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Heizkörperthermostat mit Eurosymbol

Alternative Heizungen – Heizen ohne Gas und Öl

Bild von thomasp24 – stock.adobe.com

Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie abhängig Deutschland von russischem Gas und Öl ist: 55 Prozent aller Gaslieferungen und 35 Prozent aller Rohöllieferungen stammen aus Russland. Die möglichen Folgen des Krieges können jetzt die deutsche Energieversorgung gefährden. Ziel vieler ist es nun, sich unabhängig von Russland zu machen. Eine aktuelle Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt, wie Deutschland beim Heizen bis 2035 energieeffizient, ökologisch und klimafreundlich werden kann – ganz ohne Öl und Gas. Wir stellen Ihnen alternative Heizmethoden sowie weitere Möglichkeiten des Heizens ohne Gas und Öl vor und verraten, welche Methoden am besten geeignet sind.

Ab 2025: Einbau-Verbot von reinen Gas- und Ölheizungen

Unabhängig vom Ukraine-Krieg und seinen Folgen auf die Gas- und Öllieferungen sieht es für Gas- und Ölheizungen in Zukunft schlecht aus: Die Koalition um Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck plant nämlich, dass neue Heizungen ab 2025 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Dies würde ein Einbau-Verbot von Heizungen bedeuten, die ausschließlich mit Gas oder Öl betrieben werden. Zeitgleich fördern Bund und Länder den Umstieg auf klimafreundliches Heizen aktuell sehr stark. Wir geben einen Überblick über einige klimafreundliche Heizmethoden.

Holz- und Pelletheizungen

Bei Pelletheizungen werden Holzpellets verwendet, die überwiegend aus Holz oder Holzabfällen wie Sägemehl oder Hobelspänen hergestellt werden. Sie sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Heizöl oder Erdgas günstiger und das Heizen mit ihnen funktioniert ähnlich wie bei einer Öl- oder Gasheizung vollautomatisch. Zudem handelt es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff, wodurch ein gewisser Grad an Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Allerdings kann es bei einer verstärkten Nutzung von Holzheizungen langfristig zu Versorgungsengpässen kommen, da Holz nur ein sehr langsam nachwachsender Rohstoff ist. Für Holz- bzw. Pelletheizungen wird zudem ein Lagerraum benötigt. Einen weiteren Nachteil stellt der beim Verbrennungsprozess emittierte gesundheitsbelastende Feinstaub dar. Pelletheizungen setzen aufgrund des niedrigen Wassergehalts gegenüber Heizungen, die mit Stückholz betrieben werden, zwar deutlich weniger Schadstoffe frei, allerdings sind sie dennoch eher ungeeignet als eine gute Alternative zu einer Ölheizung oder Gasheizung.

Der Einbau von Pelletheizungen wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.

Fernwärme und Nahwärme

Eine weitere Möglichkeit zum Heizen stellt Fernwärme und Nahwärme darf. Oft fällt in Kraftwerken oder Industrieanlagen Wärmeenergie als ein Nebenprodukt an. Für Fernwärme- oder Nahwärmeheizungen wird diese Wärme in Form von heißem Wasser in Rohrleitungen zum Verbraucher transportiert.

Der Vorteil gegenüber von anderen Heizungsarten ist, dass bei Fernwärme und Nahwärme beim Verbraucher kein Heizkessel und kein Lagerraum für Brennstoffe benötigt wird. Stattdessen muss eine Wärmeübergabestation installiert werden. In Deutschland existiert ein Fernwärmenetz, dass vor allem in Ballungsgebieten gut ausgebaut ist. Nachteil von Fern- und Nahwärme ist, dass die Klimafreundlichkeit abhängig von dem vom Kraftwerk eingesetzten Energieträger ist.

Wärmepumpen

Wenn es darum geht, Haushalte unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen, spielen Wärmepumpen eine wichtige Rolle. Sie beziehen Energie aus der Umgebung. Dafür werden meist Luftwärme, Bodenwärme- oder Grundwasserwärmeaustauscher verwendet. Darüber entziehen sie der Umgebungsluft, dem Boden oder dem Grundwasser Energie. Diese gewonnene Energie bringt in der Regel ein Kältemittel verdampfen. Der Dampf wird daraufhin unter Druck kondensiert, wodurch wiederum Wärme abgegeben wird, die dann auf die Heizkörper übertragen wird. Im gesamten Prozess findet keine klimaschädliche Verbrennung statt und in Kombination mit Ökostrom wie beispielsweise aus Wind- und Sonnenenergie, kann es besonders klimafreundlich werden.

In Neubauten sind heutzutage Wärmepumpen, die am häufigste installierte Heizungsart. Auch in Altbauten können Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Hierfür müssen jedoch einige Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss ein guter Wärmeschutz des Gebäudes verfügbar sein – beispielsweise durch Dämmung. Zum anderen muss der Heizkörper groß genug sein, um das Gebäude ausreichend zu erwärmen und es muss ausreichend Platz für Wärmekollektoren gegeben sein. Falls die Bedingungen nicht erfüllt werden, kann das Gebäude nachträglich energetisch saniert werden. Die Installation ist je nach Wärmepumpsystem relativ aufwändig und teuer. Jedoch sind Wärmepumpen sehr wartungsarm und eignen sich aufgrund der geringen laufenden Kosten und dem Nachhaltigkeitsfaktor sehr gut als eine alternative Heizmethode ohne die Nutzung von Gas und Öl.

Die Installation von Wärmepumpen wird vom Bund über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Auch einzelne Länder und einige Kommunen fördern den Austausch alter Heizsysteme durch Wärmepumpen.

Solarthermie

Solarthermieanlagen nutzen die die Wärmeenergie der Sonne, um zu heizen. Die direkte Wärme der Sonnenstrahlung erwärmt die Kollektoren und die darin enthaltene Solarflüssigkeit. Diese zirkuliert zwischen den Kollektoren und einem Pufferspeicher. Über den Pufferspeicher wird die zu beheizende Fläche mit Wärme versorgt.

Eine Heizung nur durch Solarthermieanlagen ist in Deutschland kaum möglich, da nicht ausreichend Solarstrahlung über das gesamte Jahr gegeben ist. Besonders im Winter – wenn der Bedarf am höchsten ist – fehlt es an Sonne, um ausreichend zu heizen. Solarthermieanlagen sind daher häufig ein Teil von Hybridheizungen und dabei dienen sie häufig als Heizungsunterstützung für Pelletheizungen und Wärmepumpen. Wie effizient eine Solarthermieanlage arbeitet, hängt von der Auswahl der Kollektoren, ihrer Auslegung und Größe sowie der Größe des Pufferspeichers ab. Auch die Größe der zu beheizenden Fläche spielt dabei eine Rolle. Im Idealfall kann Solarthermie als Heizunterstützung rund 30 Prozent des Heizbedarfs abdecken.

Auch bei Solarthermie können die Kosten durch Fördergelder teilweise gedeckt werden. Die wichtigsten Fördergeber sind hierbei das BAFA und die KfW-Bank.

Wärmepumpen und Solarthermieanlagen werden besonders stark gefördert

Von den vorangegangenen Heizmethoden eignen sich Wärmepumpen und Solarthermieanlagen besonders gut als Alternativen zu Gas- und Ölheizungen. Sie sind in der Regel nicht nur klimafreundlicher als die Beheizung durch Gas und Öl, sondern sie werden auch stark vom Staat gefördert. So übernimmt der Staat beispielsweise rund 35 Prozent der Gesamtkosten, wenn eine Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt wird. Wir empfehlen Ihnen, bei der Wahl einer Heizung zu schauen, ob und inwieweit der Einbau einer Heizung gefördert wird.

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