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Wie hoch sind die Baukosten, wenn man ein Einfamilienhaus bauen möchte?

Einfamilienhaus bauen: Baukosten im Überblick

Bild: Superingo / stock.adobe.com

Ein eigenes Haus ganz nach den persönlichen Vorstellungen: Um sich diesen Traum zu erfüllen, wollen viele Menschen selbst ein Einfamilienhaus bauen. Doch um das Realität werden zu lassen, sind vor allem die möglichen Kosten entscheidend. Diese sind natürlich von Haus zu Haus und von Region zu Region unterschiedlich, im Folgenden wollen wir Ihnen jedoch mit unserem Beitrag helfen, sich einen Überblick zu verschaffen.  

Was zählt zu den Hausbaukosten?

Ein Haus zu bauen ist keine günstige Angelegenheit: Im Durchschnitt liegen die Gesamtkosten für den Bau eines etwa 150 m² großen Einfamilienhauses inklusive Grundstück in Deutschland etwa zwischen 320.000 und 400.000 Euro – häufig sogar mehr. Um diese Summe überhaupt zu verstehen, ist es jedoch wichtig zu wissen, woraus sich die Gesamtkosten für den Hausbau letztlich zusammensetzen. Denn neben den reinen Kosten für die Errichtung des Gebäudes kommen hier unter anderem noch Kosten für das Grundstück, Planungskosten sowie Notarkosten und weiteres hinzu. 

Generell lässt sich also sagen, dass zu den Baukosten alle Kosten gehören, die im Zusammenhang mit dem Hausbau entstehen. Dazu gehören: 

  • Grundstückskosten
  • Kosten für die Erschließung des Grundstücks
  • Kosten für den Rohbau
  • Kosten für den Innenausbau/Ausstattung des Gebäudes
  • Kosten für Außenbereich und -anlagen
  • Baunebenkosten
  • Finanzierungskosten
  • Versicherungskosten

Wie hoch die jeweiligen Anteile der Kostenpunkte letztlich an den Gesamtkosten sind, ist vor allem von individuellen Gegebenheiten abhängig. Weiter unten wollen wir trotzdem einen Überblick zu gängigen Kosten bieten – Jedoch mit dem Hinweis, dass diese keinesfalls allgemeingültig sind. 

Wovon hängen die Kosten für den Hausbau ab?

Wie bereits erwähnt, hängen die finalen Baukosten vor allem von individuellen Begebenheiten ab, denn viele verschiedene Faktoren haben Einfluss darauf, wie teuer es letztlich wird, ein Einfamilienhaus zu bauen. Dennoch ist es sinnvoll, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wodurch die Hausbaukosten beeinflusst werden. Dazu zählen folgende Faktoren, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten: 

  • Grundstück: Ort & Lage des Grundstücks
  • Bauart des Hauses: Massivhaus oder Fertighaus?
  • Haustyp: Reihenhaus, Doppelhaushälfte oder freistehendes Einfamilienhaus
  • Größe des Hauses: Quadrathmeterzahl im Innenbereich
  • Baumaterialien und -stoffe: Art & Qualität der Materialien
  • Keller: Haus mit oder ohne Keller bauen
  • Anzahl von Fenstern und Türen
  • Energieeffizienz: Heizsystem & Dämmung
  • Innenausstattung: Standardausstattung, Maßanfertigungen oder Luxusausstattung?
  • Gestaltung des Außenbereiches

Insbesondere die Ausstattung und die Größe des Hauses haben starken Einfluss auf die finalen Kosten. Bei der Bauplanung sollte das berücksichtigt werden – denn je größer das Haus wird und je luxuriöser die Ausstattung sein soll, desto höher fallen die Gesamtkosten natürlich aus. Eine besondere Rolle für die Kosten spielt auch die Region, in der gebaut werden soll – denn hier können nicht nur die Grundstückspreise höher oder niedriger ausfallen, die Handwerkerkosten können ebenfalls stark variieren. In Ballungsgebieten und Metropolregionen ist dabei in der Regel mit höheren Kosten zu rechnen als im ländlichen Raum. 

Welche Voraussetzungen müssen für den Hausbau erfüllt sein?

Bevor mit dem eigentlichen Hausbau begonnen werden kann, ist eine gute Bauvorbereitung nötig. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bauprojekt gehören dabei Grundstück, Baufinanzierung und Bauplanung. 

Grundstückssuche

Sofern nicht bereits in Besitz, müssen angehende Bauherren sich zunächst auf die Grundstückssuche begeben und ein Grundstück kaufen. Die Suche nach dem geeigneten Grundstück ist insofern entscheidend für das weitere Vorgehen, da es zahlreiche Faktoren mit sich bringt, die nicht nur die Bauplanung, sondern das gesamte Bauprojekt beeinflussen. Neben der finanziellen Frage beim Kauf bringt die Entscheidung für ein bestimmtes Grundstück nämlich weitere Faktoren mit sich, die erheblichen Einfluss auf die Bauplanung haben. Dazu zählen: 

  • Größe des Grundstücks
  • Beschaffenheit des Grundstücks
  • Bestimmungen des Bebauungsplans
  • Einzuhaltende Abstandsflächen

Mitunter ist es vorab auch nötig, ein Grundstück zu erschließen oder alte Gebäude auf dem Grundstück sowie Bäume abzureißen. Vor Baubeginn ist außerdem ein Bodengutachten zu erstellen, das ebenfalls Einfluss auf die Bauplanung haben kann, wenn beispielsweise Altlasten im Boden gefunden werden oder der Grundwasserspiegel zu hoch liegt.

Baufinanzierung 

Ein weiterer entscheidender Punkt für das Gelingen eines Bauvorhabens ist die Finanzierung. Insgesamt lassen sich hier drei Bestandteile der Finanzierung ausmachen: 

  • Eigenkapital
  • Fördergelder
  • Kredit

Mit einem festen Ansprechpartner lässt sich so meist recht schnell feststellen, wie der grobe Finanzierungsrahmen ausfällt. Dieser wiederum bestimmt, wie viel Haus sich der potentielle Bauherr leisten kann. Grundsätzlich sollte die Finanzierung mit etwas Spielraum für unvorhergesehene Kosten geplant werden. Natürlich ist außerdem zu beachten, dass die Finanzierung selbst aufgrund der Zinsen ebenfalls Kosten verursacht. 

Bauplanung

Stehen Grundstück und Finanzierungsrahmen fest, kann die Bauplanung in die nächste Phase gehen. Mithilfe eines Baupartners kann dann das Haus den Bestimmungen und Gegebenheiten nach geplant werden. Das Unternehmen steht dabei dem Bauherren beratend zur Seite, nimmt die Planung entsprechend anhand dessen Wünschen und den vorgegebenen Bedingungen vor. 

Mitunter errichten Bauunternehmen ganze Neubaugebiete und geben so im Rahmen des jeweiligen Projektes einige Aspekte der Bauplanung bereits vor. 

Wichtig bei der Wahl des Bauunternehmens ist generell vorab zu prüfen, ob dieses Leistungen anbietet, die den eigenen Wünschen entsprechen. 

Hausbaukosten im Überblick

Wird ein Haus von Grund auf neu gebaut, fallen an vielen Stellen Kosten an. Bevor der eigentliche Bau anfangen kann, muss das Grundstück erschlossen werden. Die Erschließungskosten zählen zu den Baunebenkosten und werden weiter unten genauer erläutert. 

Kosten für den Rohbau

Sobald das Grundstück erschlossen ist, kann mit dem Rohbau begonnen werden. Der Gesamtpreis für den Rohbau setzt sich aus verschiedenen Kostenpunkten zusammen. Folgende Kosten für den Rohbau sind aktuell im Jahr 2023 in Deutschland zu erwarten: 

KostenpunktKosten
Verlegung von Rohren & Abwasseranschlussca. 10 – 100 € pro Meter
Bodenplatte/Fundament ca. 70 – 150 € pro m²
Errichtung von Außen- und Innenwändenca. 100 – 150 € pro m²
Einbau von Zwischendeckenca. 115 – 150 € pro m²
Fassade ca. 50 – 200 € pro m²
Fassadendämmungca. 50 – 300 € pro m²
Einbau von Treppenca. 1500 – 2500 €
Errichtung des Schornsteinsca. 1500 – 4000 €
Bau des Dachstuhls ca. 50 – 120 € pro m²
Dachdämmung30 – 250 € pro m²

Insgesamt erhöhen sich die Kosten für den Rohbau erheblich, wenn ein Haus mit Keller errichtet werden soll. Hier können zusätzliche Kosten von 40.000 bis zu 100.000 Euro entstehen. Auch ein voll ausgebauter Dachboden, der als Wohnraum genutzt werden kann, sorgt für deutlich höhere Baukosten und kann die Gesamtkosten um bis zu 30.000 Euro erhöhen.  

Kosten für den Innenausbau

Sobald der Rohbau steht, ist ein entscheidender Teil des Hausbaus abgeschlossen und der Innenausbau kann beginnen, um das Haus auch bewohnbar zu machen. Hier ist abhängig von der gewählten Ausstattung in etwa mit folgenden Kosten zu rechnen. Material- und Arbeitskosten haben wir dabei, falls nicht anders angegeben, zusammen berechnet: 

KostenpunktKosten
Einbau & Installation der Heizungsanlageca. 5000 – 25.000 €
Elektroinstallationca. 75 – 120 € pro m²
Sanitärinstallationca. 70 – 105 € pro m²
Trockenbauca. 30 – 50 € pro m²
Estrichca. 40 € pro m²
Bodenbelägeca. 20 – 50 € pro m²
Fliesenca. 55 – 100 € pro m²
Fenstereinbauca. 150 – 300 € pro Fenster
Türeinbauca. 50 – 500 € pro Tür
Treppeneinbauca. 2500 – 12.000 €
Malerarbeiten/Wandgestaltungca. 50 – 100 € pro m²

Gerade beim Innenausbau lassen sich Arbeitskosten einsparen, wenn einige Arbeiten wie beispielsweise das Streichen oder Tapezieren selbst erledigt werden, denn dann müssen nur die Materialkosten bezahlt werden. Allerdings ist das auch nur dann ratsam, wenn man als Heimwerker geübt ist, denn falsch ausgeführte Arbeiten im Innenausbau können später zu Mehrkosten führen. 

Kosten für Außenbereich/-anlagen

Beim Hausbau nicht zu vergessen ist außerdem auch die Gestaltung des Außenbereiches. Das betrifft nicht nur den Garten und die Terrasse des Hauses, sondern beispielsweise auch Wege, Einfahrten oder Carports. Auch hier sind die Kosten abhängig davon, wie umfangreich die Gestaltung des Außenbereiches ausfallen soll und was davon durch einen professionellen Garten- und Landschaftsbaubetrieb übernommen werden soll. 

KostenpunktKosten
Pflasterarbeitenca. 40 – 100 € pro m²
Terrasse ca. 90 – 200 € pro m²
Rasenca. 10 – 30 € pro m²
Heckeca. 15 – 50 € pro m
Zäuneca. 10 – 40 € pro m
Garageca. 7000 – 15.000 €
Carport ca. 200 – 6000 €

Sollten im Außenbereich beispielsweise noch ein Teich oder ein Pool Platz finden, erhöht das die Gesamtkosten zusätzlich erheblich. 

Baunebenkosten

Einen gar nicht so nebensächlichen Anteil an den Gesamtkosten für den Bau eines Einfamilienhauses haben auch die sogenannten Baunebenkosten. Hierzu zählen Kostenpunkte, die neben den reinen Baukosten beim Hausbau in jedem Fall anfallen, wie beispielsweise für den Grundbucheintrag oder die Baugenehmigung. In der Regel machen die Baunebenkosten insgesamt etwa 10 bis 15 Prozent des Gesamtpreises aus. Einige der einzelnen Kostenpunkte sind dabei meist von den Baukosten abhängig. Zu den Baunebenkosten gehören die folgenden Kostenpunkte: 

KostenpunktKosten
Baugenehmigungca. 0,5 % der Baukosten
Grundsteuer und Grunderwerbsteuerca. 3,5 – 6 % der Baukosten
Kosten für den Notarca. 1,2 % der Baukosten
Bodengutachten ca. 500 – 2500 €
Grundstückserschließungca. 8000 – 18.000 €
Baustelleneinrichtungca. 5 – 10 % der Baukosten
Bauleitungca. 3 – 5 % der Baukosten
Versicherungenmeist weniger als 10 % der Gesamtkosten
Prüfstatikerca. 1000 – 3000 €

Grundsätzlich können die Baunebenkosten höher ausfallen, wenn das Haus beispielsweise gemeinsam mit einem Architekten geplant wird. 

Förderung nutzen

Einen Teil der Baufinanzierung lässt sich gegebenenfalls durch eine Förderung der KfW-Bank decken. KfW-Förderungen sind dabei entweder als zinsgünstiger Kredit mit Tilgungszuschuss oder als Direktzuschuss zu erhalten. Entscheidend ist dabei allerdings auch die geplante Energieeffizienz des Gebäudes. Dementsprechend ist ein Energieberater nötig, um für eine KfW-Förderung in Frage zu kommen. Grundsätzlich müssen Förderungen vor Baubeginn beantragt werden.

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