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Die zwei Schalen mit Dämmung des zweischaligen Mauerwerks

Zweischaliges Mauerwerk: zwei Mauerschalen mit Hohlraum

Letzte Aktualisierung am 31. März 2022 von

Die Außenwand eines Gebäudes hat zahlreiche Anforderungen zu erfüllen. Sie ist Umwelteinflüssen ausgesetzt und muss hinsichtlich Brand-, Feuchtigkeits- und Schallschutz auf dem neuesten Stand sein. Auch die Wärmedämmung spielt heute eine entscheidende Rolle. Beim zweischaligen Mauerwerk sind diese Eigenschaften genau voneinander getrennt, jede Schale erfüllt eigene Anforderungen.

Wie ist zweischaliges Mauerwerk aufgebaut?

Zweischaliges Mauerwerk besteht aus einer nichttragenden Vormauerschale, einer tragenden Innenschale und einer Hohlschicht dazwischen. Die Vormauscherschale stellt die Verblendschlage dar. Die Außenschale ist der Witterung, insbesondere Feuchtigkeit ausgesetzt. Sie muss aber auch ästhetische Ansprüche erfüllen.

Bauphysiologisch betrachtet hat sie die Aufgabe, Sog unter Druck aufzunehmen und an die Innenschale oder andere Gebäudeteile abzuleiten. Dagegen dient die Innenschale hauptsächlich dem Wärmeschutz und der Standsicherung. Damit das äußere Mauerwerk dauerhaft seinen Zweck erfüllen kann, dürfen sich keine Risse bilden. Zwischen beiden Schalen existiert ein genau definierter Hohlraum, der mit Wärmedämmstoff ausgefüllt werden kann, aber nicht muss. Er bietet sich jedoch für die Wärmeisolierung (Kerndämmung) an. Beide Wände sind durch spezielle Ankersysteme miteinander verbunden. Durch die Verteilung der Funktionen auf zwei Schalen können die bauphysikalischen Anforderungen besonders gut erfüllt werden. Einwandfrei ausgeführte, zweischalige Außenwände bedürfen so gut wie keiner Instandhaltung. Dennoch bieten sie viel architektonische Freiheit.

Zweischaliges Mauerwerk: aus mehreren Gründen interessant

Zweischaliges Mauerwerk bietet sich besonders für Gebäude an, die verstärkt Schlagregen ausgesetzt sind. Der Hohlraum zwischen der Innen- und Außenschale des Mauerwerks kann für die Wärmedämmung genutzt werden, die Witterungseinflüsse von der Innenschale fernhält. Für die Kerndämmung bieten sich Einblasgranulat oder Dämmplatten an. Steinwolle eignet sich ebenfalls gut, denn sie schützt hervorragend vor Schall und Feuer.

Abstände bei verschiedenen Dämmungsarten

Alle verwendeten Dämmstoffe müssen langfristig wasserabweisend sein. Abhängig von der Wärmedämmungsart müssen bestimmte Schalenabstände eingehalten werden. Hat die Hohlschicht keine Dämmung, beträgt der Abstand beider Schalen mindestens 4 cm. Um Vormauerschale und tragende Wand zu verbinden, werden Luftschichtanker eingesetzt. Die Luftschichtanker benötigen Tropfscheiben, die verhindern, dass Regenwasser entlang der Anker an die Innenschale gelang. Wird eine Teildämmung durchgeführt, dürfen ausschließlich wasserabweisende WZ-Dämmstoffe nach DIN 4108-10 zum Einsatz kommen. Für deren Befestigung gibt es ebenfalls Vorschriften. Klemmscheiben an den Ankern verhindern das Klippen der Dämmplatten im Hohlraum. Werden Hartschaumdämmplatten verwendet, sollte auch bei einer Volldämmung ein kleiner Hohlraum zwischen Dämmung und Außenschalen bleiben. Das macht auch bei mehrgeschossigen Gebäuden Sinn, denn Sie müssen immer mit bautechnisch bedingten Toleranzen bei der tragenden Innenschale rechnen.

Kann man zweischaliges Mauerwerk nachträglich dämmen?

Sie können ältere, nicht gedämmte Gebäude mit zweischaligem Mauerwerk wärmetechnisch aufrüsten und eine Einblasdämmung veranlassen. Dabei wird der lose Dämmstoff mittels Düsen und Schläuchen direkt in die Hohlräume geblasen. Bevor die Nachrüstung erfolgt, ist das Mauerwerk mittels Videotechnik genau zu prüfen. Der Fachmann nimmt bei der Videoendoskopie besonders die Verbindungen zwischen beiden Schalen „unter die Lupe“. Zum Einblasen des Dämmstoffes werden Löcher in die Außen- oder Innenschale gebohrt, bei Gebäuden mit Flachdach kann das Einblasen auch von oben erfolgen. Die Dämmung sorgt für mehr Wärme, geringere Heizkosten und ein angenehmeres Wohnklima. Auch das Risiko von Schimmelbildung ist nun deutlich geringer.

Häufig gestellte Fragen zu zweischaligem Mauerwerk

Wie stark muss eine Außenwand sein?

Die nicht tragende Vormauerschale bei einer zweischaligen Wand ist in der Regel 11,5 cm dick. Tragende, einschalige Außenwände sollten mindestens 17,5 cm dick sein, dabei handelt es sich jedoch um das absolute Minimum. Üblicher sind folgende Stärken: 24 cm, 30 cm, 36,5 cm, 42,5 cm und 49 cm.

Was bringt Kerndämmung?

Kerndämmung ist im Gegensatz zu von außen aufgebrachten Dämmungen wesentlich günstiger. Außerdem lässt sie sich die Einblasdämmung bei zweischaligem Mauerwerk innerhalb von maximal zwei Tagen erledigen und im Gegensatz zur Außendämmung kein Gerüstbau nötig.

Was ist eine Vormauscherschale?

Die Vormauerschale ist die äußere Schale des zweischaligen Mauerwerks. Sie ist nicht tragend und dient vor allem dem Witterungsschutz. Aus diesem Grund werden für die Vormauerschale vor allem frostbeständige Mauersteine wie Klinker oder KS-Verblender verwendet.

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