Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Ob für den Gartenweg, für die Terrasse oder die Garagenauffahrt, Pflaster ist ein beliebter Bodenbelag im Außenbereich. Es macht nicht nur optisch etwas her und ist relativ leicht zu reinigen, sondern es ist auch stabil gegenüber mechanischen Belastungen und den Einflüssen der Elemente. Damit diese Stabilität auf lange Jahre hin gewährleistet ist, muss das Pflaster jedoch ein stabiles Fundament haben, auf dem es ruhen kann. Dieses bezeichnet man auch als Tragschicht und Unterbau.
Tragschicht und Unterbau sind bereits seit dem Beginn des Straßenbaus in der Antike ein wichtiges, komplexes Thema. Ein gut gebauter, solider Unterbau erfüllt zahlreiche Funktionen wie die Drainage, das Abfedern von Belastungen durch Fußgänger, Autos oder Temperaturschwankungen und der Ausgleich von Bewegungen im Untergrund. Damit dies gelingt, müssen zahlreiche Faktoren wie die Art der Belastung und die Zusammensetzung des Bodens beachtet werden. Die Planung und Ausführung der notwendigen Arbeiten gehört deshalb in die Hand von Experten, die Sie auf blauarbeit.de in Ihrer Nähe finden können.
Funktion und Aufbau der Tragschicht und des Unterbaus
Pflaster kann nicht auf der blanken Erde ruhen, sondern muss durch eine entsprechende Tragschicht gestützt werden. Die Tragschicht ist widerstandsfähig gegenüber mechanischen Belastungen, leitet Wasser ab und verträgt auch starke Wärme im Sommer und Kälte im Winter. Damit dies gelingen kann, wird die Tragschicht in mehreren Schichten angelegt. Jede Schicht erfüllt dabei eine eigene Aufgabe und wird für diese aus speziellen Werkstoffen hergestellt.
Die unterste Schicht ist der eigentliche Unterbau. Dabei handelt es sich um Erdreich, das sorgfältig abgetragen und begradigt wurde. Bei manchen, eher lockeren Erdreichen kann es notwendig sein, stabileres Erdreich für den Unterbau einzubringen. Das Erdreich wird verdichtet, um die übrigen Schichten und das Pflaster tragen zu können.
Auf den Unterbau wird die untere Tragschicht aufgebracht. Die Tragschichten bestehen aus Fremdmaterial und unterscheiden sich somit vom Unterbau. Als Material wird üblicherweise grober Splitt verwendet. Dieser lässt sich gut verdichten und bildet deshalb ein hervorragendes Fundament. Er ist wasserdurchlässig und kann deshalb auch seine Drainagefunktion erfüllen. Für die Drainage des Wassers ist es wichtig, eine Neigung von mindestens zwei Grad vom Haus weg einzuhalten und diese auch während der weiteren Schichten einzuhalten.
Auf die untere Tragschicht wird die obere Tragschicht aufgebracht. Hier bietet sich neben feinerem Splitt auch Drainagebeton an. Besonders bei starker mechanischer Belastung wie bei einer Garagenauffahrt bietet der Beton dem Pflaster einen sicheren Untergrund und sorgt dafür, dass sich auch durch auf dem Pflaster stehende Autos keine Steine heben oder absenken. Die Wasserdurchlässigkeit bleibt durch die Wahl von Drainagebeton erhalten. Die obere Tragschicht wird außerdem durch die Randeinfassung gesichert.
Auf die Tragschichten kommt das sogenannte Pflasterbett. Die Pflasterbettung besteht aus feinem Splitt, der als Untergrund für das Verlegen der Pflastersteine dient. Diese Schicht soll vor allem den Steinen halt geben und sie vor dem Verrutschen schützen sowie eine gute Verlegetechnik ermöglichen.
Notwendiges Werkzeug und Material
Das notwendige Werkzeug richtet sich nach der Größe des Projekts. So ist es bei besonders tiefen und großen Aushubarbeiten sinnvoller, mit einem Bagger statt mit Schaufeln zu arbeiten. Zudem benötigen Sie Schubkarren für den Transport des Materials und eine Möglichkeit, den Erdaushub zu entsorgen. Entsorgungsunternehmen bieten dafür Container an, die Sie mit dem Erdaushub befüllen können. Zusätzlich benötigen Sie eine Rüttelplatte. Diese fährt über die einzelnen Tragschichten und verdichtet diese. So kann im späteren Verlauf der Arbeiten nichts mehr nachsacken und die darüberliegenden Schichten verschieben sich nicht. Zusätzlich müssen Holzlatten und Schnüre für das Abstecken der Form, ein Bandmaß und eine Wasserwaage vorhanden sein. Das glatte Abziehen der Schichten kann mit der Wasserwaage durchgeführt werden, die auch direkt das notwendige Gefälle bestätigt.
Für das notwendige Material kommt es darauf an, welche Materialien für die einzelnen Schichten gewählt werden. Für die untere Tragschicht wird ein relativ grober Splitt, etwa mit der Klasse 0/63, gewählt. Dies bedeutet, dass in dem Material Körner mit einer Größe zwischen 0 und 63 Millimetern Durchmesser vorkommen. Für die obere Tragschicht wird ein etwas feinerer Splitt mit der Körnung 0/32 oder Beton eingesetzt. Für die Umrandung benötigen Sie Randsteine mit der ausreichenden Höhe sowie Mörtel für das Fundament der Randsteine und ihre Verbindung. Feiner Splitt oder Kies mit einer Körnung von 4/8 bildet das Pflasterbett. Neben der ungebundenen Verlegung auf Splitt wird gelegentlich auch Mörtel als Pflasterbett verwendet. Dieser bietet den Steinen einen besonders festen Halt. Jedoch muss auch hier auf die Drainage geachtet werden. Das notwendige Material errechnet sich aus der Schichtdicke und der Fläche des Projekts.
Planung und Anlegen der Tragschicht
Die Dicke der einzelnen Schichten richtet sich nach dem jeweiligen Projekt. Eine starke zu wartende Belastung, etwa bei einer Garagenauffahrt, oder ein lockerer Boden erfordern deutlich dickere Schichten als eine Terrasse auf festem Lehmboden. Bei leichter Belastung und solidem Unterbau ist folgenden Dicken zu rechnen:
Schicht | Dicke |
---|---|
Untere Tragschicht | 20 cm |
Obere Tragschicht | 10 cm |
Pflasterbett | 5 cm |
Bei ungünstigen Verhältnissen und einer hohen Belastung können sich diese Werte verdoppeln. Hier ist es wichtig, Fachleute mit der Planung und Durchführung zu beauftragen, da nur eine ausreichend dicke Tragschicht die lange Haltbarkeit des Pflasters garantiert.
Um den Tragschichten und dem Pflaster Platz zu bieten, wird die Erde ausgehoben. Die genaue Form der Erdtasse wird abgemessen und mit an Holzlatten gespannten Schnüren markiert. Die Tiefe des Aushubs entspricht der Summe der einzelnen Schichtdicken plus der Pflastersteine. Anschließend wird die Erde dann mit einer Rüttelplatte geglättet, um einen soliden Unterbau zu gewährleisten. Schon hier ist auf ein Quergefälle von zwei Grad zu achten.
Auf den Unterbau werden nun nacheinander die untere Tragschicht und die obere Tragschicht aufgebracht. Nach jedem Aufbringen wird der Kies oder Beton geglättet und gerüttelt, um ihn zu verdichten. Dies bedarf einer erheblichen Erfahrung, denn nur mit Feingefühl kann der Experte beurteilen, ob die Schichten ausreichend verdichtet sind und auch nach Jahren der Benutzung nicht nachrutschen werden. Da bei der Verdichtung die Dicke der Schichten abnimmt, werden jeweils etwa 10 % zusätzliche Höhe Material aufgebracht. Auch hier ist auf die Drainage zu achten, denn Stauwasser kann das Pflaster langfristig unterspülen und stark schädigen.
Auf die beiden Tragschichten wird nun das Pflasterbrett aufgebracht. Dieses muss im Gegensatz zu den anderen Tragschichten perfekt geglättet sein. Hierfür werden Dämme aufgeschichtet und vorsichtig geglättet und verdichtet. Das Verlegen des Pflasters sollte auf dem Pflasterbett unverzüglich geschehen, da sonst die Elemente das Pflasterbett beeinflussen können.
Zu erwartende Kosten für die Tragschicht
Die Kosten für die Tragschicht teilen sich auf in Materialkosten und Arbeitskosten. Die Materialkosten richten sich nach der Dicke der einzelnen Schichten und der Gesamtfläche des Projektes für den Beton oder das Schüttgut beziehungsweise den Umfang für die Randsteine. Hinzu kommen die Leihkosten für die Rüttelplatte und den Bagger, falls die Arbeiten nicht von einem Fachunternehmen durchgeführt werden. Durch die Expertise der Fachleute können Sie sich sicher sein, dass beim Verlegen keine Fehler unterlaufen und Sie langfristig Freude an Ihrem Pflaster haben werden.
Da jedes Pflasterprojekt unterschiedlich ist, ist es schwierig, allgemeingültige Aussagen betreffend der Kosten zu machen. Für ein exemplarisches Projekt einer Terrasse, die keine besonders dicke Tragschicht benötigt, ist bei Ausführung durch ein Fachunternehmen mit folgenden Kosten je Quadratmeter zu rechnen:
Kostenpunkt | Kosten |
---|---|
Arbeitskosten Erdaushub inklusive Entsorgung | 15,00 Euro |
Arbeitskosten Tragschicht und Pflasterbett anlegen | 25,00 Euro |
Materialkosten Splitt und Randsteine | 5,00 Euro |
Gesamtkosten | 45,00 Euro |