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Glasfassade an einem Bürogebäude

Pfosten-Riegel-Fassade – Kosten und Eigenschaften

Foto von vizualni – stock.adobe.com

Bei der Pfosten-Riegel-Fassade handelt es sich um eine besondere Rahmenkonstruktion, deren Zwischenräume mit Fenstern oder Paneelen gefüllt sein können. Mit diesem besonderen Aufbau zählt die Pfosten-Riegel-Fassade zu den Vorhangfassaden, die außer ihrem Eigengewicht keine weiteren statischen Lasten tragen. Vielmehr fungiert die leichte und nicht tragende Pfosten-Riegel-Fassade als Trennung zwischen den Innenräumen und dem Außenklima, die oftmals auch über mehrere Stockwerke hinweg realisiert wird. Dank dieser besonderen Eigenschaften werden Pfosten-Riegel-Fassaden häufig bei mehrgeschossigen Bauten, Industriegebäuden, Forschungszentren oder Universitäten verbaut.

Merkmale und Aufbau

Die Pfosten-Riegel-Fassade setzt sich aus horizontalen Riegeln und vertikalen Pfosten zusammen, die entweder aus Aluminium, Stahl oder Holz hergestellt werden. Dabei werden die Pfosten an den Geschossdecken des Gebäudes befestigt, wodurch diese den Lastabtrag übernehmen. Die horizontalen Riegel werden mithilfe von Schrauben, durch Schweißen oder durch Stecken mit den Pfosten verbunden, wodurch eine skelettartige Tragestruktur entsteht. Dieses tragende Profil aus Riegeln und Pfosten verfügt über mehrere Fassadenfelder, die wiederum mit Paneelen oder Glas gefüllt werden können. Aber auch Fenster und Türen lassen sich mithilfe von Blendrahmen oder Flügelrahmen in die Fassadenfelder der Pfosten-Riegel-Fassade einsetzen.

Um das im Innenraum entstehende Kondenswasser ableiten zu können, verfügen die Profile der Pfosten-Riegel-Fassade über zwei Dichtungsebenen. So werden zwischen dem tragenden Profil und den Fassadenfeldern elastische Dichtungen angebracht, die beispielsweise aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk bestehen. Zudem werden die Falzräume, die sich im Inneren der Profile befinden, druckentspannt und belüftet. Dies dient nicht nur der kontrollierten Kondensatabführung, sondern fördert zudem die Wärmedämmung.

Varianten

Sie können eine Pfosten-Riegel-Fassade in verschiedenen Varianten realisieren. Dabei stehen Ihnen unterschiedliche Materialien und Verglasungsarten zur Auswahl zur Verfügung, aus denen Sie Ihre persönliche Pfosten-Riegel-Fassade designen können.

Verglasungsart

Welche Verglasungsart in die Fassadenfelder Ihrer Pfosten-Riegel-Fassade eingesetzt wird, ist ganz Ihnen überlassen. Sie können hierbei sowohl auf Profilbauglas zurückgreifen als auch auf Gussglas oder Glasbausteine setzen. All diese Verglasungsarten lassen sich wiederum als Einfachverglasung, Doppelverglasung oder Dreifachverglasung umsetzen.

Materialien

In die Fassadenfelder der Pfosten-Riegel-Fassade können Sie anstelle von Glas auch opake Elemente wie Paneelen einsetzen. Auch bei der Umsetzung der Rahmenkonstruktion stehen Ihnen verschiedene Materialien zur Auswahl zur Verfügung. So können Sie die Pfosten und Riegel sowohl aus Holz als auch aus Stahl oder Aluminium herstellen lassen. Für ein besonders stabiles Gerüst können Sie auch alle drei Materialien miteinander kombinieren.

Design

Mit dem flexiblen Aufbau der Pfosten-Riegel-Fassade lassen sich verschiedenste Fassadendesigns verwirklichen. Sie können neben einer polygonen Fassade auch senkrechte Fassaden oder Schrägfassaden entwerfen. Dank dieser vielseitigen Designmöglichkeiten können Architekten ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Ihnen eine Fassade kreieren, die Ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.

Profilansichtsbreite

Die Profile der Pfosten-Riegel-Fassade besitzen typischerweise eine Breite zwischen 35 und 60 Millimeter. Es lassen sich auf Ihren Wunsch jedoch auch andere Ansichtsbreiten realisieren. Sprechen Sie hierfür einfach mit Ihrem Architekten, wie Sie ihn ganz einfach und schnell auf Blauarbeit finden.

Anordnung der Riegel und Pfosten

Mit der Anordnung der Riegel und Pfosten können Sie die Optik der Fassade maßgeblich beeinflussen. Dabei können die Riegel flächenbündig mit den Pfosten angebracht oder vorgesetzt beziehungsweise zurückgesetzt werden. Eine identische Anordnung der Pfosten und Riegel sorgt für ein einheitliches und flächenbündiges Erscheinungsbild der Fassade. Soll die Fassade jedoch gerastert gestaltet werden, so müssen Sie die Pfosten und Riegel versetzt anordnen. Sie können die Riegel dabei entweder vorversetzen oder rückversetzen.

Optik des Profils

Die Pfosten-Riegel-Fassade wird am häufigsten mit der Deckenschalen-, Stahl- oder Holzoptik umgesetzt. Es lassen sich aber auch Panoramafassaden umsetzen, die über Ganzglasecken verfügen und somit eine ästhetische und besonders große Glasfassade ermöglichen.

Besondere Fassadenanforderungen

Je nach Gebäude werden meist unterschiedliche Anforderungen an die Fassade gestellt. Um Ihnen hierbei einen möglichst großen Spielraum bieten zu können, bieten verschiedene Hersteller unterschiedliche Lösungen der Pfosten-Riegel-Fassade an. So gibt es auch Pfosten-Riegel-Fassaden, die auf eine höhere statische Belastung ausgelegt sind oder über eine höhere Wärmedämmung verfügen. Auch für Passivhäuser sind besondere Konstruktionen vorhanden, bei denen Fotovoltaikanlagen praktisch in den Fassadenfeldern integriert werden können.  

Kosten

Da Pfosten-Riegel-Fassaden ganz unterschiedlich realisiert werden können, ist eine pauschale Kostenangabe nicht möglich. Die Kosten für die Fassade sind unter anderem von den gewählten Materialien, den individuellen Fassadenmaßen und der Verglasungsart abhängig. Denn insbesondere mit der Qualität des Glases steigen die Preise für die Fassade deutlich an. Je hochpreisiger das gewählte Glas, desto teurer ist schlussendlich auch die Fassade. Dennoch können Sie für den Bau einer Pfosten-Riegel-Fassade im Schnitt mit Kosten rechnen, die sich pro Quadratmeter auf etwa 300 bis 600 Euro belaufen. Somit liegen Pfosten-Riegel-Fassaden preislich etwas über den Kosten, die vergleichsweise für andere moderne Fassadenlösungen anfallen.

Vor- und Nachteile

Mit einer Pfosten-Riegel-Fassade lässt sich aufgrund der dünnen Profile eine filigrane und moderne Ästhetik verwirklichen, die auch über mehrere Stockwerke umgesetzt werden kann. Hinzu kommt, dass Ihnen und Ihrem Architekten bei der Gestaltung, dem Design und der Planung der Fassade viele kreative Freiheiten zur Verfügung stehen. So lassen sich verschiedene Verglasungsarten ebenso leicht integrieren wie auch unterschiedliche Fassadendeckschalen. Damit lassen sich dann Bauprojekte rund um Schrägfassaden, Wintergärten und Lichtdächer gekonnt verwirklichen. Aber auch Sonderlösungen wie anspruchsvolle Brandschutzfassaden können mit dem individuellen Design optimal realisiert werden. Außerdem handelt es sich bei Pfosten-Riegel-Fassaden um hoch-wärmedämmende Fassaden, die optimale Wärmedämmwerte erzielen.

Hingegen dieser Vorteile müssen Sie bei einer Pfosten-Riegel-Fassade jedoch darauf achten, dass Sie für jede geplante Öffnung einen zusätzlichen, stützenden Rahmen benötigen. Dieser höhere Aufwand macht sich schlussendlich dann auch in den Baukosten bemerkbar. Zudem haben die zusätzlichen Rahmen einen Einfluss auf die sonst sehr schlank wirkende Optik der Konstruktion. Ein weiterer Nachteil entsteht dann, wenn eine geringe Fassadentiefe realisiert werden soll. Denn die Pfosten müssen grundsätzlich eine bestimmte Tiefe aufweisen, um den wichtigen Lastabtrag übernehmen zu können.

Vorteile

  • Filigrane, moderne Ästhetik
  • Kann über mehrere Stockwerke realisiert werden
  • Kreative Freiheiten in Planung, Gestaltung und Design
  • Realisierung von verschiedenen Bauprojekten und Sonderlösungen
  • Optimale Wärmedämmwerte

Nachteile

  • Stützender Rahmen für jede Öffnung notwendig
  • Höhere Baukosten
  • Pfosten müssen als tragende Elemente eine bestimmte Tiefe aufweisen

Alternative Fassadenarten

Doppelfassaden

Doppelfassaden verfügen über eine zweite Glashülle, die etwa einen halben bis ganzen Meter von der inneren Glashülle entfernt angebracht wird. Dank dieses Aufbaus sorgt die Doppelfassade für einen besseren Wärmeschutz und trägt zudem zu einem gesteigerten Schallschutz bei.

Elementfassaden

Elementfassaden sind eine besondere Art der Glasfassade, die aus einzelnen, vorgefertigten Elementen bestehen. Diese einzelnen Elemente bilden dabei einen eigenen statischen Rahmen, sodass diese auch als All-in-one-Bauteile bezeichnet werden. Im Gegensatz zur Pfosten-Riegel-Fassade werden Elementfassaden daher bereits in montierter Form geliefert. Sie müssen vor Ort nur noch zwischen die einzelnen Stockwerksdecken gespannt werden.

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden verfügen zusätzlich zur tragenden Außenwand über eine witterungsschützende Hülle. Der Witterungsschutz ist dabei von der Außenwand getrennt und wird mithilfe einer Trägerstruktur montiert. So entsteht zwischen beiden Wänden ein Abstand, der mit Luft gefüllt ist. Diese Luftschicht sorgt für die Hinterlüftung der Fassade.

Structural-Glazing-Fassaden

Bei Structural-Glazing-Fassaden handelt es sich um Fassaden, bei denen Glasfronten ohne Pressleisten befestigt werden. Die Befestigung erfolgt hierbei über spezielle, hocheffiziente Verklebungen, die von außen nicht sichtbar sind und die Windlast sowie die Statik übernehmen. Durch diesen besonderen Aufbau benötigen Structural-Glazing-Fassaden eine spezielle technische Zulassung, die vom Deutschen Institut für Bautechnik ausgesprochen wird.

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