Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Mehr Stau- und Wohnraum oder vielleicht doch lieber an den Baukosten sparen? Die Entscheidung für oder gegen ein Haus mit Keller hängt häufig von diesen Faktoren ab. Hierbei handelt es sich natürlich um eine persönliche Entscheidung – wobei der Keller für viele nach wie vor einfach zum Hausbau dazu gehört. Die Alternative zu einer Unterkellerung stellt die Bodenplatte dar. Letztendlich kommt also die Frage auf, ob sich ein Keller für Ihr eigenes Haus lohnt. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile einer Unterkellerung und was man beachten sollte, wenn man einen Keller bauen will.
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Bauplanung: Entscheidung für oder gegen einen Keller
Der Keller kann für ein Einfamilienhaus verschiedene Funktionen übernehmen, ganz egal um welche Bauart es sich handelt. Zunächst einmal bietet der Keller dem Haus einen sicheren Stand, doch auch eine Bodenplatte kann alternativ als Fundament dienen – essentiell ist der Keller also für den Hausbau nicht.
Vielmehr sollte die Entscheidung dafür von individuellen Faktoren abhängen. So kommt es zunächst schon einmal darauf an, was Sie für ein Grundstück kaufen wollen. Gerade bei einem kleinen Grundstück wie es bei einem Reihenhaus der Fall ist, kann der Keller einen enormen Platzgewinn ausmachen und beispielsweise als Lagerraum oder für eine Waschküche genutzt werden. Auch zusätzlicher Wohnraum kann im Keller Platz finden – egal ob als weiteres Schlafzimmer oder als Partykeller. Auch bei Bungalows findet man Wohnräume immer öfter im Keller. Bei größeren Grundstücken hingegen können solche Räume aber auch oberirdisch Platz finden. Wichtig sind außerdem die Gegebenheiten des Grundstücks wie beispielsweise die Lage oder die Bodenbeschaffenheit.
Tipp: Hier lohnt es sich vorab eine Bodenprobe entnehmen zu lassen, um ein Bodengutachten zu erhalten.
Auch bei Bebauungsplänen in der Nachbarschaft des Grundstücks, die beispielsweise dafür sorgen, dass Sie nicht weit in die Höhe bauen dürfen, Sie aber zusätzlichen Platz benötigen, kann ein Keller diesen bieten.
Natürlich sollte man sich auch bewusst darüber sein, dass ein Keller die Baukosten erhöht. In der Kostenkalkulation für den Hausbau muss man das also fest mit einplanen. Ein Fertigkeller fällt meistens etwas günstiger aus.
Wie in der Bauplanung üblich ist es sinnvoll, zunächst einen Blick auf die Vor- und Nachteile zu werfen, bevor man sich entscheidet, ob man ein Haus mit Keller bauen möchte.
Vorteile eines Kellers
- Zusätzlicher Platz
- Mehr Stau-, Lager- und Nutzraum
- Kann als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden
- Bietet Platz für Haustechnik, z.B. für die Therme
- Erhöht den Wert des Hauses
Nachteile eines Keller
- Längere Bauzeit
- Höhere Baukosten
- Bei Überschwemmungen und Regen gefährdet, anfällig für Wasserschäden
- Kaum Möglichkeiten für Tageslicht
- Gute Dämmung nötig
Was kostet ein Keller?
Die Kosten für einen Keller setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen und lassen sich nur schwer pauschalisieren. Zunächst einmal kommt es auf die Größe des Hauses an, sprich je größer die Fläche des Kellers werden soll, desto teurer wird es natürlich, den Keller zu bauen. Eine Alternative stellt der Teilkeller dar, welche nicht die gesamte Fläche des Erdgeschosses umfasst – diese Variante ist jedoch verhältnismäßig teurer, wenn man die Kosten und den Nutzen gegeneinander rechnet.
Ein weiterer Kostenfaktor ist die Bauart des Kellers, denn ein Keller lässt sich sowohl wie bei einem Massivhaus mauern als auch aus Ortbeton gießen oder aber als Fertigkeller bauen. Der Fertigkeller stellt dabei die günstigere Variante dar. Genau wie beim Fertighaus werden die Wand- und Deckenelemente extern gefertigt und nicht auf der Baustelle. Dort müssen Sie dann nur noch montiert werden.
Zusätzlich entscheidend ist auch, wie der Keller genutzt werden soll. Nutzkeller müssen nicht voll ausgebaut sein, schließlich finden hier häufig lediglich die Hautechnik sowie Haushaltsgeräte, wie zum Beispiel die Waschmaschine, Platz.
Bei Wohnkellern ist eine umfangreiche Wärmedämmung nötig, wobei eine Kellerdeckendämmung auch bei Nutzkellern sinnvoll ist, damit aus einem nicht beheizten Keller keine Kälte in den Wohnbereich aufsteigt. Zusätzlich sind bei einem Wohnkeller häufig Kellerfenster gewünscht, um etwas Tageslicht im Wohnraum zu haben. Das funktioniert jedoch nur bei einem Hochkeller oder mithilfe spezieller Lichtkanäle.
Bei Wohnkellern sollte außerdem eine gute Abdichtung vorliegen. Hier unterscheidet man zwischen sogenannten “Wannen”:
- Schwarze Wanne: Gemauerter Keller, mit Bitumen abgedichtet, liegt nicht im Grundwasser
- Weiße Wanne: Aus wasserundurchlässigem Beton hergestellter Keller, liegt im Grundwasser
Entscheidend für die Wanne ist die Höhe des Grundwassers. Eine sogenannte weiße Wanne fällt häufig teurer aus – auch hier ist also ein vor Baubeginn gefertigtes Gutachten sinnvoll für die Kostenkalkulation. Gleiches gilt für die Bodenbeschaffenheit, die ebenfalls in den Preis für den Keller mit einspielt.
Fazit: Soll man also ein Haus mit Keller bauen
Wie bereits beschrieben, sollte die Entscheidung für oder gegen einen Keller von verschiedenen Faktoren abhängig sein. Wichtig sind die eigenen Wohnvorstellungen und Raumbedürfnisse. Wird der zusätzliche Platz nicht gebraucht, muss nicht unbedingt mehr Geld in den Keller investiert werden. Sollte der Bau eines Kellers das Budget aber nicht sprengen, kann es jedoch durchaus sinnvoll sein ein Haus mit Keller zu bauen. Man hat mehr Stau-, Ablage- und Wohnraum, außerdem ist ein unterkellertes Haus oft mehr Wert als ein Haus, das lediglich über eine Bodenplatte verfügt. Gerade, wenn man bereits ein Grundstück in einer Gegend mit hohen Grundstückskosten gekauft hat, ist es sinnvoll, den vorhandenen Platz so gut wie möglich auszunutzen.
Sehr informativ, vielen Dank. Keller ist sicher immer die beste Alternative in Bezug auf Platz, Dämmung uvm. Allerdings sind die hohen Kosten da immer zu berücksichtigen. Kenne viele Leute, die sich die Kosten für den Keller gespart haben und dafür das Haus größer gebaut haben… Muss man persönlich abwägen, ob man einen Teil des Baugeldes in den Keller stecken möchte.
Mit guter Dämmung bringt dem Keller nichts einen Schaden. Die Vermessungsarbeiten haben bei uns den niedrigen Grundwasserspiegel registriert, also legen wir die Hoffnung, dass unser Heizraum eben im Untergeschoss seinen Platz findet. Bei den Ausgaben kann uns ja unser Nachbar helfen, der über einen Bagger verfügt. Die Tipps zur Kellerdeckendämmung und Kellerfenstern werde ich einem Mann weiterleiten. Da gibt was Nützliches auch für uns! Recht danke!
In unserer Hütte verfügen wir über einen Keller. Dessen Wände sollen aber verdichtet werden. Der Minibagger hat ja schon die Vorbereitungsarbeiten mit Kies ausgeführt. Hoffe, die Schicht soll vor Feuchtigkeit den Schutz leisten. Die Tipps zu der Kellerwärmedeckung nehme ich in Gebrauch, meinen Dank!