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Schwarze Dämmung an einem Haus, noch nicht fertiggestellt. Vor dem Haus steht ein Baugerüst.

Haus dämmen – Möglichkeiten und ihre Kosten

Letzte Aktualisierung am 12. Juli 2022 von Mika Lehmann

Foto von maho – stock.adobe.com

Ob steigende Energiepreise, Klimawandel oder einfach ein erhöhter Wohnkomfort – für die Dämmung des Hauses gibt es zahlreiche gute Gründe. Besonders ältere Häuser können durch verschiedene Dämmmaßnahmen aufgewertet werden. Eine bessere Energiebilanz und eine kleinere Strom-, Gas- oder Heizölrechnung sorgen dafür, dass die Investitionen sich in wenigen Heizperioden amortisieren. Aber in welchen Fällen ist eine neue Gebäudedämmung sinnvoll oder sogar gesetzlich vorgeschrieben? Welche Möglichkeiten bestehen und welche Kosten sind zu erwarten? Und wie können staatliche Förderprogramme Sie bei der energetischen Sanierung Ihres Hauses unterstützen? In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu diesen Themen. Wenn Sie Ihr Heim dämmen lassen wollen oder einen Energieberater suchen, der Ihre Fassade, Ihr Dach und Ihre Fenster auf Schwachstellen untersucht, finden Sie auf blauarbeit.de zahlreiche Fachleute, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Gesetzliche Vorgaben – was muss wann gedämmt werden?

Wenn Sie ein Haus erwerben oder dieses sanieren, so kann es sein, dass Sie etwas an der Dämmung tun müssen, um nicht empfindliche Strafzahlungen zu riskieren. So müssen Dächer nach dem Gebäudeenergiegesetz gedämmt werden, wenn diese als Wohnraum benutzt werden. Wird dieser Raum nur als unbeheizter Lagerraum genutzt, so müssen Sie stattdessen die oberste Gebäudedecke dämmen. Für Hausbesitzer besteht Bestandsschutz, falls Sie das Haus bereits seit 2002 bewohnen. Hauskäufer haben eine zweijährige Frist, um diese Wärmedämmung nachzurüsten.

Hausfassaden müssen bei einer Sanierung nachgedämmt werden, falls ihr Wärmedurchgangskoeffizient („U-Wert“) nicht ausreichend niedrig ist. Dies ist der Fall, sobald mindestens 10 Prozent der Fassadenfläche saniert werden. In beiden Fällen ist ein U-Wert von 0,24 W/(m²K) oder niedriger maßgeblich und muss nach den Sanierungsmaßnahmen erreicht werden. Sollten diese Maßnahmen nicht durchgeführt werden, droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.

Wann eine Erneuerung der Dämmung sinnvoll ist

Auch wenn Sie nach dem Gesetz nicht zur Dämmung verpflichtet sind, kann sich eine Verbesserung des U-Werts Ihrer Fassade oder Ihres Daches lohnen. Dies ist häufig dann der Fall, wenn das Gebäude etwas älter ist. Besonders bei Gebäuden mit Baujahr 1980 oder älter ist dies sinnvoll, denn diese Gebäude haben häufig keine oder nur unzureichende Dämmung in kritischen Bereichen. Dies trifft auf über 40 Prozent der Wohnungen in Deutschland zu. Bei neueren Gebäuden kann eine energetische Sanierung wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Einzelentscheidung sollten Sie in diesem Fall von einem energetischen Gutachten abhängig machen, das Ihnen ein erfahrener Energieberater ausstellt. Zahlreiche Unternehmen, die auf die energetische Sanierung spezialisiert sind, stellen Energiegutachten aus und spüren auch in gut gedämmten Fassaden Schwachstellen wie die Rollladenkästen oder alte Fensterdämmungen und schlecht schließende Türen auf. Auf blauarbeit.de finden Sie einen kompetenten Energieberater in Ihrer Nähe, der Sie individuell berät.

Dämmmöglichkeiten für das Dach und ihre Kosten

Wenn Sie Ihr ungedämmtes Dach zur Wohnfläche umwidmen wollen oder ein Haus mit ungedämmtem Dach erwerben, so gibt es einige Möglichkeiten, die Wärmedämmung zu verbessern. Sie können die Dämmung als Zwischensparrendämmung, Aufsparrendämmung oder Untersparrendämmung realisieren. Alle angeführten Preise sind bezogen auf das Material und die Arbeitskosten.

Zwischensparrendämmung

Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial zwischen die Dachsparren eingebracht und mit einer Trockenbauplatte und Dampfbremse abgedeckt. Damit das Dämmmaterial auf dieser geringen Dicke den gewünschten U-Wert erzielt, müssen hochwertige und entsprechend kostspielige Dämmstoffmatten zum Einsatz kommen. Verbreitet ist Mineralwolle oder organische Materialien wie Hanf, Schafwolle oder Zellulose. Der Quadratmeterpreis beläuft sich auf 70 bis 120 Euro.

Untersparrendämmung

Bei der Untersparrendämmung wird die Dämmschicht unter den Dachsparren angebracht. Hierdurch verringert sich das Volumen der gedämmten Räume, dafür gibt es keine hohen Ansprüche an die Dämmstoffplatten, die zusätzlich sehr leicht zu montieren sind. Exudiertes Polystyrol, Mineralwolle, Zellulose oder Hanf werden am häufigsten verwendet. Sie können mit einem Quadratmeterpreis von 30 bis 80 Euro rechnen.

Aufsparrendämmung

Eine Aufsparrendämmung ist bei Sanierungsarbeiten nur sinnvoll, wenn das Dach neu eingedeckt wird. Das Dämmmaterial wird zwischen Sparren und Dacheindeckung montiert und kann so in beliebiger Dicke angebracht werden, ohne den Wohnraum zu reduzieren. Mögliche Materialien sind Polyurethan oder Schafwolle. Die Kosten bei einer reinen Aufsparrendämmung belaufen sich auf 130 bis 200 Euro, ein Großteil dieser Kostenpunkte wie das Gerüst oder das Ab- und Aufdecken der Dachpfannen fallen bei einer Neueindeckung des Daches aber sowieso an. Rechnen Sie diese heraus, sind die Kosten mit einer Untersparrendämmung vergleichbar.

Dämmmöglichkeiten für die Fassade und ihre Kosten

Die Dämmung von Fassaden hat in ihren Varianten große Ähnlichkeit mit der Dachdämmung. Sie haben die Wahl zwischen Innendämmung, einer Fassadendämmung mit Vorhangfassade, einer Fassadendämmung mit Wärmedämmverbundsystem und einer Kerndämmung.

Innendämmung

Analog zur Untersparrendämmung wird bei der Innendämmung das Dämmmaterial an die Innenseite der Hauswand angebracht. Auch hier verringert sich die Wohnfläche, zusätzlich ist die Installation anspruchsvoll. In vielen Fällen ist diese Dämmungsvariante die einzige Möglichkeit und schlägt mit 50 bis 100 Euro je Quadratmeter zu Buche.

Fassadendämmung mit Vorhangfassade

Wenn Sie sich für diese Art der Fassadendämmung entscheiden, wird eine Vorhangfassade als Verkleidung der eigentlichen Fassade angebracht. Diese ist nicht nur in vielen verschiedenen Varianten ausführbar und schmückt jede Hauswand, sondern enthält Dämmmaterial. Durch die Hinterlüftung der Vorhangfassade hat Schimmel hier am Dämmmaterial keine Chance. Diese Lösung ist mit 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter eher kostspielig, erfüllt jedoch auch neben der Dämmung viele nützliche Funktionen.

Fassadendämmung mit Wärmedämmverbundsystem

Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung steckt das Prinzip, dass auf die Fassade Dämmmaterial angebracht wird, das daraufhin hinter einer Schicht aus Putz oder Farbe verborgen wird. Besonders bei einer neuen Verputzung der Hauswand lohnt sich diese Lösung, denn die Kosten für Gerüst und Putz beziehungsweise Farbe fallen in beiden Fällen an. Sie machen etwa die Hälfte der Gesamtkosten von 75 bis 200 Euro pro Quadratmeter aus.

Kerndämmung

Diese Art der Fassadendämmung ist besonders günstig und praktisch, allerdings nur für Gebäude mit mehrschichtigen Fassaden geeignet. Hierbei wird in den Hohlraum zwischen den Fassadenmauern ein Dämmmaterial eingeblasen, wobei zu diesem Zweck Löcher in die Wand gebohrt und diese nach getaner Arbeit wieder verschlossen werden. Die Kosten sind mit 15 bis 50 Euro besonders günstig und machen die Fassadendämmung für Besitzer eines so gebauten Hauses zu einer lohnenden Investition.

Förderung für Dämmung von Häusern

Als energetische Sanierung ist die Dämmung von Hauswand oder Dach durch zahlreiche Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) förderfähig. Zur Auswahl stehen entweder attraktive Kreditangebote mit geringen Zinsen und langer Laufzeit oder Fördertöpfe, die Ihnen je nach erzielter Energieeffizienzklasse bis zu 50 % der Kosten erstattet. Voraussetzung für die Bewilligung dieser Fördermittel ist, dass Sie die Arbeit durch einen ausgewiesenen Energieeffizienzexperten durchführen lassen, der das Erreichen der entsprechenden Effizienzklasse bescheinigt. Auf blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Betriebe, die diese Qualifikation aufweisen und Sie hier gerne unterstützen. Außerdem muss der Antrag vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Dank des derzeitigen großen Andrangs auf Fördermittel dieser Art lohnt es sich, hier schnell auf sich ergebende Fördertöpfe zu reagieren und die entsprechenden Anträge und Arbeiten bereits frühzeitig mit dem Unternehmen Ihrer Wahl zu besprechen.

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