Stauden pflanzen – Was muss man beachten?

Letzte Aktualisierung am 19. März 2021 von

Was haben Christrosen, Lavendel, Hyazinthen oder Sonnenblumen gemeinsam? All diese Pflanzen zählen zur Gattung der Stauden. Dabei handelt es sich bei Stauden um mehrjährige, krautige Samenpflanzen, die im Gegensatz zu Gehölzen, wie beispielsweise Sträucher oder Bäume, im oberirdischen Teil nicht verholzen. Im Gegenteil, je nach Staudenart zieht sich der oberirdische Pflanzenteil am Ende der Vegetationsperiode sogar zurück. Erst in der neuen Vegetationsperiode, die mit dem Frühjahr beginnt, treibt dieser schließlich wieder in neuer Pracht aus. Es gibt jedoch auch immergrüne Stauden, welche das gesamte Jahr über in einer grünen Pracht erstrahlen und sich auch während der Wintermonate nicht zurückziehen.

Pflanzzeit – Wann sollten Stauden gepflanzt werden?

Stauden pflanzen Sie am besten im Frühling oder Herbst. Denn in diesen Jahreszeiten können die Stauden aufgrund ihres reduzierten Längenwachstums leichter im Boden einwurzeln und Fuß fassen.

Allerdings weisen im Herbst gepflanzte Stauden den Vorteil auf, dass diese über den Winter bereits gut in den Boden einwachsen können. Folglich sind sie in der Lage, zu Beginn der neuen Vegetationsperiode, die im darauffolgenden Frühjahr beginnt, mit der ersten Blüte durchzustarten. Dies gilt allerdings nicht für Stauden wie beispielsweise Astern, Chrysanthemen oder Japananemonen, die grundsätzlich erst im Herbst blühen. Diese herbstblühenden Stauden sollten am besten im Frühjahr gesetzt werden, damit sie sich während der Sommermonate gut im Erdreich verwurzeln und so Kraft für die erste Blüte im Herbst sammeln können. Auch der nässeempfindliche Türkenmohn und die Pfingstrose sollten am besten im Frühjahr eingepflanzt werden.

Demnach ist die optimale Pflanzzeit von Stauden vor allem von ihrer Blütezeit abhängig:

  • Stauden, die im Frühjahr blühen, am besten im Herbst anpflanzen.
  • Stauden, die im Herbst blühen, am besten im Frühjahr anpflanzen.

Welche Stauden passen zu welchen Bedingungen?

Stauden finden Sie in den verschiedensten Arten. Und genauso vielfältig wie die Pflanzenarten gestalten sich auch deren Ansprüche an den Boden, die Lichtverhältnisse und die Nährstoffversorgung:

  • Schatten liebende Stauden, wie die Elfenblume, Funkie, Bergenie und Schaumblüte, lieben es vor allem dort, wo die Luft den ganzen Tag über kühl ist und keine direkte Sonne einfällt. Auch der Boden sollte durchlässig und humusreich sein, damit sich die Wurzeln dieser Staudenarten gut verankern können.
  • Halbschatten liebende Stauden, wie der Fingerhut, Günsel und Storchenschnabel, lieben vor allem ein Plätzchen im Garten, das sich durch den warmen Halbschatten auszeichnet und nur für eine kurze Zeit in der Sonne liegt.
  • Kiesbeetliebende Stauden, wie die Fetthenne, Spornblume oder Königskerze, lieben es insbesondere auf trockenen Kiesbeeten. Denn grundsätzlich benötigen diese Staudenarten nur wenige Nährstoffe zum Überleben. Was bei dieser Staudenart jedoch überlebensnotwendig ist, ist ein Platz an der Sonne. Denn diese Art liebt nicht nur trockene Böden, sondern auch reichlich Sonne.
  • Beet- und Prachtstauden, wie der Rittersporn, die Aster, die Taglilie oder der Phlox, sind meist aus langjährigen Züchtungen entstanden. Daher benötigen diese Staudenarten eine besondere Pflege. So wollen diese Staudenarten nicht nur ein Platz an der Sonne, sondern zudem auch einen guten Boden, der stets gewässert wird.
  • Winterharte Stauden, wie der türkische Mohn, die Kaiserkrone oder die Christrose, überstehen auch kältere Winter ohne Probleme.

Wollen Sie sich Stauden zulegen, die nicht winterhart sind, sollten Sie darauf achten, dass diese nicht direkt in den Boden gepflanzt werden. Ansonsten müssten Sie diese während der Wintermonate ausgraben, um diese dann an einem geschützten Standort überwintern zu können. Daher bietet es sich an, nicht winterfeste Stauden in Kübeln oder Töpfen anzupflanzen.

Wie sollte der Boden vor dem Bepflanzen vorbereitet werden?

Eine sorgfältige Bodenvorbereitung stellt eine wichtige Grundlage für ein schönes Wachstum der Stauden dar. Daher sollten Sie vor dem Bepflanzen den Boden gut lockern und dabei alle störenden Wurzelunkräuter, wie beispielsweise den Giersch, vollständig entfernen. Denn ein Entfernen dieser wuchernden Unkräuter ist nach dem Einpflanzen der Stauden eine zeitintensive Angelegenheit.

Darüber hinaus gilt es, auf die bevorzugte Bodenart der Stauden zu achten. Sollte der vorhandene Boden dabei nicht hundertprozentig den Staudenwünschen entsprechen, so können Sie diesen mit ein paar einfachen Tricks an die Staudenanforderungen anpassen:

  • Sandige Böden: Damit Beet- und Schattenstauden erfolgreich auf sandigen Böden wachsen, sollten Sie die Bodenstruktur mithilfe von Tonmehl (Bentonit) verbessern. Die optimale Tonmehlmenge entspricht dabei 0,5-1 kg Tonmehl pro Quadratmeter. Neben Tonmehl bietet sich bei sandigen Böden auch die Zugabe von bereits verrottetem Kompost an.
  • Lehmige Böden: Um winterharte Stauden auf lehmigen Böden erfolgreich großziehen zu können, sollten Sie Laubkompost und Sand unter die Erde arbeiten. Denn diese sorgen für eine durchlässigere Erde. Für mediterrane Steingarten- und Steppenstauden sollten Sie lehmigen Böden mit etwa 10-20 l groben Splitt (Kalkschotter) pro Quadratmeter versehen.
  • Ungedüngte Böden: In ungedüngte Böden sollten Sie vor dem Bepflanzen Hornspänen und Urgesteinsmehl einarbeiten. Für Beetstauden sollten Sie etwa 100 g Hornspäne pro Quadratmeter verwenden und für alle anderen Staudenarten 50 g pro Quadratmeter. Die optimale Menge an Urgesteinsmehl liegt für alle Staudenarten bei 100 g pro Quadratmeter.

Schritt-für-Schritt Pflanzanleitung

Nachdem der Boden vorbereitet ist, können Sie sich dem eigentlichen Pflanzen der Stauden widmen. Hierbei sollten Sie wie folgt vorgehen:

  1. Stauden wässern. In einem ersten Schritt sollten Sie die jungen Stauden gut wässern. Hierfür werden die Staudenballen samt Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer getaucht. Steigen im Wasser keinerlei Luftblasen mehr auf, können Sie die Staude wieder aus dem Eimer holen.
  2. Loch graben. Graben Sie nun ein Loch an dem Platz, an dem die Staude später einpflanzt werden soll. Bei der Lochtiefe sollten Sie darauf achten, dass die Staude nach dem Einpflanzen nicht viel tiefer sitzt, als es zuvor im Topf der Fall war.
  3. Stauden einpflanzen. Um die Staude nun in das Loch einpflanzen zu können, müssen Sie diese vorsichtig aus Ihrem Topf befreien. Im Normalfall reicht hierbei ein leichtes Klopfen auf den Topf aus. Sollte dies jedoch nicht weiterhelfen, können Sie den Topf rundum leicht eindrücken. Auch das Einkürzen der Wurzeln, die am Topfboden bereits herauswachsen, schafft hierbei Abhilfe. Haben Sie die Staude aus dem Topf befreit, können Sie diese in das bereits vorgefertigte Loch setzen.
  4. Pflanzlöcher mit Erde auffüllen, andrücken und gießen. In einem letzten Schritt müssen Sie die ausgehobene Erde nun wieder in das Loch einfüllen. Drücken Sie die Erde mit den Fingern gut an, damit der Wurzelballen der Staude von allen Seiten einen guten Bodenkontakt erhält. Abschließend sollten Sie die neu eingepflanzten Stauden gut angießen.

Wie sollten frisch gepflanzten Stauden gepflegt werden?

Frisch gepflanzte Stauden brauchen vor allem in den ersten paar Wochen eine gute Pflege. Hierbei ist es besonders wichtig, dass Sie auf ausreichend Wasser achten. Denn bis die Stauden erst einmal richtig angewachsen sind und sich folglich auch mit ihren eigenen Wurzeln mit ausreichend Wasser aus dem Boden versorgen können, dauert es ein bisschen. Daher unbedingt darauf achten, dass der Boden um die Stauden nicht austrocknet. Auf eine Verwendung von Düngern sollten Sie hingegen vor allem im ersten Jahr verzichten. Denn grundsätzlich sind Topfstauden, die Sie in einer Gärtnerei erwerben, bereits ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Außerdem verhindern Sie mit zu viel Nährstoffzugabe über Dünger auch das Wurzelwachstum der Staude. Denn aufgrund eines ausreichenden Nährstoffangebotes wäre die Staude zu faul, mit ihren eigenen Wurzeln nach Nährstoffen zu suchen. Wenn Sie Ihrer Staude also etwas Gutes tun möchten, sollten Sie im ersten Jahr statt der Anwendung von Düngern vor allem auf das Jäten von Unkraut setzen. Denn wenn Sie sich regelmäßig um die Entfernung des wuchernden Unkrautes kümmern, kann dieses Ihrer Staude kein Wasser und keine Nährstoffe mehr streitig machen. Folglich bleiben mehr Nährstoffe und mehr Wasser für Ihre Staude übrig, was bei dieser zu einem prächtigen Wachstum beiträgt.

Bild: Larkspur / stock.adobe.com

Artikel teilen:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Handwerker in deiner Nähe

Nach oben scrollen