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Seitenansicht einer Innendämmung mit Kalziumslikatplatten. Von links nach rechts: Außenputz, Mauerwerk, Mineralischer Innenputz, Kalziumsilikatplatten, Tapete oder Farbe

Dämmung mit Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikatplatten, auch Calziumsilikatplatten oder Klimaplatten genannt, sind ein wichtiger und relativ junger Dämmstoff, der für Innendämmungen verwendet wird. Die seit etwa 10 Jahren im Handel erhältlichen Platten werden durch spezielle Verfahren kapillaroffen hergestellt und vereinen so gute Dämmwerte mit Vorteilen für das Raumklima und der Vermeidung von Schimmelbildung. Hier erfahren Sie mehr zu diesem praktischen Dämmmaterial, seinen Eigenschaften und seinen Einsatzmöglichkeiten. Wenn Sie eine Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten planen, so unterstützen Sie die Maler, Lackierer und Stuckateure auf blauarbeit.de in Ihrer Region bei diesen Vorhaben, beraten Sie eingehend und übernehmen alle weiteren Arbeiten.

Herstellung und Aufbau

Kalziumsilikatplatten werden aus den Mineralien Siliziumdioxid, Kalziumoxid sowie Wasserglas und Zellulose hergestellt. Die Stoffe werden vermischt und unter Druck mit Wasserdampf erhitzt. Es bildet sich Kalziumsilikat, das durch die Zellulose mit zahlreichen kleinen Kanälen, den sogenannten Kapillaren, durchzogen ist. Durch diese Kapillare kann Wasserdampf strömen. Sie verringern die Dämmwirkung von Kalziumsilikatplatten gegenüber geschlossenzelligen Dämmstoffen wie Polyurethanhartschaum, verhindern jedoch die Ansammlung von Feuchtigkeit hinter den Platten. Klimaplatten werden nicht mit weiteren Oberflächenbeschichtungen versehen, sondern in die gewünschte Dicke und das Format geschnitten, direkt auf die Wände aufgebracht und miteinander verspachtelt. Auch auf eine Dampfsperre, die ansonsten bei Innendämmungen eingesetzt wird, kann verzichtet werden.

Technische Eigenschaften von Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikatplatten weisen folgende technischen Eigenschaften auf. Die Werte beziehen sich dabei auf eine Dicke von 8 cm.

EigenschaftWert
Wärmeleitfähigkeit0,050 bis 0,065 W/m²K
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl3 bis 20
BrandschutzklasseA1/A2 (nicht brennbar)
pH-Wert9 bis 12 (schwach bis stark alkalisch)
Rohdichte110 bis 260 kg/m³
Kosten je Quadratmeter30 bis 80 Euro

Vorteile und Nachteile

Vorteile

Der größte Vorteil von Kalziumsilikatplatten ist ihr diffusionsoffener Aufbau. Durch diesen kann Feuchtigkeit hindurchdiffundieren, anstatt hinter den Platten zu kondensieren und so für Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbildung zu sorgen. Ein weiterer Grund, weswegen Schimmel bei Klimaplatten kaum eine Chance hat, ist ihr pH-Wert. Die alkalische Umgebung verhindert, dass Schimmel wachsen kann. Sie speichern außerdem Luftfeuchtigkeit und geben diese wieder ab, sorgen also für ein durchgängig gutes Raumklima, was ihnen auch den Namen Klimaplatten verschafft hat. Sie sind einfach und schnell zu verlegen und bedürfen weder einer großen Untergrundvorbereitung noch einer Dampfsperre. Dies senkt die Kosten beim Einbau sowie die Dauer der Arbeiten erheblich. Nicht zuletzt sind sie nicht brennbar, weshalb Kalziumsilikatplatten auch beim Brandschutz eingesetzt werden.

Nachteile

Der U-Wert von Kalziumsilikatplatten liegt etwas über dem von ähnlichen Dämmstoffplatten wie Styropor oder Polyurethanhartschaum. Aus diesem Grund müssen die Kalziumsilikatplatten in größerer Dicke eingebaut werden, um den gewünschten Wärmeschutz zu erreichen. Bei einer Innendämmung ist dies zwangsweise mit einem Verlust an Wohnraum verbunden. Gegen Kalziumsilikatplatten spricht auch ihr vergleichsweise hoher Preis.

Außerdem stellen die Platten Ansprüche an den Untergrund. Ein Einbau auf Gipskarton ist nicht möglich. Die Platten können gestrichen oder mit Tapeten beklebt werden, diese müssen allerdings diffusionsoffen sein. Nur so kann der kapillaroffene Baustoff seine Vorteile ausspielen. Diese Platten sind zwar weder gesundheits- noch umweltschädlich, aber in der Herstellung und Entsorgung weniger nachhaltig als Naturstoffe wie etwa Hanf oder Jute.

Einsatzmöglichkeiten für Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikatplatten werden ausschließlich in der Innendämmung verwendet. Hier können sie sowohl ganz Innenwände als auch nur punktuelle Bereiche abdichten. Beliebt ist etwa der Einsatz an neuen Türen oder Fenstern, um auch die Umgebung dieser Öffnungen abzudichten. Fenster und Türen können sonst zum Kondensationspunkt für Feuchte und in der Folge zum Anfangsort eines Schimmelbefalls werden. Da Innendämmung vor allem bei Häusern genutzt wird, die nicht für eine Außendämmung infrage kommen, werden Kalziumsilikatplatten gerne bei Häusern mit Denkmalschutz, Reihenhäusern sowie Kellerwohnungen verwendet. Auch bei bereits bestehenden Schimmelschäden sind sie das Mittel der Wahl, denn sie bekämpfen nicht nur die Ursache des Schimmels, sondern befreien auch die bereits betroffenen Stellen.

Im Haus selbst können die Kalziumsilikatplatten überall angewendet werden. Die Feuchtigkeit abweisenden Platten sind auch für den Einsatz in Feuchträumen geeignet und halten mechanische Belastungen gut aus.

Wichtige Tipps für den Einbau

Damit keine Wärmebrücken entstehen, müssen Kalziumsilikatplatten bündig verlegt und sauber verspachtelt werden. Hohllagen müssen vermieden werden, weshalb der Untergrund keine Unebenheiten von mehr als 2 mm aufweisen darf. Besonders bei Nischen und Ecken, etwa bei Heizkörpern oder in Fensternischen, stellt das den Verleger vor eine Herausforderung. Zusätzlich sollten die Platten auch an Innenwände sowie an Raumdecken verlegt werden, die unmittelbar an Außenwände angrenzen. So wird verhindert, dass Kälte durch den Beton in angrenzende Gebäudeteile zieht und dort die Raumwärme ableitet. Dies wird als Flankendämmung bezeichnet.

Daneben müssen sowohl der Untergrund als auch die Tapete beziehungsweise Zimmerfarbe auf die Kalziumsilikatplatten abgestimmt sein. Mit einem mineralischen Putz oder Beton mit einer Aufbrennsperre als Untergrund und einer diffusionsoffenen Farbe oder Tapete kann das Material seine Vorteile ausspielen. Das Verlegen selbst funktioniert problemlos, denn die Platten werden einfach bündig aufgeklebt und die Nahtstellen ausgespachtelt. Damit die Platten sich nicht verschieben, sollte zwischen den Platten ein Versatz von mindestens 20 cm liegen. Der Kleber und Spachtel ist nach 24 Stunden getrocknet und die Tapete oder Farbe kann angebracht werden. Hier eignet sich Mineralputz, Silikatfarbe oder dünne Papiertapeten am besten.

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