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Erdaushub – Kosten für Baugruben bei Häusern und Pools

Letzte Aktualisierung am 7. Juli 2022 von Mika Lehmann

Bild: schulzfoto – stock.adobe.com

Bei einem geplanten Erdaushub handelt es sich regelmäßig um ein größeres Projekt. Wenn Sie in nächster Zeit ein solches Projekt angehen möchten und dazu noch einige offene Fragen haben, sollten Sie den folgenden Artikel aufmerksam lesen. In diesem werden nämlich die wichtigsten Fragen rund um den Erdaushub und die damit verbundenen Kosten thematisiert. 

Wie viel kostet der Aushub und wovon hängen die Kosten ab?

Im Wesentlichen setzen sich die Gesamtkosten für den Erdaushub aus der Miete für den Container, den eigentlichen Aushubarbeiten und der Entsorgung des Aushubs zusammen. Daher kommt es für die Höhe der Gesamtkosten in erster Linie natürlich auf die Größe des Aushubs an. Je mehr Erde Sie abtragen möchten, desto länger werden die Aushubarbeiten dauern und desto teurer werden diese entsprechend. Zudem müssen Sie bei größeren Mengen auch mit höheren Entsorgungsgebühren und höheren Transportkosten rechnen als bei kleinen Mengen. Des Weiteren spielt aber auch die Bodenbeschaffenheit eine entscheidende Rolle bei der Höhe der voraussichtlichen Kosten. Ein Boden besteht immer aus verschiedenen Schichten und je mehr dieser Schichten eine harte und schwer lösbare Beschaffenheit aufweisen, desto aufwendiger und damit teurer werden auch die Aushubarbeiten. Sehr problematisch sind beispielsweise schwer lösbare Felsschichten oder auch Böden mit einem hohen Wassergehalt. 

Aber nicht nur beim Aushub an sich, auch bei der Entsorgung kommt es für die Höhe der Kosten entscheidend auf die Beschaffenheit des Bodens an. Sofern dieser mit vielen Steinen oder Wurzeln oder im schlimmsten Fall sogar mit Schadstoffen verunreinigt ist, wird die Entsorgung deutlich teurer als bei einem nicht verunreinigten Boden.

Wie berechnet man die Größe der Baugrube?

Im Vorfeld einer Erdaushebung sollten Sie immer zuerst berechnen, wie groß die auszuhebende Grube ist. Nur dann können Sie den Aufwand und die voraussichtlich anfallenden Kosten vernünftig abschätzen. 

Die Berechnung der abzutragenden Menge an Erde hängt im Einzelnen von der genauen Form der Grube ab. Sofern es sich um eine rechteckige Grube handelt, gestaltet sich die Berechnung einfach: Menge = Breite x Länge x Tiefe. Sobald aber kein reines Rechteck mehr vorliegt, sondern eine Fläche einen Neigungswinkel aufweist, müssen Sie dies in Ihrer Berechnung berücksichtigen. Eine solche Neigung können Sie mit den Winkelfunktionen (sin, cos, tan) in Ihre Berechnung integrieren. In allen anderen Fällen können Sie die genaue Menge oft nur grob abschätzen oder aufwendig berechnen. Oftmals wird es jedoch genügen, die Menge anhand der oben genannten Formel abzuschätzen. 

In jedem Fall müssen Sie von dem genannten Ergebnis aber noch die oberste Erdschicht, die sogenannte Humusschicht, die auch Muttererde genannt wird, abziehen. Warum diese abgezogen wird, darauf wird weiter unten in diesem Artikel noch näher eingegangen. Sobald Sie die Menge dieser Schicht von der Gesamtmenge abgezogen haben, haben Sie Ihr Endergebnis. 

Aushub entsorgen oder nicht?

Nachdem der Aushub erfolgt ist, stellt sich regelmäßig die Frage, was nun mit dem Aushub passiert. Hierbei muss man zunächst zwischen der obersten Schicht des Aushubs, der sogenannten Humusschicht, und dem Rest des Aushubs unterscheiden. 

Die oberste Schicht enthält oft besonders viele Nährstoffe. Sie ist also sehr fruchtbar und daher gut geeignet für Pflanzen und Bäume. Dass es sich hier um besonders wertvollen Boden handelt, der nicht entsorgt oder verschwendet werden sollte, zeigt sich auch an der gesetzlichen Regelung in § 202 BauGB. Dieser Paragraf verbietet explizit die Verschwendung oder Vernichtung von fruchtbarer Erde. Diesen Teil des Aushubs sollten Sie daher unbedingt weiterverwenden. Eine solche Weiterverwendung kann natürlich optimalerweise auf Ihrem eigenen Grundstück erfolgen. Sofern Sie dafür Bedarf und Platz haben, sparen Sie sich zusätzlich auch noch die Transportkosten für diesen Teil des Aushubs. Falls Sie diesen Teil des Aushubs aber aus Platzgründen nicht bei sich selbst weiterverwenden können, müssen Sie beispielsweise einen Nachbarn finden, der den Mutterboden weiterverwendet. Die Suche nach einem Abnehmer dürfte nicht besonders schwierig sein, da es sich hier um fruchtbaren und damit wertvollen Boden handelt. Sie dürfen den Mutterboden aber nicht zur Entsorgungsstelle bringen. 

Der Rest des Aushubs ist jedoch meist wenig fruchtbar und daher nicht besonders gut zum Bepflanzen geeignet. Für ihn besteht deshalb meist keine Möglichkeit der Weiterverwendung. Diesen Teil des Aushubs sollten Sie daher fachmännisch entsorgen. Eine solche Entsorgung ist grundsätzlich nur auf öffentlichen Deponien möglich. Sie sollten sich daher im Internet oder bei Ihrer Gemeinde bzw. Stadtverwaltung über die regionalen Gegebenheiten sowie die Öffnungszeiten der nächstgelegenen Deponie informieren. 

Wie viel kostet der Aushub für einen Pool, einen Keller oder eine Regenwasserzisterne?

Schließlich erhalten Sie nun mit den Kosten für einen Pool, Keller und eine Regenwasserzisterne noch einige Beispiele für die konkreten Kosten, die bei einem Erdaushub jeweils anfallen.

Bei einem privaten Pool im eigenen Garten kann man grob mit einer Größe von etwa 30 Quadratmetern rechnen. Hier handelt es sich natürlich nur um einen Richtwert, der im Einzelfall auch erheblich größer oder kleiner ausfallen kann. Rechnet man jedoch mit etwa 30 Quadratmetern, muss man allein für den Erdaushub mit etwa 840 Euro rechnen. Auch hier gilt jedoch, dass es sich nur um einen Richtwert handelt, der je nach Anbieter und Bodenklasse erheblich schwanken kann.

Ein Aushub für den Keller eines Hauses ist natürlich ein weitaus größeres und damit auch teureres Projekt. Hier muss grob mit einer 250 Kubikmeter großen Grube gerechnet werden. Diese Größe führt dazu, dass sich die Gesamtkosten hierfür auf etwa 11000 Euro belaufen werden. 

Im Vergleich dazu handelt es sich bei dem Aushub für eine Regenwasserzisterne um ein kleines und damit auch billiges Projekt. Der Preis hängt hier entscheidend von der Größe der geplanten Regenwasserzisterne ab, sodass eine allgemeine Aussage nur schwer möglich ist. Da eine Regenwasserzisterne jedoch in der Regel vergleichsweise klein ausfällt, müssen Sie diesbezüglich auch nicht mit besonders hohen Kosten rechnen. Sie werden im Regelfall deutlich unter den Kosten für einen 30 Quadratmeter großen Pool liegen.

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