Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
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Dachbegrünung sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch viele Vorteile für die Umwelt. Vom Lebensraum für Insekten und Flora über die Verringerung der Flächenversiegelung bis hin zur energetischen Dämmung bietet diese Alternative zur klassischen Dachpfanne alles, was man sich wünschen könnte. Kein Wunder, dass immer mehr Hausbesitzer sich für diese Art der Dachbedeckung interessieren und auch Gewerbe und Industrie Dachbegrünung für sich entdecken.
Wie jede Umbaumaßnahme ist auch die Dachbegrünung mit Investitionskosten versehen. Aus diesem Grund stellt sich bei der Entscheidung für die Dachbegrünung die Frage nach Förderungen. Es gibt zahlreiche Fördertöpfe, aus denen Sie je nach Bundesland und Stadt wählen können. Als Orientierungshilfe finden Sie hier einen Überblick über die zahlreichen Vorteile von Dachbegrünungen sowie die einzelnen Fördermittel. Weiteren Rat finden Sie bei einem der zahlreichen Fachbetriebe auf blauarbeit.de. Die Experten helfen Ihnen nicht nur bei der Antragsstellung, sondern planen Ihre Dachbegrünung auch, legen diese an und übernehmen alle Pflegearbeiten.
Voraussetzungen für Dachbegrünung
Dachbegrünung ist für fast jedes Haus geeignet, sowohl für solche mit Flachdach als auch für solche mit Schrägdach. Auf Flachdächern sind sowohl klassische Dachbegrünungen mit Moosbetten, Gräsern oder Blumen möglich als auch Urban Gardening. Bei diesem werden Nutzpflanzen wie Gemüse, Beeren oder Kräuter ausgesät und erweitern den Speiseplan. Auch Schrägdächer können mit einer Dachbegrünung versehen werden, wenn diese eine Neigung von 45 Grad oder weniger aufweisen. Dazu werden entweder Schubsicherungen installiert, die das Abrutschen des Substrats verhindern, oder spezielle Dachpfannen mit Behältnis für das Substrat verlegt.
Förderung durch BAFA und KfW
Auf Bundesebene bieten sowohl das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Förderprogramme an, welche die Anschaffung einer Dachbegrünung erleichtern. Diese Förderungen haben gemeinsam, dass sie vor der Beauftragung des Fachbetriebs beantragt werden müssen. Die Durchführung durch einen entsprechend qualifizierten Fachbetrieb ist Pflicht.
Förderung durch die BAFA
Die BAFA gewährt eine Förderung für Gründächer in Höhe von 15 Prozent der Projektkosten. Die Förderung wird um weitere 5 % erhöht, wenn sie als Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchgeführt wird.
Förderkredit mit Tilgungszuschuss durch die KfW
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet im Rahmen des Programms 261 einen Förderkredit für klimafreundliche Wohngebäudesanierungen. Hierzu zählen auch Dachbegrünungen. Der Kredit ist großzügig bemessen (bis 150.000 Euro), zu sehr günstigen Konditionen erhältlich (ab 0,16 % effektiver Jahreszins) und kann mit einem Tilgungszuschuss versehen werden. Voraussetzung für den Zuschuss ist, dass das Haus nach Abschluss der Maßnahmen einen Effizienzhausstandard erreicht. Dessen Güte bestimmt über die prozentuale Höhe des Tilgungszuschusses.
Förderung auf Länderebene
Neben der Förderung auf Bundesebene bieten die Bundesländer Bremen und Hamburg Förderprogramme für Dachbegrünungen an.
Bremen
Bremen fördert Gründächer mit bis zu 6000 Euro, wobei je Quadratmeter 30 Euro Fördergeld angeboten werden. Wenn die Pflanzen der Dachbegrünung so gewählt werden, dass die Biodiversität erhöht wird, können zusätzliche Förderungen möglich sein.
Hamburg
Bei Dachbegrünungen bis zu 30 Grad Dachschräge und von 20 bis 100 Quadratmetern Fläche bietet das Förderprogramm Hamburger Gründachförderung einen Zuschuss von 40 % zu allen Kosten bei selbst genutztem Wohneigentum. Auch Gewerbegebäude und Miethäuser werden unter verschiedenen Konditionen gefördert.
Förderung auf kommunaler Ebene
Zahlreiche Städte und Gemeinden haben ein eigenes Förderprogramm für Dachbegrünungen. Die einzelnen Förderkonditionen sind hier so unterschiedlich wie die Höhe der Förderung. Hier ein Überblick über einige der größten Städte mit ihren Förderprogrammen, der prozentualen Förderhöhe und den Voraussetzungen. Sollten Sie Ihre Stadt oder Gemeinde nicht in dieser Liste wiederfinden, können Sie sich auf der Webseite Ihrer Kommunalverwaltung informieren oder einen Dachdeckerbetrieb um Beratung bitten. Die auf blauarbeit.de vertretenen, in Ihrer Nähe beheimateten Handwerker kennen sich mit allen Fördermöglichkeiten aus und beraten Sie gerne.
Stadt | Programmname | Förderhöhe | Voraussetzungen |
---|---|---|---|
Berlin | GründachPLUS | bis 10.000 Euro 50 % bis 60.000 Euro 75 % | Substratschicht min. 8 cm Abflussbeiwert kleiner als 0,3 |
Darmstadt | Mehr Grün in der Mollerstadt! | 50 % bis 20.000 Euro | Muss 10 Jahre erhalten werden |
Dortmund | Richtlinie zur Förderung der Gestaltung und Begrünung auf privaten Grundstücken innerhalb festgelegter Stadterneuerungsgebiete | 50 % | Muss 10 Jahre erhalten werden 1.000 Euro Bagatellgrenze |
Frankfurt am Main | Frankfurt frischt auf | 50 % bis 50.000 Euro | Muss 10 Jahre erhalten werden |
Friedrichshafen | Mehr Natur in Friedrichshafen | 90 % | Mindestfläche 15 m² |
Hannover | Begrüntes Hannover | 33 % bis 10.000 Euro | Muss 5 Jahre erhalten werden |
Köln | Grün hoch 3 | 50 % bis 20.000 Euro | Muss 10 Jahre erhalten werden |
Leibzig | Gründach-Förderrichtlinie | Gebietsabhängig bis 50 % | Muss 15 Jahre erhalten werden Mindestens 10 cm Substratschicht |
München | Münchner Förderprogramm für mehr Grün in der Stadt | 50 % | |
Osnabrück | Grün statt Grau | 60 % bis 7.500 Euro | Muss 10 Jahre erhalten bleiben |
Stuttgart | Stuttgarter Grünprogramm | Gebietsabhängig 50 oder 70 % | |
Wiesbaden | Wachstum und nachhaltige Erneuerung | 35 bis 50 % bis 20.000 Euro | Förderhöhe abhängig vom Umfang Muss 10 Jahre erhalten werden |
Wuppertal | Hof- und Fassadenprogramm | 40 % | Nur in ausgewählten Stadtteilen Ab 500 Euro |
Würzburg | Richtlinie für die Gewährung von Zuschüssen für die Begrünung von Gebäuden und für urbane Begrünungsprojekte | 50 % in besonders belasteten Zonen 40 % in benachteiligten Zonen | Muss 15 Jahre erhalten werden |
Vorteile der Dachbegrünung
Wieso wird Dachbegrünung von zahlreichen Trägern auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene gefördert? Diese Vorteile sind der Grund:
Perfekte Temperaturregulierung
Eine Dachbegrünung sorgt zu jeder Jahreszeit für ideale Temperaturen im Dachgeschoss. Im Sommer verdunsten die Dachpflanzen Wasser und kühlen so aktiv, während im Winter das dicke Substrat als Wärmedämmung gute Dienste leistet und die Wärme des Hauses im Inneren hält.
Guter Schallschutz
Erde und Pflanzen sorgen gemeinsam für einen guten Schallschutz, der mit den besten Dämmstoffen mithalten kann.
Wirkt Flächenversiegelung entgegen
Anstatt in Sekundenschnelle von den Dachsparren im Abflussrohr zu fließen, wird Regenwasser im Substrat zurückgehalten und teilweise durch die Pflanzen verdunstet. Das entlastet Kanäle und beugt Überschwemmungen vor.
Lebensraum für Flora und Fauna
Ob Bienenweide, Schatten für Käfer oder Speisekammer für Vögel, die Dachbegrünung bietet vielen Tieren ein Heim. Dies verbessert die ökologische Bilanz der Umgebung, während die Dachpflanzen für ein besseres Mikroklima sorgen und Feinstaub und Abgase aus der Luft entfernen.