Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Henning Schreiber
In Deutschland gibt es viele traditionelle Osterbräuche, für die auch ein wenig handwerkliches Geschick gefordet ist. Den es wird viel gebastelt, gefärbt, gebacken und geschmückt. Zahlreiche Bräuche haben eine Jahrhunderte alte Tradition, manche sind auch kurios.
Das Osterei
Ein besonders bekannter Brauch ist sicherlich das Färben, Verstecken, Verschenken und Essen von Ostereiern. Aber warum gibt es die überhaupt?
Das Ei gilt als Symbol des Lebens an sich, der Geburt oder Wiedergeburt, im Christentum auch für die Auferstehung, da aus dem Ei neues Leben schlüpft. Deshalb ist das Osterei ein Symbol für das Leben, für neu entstehendes Leben im Frühjahr und wird daher gefärbt und verziert, da es für diese Bedeutung besonders verehrt wird.
Das Färben von Ostereiern hat aber auch eine rein praktische Bedeutung: Nach christlichem Brauch sollte man in der vierzigtägigen Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern eigentlich keine Eier essen, man sollte sich in Verzicht üben. In dieser Zeit legen die meisten Hühner ihre Eier aber fleißig weiter. So ist man schon vor Jahrhunderten auf die Idee gekommen, diese Eier hart zu kochen, um sie länger haltbar zu machen. Und um die hartgekochten Eier besser von rohen unterscheiden zu können, hat man sie bunt gefärbt. Diese bunten Eier wurden dann an Ostern verspeist.
Ostereier verstecken
Manch einer behauptet auch, dass man die Eier färbt, damit man sie besser findet. Aber warum werden Ostereier eigentlich versteckt? Dieser Brauch ist tatsächlich schon älter als das christliche Osterfest. Ein heidnischer Brauch war es, zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara Eier zu verschenken. Die Kirche verbot diesen Brauch, und so musste man eine andere Möglichkeit finden. Man versteckte die Eier und verschenkte sie auf diese Art und Weise heimlich.
Ganz kurios: In einigen Gegenden in Süddeutschland und in Österreich wirft man Ostereier übers Dach – das soll Glück und Segen verheißen.
Der Osterhase kommt
Wer bringt die Ostereier? Der Osterhase. Zumindest glauben das die Kinder. Der Osterhase bemalt und versteckt die Ostereier. Hasen bekommen im Frühjahr ihre Jungen. Somit steht auch der Hase als Symbol für Fruchtbarkeit und Neubeginn.
Osterfeuer
Mit Fruchtbarkeit und Neubeginn hängt auch der Brauch des Osterfeuers zusammen. Auch dieser Brauch ist heidnischen Ursprungs. Mit dem Osterfeuer wollte man den Winter vertreiben und den Frühling willkommen heißen.
Die Osterkerze
Eng damit verbunden ist auch der Brauch, in der Osternacht die Osterkerze zu entzünden. Schon in der Antike galt das Licht als Zeichen des Lebens. Bei den Christen steht die Kerze als Symbol für Jesus Christus, der das Licht in die Dunkelheit gebracht hat. Deshalb wird in der Osternacht die Osterkerze entzündet. Die Gläubigen können ihrerseits Kerzen an der Osterkerze entzünden und mit nach Hause nehmen.
Osterbrot
An Ostersonntag geht die christliche Fastenzeit zu Ende. Ab jetzt darf man wieder Fleisch und Eier essen oder das genießen, worauf man in dieser Zeit bewusst verzichtet hat. Das Osterbrot ist ein traditionelles Gebäck, dass zum Brauch des Fastenbrechens gehört. In vielen Gegenden isst man es am Ostermorgen. Es ist meistens ein süßes Gebäck, ähnlich wie Stutenbrot, und mit Rosinen und Mandeln verziert. Es gibt aber auch würzige und herzhafte Varianten, wie zum Beispiel die „Attendorner Ostersemmel“ im Sauerland.