Letzte Aktualisierung am 23. April 2020 von Mika Lehmann
Ob eine herkömmliche Raufasertapete, die Kunststofftapete oder Vliestapete – Tapetenarten gibt es unendlich viele. Darunter ist auch die Papiertapete bekannt und gewinnt immer mehr an großer Beliebtheit. Mit der Papiertapete können Sie sogar häufiger Ihre Wände streichen, esh wird also nie langweilig.
Wenn von der Papiertapete die Rede ist, verwechselt so mancher diese mit der Vliestapete. Das liegt daran, dass die Oberfläche von beiden Tapeten in nahezu gleicher Art bedruckt werden kann. Mit dem sogenannten Applikationsverfahren können die Tapeten alternativ auch versehen werden, so erkennt man kaum um welche Tapetenart es sich nun handelt. Vlies- und Papiertapeten unterscheiden sich grundsätzlich nur durch die unterschiedlichen Trägermaterialien.
Papiertapeten gibt es in folgenden Arten:
- Einfache Papiertapeten mit Musterdruck
- Papiertapeten mit doppelter Papierschicht (Duplex)
- Papiertapeten mit Stoffauftrag
- Papiertapeten mit Vinyl
- Papiertapeten mit PVC-Schaum
- Papiertapeten mit Naturmaterialien
- Papiertapeten mit Metallbeschichtung
- Papiertapeten mit Velours
- Fototapete auf Papier
Schauen Sie sich, bevor Sie anfangen Ihre Wände zu tapezieren, die unterschiedlichen Papiertapeten an und ziehen Sie gegebenenfalls noch einen Experten zu Rate. Wir verraten Ihnen in den folgenden Zeilen wie Sie die Papiertapete schnell und vor allem richtig anbringen.
Schritt 1: Kleister mischen und auftragen
Bevor Sie mit dem Kleistern loslegen, sollten Sie sich den unterschiedlichen Kleistersorten im Klaren sein. Schauen Sie, wenn Sie im Baumarkt danach suchen, in der Herstelleranleitung welcher Kleister für Sie infrage kommt. Nutzen Sie eine Tapetenbürste um den Kleister nun großzügig auf die erste Bahn aufzutragen. Alternativ zur Bürste können Sie auch eine Tapetenwalze nehmen. Vergessen Sie die Ecken nicht.
Gegebenenfalls können Sie sich bei größeren Flächen beziehungsweise mehreren Räumen auch eine Kleistermaschine anschaffen, das spart Zeit und ist auch eine erhebliche Arbeitserleichterung für Sie.
Schritt 2: Richtung festlegen
Sie wollen eine Tapete mit Flamingos oder Vögeln darauf oder anderen Mustern, die nur auf jeden Fall in der richtigen Position liegen sollen? Nicht alle Tapeten sind in der Rolle schon in der gewünschten Richtung eingerollt. Also auf jeden Fall vorab nochmal immer kontrollieren, dass Sie die Tapete auch richtig positionieren.
Schritt 3: Weg vom Licht starten
Beginnen Sie mit dem Tapezieren an einem Ort, wo am wenigsten Licht ist, Fenster oder Deckenleuchte. Es kann passieren, dass die Bahnen minimal überlappend beklebt werden. So verhindern Sie, dass keine Schatten auf der Naht entstehen.
Auch eine der größten Herausforderungen für Heimwerker: Tapeten so gerade wie möglich anbringen. Nehmen Sie sich in jedem Fall die Zeit und zeichnen Sie mit einem Lot oder einer Wasserwaage eine wirklich gerade senkrechte Linie zur Orientierung beim Tapezieren. Wenn Sie nicht von Anfang an penibel genau arbeiten, verändert sich das anfangs vielleicht noch kleine Problem zu einem größeren. Am Ende ist alles schief und Sie haben kein schönes Ergebnis. Daher sollten Sie vorab eine Linie einzeichnen, auf der Sie dann beginnen und sich an dieser orientieren können. Um Bläschen zu vermeiden, nehmen Sie die Tapezierbürste oder einen Plastikspachtel zur Hand, um die Wand nun mehrmals glatt zu streichen. Die untere Tapetenhälfte lassen Sie hier umgeklappt.
Schritt 4: Papiertapete falten und einweichen
Sobald Sie den Kleister aufgetragen haben, müssen Sie nun so schnell wie möglich die Papiertapete anbringen. Tapetenkleister verdunstet nämlich schnell, muss aber eine Zeit lang in das Papier einweichen. Falten Sie die eingekleisterte Tapete so, dass sich beide Enden in der Mitte treffen. Dadurch, dass die eingekleisterten Seiten jetzt aufeinander liegen, kann die Papiertapete gut weichen und der Kleister auch nicht zu schnell verdampfen. Achten Sie darauf, dass Sie das Papier nicht zerdrücken und genügend Kleister auf die Tapete bestreichen.
Alle Tapetenbahnen sollten Sie gleich lang einwirken lassen, damit sich diese auch gleich lang dehnen können, denn: Das Papier verzieht sich während des Einweichens ganz leicht. Schauen Sie auch auf die angegebene Weichzeit vom Hersteller. Wenn Sie die Tapete nur kurz einweichen, verzieht sich diese an der Wand und es entstehen unschöne Blasen oder Falten. Unterschätzen Sie die Zeiten des Einweichens nicht, dies sind meist die Fehler, die dem Heimwerker schnell passieren.
Schritt 5: Reste entfernen, Tapete trocknen lassen
Wenn Sie nun die Tapete gut angebracht haben und alle Bläschen glatt gestrichen haben, können nun die Enden der Tapetenbahnen mit Lineal und Cuttermesser angepasst werden. Sie können auch immer zwischendurch, wenn gerade Zeit ist, den überflüssigen Kleister, der versehentlich auf der Tapete gelandet ist, entfernen. Nirgendwo sollten noch Kleisterreste sein, haben Sie also alles im Überblick.
Das Fenster sollte geschlossen sein, damit die Tapete am Ende gut trocknen kann. Wenn Sie das Fenster geöffnet lassen und Hitze oder starke Zugluft auf die Tapete gelangt, kann es sein, dass der Kleister an Ecken und Nähten zu schnell verdunstet und die Tapete abblättert. Die perfekte Temperatur zum Trocknen Ihrer Papiertapeten ist circa 20 Grad warm ohne Zugluft.
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