Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Mika Lehmann
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Bevor du bei Pflasterarbeiten die Kosten einschätzen kannst, solltest du dich über die gängigen Preise der Pflaster-Fachbetriebe informieren. Diese werden nämlich sehr häufig unterschätzt. Mit welchem Kostenaufwand man wirklich rechnen sollte, wenn man beispielsweise eine Einfahrt pflastern lässt oder einen Gartenweg anlegen möchte, erfährst du in den nächsten Zeilen.
Dieser Rechner nutzt Durchschnittswerte und hilft dir bei der ersten Kostenschätzung. Für präzise und individuelle Angebote kannst du deinen Auftrag mit allen wichtigen Details bei uns ausschreiben. Dann melden sich professionelle Pflasterer aus deiner Nähe und du findest schnell den Handwerker mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis – natürlich komplett kostenlos.
Kosten für 100 m² Pflaster mit Unterbau
Beispiel mit günstigen Betonsteinen
Preis pro m² | Preis für 100 m² | |
Arbeit | 40 € | 4.000 € |
Betonpflaster | 12,50 € | 1.250 € |
Schotter & Splitt | 15 € | 1.500 € |
Anfahrt | 60 € | |
Gesamtkosten | 67,50 € | 6.810 |
Beispiel mit günstigem Granit-Kopfsteinpflaster
Preis pro m² | Preis für 100 m² | |
Arbeit | 50 € | 5.000 € |
Granitpflaster | 25 € | 2.500 € |
Schotter & Splitt | 15 € | 1.500 € |
Anfahrt | 60 € | |
Gesamtkosten | 90 € | 9.060 € |
Die Arbeitskosten beinhalten den Aushub, das Vorbereiten der Tragschicht mit Splitt, das Verlegen und das Verdichten der Pflastersteine.
Kostenfaktoren
Diese Kostenfaktoren zeigen dir, warum du immer Kostenvoranschläge einholen und vergleichen solltest. Auch ein gut recherchierter Online-Rechner kann kein Angebot von einem Handwerker ersetzen, das auf dein Bauprojekt zugeschnitten ist.
- Art der Steine – Betonpflaster ist günstig, Natursteine sind teurer. Kleine Steine sind schwieriger zu verlegen und kosten mehr.
- Muster – Aufwändige Muster im Pflaster kosten mehr.
- Bodenbeschaffenheit – Der Preis steigt, wenn vorher alter Asphalt oder Pflastersteine entfernt werden müssen. Auch eine ungünstige Bodenklasse macht den Aushub teurer.
- Zugänglichkeit der Baustelle – Ein Bagger sollte die Fläche gut erreichen können.
- Regionale Unterschiede – Die Preise von Handwerkern richten sich nach Angebot und Nachfrage in deiner Nähe.
Pflasterarbeiten: Eigenleistung oder Fachbetrieb?
Wenn du die Einfahrt pflastern oder den Hof pflastern oder aber im Garten oder Vorgarten einen Weg anlegen möchtest, kommt einiges an Arbeit auf dich zu. Pflastersteine zu setzen kann mitunter anspruchsvoller sein, als man denkt. Bevor du dich also dafür entscheidest, diese Arbeit selbst in Angriff zu nehmen, solltest du deine handwerklichen Fähigkeiten realistisch einschätzen können. Wenn du zum Beispiel ein bestimmtes Pflaster-Design erstellen möchtest, ist ein Experte besser geeignet.
Gleichzeitig solltest du auch nicht vergessen, dass es bei schlecht verlegten Pflastersteinen später zu erheblichen Problemen kommen kann. Wurde beim Pflastern der Einfahrt zum Beispiel der Untergrund beziehungsweise die Fläche für den Unterbau nicht richtig verdichtet, können Spurrillen durch die Last des Fahrzeugs entstehen. Wurde das Gefälle nicht korrekt berücksichtigt, kann die Entwässerung Probleme bereiten. Das kann später dazu führen, dass Ausbesserungsarbeiten nötig werden, was den Preis für das Pflaster insgesamt deutlich erhöht. Selbst das beste und teuerste Pflaster kann nicht im bruchfreien und belastungsstabilen Zustand bleiben, wenn der Boden mit Wasser unterspült ist oder das Füllmaterial nachgibt.
Aufgrund des ständigen Drucks durch Autos können sich bei einer Verlegung in Reihen die Pflastersteine verschieben und Spurrillen entstehen. Deshalb ist eine Verzahnung zu empfehlen, wenn Pflastersteine verlegt werden. Je verzahnter die Pflastersteine verlegt werden, desto besser und robuster ist die Einfahrt hinterher. Oft werden für die Verzahnung von Pflastersteinen Halbverband, Blockverband und der sogenannte Drittelverband verwendet. Schon nach der Auswahl der gewünschten Steine sollte das Muster für die Einfahrt stehen, weil die Steine je nach Verband in verschiedenen Größen geliefert werden. Falls du nicht genau weißt, welche Steine sich am besten eignen, lass dich von einem Fachmann mit dem nötigen Know-How beraten. Mit Blauarbeit kannst du die Profis zum Beispiel einfach anschreiben. Auch Musterhausparks, Kataloge oder Websites können inspirieren.
Was kostet es, eine Einfahrt pflastern zu lassen?
Eine Fachfirma berechnet etwa 30 bis 70 Euro pro Stunde für alle Arbeiten, also Aushub, Unterbau, Pflastern und Verdichtung. Wenn du eine Einfahrt pflastern lassen möchtest, sind in der Regel meist mehrere Arbeitstage notwendig, je nach Größe der Einfahrt. Mit diesem Kostenbeispiel kannst du die Kosten besser einschätzen:
Preis pro m² | Preis für 25 m² | |
Arbeit | 40 € | 1.000 € |
Betonpflaster | 12,50 € | 312,50 € |
Schotter & Splitt | 15 € | 375 € |
Anfahrt | 30 € | |
Gesamtkosten | 67,50 € | 1.717,50 € |
Die Preise von Pflasterern können aufgrund verschiedener Faktoren wie beispielsweise Region, Pflastermuster oder Aufwand stark variieren. Die im Kostenbeispiel vorliegenden Preise dienen daher nur als Richtwert und können mitunter günstiger oder teurer ausfallen.
Pflaster-Arten und ihre Unterschiede
Im Allgemeinen unterscheidet man Pflastersteine aus Beton, Naturstein oder speziellere Pflaster, wie zum Beispiel Holzpflaster oder Klinkerpflaster.
- Betonsteinpflaster: Diese Variante ist günstig und die Steine sind wegen ihrer gleichmäßigen Form leicht zu verlegen. Außerdem sind sie sehr pflegeleicht und rutschfest und werden daher gerne für Einfahrten genutzt.
- Klinkerpflaster: Klinker wird gerne für Mauern verwendet, aber auch beim Pflastern kann man es nutzen. Das Pflaster besteht vor allem aus Lehm und Ton, das auf über 1400 Grad Celsius erhitzt wird. Die Steine sind mit ungefähr 27 Euro pro Quadratmeter etwas teurer als Beton, aber dafür härter.
- Natursteinpflaster: Natursteine sind teurer, aber bleiben auch sehr lange stabil. Granit-Pflaster erhält man schon ab ungefähr 30 Euro pro Quadratmeter, sie sind aber nicht eben und daher schwieriger zu verlegen. Hochwertige Pflasterplatten können aber auch 100 bis 300 Euro pro Quadratmeter kosten. Die Verlegung sollte von Fachbetrieben erledigt werden.
- Rasengittersteine & Kiesgitter sind auch sehr günstig und lassen Wasser gut abfließen. Je nach Variante kann man sie mit Anleitung auch gut selbst verlegen.
Wie wird das Pflaster genutzt? Dunkle Steine heizen sich im Sommer stark auf. Auf sie solltest du verzichten, wenn du oft barfuß über das Pflaster gehst. Besonders für Kinder und Haustiere ist das nicht schön. Auch zusätzliche Baumaßnahmen wie ein Carport oder ein Gartenhaus solltest du einplanen und das Fundament vorher errichten lassen.
Ökobilanz von Pflaster
Betonpflastersteine sind günstig, aber die Herstellung von Beton verursacht auch CO2 und ist energieaufwändig. Natursteine können eine bessere Lösung sein, wenn du darauf achten möchtest. Dann solltest du aber darauf achten, dass die Steine aus deiner Nähe kommen. Pflasterklinker sind eine weitere Alternative. Auch bei ihrer Produktion entsteht CO2, aber die Steine sind sehr langlebig.
Ein weiteres Problem ist die Flächenversiegelung, durch die das Regenwasser nicht mehr ablaufen kann. Das schadet nicht nur der Artenvielfalt, sondern macht auch Überflutungen bei starkem Regen wahrscheinlicher. Um das zu verhindern gibt es Pflastervarianten, die durchlässigere Fugen haben oder Sickersteine enthalten. Auch Rasengittersteine eignen sich dafür sehr gut.
Spartipps für Pflasterarbeiten
Wenn ein Aushub und Abtransport von Erde nötig ist, um die Fläche für den Unterbau zu schaffen, muss das nicht unbedingt ein teurer Pflasterprofi sein. Eine gewisse eigene Vorarbeit sowie ein selbst bestellter Container können einen Teil der Vorbereitung wesentlich günstiger werden lassen. Einen Minibagger kann man zum Beispiel schon für ungefähr 90 Euro pro Tag mieten. Das Einbringen und Verdichten des Unterbau-Materials sollte dagegen unbedingt vom Profi gemacht werden, um etwaige böse Überraschungen zu vermeiden. Für günstige Pflastersteine kann sich ein Blick in Kleinanzeigen sehr lohnen. Dort werden sie auch gerne verschenkt. Gebraucht heißt nicht zwingend beschädigt und auch diese Steine kann man weiter nutzen. Oft bleiben auch neue Pflastersteine übrig, weil zu viele gekauft wurden.
Genehmigung nötig?
Vor der Suche nach einem Pflasterer solltest du unbedingt nachschauen, welche Grundflächenzahl für dein Grundstück gilt. Sie gibt an, wie viel Fläche des Grundstücks versiegelt werden darf. Bei einer GRZ von 0,5 darf maximal die Hälfte des Grundstücks bebaut werden. Die Baubehörde sollte man immer kontaktieren, wenn die gepflasterte Fläche direkt an den Bordstein anschließen soll oder der abgesenkt werden soll. Für denkmalgeschützte Gebäude benötigt man immer eine Genehmigung.
Vor- und Nachteile von Pflaster
Pflaster ist mit gutem Grund eine beliebte Wahl für Einfahrten, denn es hat einige Vorteile: Es ist wesentlich pflegeleichter als loser Kies oder Schotter. Es versiegelt den Boden im Gegensatz zu Asphalt nicht komplett, wenn man das richtige Pflaster und eine durchlässige Bauweise verwendet. Das senkt auch die Abwassergebühren. Außerdem sind Betonpflastersteine wesentlich günstiger als eine professionelle Asphaltierung. Sie sind jedoch teurer als ein einfaches Kiesgitter.