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Schwarze Fahrradgarage/Fahrradunterstand neben einem parkenden Auto

Fahrradunterstand bauen lassen – Kosten und Tipps

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Mit einem Fahrradunterstand oder einer Fahrradgarage tragen Sie zu einer längeren Lebensdauer Ihrer Fahrräder bei. Mit einer entsprechenden Konstruktion, die die Fahrräder vor Wind und Wetter schützt, stehen die Räder sicher und trocken. Im Folgenden erfahren Sie, warum es nicht empfehlenswert ist, Fahrräder einfach im Freien zu lagern und welche Vor- und Nachteile ein Fahrradunterstand hat. Zudem geht der folgende Beitrag auf typische Materialien ein und, welche Kosten damit verbunden sind. Abschließend erfahren Sie, ob eine Baugenehmigung für einen Fahrradunterstand erforderlich ist und welche Besonderheiten hierbei zu beachten sind.

Bild von Hermann – stock.adobe.com

Warum sollte man Fahrräder nicht draußen stehen lassen?

Es verwundert wenig, dass die Langlebigkeit eines Fahrrads in Gefahr ist, wenn es jahrein, jahraus im Freien abgestellt wird. Hier ist es stets den aktuellen Witterungsbedingungen ausgesetzt und bekommt neben Regen, Schnee und Frost im Sommer zu viel Sonne ab, was sich negativ auf die Lackierung auswirken kann und die Korrosion verstärkt. Möchten Sie Ihr Fahrrad vor solchen Umwelteinflüssen schützen, benötigen Sie nicht gleich eine gemauerte Garage: Oftmals tut es ein simpler Fahrradunterstand. Zu beachten ist, dass die Rückseite des luftigen Unterstands stets zur Hauptwindrichtung zeigen sollte. So vermeiden Sie, dass Schlagregen eindringt. Außerdem ist ein breiter Dachvorstand von Vorteil, damit Feuchtigkeit nicht so schnell unter den Fahrradunterstand gelangen kann.

Vor- und Nachteile

Ein großer Vorteil eines Fahrradunterstands ist, dass er in der Regel nicht besonders aufwendig zu konstruieren ist. Zumeist kommt als Werkstoff Holz infrage, aus dem die vier Hauptstützpfosten bestehen. Die Seitenwände sind eher luftig gehalten, während die Rückwand und das Dach aus Latten oder Wellblech gefertigt werden. Da ein solcher Fahrradschuppen nicht viel wiegt und auch keine immense Grundfläche hat, ist auch kein besonderes Fundament nötig. Ein Fahrradunterstand ist also relativ leicht errichtbar.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass ein Fahrradunterstand zumeist vorne offen ist. Somit steht einem schnellen Ein- und Ausparken des Fahrrads kaum etwas im Wege. Familien mit Kindern, die tagsüber häufig mit dem Rad unterwegs sind, profitieren von der offenen Bauweise, denn hier muss es oft schnell gehen. Dennoch schützt der Unterstand die Fahrräder vor Wind und Wetter.

Wichtig ist, eine Möglichkeit anzubringen, die Fahrräder anzuschließen, damit die Versicherung im Falle eines Diebstahls zahlt. Fahrradbügel, Aufhängungen und Anlehnstangen sind leicht zu montieren und lassen sich relativ einfach in einen Fahrradunterstand integrieren.

Ein Nachteil eines Fahrradunterstands ist, dass das Wetter drehen und damit Regen in den vorderen, offenen Bereich eindringen kann. Mit einer entsprechenden Raumtiefe kann dem aber vorgebeugt werden.

Wie ist ein Fahrradunterstand aufgebaut und welche Materialien eignen sich am Besten?

Ein Fahrradunterstand besteht in der Regel aus einer simplen Konstruktion, sodass nicht viel Material benötigt wird. Für einen Unterstand, der bis zu vier Fahrräder beherbergt, sind sechs Pfosten mit entsprechenden Pfostenankern vonnöten. Zudem werden drei Trägerbalken, Blendbretter und Leisten für die Seitenwände sowie Rauspund, Teerpappe oder Wellplatten für die Dacheindeckung gebraucht.

Als Material kommen neben Holzbalken und Holzbrettern auch Bauelemente aus Aluminium infrage. Sie sind witterungsbeständiger als Holz, lassen sich aber schwerer verarbeiten, da nicht jeder Heimwerker das entsprechende Werkzeug zu Hause hat, um Metall zuzuschneiden. Hier ist es empfehlenswert, einen Profi zurate zuziehen.

Bei der Materialwahl sollten Sie außerdem darauf achten, dass der fertige Fahrradunterstand dann auch zum Design Ihres Hauses passt und sich harmonisch einfügt. Wählen Sie beispielsweise helles Holz, wenn Ihr Haus im nordischen Stil errichtet wurde. Metallunterstände passen sehr gut zu modernen Häusern.

Bei der Wahl des Materials sollten Sie auch mitbedenken, welche Art von Fahrrad sie unterstellen möchten. Handelt es sich um ein teures Rad, ist es wahrscheinlich sinnvoll, über eine robuste und abschließbare Variante des Unterstands nachzudenken.

Kosten für Material und Aufbau

Je nachdem, wie der Fahrradunterstand aufgebaut, wie groß und aus welchen Materialien er besteht, unterscheiden sich auch die Kosten. Es gibt Fertigbausätze, die etwa 250 Euro kosten. Ein solcher Fahrradunterstand besteht zumeist aus Kiefernholz und zählt zu den günstigsten Varianten. Ein Nachteil von Kiefernholz ist, das es wenig witterungsbeständig ist, insbesondere, wenn keine Imprägnierung vorliegt. Dann kann es sein, dass der Fahrradunterstand nicht gerade langlebig ist. Bei der Anschaffung sollten Sie deshalb darauf achten, dass das Holz kesseldruckimprägniert ist. Fäulnis und Witterungseinflüsse haben so eine geringere Chance, das Kiefernholz in Mitleidenschaft zu ziehen.

Fahrradunterstände aus hochwertigeren Hölzern halten länger, sind dann aber auch entsprechend teurer. Metall- und Kunststoffkonstruktionen gehen ebenfalls mit einer größeren Langlebigkeit einher – aber eben auch mit höheren Kosten.

Wünschen Sie einen Fahrradunterstand, der ein besonderes Design oder extra viel Platz hat, treibt dies die Kosten ebenfalls in die Höhe. Dies gilt insbesondere, wenn Sie den Unterstand an den architektonischen Stil Ihres Hauses und Ihrer Gartengestaltung anpassen wollen. Während einfache Metallunterstände etwa 400 bis 500 Euro kosten, belaufen sich die Gesamtkosten für aufwendigere Unterstände nicht selten auf das Doppelte.

Braucht man eine Baugenehmigung?

Es mag verwundern, aber tatsächlich gelten für Fahrradunterstände gewisse baurechtliche Besonderheiten. Das Bauamt betrachtet einen solchen Unterstand als Gartenhaus oder gar als Anbau, wenn eine Seite des Unterstands direkt mit dem Wohnhaus verbunden ist oder sich in unmittelbarer Nähe befindet. Sollte es zu groß sein und vorab keine Baugenehmigung beantragt worden sein, kann es sein, dass der Fahrradunterstand wieder abgerissen werden muss.

Wird ein Fahrradunterstand aus Holz, Metall oder Kunststoff errichtet, kann es ratsam sein, sich vorab mit dem Bauamt in Verbindung zu setzen. Die Frage, ob eine Baugenehmigung erteilt werden muss oder nicht, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zum einen ist hier die Lage zu nennen, also der Ort, wo der Unterstand errichtet werden soll. Ob an Ihrem Wunschort ein Fahrradunterstand errichtet werden darf, darüber gibt der Bebauungsplan, den Sie beim zuständigen Bauamt Ihrer Gemeinde einsehen können.

Weiterhin wirkt sich die Größe des Fahrradunterstands darauf aus, ob dieser genehmigungspflichtig ist oder nicht. Die Größenzulassung unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland stark. In Sachsen darf ein Fahrradhäuschen gerade einmal zehn Kubikmeter groß sein, während in Bayern 70 Kubikmeter problemlos möglich sind. Erst bei größeren Unterständen ist eine Baugenehmigung vonnöten.

Neben der Größe wirkt sich auch die Höhe darauf aus, ob eine Genehmigung erteilt werden muss oder nicht. Ähnlich wie bei der Größe unterscheiden die Bundesländer hier wieder; aber generell kann man sagen, dass Unterstände mit einer Höhe bis zu zweieinhalb bis drei Metern genehmigungsfrei sind. Die Gesamtgröße in Kubikmetern muss dafür aber zwingend eingehalten werden.

Ebenso ist es wichtig, den Fahrradunterstand nicht zu nah am Nachbargrundstück zu errichten. Ein Grenzabstand von etwa drei Metern ist sinnvoll.

Relativ pauschal lässt sich sagen, dass eine Genehmigung für einen Fahrradunterstand dann erforderlich ist, wenn er mehr als ein Fahrrad beherbergen soll. Sollen bis zu vier Fahrräder untergestellt werden, ist oft die Höchstgrenze hinsichtlich der Kubikmeter erreicht. Ähnliches gilt, wenn Sie Fatbikes unterstellen wollen. Hier sind zwei Fatbikes schon so groß wie vier normale Fahrräder. Ähnlich verhält es sich auch bei Mountainbikes, Liegerädern und anderen ausladenden, spezielleren Fahrrädern. Möchten Sie dann noch Zubehör oder Gartengeräte mit unterstellen, sind die zehn Kubikmeter, die etwa in Sachsen als Obergrenze gelten, sehr schnell erreicht.

Zwar ist eine Baugenehmigung mit einem gewissen Aufwand verbunden, kann sich aber lohnen, wenn mehrere Räder untergestellt werden und auch Zubehör einen Platz finden sollen. Ein Profi kann Ihnen dabei helfen, eine entsprechende Bauplanung vorzunehmen und diese dem Bauamt für die Baugenehmigung vorzulegen. So erhalten Sie einen optimalen Unterstand, der Ihnen viele Jahre lang treue Dienste leisten kann und Ihre Fahrräder vor Wind und Wetter schützt.

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