Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Mika Lehmann
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Timing, Geschick und Durchhaltevermögen sind gefragt, wenn es darum geht, eine Zimmerdecke zu verputzen. Aus diesem Grunde beauftragen viele Menschen einen Profi, der die anstrengenden Arbeiten verrichtet. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wann es überhaupt sinnvoll ist, eine Innenverputzung anzubringen und, was beim Verputzen zu beachten ist. Weiterhin enthält der Beitrag einen Überblick über die gängigen Putzarten und gibt Hinweise, an welche Art von Handwerksbetrieben Sie sich wenden können, um eine Zimmerdecke verputzen zu lassen. Des Weiteren erfahren Sie, welche Kosten auf Sie zukommen können und welche zusätzlichen Kosten bei der Zimmerdeckenverputzung zu erwarten sind.
Sinnhaftigkeit vom Verputzen einer Zimmerdecke
Verputzte Wände und Zimmerdecken erfreuen sich einer Renaissance. Der raue Look ist wieder groß in Mode, insbesondere in Altbauten oder Fabriklofts, die sich durch eine industrielle Ästhetik auszeichnen. Sind Risse, Löcher oder Fugen in der Zimmerdecke vorhanden, ist es wichtig, diese vorher zu verspachteln, bevor der Putz aufgetragen werden kann. Nur so lässt sich ein glattes und ebenmäßiges Ergebnis erzielen. Auch in Neubauten sind Verletzungen der Geschossdecke keine Ausnahme, vor allem, wenn Lampenhalterungen und andere Bohrlöcher in die Decke eingebracht wurden. Sind Abplatzer und Löcher beseitigt, hält der Putz danach viel besser. Sinnvoll ist es, vorher eine Spachtelschicht von drei bis fünf Millimeter anzubringen, um den Halt des Putzes zu verbessern. Dies gilt auch für Rigipsplatten, die erst durch vorheriges Verspachteln putzfertig sind. Der Putz kann dann problemlos aufgetragen werden und verleiht dem Raum und insbesondere der Zimmerdecke eine lebendige Struktur. Zudem sind verputzte Oberflächen robust und pflegeleicht und weniger empfindlich als beispielsweise Tapeten.
Vorgehensweise beim Verputzen einer Decke
Wie bereits eingangs erwähnt ist das Verputzen einer Zimmerdecke eine mitunter anstrengende und langwierige Angelegenheit, da zumeist über Kopf gearbeitet werden muss. Für das Verputzen werden einige Materialien benötigt, damit der Putz ordnungsgemäß aufgetragen werden kann. Malervlies, Malerquast, Spachtelmasse, ein Rührquirl, eine Putzkelle und Glättkelle sowie ein Abziehbrett sind essenziell. Ein Hammer, Abziehbrett und Putzleisten werden ebenfalls benötigt.
Sind alle Materialien besorgt (erfahrene Handwerker haben sie ohnehin auf Lager), müssen sowohl die Zimmerdecke als auch der gesamte Raum vorbereitet werden. Alle Möbel und der Boden sollten vorab mit Malervlies abgedeckt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Lose Putzteile, die sich an der Decke befinden, sollten entfernt werden. Löcher und Risse müssen, wie oben erläutert, mit Spachtelmasse verschlossen werden, um ein ebenmäßiges Ergebnis zu erzielen. Handelt es sich um einen Altbau, ist es sinnvoll, die Zimmerdecke vorab zu befeuchten. Auf diese Weise hält der Putz dann besser. Besteht die Zimmerdecke aus Beton, Rigips oder anderen Materialien, ist es zweckmäßig, sie mit Malerquast zu grundieren.
Im nächsten Schritt gilt es, zunächst den Unterputz aufzubringen. Danach werden in der Regel Putzleisten angebracht, die die Fläche begrenzen, die verputzt werden soll. Der Putz wird dann mit einer Putzkelle aufgebracht. Nach ein bis zwei Quadratmetern wird üblicherweise pausiert, um den Putz mit der Kelle glattzustreichen. Eine Putzschicht ist in der Regel zehn Zentimeter dick. Ist die Decke komplett verputzt, muss sie einige Stunden trocknen.
Werden die Arbeiten nicht von einem Fachbetrieb ausgeführt, kommt es oftmals zu Fehlern. Vor allem wird häufig vergessen, dass die zu Decke sauber sein sollte, um sie ordnungsgemäß verputzen zu können. Ist sie staubig oder hängen gar noch alte Putzreste daran, kann der Untergrund instabil werden. Erfahrene Handwerker achten zudem darauf, dass sie weicheren Putz auf härtere Untergründe auftragen. Auf diese Weise wird eine Rissbildung vermieden, wenn die Decke trocknet. Außerdem ist es wichtig, Verputzarbeiten nur dann vorzunehmen, wenn es nicht zu kalt ist. Bei einer Temperatur von fünf Grad Celsius bindet der Putz nicht richtig ab und kann instabil werden. Darüber hinaus ist es essenziell, die Verputzarbeiten zügig durchzuführen. Fachhandwerker sind geübt, wenn es um das Arbeiten über Kopf geht und ihnen fällt dies leichter als Laien.
Putzarten für Zimmerdecken
Grundsätzlich gilt, dass alle gängigen Innenputze auch für die Zimmerdecke geeignet sind. Am besten wählt man einen Putz aus, der gut haftet und sich leicht verarbeiten lässt. So fällt weniger Material auf den Boden. Besonders beliebt für das Verputzen von Zimmerdecken sind Haftputzgips, Kalkputze und Zementputze. Ebenfalls gerne verwendet werden aber auch Lehmputze und Kunstharzputze, die optimal auf mineralischen Untergründen sowie auf Rigips halten. Möchten Sie eine Holzdecke oder Holzplatten verputzen lassen, ist ein Putzträger unerlässlich. Gipsplatten, Streckmetall oder Strohmatten eignen sich hierfür besonders gut. Hinzu kommen Befestigungsmaterial für die Putzträger, Anputzschienen, Profile, Armierungsgewebe und viele weitere Hilfsmittel.
Handwerkerauswahl
Je nachdem, wie aufwendig das Verputzen der Zimmerdecke ist, muss hierfür entweder ein Maurer oder ein Maler beauftragt werden. Bei kleineren Reparaturen im Vorfeld wie dem Ausbessern von Bohrlöchern ist es hinreichend, die Verputzarbeiten von einem Maler durchführen zu lassen. Ein Maler gleicht auch kleinere Unebenheiten aus, damit die Decke optimal verputzt werden kann. Bei größeren Projekten hingegen sollte ein Maurer beauftragt werden, insbesondere, wenn umfassendere Spachtelarbeiten vonnöten sind. Gipser erledigen diese Arbeiten ebenfalls.
Kosten ist beim Decke verputzen und zusätzliche Kosten
Generell kann man sagen, dass das Verputzen einer Decke in etwa zwischen 15 und 52 Euro pro Quadratmeter kostet. Die Gesamtkosten ergeben sich aus verschiedenen Posten, zu denen die Vorarbeiten, die Handwerkerkosten und Zusatzkosten mit dazugehören. Die Kosten für Putzleisten belaufen sich auf einen bis zwei Euro pro Meter. Für Grundierung fallen ein bis zwölf Euro pro Quadratmeter für Putzgrund an. Zu den Handwerkerkosten gehören der Schutz des Raumes mit Abdeckmaterial, was zwischen einem und vier Euro pro Quadratmetern kostet. Manchmal müssen noch Tapeten und Altputz entfernt werden, wobei zwischen zwei und fünf Euro anfallen. Das Grundieren und Verputzen der Decke beläuft sich auf acht bis 40 Euro.
Folgendes Kostenbeispiel dient als Orientierung für einen Raum, der sieben Meter breit und zehn Meter tief ist. Die Kosten für Gipsputz belaufen sich auf 350 Euro. Hinzu kommen Putzleisten im Wert von 350 Euro, womit sich die Materialkosten auf 700 Euro belaufen. Weiterhin fallen 70 Euro für die Abdeckung des Bodens, 140 Euro für das Entfernen des alten Belags sowie 70 Euro für das Grundieren der Decke an. Die Kosten für das Aufragen des Gipsputzes belaufen sich auf 490 Euro. Somit sind mit 770 Euro für die Handwerkerkosten zu rechnen. Hinzu kommen 30 Euro für die An- und Abfahrt, woraus sich eine Gesamtsumme von 1500 Euro für eine Zimmerdecke von sieben Mal zehn Metern ergibt.
Material-, Handwerker- und Zusatzkosten | Kosten für eine Decke von 7×10 Metern |
Gipsputz | 350 Euro |
Putzleisten | 350 Euro |
Boden abdecken | 70 Euro |
Altbelag entfernen | 140 Euro |
Decke grundieren | 70 Euro |
Gipsputz auftragen | 490 Euro |
An- und Abfahrt | 30 Euro |