Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Man findet sie auf sonnigen, lockeren Beeten in zahlreichen Gärten. Die Fette Henne ist eine schöne und vielseitig einsetzbare Pflanzengattung, deren zahlreiche Qualitäten ihr den Status der „Staude des Jahres 2011“ einbrachten. Nicht verwechselt werden sollte sie mit dem auch als „Krause Glucke“ bezeichneten, gleichnamigen Pilz, der sich an den Wurzeln verschiedener Baumarten findet.
Auch wenn die Fette Henne allgemein als einfach zu pflegende und genügsame Pflanze gilt, benötigt es einer sicheren Hand und einer guten Standortwahl, um ihr zu einem prachtvollen Wuchs und der rechten Geltung zu verhelfen. Auch durch die geschickte Kombination mit anderen Staudenpflanzen und anderen Zierelementen kann eine ganz besondere Wirkung erzielt werden. Deshalb finden Sie auf unserer Seite eine Vielzahl erfahrener Landschaftsgärtner in Ihrer Nähe, die Sie mit Rat und Tat bei der perfekten Bepflanzung Ihres Gartens, Ihres Daches oder Ihrer Beete unterstützen.
Eigenschaften der Fetten Henne
Die Fette Henne ist eine vielseitige Pflanze, die mit zahlreichen unterschiedlichen Varianten besticht und in der Gartengestaltung auf verschiedenste Weisen eingesetzt werden kann. Je nach Züchtung wachsen ihre Triebe staudenartig bis zu 60 cm in die Höhe oder bedecken kriechend den Boden, was sie vor allem in Steingärten und zur Dachbepflanzung zu einer hervorragenden Wahl macht. Ihren Namen hat die Fetthenne ihren dicken, fleischigen Blättern zu verdanken. Ähnlich einer Fettschicht von Tieren machen diese Blätter nicht nur einen tollen optischen Eindruck, sondern dienen der Pflanze auch als Speicher für Notzeiten. Die Fette Henne gehört damit zu den Sukkulenten.
Während die Fette Henne schon im Frühjahr eine gute Figur macht, entfaltet sie ihre ganze Pracht erst im Sommer und Herbst. Als Spätblüher öffnen sich ihre Blüten je nach Sorte von Juni bis Oktober und erstrahlen in gelber, roter, rosa oder weißer Farbe. Nach Abschluss der Blüte vollenden schwarze Samenstände das Gesamtbild und erfreuen auch über den Winter das Auge. Fetthennen können einjährig oder mehrjährig sein. In alten Tagen war die Fetthenne auch als Salatgewürz und Heilpflanze verbreitet, denn ihre Blätter haben einen scharfen Geschmack. Aus diesem Grund ist sie auch unter dem Namen Mauerpfeffer bekannt. Während der Name sich gehalten hat, ist ihre Anwendung in der Küche inzwischen in Vergessenheit geraten. Die dickfleischigen Blätter sind leicht giftig und können vor allem bei Menschen mit empfindlichem Magen und Schwangeren zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen.
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Auswahl des richtigen Standorts
Die Fette Henne benötigt vor allem zwei Dinge, um glücklich zu sein und gut zu wachsen: trockener Boden und viel Sonne. Strahlender Sonnenschein lässt die Pflanze nicht nur zur rechten Geltung kommen, sondern ist auch notwendig, um ihren dicken Blättern die optimale Nährstoffproduktion zu ermöglichen. Die Fette Henne sollte deshalb niemals im Schatten anderer Pflanzen oder in Blumenkübeln und Töpfen an der Nordseite des Hauses eingepflanzt werden. Nur einige Arten vertragen Halbschatten.
An den Boden stellen die Fetthennen ebenfalls klare Ansprüche. Bevorzugt wird ein lockerer, sandiger Boden mit einem pH-Wert von 4 bis 7,5. Auch magerer und steiniger Untergrund wird gerne genommen. Probleme bereiten der Pflanze jedoch Staunässe und humusreicher Boden. Solcher Boden sollte durch das Unterheben von Kies, Splitt oder Sand aufgelockert werden. Für die Züchtung im Topf genügt handelsübliche Blumenerde, die ebenfalls nicht zusätzlich gedüngt werden muss. Aufgrund dieser Anforderungen eignen sich Fetthennen besonders gut für Trockenmauern oder Steingärten. Mehr Infos dazu finden Sie hier:
- Trockenmauer bepflanzen: Pflanzen für die Natursteinmauer
- Steingarten anlegen – Anleitung, Pflanzen und Pflege
Pflanzung und Gartengestaltung
Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung der Fetthenne ist das Frühjahr, besonders der April. Geschieht dies, kann sich die Pflanze bis zum Sommer an ihren Standort gewöhnen und bereits eine erste Blüte ausbilden. Alternativ ist auch eine Pflanzung im Spätsommer möglich. Zur Vorbereitung der Pflanzung sollte der Boden an die Ansprüche der Pflanze angepasst werden. Dann wird ein Pflanzloch in der anderthalbfachen Größe des Wurzelballens ausgehoben. Nach Einbringung des Wurzelballens wird das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt und angedrückt. Durch Angießen am Rand des Pflanzloches wird die Wurzelbildung angeregt. Die Fetthenne eignet sich hervorragend zur Gruppenbepflanzung. Bei staudenartig wachsenden Pflanzen sollte der Abstand der Pflanzlöcher 15 cm betragen, bei flächig rankenden Fetten Hennen bis zu 30 cm. Zur Bepflanzung eines Quadratmeters Fläche genügen drei bis vier Pflanzen.
Als vielseitige Staudenpflanze eignet sich die Fetthenne für zahlreiche verschiedene Gärten, vom traditionellen Bauerngarten bis zum modernen Präriegarten. Sie lässt sich hervorragend mit verschiedenen Ziergräsern kontrastieren und mit anderen Blühpflanzen wie dem Sonnenhut oder Skabiosen zu großartigen Farbenspielen kombinieren. Als Teil durchdachter Gartenkonzepte, wie Sie Ihnen erfahrene Landschaftsgärtner in zahlreichen Varianten empfehlen können, entfaltet die Fetthenne ihre ganze Schönheit und Vielfalt.
Pflege
Dank ihrer dickfleischigen Blätter besitzt die Fette Henne große Reserven, was Nährstoffe und Wasser angeht. Sie verträgt deshalb magere und trockene Böden hervorragend, ist jedoch gleichzeitig anfällig gegen Nässe und Überdüngung. Ein Anzeichen für eine überwässerte Fetthenne sind hängende Blätter und Stauden. Eine Überdüngung führt zu hohen Pflanzen, die im Extremfall einfach umkippen können, während ein magerer Boden eher zu kompakten, aber kräftigen Blütenständen führt. Nur in andauernden Trockenperioden sollte gegossen werden. Dann genügt Regenwasser oder Leitungswasser ohne weitere Beimischungen. Zur Düngung kann im Herbst Kompost ausgebracht werden. Eine zusätzliche Düngung ist eher schädlich. Sollte die Fette Henne in einem Topf gehalten werden, sollte sie regelmäßig umgetopft werden, sobald die Erde komplett mit Wurzeln durchzogen ist.
Ein Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig, kann aber besonders bei älteren Pflanzen zu einem schöneren Blütenstand führen. Der Schnitt erfolgt im Frühjahr vor dem Austrieb und entfernt vor allem abgestorbene Triebe und verwelkte Blütenstände. Der Rückschnitt sollte bis auf fünf bis zehn cm über dem Boden erfolgen. Besondere Schutzmaßnahmen für den Winter sind bei im Garten ausgepflanzten Fetthennen nicht notwendig, da die im Boden befindlichen Pflanzenteile bis zu -20 Grad Celsius kalte Temperaturen vertragen. In Töpfen gepflanzte Fetthennen sind empfindlicher und sollten vor Kälte geschützt werden. Durch einen untergestellten Holzblock wird Bodenfrost verhindert. Das Umwickeln des Topfes oder Kübels mit isolierendem Material und eine regengeschützte Position sorgen ebenfalls dafür, dass die Fette Henne gut über den Winter kommt. Beachten Sie außerdem, dass ein paar Arten der Fetten Henne nicht winterhart sind, da sie aus mediterranen Gebieten stammen. Diese Arten sollten im Wintergarten oder einem unbeheizten Raum bei fünf bis zwölf Grad Celsius überwintern.
Sollte die Fette Henne nicht so gut gedeihen wie erwünscht, kann dies mehrere Ursachen haben. Sollte der Standort ausreichend Sonne und Wärme liefern, könnte eventuell eine Überdüngung oder Bewässerung die Ursache sein. Ein Test auf Stauwasser kann im Boden befindliches Wasser aufspüren, dem mit diversen gartenbaulichen Maßnahmen beigegangen werden kann. Zusätzlich könnte auch Schädlingsbefall den Wuchs der Pflanze beeinträchtigen. Besonders der Dickmaulrüssler, eine Käferart aus der Familie der Rüsselkäfer, macht der Pflanze zu schaffen. Während der ausgewachsene Käfer typisch furchenförmige Fraßspuren in den Blättern hinterlässt, beschädigen seine Larven die Wurzeln der Fetthenne. Ungezieferbekämpfer rücken den Tieren mit Absammeln und dem Gießwasser zugemischten Nematoden zu Leibe. Zuletzt kann es auch sein, dass die Fetthenne in die Jahr kommt und deshalb dünnere Blütenstände ausbildet. In diesem Fall ist eine Neubepflanzung das beste Mittel, um eine fortwährend schöne Blüte zu gewährleisten.