Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Nicht nur im Wald können Zecken überleben, auch in manchen Gärten fühlen sie sich im Frühling und Sommer sehr wohl. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen und Mittel gegen Zecken im Garten.
Zecken können Krankheiten auslösen
Zeckenbisse können eine Hirnhautentzündung und die Krankheit Borreliose auslösen. Während man sich gegen die Hirnhautentzündung FSME mit einer Impfung schützen kann, hilft gegen die Borreliose nur gewissenhafter Zeckenschutz. Das FSME-Virus gelangt direkt über den Speichel der Zecke in den Blutkreislauf, aber beim Bakterium Borrelia burgdorferi haben Sie für das Entfernen der Zecke immerhin 12 bis 24 Stunden Zeit.
Wie entfernt man Zecken richtig?
Der erste Schritt für die Entfernung ist die Erkennung der Zecke. Das ist nicht immer leicht, denn vor dem Blutsaugen sind Zecken sehr winzig. Da sie zu den Spinnen gehören, haben sie im Gegensatz zu Insekten acht Beine. Sehr wichtig: Zecken können am gesamten Körper zustechen, auch wenn bestimmte Stellen beliebter sind. Das sind vor allem warme, weiche Stellen wie Hautfalten, Kniekehlen, Hals und Nacken oder die Kopfhaut. Bei Kindern stechen Zecken vor allem am Kopf und um den Hals herum zu.
Bei der Entfernung hilft eine Zeckenzange oder Zeckenpinzette. Die sollten Sie so ansetzen, dass die Zecke nicht am Körper gequetscht wird oder der Kopf in der Haut stecken bleibt. Nur wenn Kopf und Mundwerkzeuge komplett entfernt werden, ist man auch vor Krankheiten geschützt.
Wann ist die Zeckenzeit in Deutschland?
Zecken sind vor allem zwischen April und Oktober aktiv, denn unter sieben Grad Celsius fallen sie in eine Winterstarre. Durch den Klimawandel und die zusätzliche Wärme können Sie aber auch länger überleben. Darüber hinaus überleben mittlerweile auch einige tropische Arten bei uns.
Sind überhaupt Zecken im Garten?
Bevor Sie jetzt zu große Angst vor Ihren eigenen Pflanzen bekommen, haben wir einen Tipp für Sie: Binden Sie an einem warmen Tag ein helles Stück Stoff – zum Beispiel ein weißes Bettlaken – an einen Stock und ziehen Sie es durch die Bepflanzung. Nun können Sie mit einer Lupe nachschauen, was an dem Laken hängen geblieben ist. Die Zecken erkennen Sie mit einer Lupe gut an den acht Beinen und dem typischen Mundwerkzeug.
Forscher der Universität Hohenheim untersuchen übrigens weiterhin die Ausbreitung exotischer Zeckenarten in Süddeutschland. Finden Sie eine verdächtige Zecke, sollten Sie sie hier melden. Damit helfen Sie indirekt dem Zeckenschutz und schützen andere Menschen vor den neuen Zeckenarten und ihren Krankheiten.
Was tun gegen Zecken im Garten?
Zecken halten sich vor allem in Sträuchern und hohen Gräsern im Wald auf, aber auch den Weg in den Garten finden sie schnell. Am leichtesten passiert das durch Mäuse oder Hunde, besonders wenn Sie mit Ihrem Hund im Wald spazieren gehen. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten für den Zeckenschutz im Garten.
Passende Kleidung für die Gartenarbeit
Wenn Sie lange im Garten arbeiten, lohnt sich genau wie im Wald lange Arbeitskleidung. Es sollte möglichst wenig Haut zwischen Gartenhandschuhen und Oberteil erreichbar sein. Das gleiche gilt für den Übergang von Hose und Schuhen. Eine Kopfbedeckung kann auch schützen und ist besonders für Kinder wichtig, da sich die Zecken bei ihnen häufiger am Kopf vollsaugen. Lange Kleidung mag bei heißem Wetter auf den ersten Blick unpassend klingen, bietet bei langer Gartenarbeit aber auch viel Schutz vor der heißen Sommersonne.
Gartenpflege
Zecken halten sich am liebsten an schattigen Orten, in Büschen und hohem Gras auf. Wenn Sie den Rasen regelmäßig mähen und die Büsche schneiden, haben die Zecken weniger Rückzugsorte. In der prallen Sonne können Zecken und ihre Gelege nicht überleben und haben keinen Schutz vor Fressfeinden. Auch den Wirten der Zecke nehmen Sie mit einer guten Gartenpflege die Rückzugsorte.
Zecken mit den richtigen Pflanzen vertreiben
Auch die Pflanzenwahl hat einen großen Einfluss auf die Anzahl der Zecken im Garten. Besonders zu empfehlen sind Rainfarn, Rosmarin, schmalblättriger Lavendel oder Katzenminze. Die ätherischen Öle in den Pflanzen finden Zecken gar nicht gut.
Die Dalmatinische Insektenblume enthält dazu auch noch schädliche Stoffe für Zecken, die aber auch anderen Insekten schaden können. Verlassen Sie sich lieber auf insektenfreundliche Pflanzen oder setzen diese Pflanzenart sparsam ein.
Fressfeinde der Zecke anlocken
Viele Fressfeinde der Zecke fühlen sich auch in unseren Gärten wohl. Kleine Singvögel wie zum Beispiel Meisen fressen nicht nur Zecken, sondern helfen auch ganz natürlich gegen Blattläuse. Es lohnt sich also, den Garten für diese Tiere möglichst attraktiv zu machen.
Fressfeinde der Zecken
- Viele Vogelarten
- Erzwespen der Gattung Ixodiphagus
- Bestimmte Nematoden
Es besteht auch noch die Möglichkeit, die Wirtstiere der Zecke fernzuhalten. Dazu gehören vor allem Mäuse und Igel, aber auch Füchse können Zecken aus dem Wald mitbringen. Bei Igeln sollten Sie jedoch auch daran denken, dass sie sehr viele Nacktschnecken und andere Schädlinge fressen. Sie sind also auch sehr nützlich, vor allem wenn Sie ein Gemüsebeet haben.
Zeckensprays
Für ungeschützte Hautstellen kann man auch auf Abwehrsprays zurückgreifen. Diese Sprays töten die Zecken zwar nicht, können sie aber für einige Stunden abwehren. Für den Garten dienen sie aber eher als Notlösung, denn wenn man viele Zecken im Garten hat, sollte man lieber zuerst die Ursachen angehen. Zeckensprays lohnen sich vor allem bei Spaziergängen und Wanderungen im Wald.
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Gut lesbare Information zu dem Thema Zecken.