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Umzugskosten – Höhe und Sparmöglichkeiten

Letzte Aktualisierung am 7. Januar 2022 von Mika Lehmann

Früher oder später wird die Wohnung zu klein oder man muss wegen eines Berufswechsels umziehen. Doch welche Kosten kommen da eigentlich auf einen zu und wie kann man mit den Umzugskosten Steuern sparen? Hier gibt es die Infos.

Welche Faktoren beeinflussen die Umzugskosten?

Jeder Umzug ist unterschiedlich. Man kann also nie einen Preis angeben, der für alle Situationen passt. Man kann den Preis jedoch gut einschätzen, wenn man alle dieser Kostenfaktoren berücksichtigt:

  • Renovierung der alten Wohnung
    Schönheitsreparaturen oder eine Renovierung der alten Wohnung können die Umzugskosten erhöhen.
  • Entfernung
    Je weiter die Entfernung zum neuen Wohnort, desto mehr kosten Transport oder auch Wohnungsbesichtigungen.
  • Gesamtvolumen des Umzugsguts
    Je mehr Dinge transportiert werden müssen, desto größer muss der Transporter sein und umso länger dauert das Ein- und Ausladen. Auch das zusätzliche Verpackungsmaterial verursacht Kosten.
  • Zugang zum alten und neuen Zuhause
    Hier spielt die Haltemöglichkeit eine Rolle, aber auch der Zugang innerhalb des Gebäudes. Gibt es keinen Aufzug steigen die Kosten auch mit den Stockwerken.
  • Professionelles Umzugsunternehmen oder nicht?
    Umzugshelfer aus dem Freundeskreis sind günstiger, aber bei größeren Umzügen kann die Organisation schwierig werden.
  • Auch Lebenshaltungskosten sollte man bei einem Umzug immer berücksichtigen. Man spürt sie zwar erst nach dem Umzug wirklich, aber sie können sich innerhalb Deutschlands stark unterscheiden.
  • Neuanschaffungen
    Welche Möbel kommen mit und welche neuen Möbel könnten gut in die neue Wohnung passen?
  • Doppelmiete
    Kann man die alte Wohnung nicht rechtzeitig kündigen oder einen Nachmieter finden, kann es passieren, dass man Miete für die alte und die neue Wohnung zahlt.
  • Zeitpunkt
    Wenn viele Leute gleichzeitig umziehen kann es vorkommen, dass Umzugsfirmen stark ausgelastet sind und mehr berechnen. Der beste Zeitpunkt für den Umzug ist unter der Woche und nicht in den Ferien.

Höhe der möglichen Umzugskosten

Jetzt wo Sie alle Faktoren kennen, können wir einen Blick auf die möglichen Umzugskosten werfen. Bei diesen Umzugskosten handelt es sich nur um allgemeine Einschätzungen, die durch die oben genannten Faktoren schwanken können. Außerdem sind nicht alle für jeden Umzug unbedingt nötig.

Kosten vor dem Umzug

  • Umzugskartons und Verpackungsmaterial
  • Reservierung einer Halteverbotszone
    Zwei bis drei Wochen vor dem Umzug sollte man ein Halteverbot bei der Stadt beantragen. Das kostet ungefähr 90 bis 150 Euro.
  • Renovierung der alten Wohnung
    Bei der alten Wohnung hängt die Renovierung davon ab, was im Mietvertrag vorgeschrieben ist und wie stark die alte Wohnung genutzt wurde. Oft reicht es, wenn die Wände in einer neutralen Farbe gestrichen werden. Streicht man die Wände selbst kostet das ungefähr 40 Cent pro m².
  • Renovierung der neuen Wohnung
    Auch hier kann man die Kosten nicht pauschal vorhersagen. Manche Wohnungen werden unrenoviert angemietet oder gekauft, andere wurden vorher sogar komplett energetisch saniert und neue Mieter müssen gar nichts tun.
  • Provision

Kosten während des Umzugs

  • Umzugsfirma
    Die Kosten für die Umzugsfirma liegen bei einem kleinen Umzug mit kurzen Fahrten bei ungefähr 500 Euro. Langstreckenumzüge fangen bei ungefähr 1100 Euro an und können bei großen Wohnungen oder Häusern auch mehrere Tausend kosten. Mit Blauarbeit können Sie den Umzugsauftrag ausschreiben und die Angebote von Firmen in Ihrer Nähe vergleichen – natürlich kostenlos!
  • Transporter
    Einen geeigneten Transporter können Sie schon ab 35 Euro pro Tag mieten. Dazu kommt eine Kaution und die Tankkosten.
  • Verpflegung für Umzugshelfer

Kosten nach dem Umzug

  • Anmeldung beim Einwohnermeldeamt – ca. 35 Euro
  • Kfz ummelden – 20 bis 30 Euro
  • Energieversorgung, Telefon und Internet – Ummeldung kann bis zu 70 Euro pro Anschluss kosten. Das hängt jedoch vom Anbieter ab.
  • Nachsendeauftrag – 26,90 € für 12 Monate

Umzugskosten sparen

Beim Umzug gibt es viele Stellen, die Kosten verursachen können. Das heißt jedoch auch, dass es viele Stellen gibt, an denen man sparen kann. Diese Tipps helfen:

  • Fristgerechte Kündigung oder Nachmieter finden
    Eine Miete allein kann schon teuer werden, aber zwei Mieten gleichzeitig zahlen will wirklich niemand. Damit das nicht passiert sollte man die Wohnung fristgerecht kündigen oder einen Nachmieter finden.
  • Gute Planung
    Je überstürzter der Umzug, desto teurer kann er werden. Manchmal lässt sich das nicht vermeiden, aber wenn man kann, sollte man es ruhig angehen und gut planen. Zum Beispiel spart man beim Transporter Geld, wenn man den Raumbedarf des Umzugsguts berechnet. Ein Blick in die Verträge von Energieversorger und Telekommunikationsanbietern hilft dabei, Wechsel- und Anschlussgebühren zu vermeiden oder aus Versehen nach dem Umzug beim teuren Grundversorger zu landen.
  • Alte Möbel verkaufen
    Sie haben Möbel, die schlecht zur neuen Wohnung passen oder aus einem anderen Grund nicht mehr gebraucht werden? Dann verkaufen Sie diese Möbel vor dem Umzug. Dadurch kommt man nicht nur schnell an Geld für den Umzug, sondern senkt auch die Transportkosten.
  • Freunde statt Umzugsunternehmen
    Bei vielen Umzügen ist ein professionelles Umzugsunternehmen nicht nötig. Gute Freunde helfen auch gerne umsonst, wenn man den Umzug rechtzeitig ankündigt. Das sollte man jedoch nur in Betracht ziehen, wenn der Umzug nicht zu kompliziert ist und die Freunde fit genug sind. Müssen sehr viele sperrige Möbel über viele Stockwerke ohne Aufzug transportiert werden, sollte man vielleicht doch lieber die Profis bezahlen. Immerhin machen die den Job täglich und schaffen die Möbel in die Wohnung ohne Schäden im Treppenhaus zu hinterlassen.
  • Günstige Umzugskartons
    Umzugskartons sind zwar nicht besonders teuer, aber man kann den Preis noch weiter drücken. Da sie sehr robust sind, kann man sich auch gebrauchte Kartons leihen oder sie über Kleinanzeigen gebraucht finden. Auch Bananenkisten aus dem Supermarkt können eine Alternative zu Umzugskartons sein.

Steuern sparen beim Umzug

Manche der oben genannten Umzugskosten kann man von der Steuer absetzen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Handelt es sich um einen beruflichen Umzug, kann man die Kosten als Werbungskosten in der Anlage N der Steuererklärung angeben. Bei einem privaten Umzug gibt es diese Möglichkeit nicht, aber man kann die Kosten für eine Umzugsfirma als haushaltsnahe Dienstleistungen angeben.

Beruflich bedingte Umzüge gehören zu den Werbungskosten. Doch was genau wertet der Staat eigentlich als “berufliche Veranlassung”?

  • Der Arbeitsweg verkürzt sich durch den Umzug um mindestens eine Stunde pro Tag. Bei Ehepartnern mit unterschiedlichen Wegen werden die Arbeitswege separat betrachtet. Ein Wohnortwechsel ist hierbei nicht nötig.
  • Umzug wird durch einen Arbeitsplatzwechsel nötig. Das kann entweder durch einen neuen Job passieren oder dadurch, dass die Firma umzieht.
  • Rückkehr aus dem Ausland für eine neue Stelle.
  • Verbesserte Arbeitsbedingungen: Auch wenn der Arbeitsweg sich nicht um eine Stunde pro Tag verkürzt oder der Job gewechselt wurde kann es sein, dass sich durch den Umzug die Arbeitsbedingungen stark verbessern.

Welche Kosten kann man absetzen?

  • 30 Cent pro Kilometer für Fahrten zu Wohnungsbesichtigungen
  • Maklergebühren bei einer Mietimmobilie
  • Doppelte Mietzahlungen für bis zu sechs Monate, falls die Kündigung dauert und sich die Mieten der alten und neuen Wohnung überschneiden
  • Bis zu drei Monatsmieten für die neue Wohnung, wenn sie noch nicht genutzt werden kann
  • Kosten für den Transport/Umzugsunternehmen
  • Reparaturen von Transportschäden

Um die Umzugskosten abzusetzen braucht man Belege. Das müssen übrigens nicht unbedingt Rechnungen von professionellen Umzugsunternehmen sein. Auch Zahlungen an private Umzugshelfer können abgesetzt werden, wenn man die Überweisungen oder Rechnungen nicht vergisst. Darüber hinaus gibt es für die sonstigen Umzugskosten die Umzugskostenpauschale, die man bei beruflichen Umzügen immer ansetzen darf, auch ohne Nachweise.

Sonstige Umzugskosten sind:

  • Renovierung oder Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung
  • Verpflegung und Trinkgelder für Umzugshelfer
  • Arbeiten an Vorhängen oder anderem Sichtschutz
  • Anbringen von Lampen und anderen elektrischen Geräten durch einen Elektroniker
  • Kosten für einen Küchenbauer
  • Anmeldung des Wohnsitzes
  • Gebühren für Ummeldung des Pkw und neues Kfz-Kennzeichen
  • Änderung des Telefon-/Internetanschluss

Höhe der Umzugskostenpauschale

Für berufliche Umzüge ab Juni 2020 beträgt die Umzugskostenpauschale 860 Euro und 573 Euro für jede weitere Person. Weitere Personen können Ehepartner, Lebenspartner, Kinder oder Stief- und Pflegekinder aus dem gleichen Haushalt sein. Außerdem gibt es eine zusätzliche Pauschale für den Erstauszug aus dem Elternhaus von 172 Euro. Die Höhe der Umzugskostenpauschale richtet sich nach dem Tag vor dem Einladen des Umzugsguts.

Ende des UmzugsVerheiratete oder AlleinerziehendeLedigeZuschlag für jede weitere Person im Haushalt
ab 01.03.20161493 €746 €329 €
ab 01.02.20171528 €764 €337 €
ab 01.03.20181573 €787 €347 €
ab 01.04.20191622 €811 €357 €
ab 01.03.20201639 €820 €361 €
Höhe der Umzugskostenpauschale für die Jahre 2017 bis 2020

Höhe der Erstattung für Nachhilfekosten

Wenn man wegen einem Berufswechsel mit der Familie in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland zieht kann es vorkommen, dass Kinder zusätzliche Nachhilfe benötigen. Diese Kosten kann man bis zu einem bestimmten Betrag vom Finanzamt erstatten lassen, wenn man sie mit Rechnungen nachweisen kann.

Ende des UmzugsUnterrichtskosten
ab 01.03.20161882 €
ab 01.02.20171926 €
ab 01.03.20181984 €
ab 01.04.20192045 €
ab 01.03.20202066 €
ab 01.06.20201147 €

Von den gesamten Unterrichtskosten wird nur die Hälfte erstattet. Falls die Unterrichtskosten den erstattungsfähigen Betrag übersteigen, kann man bis zu 75 Prozent des Höchstbetrags absetzen.

Privater Umzug

Bei einem privaten Umzug kann man nur die Arbeitskosten als haushaltsnahe Dienstleistungen absetzen. Pro Jahr kann man 20 Prozent der Ausgaben absetzen, bis zu 4.000 Euro. Damit das klappt braucht man eine Rechnung vom Umzugsunternehmen oder anderen Dienstleistern. In der Rechnung müssen Arbeitskosten, Fahrtkosten und Materialkosten separat aufgeführt werden, denn nur die Kosten für Arbeit und Fahrten sind relevant.

Bild: lordn / stock.adobe.com

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