Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Mika Lehmann
Bild: Robert Kneschke / stock.adobe.com
Wenn man nur in einem Zimmer die Wände und die Decke streichen will, ist das auch für Heimwerker kein Problem. Bei einer ganzen Wohnung kann das alles allerdings durchaus länger dauern. Besonders unangenehm, wenn man eigentlich gerne so schnell wie möglich einziehen würde oder vor dem Auszug streichen muss. Glücklicherweise gibt es professionelle Malerbetriebe, die schnell eine komplette Wohnung streichen und damit in manchen Fällen sogar die Kosten senken können.
Kostenrechner
Bei allen Preisen im Artikel handelt es sich um Bruttopreise inklusive Mehrwertsteuer. Dieser Rechner dient nur als Orientierung für einen ersten Eindruck. Für eine präzise Kostenschätzung sollten Sie Angebote von Malern aus Ihrer Nähe einholen und die Wohnung besichtigen lassen. Professionelle Maler finden Sie ganz einfach hier:
Wie berechnet man die Kosten für das Streichen der Wohnung?
Diese Fragen sollten Sie beantworten können, um die Kosten für den Anstrich besser einschätzen zu können:
- Wie viel Wandfläche soll gestrichen werden?
- Reicht ein einmaliger Anstrich?
- Soll der Malerbetrieb die Decke streichen? Wenn ja, wie viel m² Deckenfläche?
- Welche Vorarbeiten sind nötig? Alte Tapete entfernen? Spachteln?
- Sollen Türen, Fenster oder andere Rahmen gestrichen werden?
- Gibt es besondere Gestaltungselemente, zum Beispiel Stuckleisten?
- Wie weit muss das Unternehmen fahren und wie oft?
Raumhöhe ausmessen
Die Raumhöhe ist ein wichtiger Kostenfaktor. Bei modernen Häusern ab 1960 liegt die Raumhöhe zwischen 2,40 und 2,50 Metern. Bei Altbauten kann die Decke aber wesentlich höher sein, bei sehr alten Häusern sogar bis zu 4,50 Meter hoch. Maler berechnen in diesem Fall oft nicht nur die zusätzlichen Kosten für die größere Wandfläche, sondern können auch einen Aufschlag für den zusätzlichen Aufwand und die höhere Unfallgefahr verlangen.
Wandfläche berechnen
Simple Formel: Raumhöhe mit der Gesamtlänge aller Wände multiplizieren. Fläche von Türen und Fenstern abziehen.
Um die Kosten für das Streichen richtig zu berechnen, ist die Größe aller zu streichenden Flächen wichtig. Aus diesem Grund können die Kosten auch bei gleicher Wohnfläche unterschiedlich ausfallen, je nach Anzahl der Zimmer und Wände.
Wenn man kleinere Türen und Fenster nicht mitstreichen lässt, werden sie bei der Berechnung der Arbeitskosten einfach in die Wandfläche eingerechnet. Das liegt aber nicht etwa an Faulheit, genau das Gegenteil ist der Fall: Türen und Fenster bedeuten für Maler immer zusätzlichen Aufwand, auch wenn sie nicht gestrichen werden sollen. Sie müssen immerhin abgeklebt werden und man muss sorgfältig um sie herum streichen. Türen und Fenster mit einer Fläche von über 2,5 m² sollte man abziehen.
Kosten für die Malerarbeiten
Die Malerkosten können je nach Region und Auftragsart stark schwanken. Man kann von 30 bis 50 Euro pro Stunde ausgehen. Für einen einfachen Anstrich zahlen Sie in der Regel 8 bis 10 Euro pro m². Wichtig zu wissen: Zu den Malerarbeiten gehört oft nicht nur das Streichen, sondern auch neu tapezieren oder Verputzen der Wände. Viele Unternehmen können auch Dämmarbeiten innen und außen erledigen, das kostet dann jedoch mehr.
Sollen die Türen und Fenster mit angestrichen werden, wird die Fläche nicht einfach mit eingerechnet. Dann wird der Preis pro Stück berechnet und richtet sich danach, wie schwierig die Lackierung ist. Ein Türblatt kann bis zu 150 Euro kosten, Türrahmen oder Fenster liegen eher im Bereich 25 bis 50 Euro. Einen genauen Kostenvoranschlag für das Streichen der Türen und Fenster kann der Malerbetrieb erst nach einer Besichtigung erstellen.
Materialkosten beim Streichen
- Wand- und Deckenfarbe | zwischen 0,40 und 5,60 Euro pro m²
- Holzspachtelmasse | zwischen 5 und 10 Euro pro 500 Gramm
- Lackfarbe für Türen und Fensterrahmen | circa 2 Euro pro m²
Auch bei den Materialkosten können sie einige Entscheidungen schon vor dem Streichen fällen. Sie können die Farbe zum Beispiel selber kaufen oder sie in Absprache mit dem Malerbetrieb auswählen. Da Malerbetriebe Material und Werkzeug in großen Mengen kaufen können, kann das sogar günstiger für Sie sein. Diese Ersparnisse existieren, aber man bekommt als Kunde kaum etwas davon mit. Auch ihre Ausrüstung bringen die Maler einfach mit und führen sie nicht auf der Rechnung auf.
Wand- und Deckenfarbe können im Preis stark variieren. Günstige Farben sind schon ab einem Euro pro Liter erhältlich, ausgefallene Farbtöne und hochwertige Farben können aber auch bis zu 14 Euro pro Liter kosten. Bei 400ml Farbe pro m² kostet der Anstrich also 0,40 bis 5,60 Euro pro m². Um hier einen guten Ausgleich zwischen Preis und Qualität zu finden, kann man sich vor dem Kauf Bewertungen der Farbe anschauen oder Rücksprache mit dem Malerbetrieb halten.
Für die Türen und Fensterrahmen braucht man manchmal etwas mehr als nur Farbe. Bevor man das Holz lackiert, kann man Schäden und Unebenheiten mit Holzspachtelmasse ausgleichen. Wie viel man hier braucht hängt von den Schäden ab, in der Regel dürften es aber nicht mehr als 500 Gramm werden und die bekommt man schon ab 5 Euro. Anschließend braucht man Lackfarbe zum Streichen, die schon ab zwei Euro pro m² erhältlich ist. Geht man von einer durchschnittlichen Tür mit vier Quadratmetern und einem Türrahmen von einem Quadratmeter Fläche aus, kostet ein gründlicher, zweifacher Anstrich ungefähr 20 Euro. Fensterrahmen haben oft nur 0,5 m2 Fläche brauchen nur Farbe im Wert von ein bis zwei Euro.
Tipps zum Sparen beim Streichen der Wohnung
Renovieren Sie die Wohnung gerade aus eigenem Antrieb oder streichen Sie die Wohnung vor einem Auszug? Beim Auszug müssen Sie eigentlich nur so viel streichen, wie Schäden zu sehen sind. Decken brauchen also nur dann neue Farbe, wenn dort Farbveränderungen oder Flecken zu sehen sind, wie zum Beispiel in Küchen oder Bädern. Auch Fenster und Türen brauchen nur selten einen neuen Anstrich, nämlich dann, wenn Schäden zu sehen sind, die von Ihnen verursacht wurden. Fenster müssen nur von innen gestrichen werden, Kunststoff- oder Metallfenster sollten gar nicht gestrichen werden. Bei größeren Aufträgen sollten Sie unbedingt die Angebote von mehreren Malern in Ihrer Nähe vergleichen. Mit Blauarbeit geht das ganz einfach.
Sie können die Kosten für das Streichen der Wohnung übrigens als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer absetzen. Dafür müssen die Kosten für Material und Maler-Lohn getrennt aufgeführt werden, denn nur die Arbeitskosten können abgesetzt werden. Außerdem ist eine Zahlung per Überweisung nötig.
Warum sollte man Geld für einen Maler ausgeben?
Theoretisch können Sie natürlich alle Malerarbeiten auch selbst erledigen. Im stressigen Alltag ist das jedoch nicht immer die beste und günstigste Wahl, besonders wenn man schnell umziehen möchte. Diese Vorteile bietet Ihnen ein ausgebildeter Maler:
- Die Maler arbeiten schnell und trotzdem zuverlässig und achten auf Details. Sie machen die Arbeit täglich und wissen genau, welche Fehler man vermeiden sollte.
- Ein Maler kennt sich bestens mit der Qualität von Farben und Tapeten aus. Für Laien ist die Auswahl nicht leicht.
- Auch anspruchsvolle Muster oder Techniken sind kein Problem.
- Maler streichen nicht nur Wohnungen und Innenwände, sondern sanieren auch Fassaden und kennen sich oft auch mit Dämmstoffen aus.