Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Sie wollen sich eine neue Beleuchtung zulegen? Dann stellt die Farbtemperatur, worunter die Lichtfarbe einer Beleuchtung verstanden wird, einen besonders wichtigen Faktor bei der Auswahl Ihres Leuchtmittels dar. Denn grundsätzlich sind Leuchtmittel in verschiedene Farbtemperaturen erhältlich, die sich wiederum für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Zwecke eignen.
Welche Farbtemperaturen gibt es?
Das Spektrum der Farbtemperaturen von Leuchtmitteln reicht von etwa 1.000 Kelvin bis hin zu 8.000 Kelvin. Ein niedriger Kelvin-Wert steht hierbei für ein rötliches, warmes Licht. Nimmt der Kelvinwert immer weiter zu, verläuft die Farbtemperatur vom rötlichen Licht über orangefarbene und gelbliche Farbtöne bis hin zu weißem und bläulichem Licht. Demnach werden die Lichtwirkung sowie die Farbtemperatur von Leuchtmitteln mit steigendem Kelvinwert immer bläulicher.
Um diese verschiedenen Farbtemperaturen besser zuordnen zu können, lasse sich diese nach ihrem Kelvinwert in folgende vier übergeordnete Farbgruppen einteilen:
Farbtemperatur | Kelvinwert |
---|---|
Extra Warmweiß | < 2.700 K |
Warmweiß | 2.700 – 3.300 K |
Kaltweiß | 3.300 – 5.300 K |
Tageslichtweiß | > 5.300 K |
Welche Wirkung wird mit den unterschiedlichen Farbtemperaturen erzielt?
Der Farbtemperatur kommt grundsätzlich eine besonders wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, wie man sich in einem Raum fühlt und welche Wirkung dieser hat. Denn prinzipiell hat die Farbtemperatur aus psychologischer Sicht eine bedeutsame Auswirkung auf das Gemüt. Stellen Sie sich vor, Ihr Wohnzimmer wäre mit derselben grellen Beleuchtung ausgestattet wie beispielsweise ein Operationssaal. Die Beleuchtung eignet sich zwar hervorragend für filigrane OP-Arbeiten, würde Ihrem Wohnzimmer aber alles andere als eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre verleihen. Daher sollten Sie je nach Einsatzort auf unterschiedliche Farbtemperaturen zurückgreifen, um nicht nur die Atmosphäre des jeweiligen Raumes zu unterstreichen, sondern auch Ihr Gemüt in die richtige Stimmung zu versetzen.
Wie sich die unterschiedlichen Farbtemperaturen auf Ihr Gemüt und Ihr Wohlbefinden auswirken, wird nachfolgend dargestellt:
- Extra Warmweiß (<2.700 K): Bei den Farbtemperaturen unter 2.700 Kelvin handelt es sich um eine unaufdringliche Beleuchtung, die dank ihrer rötlichen, orangefarbenen und gelblichen Farbtemperatur an einen Sonnenuntergang erinnert und so für eine entspannte Stimmung sorgt. Je rötlicher die Farbtemperatur des Lichtes hierbei ausfällt, desto größer ist die entspannende Wirkung. Des Weiteren können Sie dank der natürlichen Farbgebung mit dieser Lichtfarbe eine besonders wohnliche Atmosphäre kreieren und zudem auch für eine romantische Umgebung sorgen.
- Warmweiß (2.700-3.300 K): Leuchtmittel mit einer warmweißen Farbtemperatur besitzen einen Kelvinwert zwischen 2.700 und 3.300 Kelvin und werden, wie das extra warmweiße Licht, ebenfalls als wohnlich wahrgenommen. Darüber hinaus sorgt diese Farbtemperatur für eine gewisse Behaglichkeit und Entspannung sowie für ein gemütliches und komfortables Ambiente. Aufgrund dieser gemütlichen und komfortablen Wirkung bietet sich warmweißes Licht auch besonders gut als Akzentbeleuchtung an. Demnach können Sie mit diesem Licht vor allem Räumen, die über eine kaltweiße oder tageslichtweiße Grundbeleuchtung verfügen, einen besonderen Lichtakzent verleihen.
- Kaltweiß (3.300-5.300 K): Beim kaltweißen Licht handelt es sich um eine helle Lichtfarbe, die sich anregend und aktivierend auf uns auswirkt. Daher eignet sich diese Farbtemperatur vor allem für solche Bereiche besonders gut, in denen an die Konzentration sowie an die Sehleistung hohe Anforderungen gestellt werden. Denn grundsätzlich können mit diesem Licht Details besonders gut erkannt werden, die bei warmweißem Licht vergleichsweise schlecht oder überhaupt nicht erkennbar wären.
- Tageslichtweiß (> 5.300 K): Das Tageslichtweiß kann in seiner Wirkung mit der Helligkeit des Mittagslichtes verglichen werden. Dank seiner vielen Blauanteile besitzt das Tageslichtweiß eine konzentrationssteigernde Wirkung, was folglich auch eine erhöhte Leistung mit sich bringt.
Demnach besitzen die verschiedenen Farbtemperaturen unterschiedliche Auswirkungen auf unser Gemüt, wie sie nachfolgend nochmals zusammengefasst sind:
Farbtemperatur | Auswirkungen |
---|---|
Extra Warmweiß |
|
Warmweiß |
|
Kaltweiß |
|
Tageslichtweiß |
|
Als Faustregel gilt hierbei, dass je höher der Kelvinwert und somit auch die bläuliche Färbung des Lichts sind, desto mehr entspricht dieses dem realen Tageslicht. Dies eignet sich vor allem für solche Räume besonders gut, in denen Konzentration und Leistung gefordert sind. Wenn Sie es lieber gemütlicher mögen, empfiehlt sich hingegen ein wärmeres Licht, das über einen geringeren Kelvinwert sowie über ein eher gelbliches beziehungsweise rötliches Licht verfügt.
Welche Temperatur eignet sich für welchen Raum?
In Abhängigkeit der Farbwirkungen ergeben sich für die Farbtemperaturen der Leuchtmittel wiederum unterschiedliche Einsatzbereiche:
Farbtemperatur | Einsatzort |
---|---|
Extra Warmweiß (< 2.700 K) |
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Warmweiß (2.700 – 3.300 K) |
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Kaltweiß (3.300 – 5.300 K) |
|
Tageslichtweiß (> 5.300 K) |
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Bei den Angaben zu den Einsatzbereichen handelt es sich jedoch lediglich um Richtwerte. Denn grundsätzlich hängt die richtige Farbtemperatur ganz alleine von Ihrem persönlichen Wohlbefinden und Ihrem individuellen Geschmack ab.
Warum wird die Farbtemperatur in Kelvin angegeben?
Die Farbtemperatur eines Leuchtmittels wird in der Einheit Kelvin (K) gemessen. Dabei gibt die Einheit Aufschluss darüber, wie warm oder auch wie kühl das abgestrahlte Licht des jeweiligen Leuchtmittels ist.
Tatsächlich handelt es sich bei der Einheit Kelvin dabei um eine gängige Temperatureinheit. Doch warum wird auch die Farbtemperatur in dieser Einheit angegeben? Auslöser hierfür ist ein Gedankenexperiment, das mit einem schwarzen Körper durchgeführt wurde. Die Basis dieses Gedankenexperimentes stellt die physikalische Tatsache dar, dass ein fester Stoff bei Erwärmung nach bestimmter Zeit anfängt zu glühen. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass ein Eisenstück, das erwärmt wird, mit der Zeit leuchtend rot erstrahlt. Dieses Prinzip bildet die Grundlage des Gedankenexperimentes, bei dem in Theorie ein schwarzer Körper, der auch als Planckscher Strahler bekannt ist, zur Hilfe genommen wurde. Dieser schwarze Körper besitzt dabei die Eigenschaft, dass er das gesamte auftreffende Licht aufnimmt. Wird dieser Körper dann erhitzt, so fängt er nach bestimmter Zeit an, rotes Licht abzugeben. Mit steigender Temperatur verwandelt sich das emittierte Licht dann von rot zu gelb über weiß bis hin zu blau. Welche Farbe bei welcher Temperatur entsteht, wurde in einer Skala abgebildet. Genau diese Angaben entsprechen der Farbtemperatur des Lichtes, welches folglich in Kelvin angegeben wird. Demzufolge entspricht die Farbtemperatur eines Leuchtmittels genau der Temperatur des schwarzen Körpers, bei der dieser dieselbe Lichtfarbe abgibt.
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