Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Sie schmücken jede Hauswand, spenden Schatten und schützen vor Regen und anderem Unwetter. Markisen sind ein beliebtes gestalterisches Element im Außenbereich jedes Hauses. Je nach Ausführung und Größe können sie einzelne Fenster, Balkone oder Terrassen abdecken und schützen. Ihre Ausführungen sind so vielseitig wie ihre Designs. Hier erfahren Sie alles Wichtige zu verschiedenen Markisenarten, ihren Kosten in Material und Montage sowie weitere Details zur Montage und der sie regelnden Norm.
Preise der Markisenarten und Qualitätsmerkmale
Der Preis einer Markise, wie man sie im Baumarkt, im Onlineversand oder direkt vom Monteur beziehen kann, richtet sich vorrangig nach ihrer Ausführung. Die beliebtesten Markisenarten sind
- Gelenkarmmarkisen
- Hülsenmarkisen (auch Halbkassetenmarkisen genannt)
- Kassettenmarkisen
Gelenkarmmarkisen zeichnen sich dadurch aus, dass die aufgerollte Markise höchstens von einem Schutztuch, nicht jedoch von einer festen Verkleidung umhüllt wird. Die namensgebenden Gelenkarme werden häufig mechanisch, selten elektrisch betrieben. Hülsenmarkisen verfügen über eine ähnliche Ausfahrmechanik wie Gelenkarmmarkisen, im zusammengerollten Zustand wird die Markise jedoch von einer festen Hülle umschlossen und so vor Umwelteinflüssen geschützt. Modelle dieser Art sind besonders im oberen Preissegment üblicherweise mit einem Motor ausgestattet. Kassettenmarkisen schützen die Markisen im aufgerollten Zustand ähnlich einer Hülsenmarkise. Zusätzlich ist bei einer Kassettenmarkise die Ausfahrtechnik anders gestaltet und darum besonders platzsparend. Auch die Gelenkarme und anderen mechanischen Teile werden geschützt, was zu einer langen Lebensdauer beiträgt. Kassettenmarkisen sind fast immer motorgetrieben, die hochwertige Technik schlägt sich allerdings auch im Preis nieder.
Folgend finden Sie die Preisspannen, die bei Markisen dieser Art zu erwarten sind. Je nach verwendetem Tuch, Größe der Markise, Herstellermarke und anderen Faktoren können sich die Preise nochmals erheblich unterscheiden. Die genannten Preise bewegen sich zwischen einer Markise in einfachster Ausführung ihrer Art und dem Bereichsbeginn des oberen Preissegments, jeweils groß genug für einen kleinen Balkon und inklusive Montagematerial.
Markisenart | Kosten (€) |
---|---|
Gelenkarmmarkise | 200 – 800 |
Hülsenmarkise | 400 – 1000 |
Kasettenmarkise | 800 – 2000 |
Zusätzlich kann bei motorbetriebenen Markisen ein Wind- und Sonnenwächter installiert werden. Diese Bauteile sind Sensoren, welche die vorherrschenden Umweltbedingungen messen und automatisch die Markise ein- beziehungsweise ausfahren können. Dies erhöht nicht nur den Bedienkomfort, sondern verhindert auch, dass die Markisen unnötiger Belastung durch hohe Windstärken ausgesetzt werden. Häufig bieten Hersteller eigene Sensoren an, die perfekt mit der Markise kommunizieren. Der Preis bewegt sich um die 100 Euro.
Markisen unterscheiden sich in ihrer Qualität in zahlreichen Aspekten. Einer der wichtigsten Teilaspekte ist die Qualität des Markisentuchs. Während bei günstigen Markisen eine geringere Gewebedichte (220 g/m²) zum Einsatz kommt, ist sie bei hochwertigen Markisentüchern höher (bis zu 350 g/m²). Während das geringere Gewicht für Laien wie ein Vorteil wirken mag, geht es fast immer mit einer schlechteren Resistenz gegen Umwelteinflüsse, einer weniger lichtechten Imprägnierung der Farben und einer höheren Durchlässigkeit des Stoffes einher. Hochwertige Markisen haben außerdem eine stabilere Verankerung, weisen eine erhöhte Windresistenz auf und verfügen über zahlreiche Komfortfunktionen wie eine bessere Neigungsverstellung, optionale Lichtleisten und natürlich Elektromotoren. Ein Fachmann wird Sie gerne beraten, welche Markisen für ihre Bedürfnisse und Ihren Geldbeutel geeignet sind.
Montagekosten
Eine Markise anzubringen ist vielleicht kein Hexenwerk, verlangt jedoch dennoch einen hohen Sachverstand und eine große Genauigkeit in der Arbeit. Klare Normen regeln nicht nur die Bauart von Markisen, sondern auch ihre Montage. Kein Wunder, denn eine Markise muss langlebig sein und starken Umwelteinflüssen trotzen können. Dennoch ist der Einbau einer Markise eine relativ günstige Arbeit, die von zahlreichen Fachbetrieben gerne durchgeführt wird.
Die Montage der Markise selbst wird meistens mit etwa 100 Euro je Meter Markisenbreite veranschlagt. Die Ausführung der Markise spielt hier keine wesentliche Rolle. Sollte jedoch ein elektrisch betriebener Markisenmotor vorhanden sein, so muss für diesen durch einen Elektriker eine Stromzufuhr gelegt werden. Der hierfür notwendige Aufwand richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten des Stromnetzes im Haus. Auch die Montage eines Wind- und Sonnenwächters sollte durch ein Fachunternehmen durchgeführt werden, damit dieser sicher sitzt und seine wichtigen Informationen korrekt übertragen kann. Insgesamt ist mit folgenden Kosten zu rechnen:
Montage | Kosten (€) |
---|---|
Markisengehäuse (je Meter Breite) | 80 – 120 |
Stromzufuhr (durch Elektroniker) | 100 – 150 |
Wind- und Sonnenwächter | 40 – 60 |
Mit zusätzlich erhöhten Montagekosten ist zu rechnen, wenn die Hauswand nicht massiv verbaut, sondern verklinkert oder an der Außenseite gedämmt ist. In diesen Fällen müssen zusätzliche stabilisierende Elemente eingebaut werden, da die Verankerung nicht direkt im Mauerwerk erfolgen kann.
Montagemöglichkeiten
Markisen lassen sich auf unterschiedliche Arten montieren. Maßgeblich ist hier die vorliegende bauliche Situation. Es werden folgende Montagearten unterschieden:
- Wandmontage
- Deckenmontage
- Dachsparrenmontage
Bei der Wandmontage, welche die häufigste Montageart darstellt, wird die Markisenhalterung frontal an eine Hauswand montiert. Hier kommen entsprechende Steinbohrer und Dübel zum Einsatz, um für einen sicheren Sitz zu sorgen. Die Deckenmontage ist dann möglich, wenn über dem abzudeckenden Bereich Balkone oder andere Überhänge vorhanden sind. Hier wird die Verankerung senkrecht in die überhängende Decke getrieben. Bei einer Dachsparrenmontage müssen überhängende Dachsparren vorhanden sein, an denen dann die Markise fixiert wird. Sowohl bei der Deckenmontage als auch bei der Dachsparrenmontage liegt der Vorteil darin, dass die Markise durch das Gebäude zusätzlich geschützt wird. Auch die Elektronik bei einer motorbetriebenen Markise genießt einen entsprechenden Schutz. Bei entsprechender baulicher Situation sind diese Montagearten deshalb meistens vorzuziehen. Allerdings sind solche Gegebenheiten eher die Ausnahme als die Regel. Auf die Kosten der Montage hat die Montageart keinen erheblichen Einfluss.
DIN-EN 13561 – die „Markisennorm“
Die Verarbeitung und die Montage von Markisen werden durch die DIN-EN 13561 geregelt. Eine klare Regelung dieser Faktoren ist wichtig, denn Markisen müssen erheblichen Umwelteinflüssen widerstehen können. Bei unsachgemäßer Montage können sie sich nach häufiger Nutzung losreißen und Schäden an Mauerwerk und darunterstehenden Personen verursachen. Besonders bei starkem Wind können sie außerdem zu einem gefährlichen Geschoss werden, und auch die elektrischen Bauteile müssen korrekt verbaut sein, um keine Gefahr durch Kabelbrände oder Stromschläge zu verursachen.
Betreffend der Verarbeitung von Markisen fordert die Norm bestimmte Mindestwiderstände der Markise gegenüber Wind, Wasserabfluss und Nutzung. Eine Markise muss mindestens Windstärken von 28 km/h unbeschadet überstehen (Windwiderstandsklasse 1). Bei einem Widerstand gegenüber höheren Windstärken wird eine höhere Klasse vergeben. Ähnlich wird auch der Wasserwiderstand in zwei Klassen unterschieden. Die Messung erfolgt bei einem Gefälle von 25 %. Für die Klassifizierung betreffend der Lebensdauer wird die Mindestanzahl der Bedienzyklen gemessen, welche die Markise ohne Fehlfunktionen im Test übersteht. Es ergeben sich folgende Klassen:
Widerstandsklasse | 1 | 2 | 3 |
---|---|---|---|
Windwiderstand | < 28 km/h | < 38 km/h | < 49 km/h |
Niederschlagswiderstand | < 17 l/m² | < 56 l/m² | – |
Lebensdauer | < 3000 Bedienzyklen | < 7000 Bedienzyklen | < 10000 Bedienzyklen |
Markisen, die in jeder Kategorie mindestens Klasse 1 erreichen, werden mit dem CE-Kennzeichen markiert. Der Einbau von Markisen, die dieses Kennzeichen nicht tragen, ist Montagebetrieben nicht gestattet und wird mit empfindlichen Bußgeldern bis zu 50000 Euro bestraft.
An den Montagebetrieb stellt die Norm hohe Anforderungen betreffend die Informationspflicht gegenüber Ihnen sowie an die korrekte Montage. Auch die baulichen Gegebenheiten und die Windsituation müssen beachtet werden. Auch für die korrekte Installation der Elektronik tragen die entsprechenden Monteure Verantwortung.
Diese Normen lassen erkennen, dass die Montage von Markisen keine Arbeit ist, die vom Heimwerker ausgeführt werden sollte. Nur zu leicht können von einer unsachgemäß verbauten Markise Sachschäden oder Personenschäden ausgehen. Auch Versicherungen zahlen im Schadensfall nur bei korrekter Montage durch ein Fachunternehmen. Außerdem berät ein Fachunternehmen mit viel Erfahrung bei der Wahl der richtigen Markise, die sowohl alle notwendigen technischen Voraussetzungen erfüllt als auch sich perfekt in das bestehende Gebäude einfügt. Auf blauarbeit.de finden Sie einen Fachmann für Markisen in Ihrer Nähe, der Sie gerne in einem ersten Beratungsgespräch über alle Details zu Ihrem zukünftigen Schattenspender informiert.
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