Pflanzenschädlinge erkennen und bekämpfen

Fast jeder Pflanzenbesitzer kennt das Problem: Auf den Pflanzen setzen sich trotz mühsamer Pflege immer mal wieder Schädlinge ab, egal ob die Pflanzen sich im Garten, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder in der Wohnung befinden. Denn grundsätzlich gibt es neben Schnecken, Blattläusen und Spinnmilben eine Vielfalt an weiteren ungebetenen Gästen, die unseren Pflanzen das Leben erschweren. Um bei einem Befall die unerwünschten Pflanzenschädlinge wieder loszuwerden, ist schnelles Handeln gefragt. Denn erkennen Sie die Schädlinge bereits frühzeitig, ist es teils ausreichend, diese einfach von den betroffenen Pflanzen abzusammeln. Warten Sie jedoch zu lange, kommen Sie um den Griff zu Pflanzenschutzpräparaten meist nicht mehr drum rum. Um hierbei zu den richtigen Pflanzenschutzpräparaten zu greifen, müssen Sie erst einmal die Art des Schädlings genauer bestimmen. Denn nur wenn Sie wissen, um welchen Schädling es sich handelt, können Sie gezielt gegen diesen vorgehen und diesen mit den richtigen Mitteln bekämpfen.

Blattläuse

Marienkäfer frisst Blattläuse auf einem Blatt
Marienkäfer fressen bis zu 150 Blattläuse pro Tag. | Bild von Miguel Ángel RM / stock.adobe.com

Blattläuse zählen zu den Pflanzenschädlingen, die sowohl im Garten als auch in der Wohnung am häufigsten auftreten. Dabei sind die Läuse, die je nach Art rot, gelb, grün, schwarz oder grauweiß gefärbt sind, nur zwei bis zehn Millimeter groß und besitzen keinerlei Flügel. Die Läuse sind keine Einzelgänger und leben meist in kleineren Gruppen bis hin zu etwas größeren Kolonien zusammen. Daher bemerken Sie einen Blattlausbefall meist sehr früh. Denn die Läuse sind aufgrund ihrer Größe sowie durch ihre Kolonien gut mit dem Auge zu erkennen. Sie finden die Schädlinge dabei meist auf den jungen Blättern oder den weichen Spitzentrieben Ihrer Pflanzen. Dort stechen die Läuse die Pflanzenzelle mit ihrem Saugrüssel auf und saugen den Saft vollständig aus der Zelle heraus. Charakteristisch für die Blattlaus ist der sogenannte Honigtau, wobei es sich um den ausgeschiedenen Pflanzensaft handelt. Denn grundsätzlich scheidet die Laus einen Großteil des aufgesaugten Pflanzensaftes wieder aus, der sich dann als klebriger Belag auf den Pflanzen ablagert. Dieser zieht jedoch nicht nur Ameisen an, sondern bietet auch allerlei Rußtaupilzen einen optimalen Nährboden. Infolge des Befalls beginnt sich Ihre Pflanze zu deformieren und bekommt mit der Zeit eingerollte sowie stark gekräuselte Blätter. Außerdem kann es sein, dass die Blätter vergilben und allmählich absterben.

Um einen Blattlausbefall zu bekämpfen, reicht es bei einem frühzeitigen Erkennen meist aus, die befallenen Blätter mit einem starken Wasserstrahl abzuwaschen. Sollten die Triebspitzen ebenfalls stark befallen sein, sollten Sie diese abschneiden und entsorgen. Ist der Befall allerdings schon weiter fortgeschritten, helfen meist nur noch Pflanzenschutzmittel weiter. Hierbei sollten Sie unbedingt auf nützlingsschonende Präparate wie Chrysanthemenextrakt oder Kaliseife zurückgreifen. Bei Zimmer- und Kübelpflanzen eignet sich alternativ auch der Einsatz von Pflanzenschutzstäbchen hervorragend. Wollen Sie lieber auf eine chemielose Bekämpfungsmöglichkeit setzen, bietet sich der Einsatz von Nützlingen an, die Sie im Fachhandel sowie im nächsten Gartencenter erhalten. Diese sind insbesondere bei Blattläusen besonders effektiv.

Schildläuse

Foto von ThKatz / stock.adobe.com

Schildläuse machen sich wie Blattläuse auch über den Pflanzensaft her und entziehen Ihren Pflanzen im Freiland sowie in der Wohnung dadurch wertvolle Nährstoffe. Dabei scheiden auch Schildläuse den klebrigen Honigtau aus. Allerdings müssen Sie zur Identifikation von Schildläusen genauer hinsehen, als es vergleichsweise bei Blattläusen der Fall ist. Denn Schildläuse sind mit einer Länge von einem bis sechs Millimetern nicht nur etwas kleiner als Blattläuse, sondern sie wechseln ihren Standort, den sie als frisch geschlüpfte Läuse auserkoren haben, im Laufe ihres Lebens nicht mehr. Um sich trotz dieser Trägheit vor Feinden zu schützen, sind Schildläuse wahre Künstler der Tarnung. Ihre gewölbten Schutzschilde verfügen deshalb über eine braune oder grauweiße Färbung, weshalb sie gerne auch mal mit Holz, Rinde oder Erde verwechselt werden.

Sollten Sie einen geringen Schildlausbefall an Ihrer Pflanze feststellen, reicht es bereits aus, wenn Sie die Blätter mit einem feuchten Lappen abwischen oder die Läuse mithilfe einer Zahnbürste entfernen. Ist Ihre Pflanze jedoch stärker befallen, lohnt sich der Griff zu speziellen Ölpräparaten wie Paraffinöl. Diese sorgen dafür, dass die Läuse ersticken und sich folglich nicht mehr vermehren können.

Spinnmilben

Spinnmilben seilen sich von einem Blatt ab
Foto von Frank Hoppe / stock.adobe.com

Spinnmilben sind nur einen halben Millimeter groß und daher mit dem bloßen Auge nur schwer zu erkennen. Meist erkennen Sie die Milben daher erst durch ihre Saugschäden und Gespinste, die sie an den Pflanzen hinterlassen. Zudem geben sich die Spinnmilben dann zu erkennen, wenn sie die Zellen der Blätter aussaugen und sich auf der Blattoberseite als helle und feine Sprenkel abzeichnen. Denn auch die Spinnmilben stechen die Zellen Ihrer Pflanzen an und saugen deren Saft aus. Dadurch kann ein starker Befall dafür sorgen, dass Ihre Pflanze mit der Zeit vertrocknet.

Um das Vertrocknen Ihrer Pflanze zu verhindern, sollten Sie bei einem Spinnmilbenbefall so schnell wie möglich handeln und die befallenen Pflanzen von den anderen Pflanzen isolieren. In einem zweiten Schritt sollten Sie Ihre isolierte Pflanze dann mit Wasser abwaschen. Anschließend sollten Sie die Pflanze in einen Plastikbeutel einhüllen, der unter dem Topf dicht verschlossen wird. Aufgrund der dadurch entstehenden Luftfeuchtigkeit sterben die Spinnmilben nach etwa zwei Wochen von alleine ab. Alternativ können Sie auch Raubmilben zur Bekämpfung einsetzen. Diese Bekämpfungsmethode bietet sich insbesondere für größere Pflanzen im Wintergarten oder einem Gewächshaus an. Dabei werden die Raubmilben, die Sie im Gartenfachhandel erhalten, einfach an der befallenen Pflanze angebracht. Dort beginnen die Raubmilben dann die Eier der Spinnmilben auszusaugen und verhindern so deren Vermehrung.

Dickmaulrüssler

Foto von ThKatz / stock.adobe.com

Dickmaulrüssler zählen zu den besonders hartnäckigen Pflanzenschädlingen. Hierbei handelt es sich um einen schwarzen Käfer, der zwischen zehn und zwölf Millimeter groß wird und sich tagsüber gerne versteckt. Nachts beginnen die Käfer dann die Blattränder von Gehölzen wie Rhododendron, Buchsbäumen, Rosen oder Kirschlorbeer zu befallen. Aber auch vor Kübelpflanzen, verschiedenen Staudenarten und Erdbeeren machen die Dickmaulrüssler nicht halt. Typisch für einen Dickmaulrüsslerbefall ist sein sogenannter Buchtenfraß, wobei es sich um halbkreisförmige Fraßstellen an den Blatträndern der Pflanze handelt. Doch der größte Schaden wird nicht durch den Buchtenfraß angerichtet, sondern entsteht durch die Larven der Schädlinge. Denn diese machen sich nach dem Schlüpfen im Sommer insbesondere über die feinen Wurzeln sowie über die Knolle der Pflanze her. Da so die Wasseraufnahme der Pflanze verhindert wird, vertrocknet diese mit der Zeit.

Um einen Befall der Dickmaulrüssler zu bekämpfen, bieten sich insbesondere die Monate von April bis Mai sowie von August bis September an. In diesen Monaten können Sie die Larven mit parasitären Nematoden vernichten. Zudem können Sie auch die nachtaktiven Käfer bei Dunkelheit von Ihren Pflanzen absammeln, um zu verhindern, dass diese ihre Eier auf Ihre Pflanzen ablegen.

Schnecken

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Schnecken sind der Albtraum eines jeden Gartenbesitzers. Dabei treiben in den meisten Gärten insbesondere Nacktschnecken ihr Unheil, die zwischen zehn und fünfzehn Zentimeter groß werden und eine bräunlich rote Färbung aufweisen. Da die Weichtiere nachtaktiv sind, treffen Sie diese tagsüber meist nur selten an. Allerdings hinterlassen sie meist unregelmäßige Fraßlöcher an den Blättern, Stängeln oder Blüten Ihrer Pflanzen. Auch die silbrig glänzenden Spuren, welche die Nacktschnecken durch ihre Schleimabsonderung zum Schutz vor dem Austrocknen hinter sich herziehen, verraten die nächtliche Anwesenheit der Schädlinge. Besonders begehrt bei Schnecken sind dabei Jungpflanzen und Keimlinge sowie verschiedenste Gemüsesorten, Erdbeeren und Stauden.

Um gegen einen Schneckenbefall vorzugehen, bietet sich das Schneckenkorn als bestes Abwehrmittel an. Für einen möglichst effektiven Einsatz sollten Sie das Schneckenkorn möglichst frühzeitig im März und April anwenden, um die erste Generation der Schnecken bereits im Frühjahr zu reduzieren. Ebenfalls effektiv aber deutlich zeitaufwendiger als das Schneckenkorn ist das Absammeln der Schnecken. Wenn Ihnen dies jedoch zu aufwendig ist und Sie dennoch mit einer Schneckenplage zu kämpfen haben, bietet sich als weitere Bekämpfungsmöglichkeit die Anwendung von Schneckenzäunen an. Diese können von Schnecken nicht überquert werden, wodurch Sie Ihren Garten mit einfachen Mitteln in eine schneckenfreie Zone verwandeln können.

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