondern muss die Eternitplatten gründlich reinigen. Am leichtesten wird man den Dreck mit einem Hochdruckreiniger wieder los. Nach der Reinigung sollten Sie die Eternitplatten aber ordentlich trocknen lassen, denn Eternitplatten nehmen Feuchtigkeit sehr gut auf. Bei der Grundierung dürfen sie auf keinen Fall noch nass sein, sonst wird die Feuchtigkeit in den Platten eingeschlossen.

Bitte setzen Sie einen Hochdruckreiniger nur ein, wenn Sie sich sicher sind, dass es sich um asbestfreie Eternitplatten handelt. Freigesetzte Asbestfasern sind sehr gefährlich. Bei Unsicherheit sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen, der sich mit der Entsorgung auskennt.

Tiefengrund auftragen

Für die Grundierung empfehlen wir Tiefengrund, weil spätere Anstriche sonst in die Eternitplatten einziehen würden. Beim Auftragen sollten Sie Handschuhe und Atemschutzmaske tragen. Je nach Größe der Platte kann man Quast oder Farbroller benutzen. Dabei muss die Schicht nicht dick sein, denn Tiefengrund ist auch eher wässrig. Wichtig ist in diesem Schritt vor allem, Blasenbildung zu vermeiden und vorhandene Blasen vor dem Trocknen mit der Malerrolle glattzustreichen. Nach der Grundierung sollten die Eternitplatten mehrere Tage richtig lüften. Die genaue Zeit finden Sie bei den Herstellerangaben des verwendeten Produkts. Dort steht auch, ob eine Schicht Tiefengrund ausreicht oder nach dem Trocknen eine weitere aufgebracht werden sollte.

Eternitplatten streichen

Zum Streichen verwenden wir eine Kunststoff-Dispersionsfarbe. Welchen Farbton Sie verwenden ist hier relativ egal, solange die Farbe auch für Faserzementplatten geeignet ist. Das Streichen läuft nicht besonders anders als das Auftragen der Grundierung. Auch hier helfen Farbroller und Quast und die Blasenbildung sollte vermieden werden. Im Gegensatz zur Grundierung kann es hier aber auch sein, dass die Eternitplatten für ein gutes Ergebnis zweimal oder sogar mehr gestrichen werden müssen. Hier helfen wieder die Angaben des Herstellers weiter.

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