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Hackschnitzelheizung – Kosten, Vorteile und Nachteile

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Bei einer Hackschnitzelheizung handelt es sich um eine besondere Form der Holzheizung, bei der kleine, gehäckselte Holzstücke als Brennstoff verwendet werden. Diese sogenannten Hackschnitzel werden dabei automatisch mithilfe einer Förderschnecke aus einem Lager zum Heizkessel transportiert, wo sie vollautomatisch verbrannt werden.

Für den alltäglichen Gebrauch sind die Holzheizungen meist so ausgelegt, dass sie über einen längeren Zeitraum auf geringem Niveau heizen. Die dabei entstehende Wärme wird dann in einem Wärmespeicher gesammelt, sodass Ihnen jederzeit ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Demnach kann eine solche Heizung, ähnlich wie eine Pelletheizung, als selbstständige Zentralheizung angewandt werden.

Vorteile und Nachteile einer Hackschnitzelheizung

Komfortabel, effizient und CO2-neutral heizen? All diese Eigenschaften können Sie mit einer modernen Hackschnitzelheizung erreichen. Denn diese Heizung setzt mit der Verbrennung von Hackschnitzel auf einen biologischen Brennstoff, der nicht nur weitestgehend CO2-neutral, sondern darüber hinaus auch nachwachsend ist. Darüber hinaus erfolgen sowohl die Bereitstellung als auch die Verbrennung des Brennstoffs komfortabel über einen vollautomatischen Vorgang. Doch das Beste daran ist nicht nur der vollautomatische Komfort, sondern vor allem auch der effiziente Wirkungsgrad von 80 bis über 90 %, der im Zuge der Verbrennung erreicht wird. Des Weiteren besticht eine Hackschnitzelheizung durch ihre geringen Brennstoffkosten, die sich deutlich unter den Preisen für Gas, Heizöl und Pellets bewegen. Dies liegt unter anderem an dem einfachen Herstellungsprozess sowie der schnellen Trocknung der Hackschnitzel.

Allerdings ergeben sich für eine solche Holzheizung, neben all diesen Vorteilen, auch einige Nachteile. Ein Nachteil liegt unter anderem in den Anschaffungskosten, die im Vergleich zu anderen Heizsystemen deutlich höher sind. Außerdem ist der Platzbedarf bei einer Hackschnitzelheizung nicht zu unterschätzen, da besonders die Feuerungstechnik sowie die Brennstofflagerung etwas Raum in Anspruch nehmen. Einen weiteren Nachteil stellen die aufwendigen Wartungsarbeiten dar, die vor allem bei der Fördertechnik aufgewendet werden müssen. 

Die nachfolgende Tabelle fasst die beschriebenen Vorteile und Nachteile einer Hackschnitzelheizung nochmal übersichtlich zusammen:

VorteileNachteile
biologischer Brennstoff (CO2-neutral und nachwachsend)hohe Anschaffungskosten
komfortable Anwendung (vollautomatische Bereitstellung und Verbrennung von Brennstoff)

hoher Wartungsaufwand

effizienter Wirkungsgrad (von 89 bis über 90 %)hoher Platzbedarf
niedrige Brennstoffkosten 

Welche Kosten sind mit der Anschaffung sowie dem Heizungsbetrieb verbunden?

Für die Anschaffung einer hochwertigen Hackschnitzelheizung müssen Sie ohne Förderung mit Gesamtkosten zwischen 17.000 und 36.000 Euro rechnen. Dabei ist es ratsam, gerade beim Kauf der Anlage nicht zu sparen. Denn besonders der Heizkessel sowie das Fördersystem sind bei dieser Heizungsform einer ständigen Belastung ausgesetzt. Sind diese Teile jedoch von minderwertiger Qualität, können sie unter Umständen der Belastung nach einer gewissen Zeit nicht mehr standhalten. Ein frühzeitiges Versagen wäre hierbei die Folge, was für Sie mit doppelten Kosten verbunden wäre. Daher lieber von vornherein auf eine gute Qualität achten, um am Ende doppelte Kosten zu vermeiden. Des Weiteren ist es ratsam, die Aufbauarbeiten von einem Heizungsbauer professionell erledigen zu lassen. Lediglich die Errichtung des Hackschnitzelbunkers gestaltet sich recht einfach, sodass diese Arbeit auch gut von Laien ausgeführt werden kann.

Auf dieser Basis ergeben sich für die Anschaffung einer Hackschnitzelheizung mit rund 20 Kilowatt folgende Einzelposten:

PostenAnschaffungskosten
Heizkessel (etwa 20 Kilowatt)10.000 – 12.000 €
Lagerraum/Brennstofflager1.500 – 3.000 €
Fördertechnik1.500 – 3.000 €
Wärmespeicher1.000 – 3.000 €
Montage und Zubehör3.000 – 5.000 €
Gesamtkosten17.000 – 36.000 â‚¬

Haben Sie sich eine Hackschnitzelheizung angeschafft, fallen für deren Betrieb laufende Kosten an. Hierzu zählen unter anderem die Brennstoffkosten, die stark vom jeweiligen Verbrauch abhängig sind. Grundsätzlich liegen die Kosten diesbezüglich bei etwa 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 35.000 kWh, was in etwa dem Verbrauch eines Einfamilienhauses entspricht, belaufen sich die Brennstoffkosten somit auf eine Summe von 1.050 bis 1.750 Euro im Jahr. Hinzu kommen Kosten für die Wartung sowie den Schornsteinfeger.

Demnach ergeben sich für eine Hackschnitzelheizung jährliche Kosten, die sich aus nachfolgenden Einzelposten zusammensetzen:

  • Brennstoffkosten (bei 35.000 kWh Verbrauch): 1.050 – 1.750 €
  • Wartungskosten: 500 – 900 €
  • Schornsteinfeger: 50 – 100 €

Auf Grundlage dieser Ausgaben belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten für den Betrieb einer Hackschnitzelheizung auf 1.600 bis 2.750 €. Damit sind die Kosten im Vergleich zu anderen Brennstoffen immer noch deutlich niedriger.

Dennoch gilt auch hier: Je höher die Leistung der Heizung, desto höher fallen am Ende die laufenden Kosten aus. Daher ist es ratsam, bereits vor geplanter Anschaffung einer Hackschnitzelheizung eine detaillierte Planung über die anfallenden Kosten von einem Fachexperten erstellen zu lassen. So erhalten Sie einen genauen Überblick über alle auf Sie zukommenden Kosten, was eine wichtige Entscheidungsgrundlage darstellt.

Gibt es Förderungen für Hackschnitzelheizungen?

Derzeit belaufen sich die Förderungen für die Anschaffung einer Hackschnitzelheizung auf 35 % der Gesamtkosten. Diese werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bereitgestellt. Zudem stehen auch Zuschüsse von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung. Allerdings lassen sich diese Zuschüsse vom KfW nicht mit den Förderungen des BAFA kombinieren. Unabhängig der verschiedenen Förderungen gilt es zu beachten, dass diese stets vor dem Einbau der Heizung bei der entsprechenden Institution eingereicht werden müssen.

Abgesehen davon sind im Sonderfall sogar Förderungen von 45 % möglich. Dies ist dann der Fall, wenn eine bestehende Ölheizung durch eine neue Hackschnitzelheizung ersetzt wird. Diese Förderung beantragen Sie ebenfalls vor Einbau der neuen Heizung über die Internetseite des BAFA.

In Anbetracht dieser Förderungen ergeben sich dann folgende Anschaffungskosten:

Anschaffungskosten ohne Förderung  Anschaffungskosten bei 35 % Förderung  Anschaffungskosten bei 45 % Förderung
17.000 – 36.000 â‚¬11.050 – 23.500 €9.350 – 19.800 â‚¬

Wann lohnt sich eine Hackschnitzelheizung?

Eine Hackschnitzelheizung rechnet sich meist dann, wenn Sie über einen hohen Wärmebedarf verfügen. Dieser sollte über 25.000 kWh pro Jahr liegen, um eine Wirtschaftlichkeit mit der Heizung zu erzielen. Denn die Gesamtinvestition der Holzheizung amortisiert sich letztlich nur dann, wenn die erzeugte Wärme sinnvoll eingesetzt wird. Zudem sollte Ihnen ausreichend Platz zur Verfügung stehen, um die Hackschnitzel auch Lagern zu können.

Somit lohnt sich eine Hackschnitzelheizung vor allem für größere Mehrfamilienhäuser und größere Einfamilienhäuser, die über ausreichend Lagerplatz verfügen. Für Wohnungen oder kleinere Einfamilienhäuser gibt es meist bessere und kostengünstigere Alternativen als eine Hackschnitzelheizung.

Bild: Gerhard Seybert / stock.adobe.com

 

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