Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Normalerweise landet der Müll in der Hausmülltonne und wird dann in regelmäßigen Abständen von der Müllabfuhr abgeholt. Bei Sperrmüll ist das leider nicht ganz so einfach – denn wie der Name schon verrät ist er einfach zu sperrig für die normale Tonne. Egal ob Umzug, Renovierung oder Entrümpelung, Sperrmüll kann in den verschiedensten Situationen entstehen. Doch was gehört dazu und wie entsorgt man ihn richtig? Und darf ich mir davon bei anderen vielleicht sogar was mitnehmen?
Was gilt als Sperrmüll?
Grundsätzlich ist alles Sperrmüll, was sich nicht mal eben so in der normalen Mülltonne entsorgen lässt, weil es schlicht und ergreifend zu groß dafür ist. Das ist vor allem bei alten Möbeln, die neuen weichen müssen oder für die man eben keine Verwendung mehr hat, oft der Fall. Das kann ein kaputter Stuhl, ein durchgesessenes Sofa oder ein wackeliges Bettgestell sein. Aber auch alte Fahrräder, Aquarien, Teppiche oder Matratzen können Sie durchaus mit dem Sperrmüll entsorgen. Wichtig für die Entsorger ist, dass sie die Gegenstände selbst per Hand verladen können. Natürlich sollte man zunächst prüfen, ob sich Möbel und andere Gegenstände nicht vielleicht doch noch verkaufen oder verschenken lassen bevor sie auf dem Müll landen, sodass sich ein Anderer freut.
Nicht als Sperrmüll zu deklarieren ist jedoch Bauschutt, der bei einer Sanierung oder Renovierung entstehen kann. Eher unhandliche Objekte wie beispielsweise Dachziegel, große Steine, Beton, Glasscheiben oder Erde können Sie daher nicht mit dem Sperrmüll entsorgen. Auch Altmetalle, Fenster und Türen gehören nicht dazu. Gleiches gilt für Bioabfall, der bei der Gartenarbeit entsteht.
Eine weitere Besonderheit besteht bei Elektrogeräten, denn aufgrund der Zusammensetzung, gehören sie auf keinen Fall in den Sperrmüll. Dabei würden wichtige Edelmetalle, die wiederverwertet werden können, verschwendet werden sowie schädliche Bestandteile in die Umwelt gelangen. Manche Entsorgungsunternehmen gestatten es, bei Anmeldung, auch alte Elektrogeräte abzuholen. Sollte dies nicht der Fall sein, erkundigen Sie sich am besten nach der örtlichen Sondermülldeponie und bringen die veralteten Elektrogeräte dorthin.
Den Sperrmüll richtig entsorgen
Fällt dann also mal der oben beschriebene Sperrmüll an, stellt sich die Frage: Wie entsorgt man ihn richtig? Anders als die Entsorgung des normalen Hausmülls, fährt wöchentlich keine regelmäßige Müllabfuhr zur Entsorgung von Sperrmüll herum. Etwa zweimal jährlich an jeweils festen Terminen ist die Abholung von Sperrmüll für die gesamte Gemeinde vorgesehen. Die Termine können Sie dabei dem Abfallkalender entnehmen. Gesonderte Abholungen müssen bei örtlichen Entsorgungsunternehmen angemeldet werden, das können Sie telefonisch erledigen. Der Entsorgungsdienstleister schlägt in einem solchen Fall einen Termin vor und wird an diesem Ihren Sperrmüll bei Ihnen abholen.
Für die Abholung müssen Sie nicht extra zuhause bleiben. Am Vorabend des Termins oder am frühen Morgen des besagten Tages, können Sie den Sperrmüll vor Ihrer Haustür am Straßenrand ablegen. Egal, ob es sich um einen der fixen Termine oder eine gesonderte Abholung handelt.
Achtung: Fußgänger, Rad- und Autofahrer beziehungsweise der Straßenverkehr dürfen dabei keinesfalls behindert werden.
Bei größeren Mengen beispielsweise im Falle einer Haushaltsauflösung oder wenn beim Umzug die Möbel nicht mitgenommen werden, muss der Sperrmüll noch einmal anders entsorgt werden. Das beginnt in etwa bei Mengen über vier Kubikmetern. In einem solchen Fall ist die Bestellung eines Sperrmüllcontainer erforderlich, der ebenfalls vom örtlichen Entsorgungsdienstleister zur Verfügung gestellt werden kann.
Kostet die Abholung von Sperrmüll?
In den meisten Kommunen gibt es, wie bereits erwähnt, feste Termine zur Abholung von Sperrmüll, meist etwa zweimal im Jahr. Entsorgt man den sperrigen Müll an diesen bestimmten Tagen, ist die Abholung kostenlos. Gesonderte Abholungen bei denen man den Entsorger extra bestellt sind jedoch kostenpflichtig. Die Preise variieren dabei von Region zu Region und sind eben vom jeweiligen Entsorgungsdienstleister abhängig. Bei gesonderten Abholungen kann es sich unter Umständen lohnen, vielleicht gemeinsam mit den Nachbarn Sperrmüll zu sammeln um Geld zu sparen. Also einfach mal nachfragen, ob beim Nachbarn nicht auch noch das eine oder andere im Keller steht, das ebenfalls mit abgeholt werden könnte.
Bestellt man einen Sperrmüllcontainer für größere Mengen, fallen natürlich Kosten an: die Preise für den Container sind dabei von der benötigten Größe abhängig. Diese richtet sich allerdings nicht allein nach dem Gewicht, sondern nach der Größe der abzuholenden Gegenstände. Das Gewicht darf sechs Tonnen ohnehin nicht überschreiten. Container sind meist in zwei Größen verfügbar: fünf oder zehn Kubikmeter.
Weitere Gebühren fallen an, wenn der Container keinen Platz auf dem Privatgrundstück findet und auf einem öffentlichen Platz abgestellt werden muss. Die Abstellung auf auf einem Parkplatz beispielsweise, müssen Sie das zunächst bei der Kommune anmelden und eine Pauschalgebühr entrichten.
Darf ich mir Sperrmüll am Straßenrand mitnehmen?
Hin und wieder landen im Sperrmüll auch Dinge, die noch brauchbar sein könnten. So stellt sich zurecht die Frage: Darf man sich was davon mitnehmen? Tatsächlich ist das grundsätzlich möglich, sofern erkennbar ist, dass derjenige, der die Gegenstände abgestellt hat, kein Interesse mehr daran hat. Also seinen Besitz sichtlich aufgegeben hat. Dann haben die Gegenstände keinen Eigentümer mehr und dürfen im Grunde von jedermann mitgenommen werden. Bei Sperrmüll ist das oft der Fall.
Aufgepasst allerdings bei speziellen Spende- oder Sammelaktionen beispielsweise in Fällen von Altkleidersammlungen, denn dann wird der Besitz bewusst an eine andere Person oder Organisation übergeben. In einem solchen Fall würde man Diebstahl begehen.