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Ein Lüftungsschacht an der Decke in einem Badezimmer

Badlüfter – Kosten, Vorteile und Möglichkeiten

Ob beim Duschen und Baden, während der morgendlichen Haarwäsche oder nur beim Händewaschen, im Bad entsteht durch große Mengen warmes Wasser viel Wasserdampf. Dieser sättigt die Raumluft und setzt sich als Kondenswasser gut sichtbar auf Spiegeln und Fensterscheiben, aber auch auf allen anderen Oberflächen ab. Für das Wohlbefinden, ein gesundes Raumklima und für die Vermeidung von Schimmel ist es deshalb essenziell, dass Bäder regelmäßig gelüftet werden.

Oft ist dies aber nicht durch das Öffnen von Fenstern machbar oder gewünscht. Viele Bäder liegen im Hausinneren und haben keine Fenster nach draußen, oder die verbauten Fenster sind sehr klein und können nicht für eine ausreichende Luftzirkulation sorgen. Und selbst, wenn genügend Fensterfläche vorhanden ist, geht besonders im Winter durch das Lüften eine große Menge Wärme verloren. Dies ist nicht nur unkomfortabel, sondern verschlechtert auch die Energiebilanz.

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, automatische Entlüftungsanlagen in Bäder zu installieren. In vielen Gebäuden wird dies bereits während des Neubaus geplant, während sie in manchen Häusern erst nachgerüstet werden müssen. Hier erfahren Sie, wieso sich Badentlüftungsanlagen lohnen und welche Normen gelten. Außerdem erfahren Sie mehr von den unterschiedlichen Entlüftungsarten, ihrem Einbau und den Kosten.

Badlüftung – Vorteile und Normen

Wasserdampf bei der Körperwäsche

Während des Badens, des Duschens und auch nur durch die Atemluft beim Aufenthalt im Bad entsteht Wasserdampf, der sich in der Badluft anreichert. So entstehen bei einer viertelstündigen Dusche 650 Gramm Wasserdampf, bei einem Vollbad 350 Gramm, und auch ein halbstündiger Aufenthalt im Bad schlägt mit knapp zehn Gramm zu Buche.

Geht man von der Durchschnittsgröße eines deutschen Bades von 7,8 Quadratmetern und einer Höhe von 2,4 Metern aus, ergibt sich ein Volumen von 19 Kubikmetern. Bei einer Zimmertemperatur von 20 Grad kann Luft maximal 17,3 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen. Dies wären in diesem Standardbad knapp 330 Gramm. Da Badluft von sich aus bereits etwa 50 % Luftfeuchte enthält, würde eine fünfzehnminütige Dusche den Wassergehalt von 165 Gramm auf 815 Gramm erhöhen. Die überschüssigen 485 Gramm Wasser, immerhin fast ein halber Liter, setzen sich auf allen Oberflächen des Bades ab. Und auch bereits eine anhaltende Luftfeuchtigkeit von über 60 % (nur 33 Gramm Wasserdampf mehr) gilt als wachstumsfördernd für diverse Schimmelpilze.

Vorteile von Badlüftern

Es ist bei diesen Zahlen einleuchtend, dass eine Entlüftung zügig stattfinden muss. Nur so kann verhindert werden, dass die Feuchtigkeit in die Wände eindringt und Feuchtigkeitsschäden entstehen können. Durch Stoßlüften bei ausreichend großen Fenstern kann zwar die Luft effektiv ausgetauscht werden, dies geht aber besonders im Winter mit einem hohen Wärmeverlust einher. Viele Hausbesitzer scheuen den Komfortverlust und riskieren so unbewusst Schimmelbildung. Außerdem entsteht durch Wasserreste an den Duschwänden oder in der Badewanne auch noch längere Zeit nach der Körperwäsche neuer Wasserdampf.

Hier stellt eine Badlüftung eine echte Alternative dar. Sie sorgt für einen zuverlässigen, automatischen Luftaustausch in ausreichender Intensität. Gleichzeitig kann sie so realisiert werden, dass der Wärmeverlust im Haus minimal ist. So schützt eine Badentlüftung vor Schimmelpilz, sorgt für ein angenehmes Raumklima und spart bares Geld.

  • Sorgen für zuverlässige Entfernung von Feuchtigkeit
  • Steigern den Wohnkomfort
  • Verbessern die Energiebilanz gegenüber Stoßlüften

DIN 18017

Für Räume ohne Fenster schreibt die DIN 18017 vor, dass diese über eine Entlüftungsanlage verfügen müssen. Diese Entlüftungsanlage muss bei Dauerbetrieb (mindestens 12 Stunden am Tag) einen Volumenstrom von 40 Kubikmetern pro Stunde aufweisen. Ausschaltbare Lüftungsanlagen benötigen sogar eine Leistung von 60 Kubikmetern pro Stunde. Durch diese hohe Leistung kann die Luft im Bad mehrfach während einer Dusche ausgetauscht werden und kondensierende Luftfeuchtigkeit hat keine Chance. Da die abgesaugte Luft auch wieder durch frische Luft ersetzt werden muss, muss außerdem eine ausreichend große Luftöffnung in der Zimmertür installiert werden.

Entlüftungsarten – Eigenschaften und Kosten

Badlüfter für Innenräume

Die bei Bädern im Hausinneren optimale Art der Entlüftung muss bereits bei der Planung des Gebäudes bedacht werden. Hier wird ein Luftschacht installiert, der vom Bad bis zum Dach führt und Wasserdampf durch das Dach ableitet. Eine in der Decke oder der Wand verbaute Lüftungsanlage sorgt für die notwendige Luftzirkulation. Die Kosten für den Schacht sind relativ gering, da die entsprechenden Wände sowieso gemauert werden. Der Lüfter kostet je nach Leistung und Zusatzeigenschaften 50 bis 200 Euro.

Wurde dies versäumt oder ist diese Art der Entlüftung nicht möglich, so kann alternativ eine Abluftleitung unter einer abgehängten Decke verlegt werden. Das hierzu verlegte Rohr wird durch mehrere Kernbohrungen mit der Außenluft verbunden, darf allerdings maximal eine Länge von drei Metern haben. Die Installation eines solchen Rohrventilators kostet etwa 400 Euro inklusive des Lüfters.

Badlüfter für Räume mit Außenwand

Soll für einen Raum mit einer Außenwand ein Badlüfter nachgerüstet werden, so ist dies relativ einfach möglich. Ein Wandlüfter kann in jedem Bad installiert werden und kostet etwa 100 bis 150 Euro inklusive aller Bauteile und der notwendigen Kernbohrung.

Eigenschaften im Überblick

LüftungsartVorteileNachteileGesamtkosten
Abluftschacht
  • Hohe Effizienz
  • Geringe Einbaukosten
  • Nur beim Hausbau realisierbar
250 €
Rohrlüfter
  • Auch nach Hausbau nachrüstbar
  • Teurer
  • Nur begrenzte Rohrleitungslänge möglich
  • Senkt Badhöhe durch abgehängte Decke
400 €
Wandlüfter
  • Günstig
  • Effizient
  • Nur für Bänder mit Außenwand
150 €

Besondere Varianten

Wenn Sie nicht selbst Ihren Badlüfter bedienen möchten und etwas Zusatzkomfort haben, so lohnt sich der Erwerb eines automatisierten Lüfters. Dieser besitzt entweder einen Bewegungssensor oder ist mit dem Lichtschalter des Bades verbunden. Lüfter dieser Art kosten etwa 20 % mehr als herkömmliche Lüfter.

Für eine besonders gute Energiebilanz sorgen Lüftungssysteme mit Wärmeaustausch. Hierbei wird die abgesaugte, warme Badluft durch eine Keramik geleitet, die ihr die Wärme entzieht. Diese Wärme erhitzt die einströmende Frischluft. So sparen Sie nicht nur Heizkosten, sondern steigern den Komfort im Bad. Für Niedrigenergiehäuser oder Passivhäuser kann eine solche Anlage Pflicht sein. Ihre Fachkräfte beraten Sie gerne zu dieser Frage und führen die notwendigen Berechnungen durch.

Einbau der Lüfter

Abluftschacht

Der Einbau dieses Lüfters wird bereits während des Rohbaus des Gebäudes begonnen. Ein Abluftschacht wird freigelassen, ausgekleidet und mit einer Entlüftungsöffnung im Dach verbunden. Der Schacht kann entweder in der Baddecke oder an einer Wand enden. Optimalerweise wird er so verbaut, dass die feuchte Luft der Dusche und Badewanne direkt abgesaugt wird. An diesen Schacht wird der Entlüfter angeschlossen. Diese Arbeiten werden automatisch während des Hausbaus begonnen und durch die beauftragte Baufirma im Verbund mit SanitärexpertInnen durchgeführt.

Rohrlüfter

Hierzu wird eine abgehängte Decke installiert, in der die Rohrleitung zur Außenwand verläuft. Die Entlüftung erfolgt über einen Deckenlüfter. Für die ausreichend kurze Rohrleitung sind Kernbohrungen unabdingbar. Diese Arbeiten sollten nicht durch HeimwerkerInnen durchgeführt werden. Während Kernbohrungen ein Eingriff in die Statik sind und für HeimwerkerInnen mit Leihgeräten nur schwierig fehlerfrei durchzuführen sind, gelingen diese Arbeiten ExpertInnen problemlos. Auch die Installation einer abgehängten Decke ist sehr komplex.

Wandlüfter

Der Wandlüfter wird durch eine Kernbohrung mit der Außenluft verbunden und an diesen Bohrschacht installiert. Diese Art der Badlüftung ist noch am ehesten von einem/einer HeimwerkerIn realisierbar. Allerdings ist auch hier die Arbeit einer Fachfirma vorzuziehen, denn der Wandlüfter muss möglichst nah unter der Decke installiert werden. Das Arbeiten über Kopf mit dem schweren Kernbohrer ist für ungeübte HeimwerkerInnen sehr schwierig. Außerdem ermöglichen die Fachleute die optimale Dämmung, vermeiden Wärmebrücken und verbessern so die Energiebilanz entscheidend.

Bild: yu_photo – stock.adobe.com

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