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Eine Überdachung schützt Ihre Terrasse vor Sonne und Regen und erhöht gleichzeitig den Komfort auf deiner Wohlfühlterrasse. Mit der richtigen Anleitung kannst du diese problemlos selbst bauen. Das Einzige, was du neben Material und Planung noch benötigst, ist etwas handwerkliches Geschick. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du eine Terrassenüberdachung selber bauen kannst.
Planung
Bevor du mit dem Bau beginnst, sind einige grundlegende Überlegungen notwendig. Kläre zum Beispiel ab, wie die rechtliche Lage aussieht und wie groß die Terrassenüberdachung werden soll.
Bauvorschriften prüfen
Bauvorhaben wie Terrassenüberdachungen unterliegen manchmal speziellen Vorschriften. Informiere dich frühzeitig beim Bauamt über mögliche Genehmigungspflichten. Meistens sind solche Vorhaben genehmigungsfrei, aber es gibt Ausnahmen, besonders wenn die Überdachung sehr groß ist oder direkt an der Grundstücksgrenze stehen soll.
Standort und Maße festlegen
Räume Hindernisse wie Bäume oder Mauern von der Terrassenfläche, die eine Überdachung erhalten soll. Die konkreten Maße der Überdachung hängen von der Größe deiner Terrasse ab. Eine typische Größe beträgt etwa 3 x 5 Meter, kann aber je nach Platzbedarf variieren. Präzises Abmessen ist entscheidend, um die Stabilität und die Symmetrie der Überdachung zu gewährleisten.
Beginne damit, die Standorte für die Pfosten festzulegen. Üblicherweise setzt man die Pfosten an den vier Ecken der Überdachung. Falls deine Überdachung größer sein soll, sind möglicherweise zusätzliche Zwischenpfosten notwendig. Markiere die Löcher für die Pfosten gut sichtbar, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig verteilt und in einer geraden Linie stehen.
Wenn du die Terrassenüberdachung direkt an der Wand befestigen willst, bietet sich eine sogenannte Wandpfette an. Dabei handelt es sich um einen horizontalen Balken, der als Träger für das Dach dient. Anders als beim Pfettendach, bei dem mehrere Balken zur Dachkonstruktion gehören, befestigt du hier den oberen Bereich des Daches an der Wand. Verwende dafür geeignete Dübel und Schrauben, die für die Wandbeschaffenheit (z. B. Ziegel, Beton) geeignet sind.
Benötigte Werkzeuge und Materialien
Bevor du mit dem Bau beginnst, solltest du alle benötigten Werkzeuge und Materialien bereitlegen. Hier ist eine Liste der wichtigsten:
- Maßband und Wasserwaage
- Akkuschrauber und Bohrer
- Säge (für Holz- oder Metallarbeiten)
- Schrauben und Metallwinkel
- Pfosten und Träger aus Holz oder Metall
- Dacheindeckung (z. B. Trapezblech oder Polycarbonatplatten wie Stegplatten)
- Beton und eventuell Pfostenanker
Tipp: Der geeignete Schraubentypus hängt von der Dicke und dem Gewicht der Verbindung ab. Passe die Schraubenlänge dementsprechend an.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So baust du Terrassenüberdachung
Bevor du mit dem eigentlichen Aufbau beginnst, müssen die Hölzer für die Überdachung zugeschnitten werden. Am besten verwendest du dafür eine Säge mit dem passenden Sägeblatt für das Material, wie beispielsweise eine Handkreissäge mit Holzblatt. Du benötigst:
- Pfosten: Sie bilden die vertikalen Stützen der Überdachung. Achte beim Zuschneiden darauf, dass die Pfosten gleich lang sind, damit die Überdachung am Ende gerade steht. Die Länge der Pfosten hängt von der gewünschten Höhe der Überdachung ab (in der Regel 2,5 – 3 Meter)
- Querbalken: Diese verbinden die Pfosten horizontal und tragen das Dach. Diese sollten etwas länger als die Breite der Terrasse sein, damit das Dach an den Seiten leicht übersteht.
- Dachsparren: Diese werden zwischen den Querbalken montiert und bilden das Grundgerüst für die Dacheindeckung. Sie sollten ebenfalls passend zur Terrassenbreite zugeschnitten werden.
Tipp: Als Holzarten bieten sich für eine Terrassenüberdachung am besten Lärche, Fichte, Douglasie, Eiche oder Kiefer an. Lasse dich von einer Fachperson beraten, welches Holz am besten auf deine Terrasse passt!
Pfosten setzen
Der nächste Schritt beim Bau einer Terrassenüberdachung ist das Setzen der Pfosten. Diese bilden die Basis der Konstruktion und müssen daher besonders stabil verankert werden. Für Pfostenträger setzt du an den vorgesehenen Stellen Löcher (mindestens 60 cm tief), gibst Pfostenanker oder Pfosten in die Löcher und füllst diese mit Beton.
Achte darauf, dass die Stützen oder Pfosten gerade stehen. Kontrolliere dies mit einer Wasserwaage. Der Beton muss mindestens 24 Stunden aushärten, bevor du mit dem nächsten Schritt fortfahren kannst. Denn eine solide Basis ist entscheidend für die spätere Stabilität der Überdachung.
Tipp: Wenn du Metallstützen verwendest, werden die Pfosten anschließend darauf festgeschraubt, anstatt sie direkt im Beton zu verankern.
Querbalken anbringen
Nachdem die Pfosten stabil stehen, legst du die zugeschnittenen Querbalken auf die Pfosten, sodass sie perfekt aufeinander passen und schraubst sie fest. Verwende stabile Holzschrauben und Metallwinkel. Beachte, dass die Balken im richtigen Abstand zueinander montiert werden müssen, damit das Gewicht gleichmäßig verteilt ist.
Füge Kopfbänder als zusätzliche Verstärkungsstreben schräg zwischen den Pfosten und Querbalken hinzu, um die Stabilität weiter zu erhöhen. So halten insbesondere größere Überdachungen starkem Wind und anderen Belastungen noch besser stand.
Tipp: Vergiss nicht, nach jedem befestigten Balken die Stabilität und Ausrichtung zu überprüfen, bevor du weitermachst.
Dachkonstruktion montieren
Für das Dach hast du die Wahl zwischen verschiedenen Materialien. Besonders empfehlenswert sind beispielsweise Polycarbonatplatten (wie Stegplatten) oder Trapezblech. Sie bieten eine gute Kombination aus Stabilität, Witterungsbeständigkeit und Preis. Um diese zu montieren, gehst du wie folgt vor:
- Dachsparren anbringen: Die Dachsparren werden quer über die Querbalken gleichmäßig gelegt und sorgen für die Tragfähigkeit des Dachs. Damit Regenwasser gut ablaufen kann, sollte das Dach ein leichtes Gefälle von 5 bis 10 Grad aufweisen. Befestige die Dachsparren mit langen Schrauben an den Querbalken.
- Dacheindeckung vorbereiten: Je nach Material der Dacheindeckung musst du dieses passend zuschneiden. Trapezblech oder Stegplatten richtig zu schneiden ist leicht mit einer Stichsäge oder Handkreissäge zu bewerkstelligen.
- Dach montieren: Lege die Dacheindeckung auf die Dachsparren und verschraube sie gut. Wenn du beim Stegplatten oder Trapezblech verlegen alles korrekt machst, sorgt dies nicht nur für eine stabile und langlebige Konstruktion, sondern verhindert auch, dass Feuchtigkeit eindringt.
- Abdichten: Zum Schluss dichtest du alle Übergänge und Schraubenlöcher mit Dichtungsbändern oder Silikon gut ab, um sicherzustellen, dass kein Wasser eindringt.
Tipp: Wenn du dich für Trapezblech entscheidest, achte auf die richtige Spannweite. Diese bezeichnet den maximalen Abstand zwischen zwei Punkten, an denen das Blech aufgelegt wird, ohne durchzuhängen oder die strukturelle Integrität zu verlieren. Die optimale Trapezblech-Spannweite hängt von der Dicke des Blechs und dem Abstand der Dachsparren ab.
Anschluss an die Hauswand
Der Anschluss einer Terrassenüberdachung an die Hauswand erfolgt in der Regel über eine Wandhalterung oder ein spezielles Wandanschlussprofil. Das Anschlussprofil wird in der gewünschten Höhe mit Dübeln und Schrauben an der Hauswand befestigt. Mit Dichtungsbändern oder Silikon erfolgt eine wasserdichte Abdichtung.
Nachdem alle Dachplatten montiert sind, solltest du bei Trapezblechdächern Abschlussprofildichtungen anbringen, um die offenen Enden der Platten zu verschließen und so das Eindringen von Wasser und Schmutz zu verhindern. Bei Stegplatten hingegen werden Abschlussprofile verwendet. Vergiss nicht, eine Dachrinne zu montieren, um das ablaufende Regenwasser gezielt abzuleiten und Schäden an der Terrasse zu vermeiden.
Zusätzliche Tipps für eine stabile Terrassenüberdachung
Eine stabile Terrassenüberdachung erfordert eine sorgfältige Planung, den richtigen Aufbau und einige zusätzliche Maßnahmen, um langfristig funktionstüchtig zu sein. Eine Terrassenüberdachung muss nicht nur ihr eigenes Gewicht tragen, sondern auch äußeren Einflüssen wie Schnee, Wind und Regen standhalten. Überprüfe deshalb regelmäßig die Konstruktion, um eventuelle Schwachstellen früh genug zu erkennen.
Außerdem benötigen solide gebaute Terrassenüberdachungen regelmäßige Pflege. Holz sollte etwa alle 2 bis 3 Jahre neu gestrichen werden, um es vor Witterungseinflüssen zu schützen. Metallüberdachungen sollten auf Rost geprüft und gegebenenfalls nachlackiert werden. Dächer aus Kunststoff oder Trapezblech sind relativ pflegeleicht, sollten jedoch regelmäßig von Laub und Schmutz befreit werden.
Zusammenfassung der wichtigsten Schritte
Eine Terrassenüberdachung erweitert deinen Wohnraum nach draußen und schützt ihn zuverlässig vor Witterungseinflüssen. Sie schafft einen gemütlichen Rückzugsort, der unabhängig von Regen oder intensiver Sonneneinstrahlung genutzt werden kann. Damit die Konstruktion stabil und langlebig ist, solltest du auf hochwertige Materialien und eine sorgfältige Montage achten.