Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Bei der Planung einer Treppe spielen die genauen Abmessungen eine entscheidende Rolle, besonders wenn man die Maße für eine Treppe mit Podest berechnen will. Darum ist ein erfahrener Fachmann für Treppenbau gesucht. Dieser befasst sich mit der Planung und kennt sich mit den gesetzlichen Vorgaben aus. Diese müssen eingehalten werden, nicht nur für die endgültige Bauabnahme, sondern auch für die alltägliche Sicherheit auf den Treppenstufen.
Wichtige Fachbegriffe im Treppenbau
Für die qualifizierten Treppenbauer gehören die Fachbegriffe zum alltäglichen Geschäft. Auch als Laie können Sie sich einen Überblick über die wichtigsten Begriffe und Treppenmaße verschaffen. Dazu gehören unter anderem:
- Antritt – die erste Treppenstufe,
- Auftritt – das ist die Stufentiefe bis zur folgenden Stufe,
- Austritt – die Fläche an der oberen Treppenkante,
- Laufbreite – die Stufenbreite abzüglich Halterungen und Geländer,
- Trittstufen – die Stufen zwischen Antritt und Austritt,
- Steigung – die lichte Höhe der einzelnen Stufen,
- Schrittmaßregel – das Steigungsverhältnis der Treppe.
Grundlagen für die Treppenmaße
Die Steigung basiert auf der Schrittmaßregel der Treppe. Grundlage dafür ist das Schrittmaß, auch als Schrittlänge bekannt. Es bezieht sich auf den Abstand von der Fußhinterkante zur Fußvorderkante. Erwachsene haben ein Schrittmaß zwischen 59 und 65 cm, sodass das Mittelmaß bei ca. 63 cm liegt.
Beim Treppensteigen verringert sich die Schrittlänge um das doppelte Höhenmaß. Bei 10 cm Höhenunterschied reduziert sich die Schrittlänge also um 20 cm auf 43 cm. Der Standardabstand bei Treppenstufen liegt bei 18 cm – daraus berechnet sich eine Schrittlänge von 27 cm. Die Experten empfehlen für eine normale Treppe also das Steigungsverhältnis 18/27.
Im Internet gibt es verschiedene Rechnungsbeispiele und Online-Tools, um die Maße der Wunschtreppe zu ermitteln. Wenn Sie auch die Hintergründe kennen, fällt Ihnen die Planung noch leichter und Sie können sich mit Ihrem Treppenbauer ausführlich besprechen.
Welche Höhe muss die Treppe überwinden? Diese Formel hilft Ihnen bei der Vorbereitung:
- zu überwindende Höhe / Steigungshöhe = Anzahl der Auftritte bzw. Stufenanzahl
- Wenn bei der Berechnung eine ungerade Zahl herauskommt, was wahrscheinlich ist, runden Sie das Ergebnis auf- oder ab. Ein Beispiel: Steigungshöhe 275 cm / 18 = 15,28 (15 oder 16 Stufen)
Sicherheit und Bequemlichkeit beim Treppensteigen
Die Sicherheitsformel dient der Kontrolle, ob die Stufentiefe ausreicht. Hierbei geht es um das Verhältnis von Steigungshöhe und Auftritt. Im Optimalfall ergeben die beiden Maße 46 cm. Die Formel lautet also:
- Steigungshöhe + Auftritt = 46 cm
Die Sicherheitsregel wird zumeist in öffentlichen Gebäuden angewandt. In Ihrem eigenen Zuhause spielt die Bequemlichkeitsregel eine wichtigere Rolle. Diese sorgt für einen komfortablen Auf- und Abstieg auf der Treppe. Dementsprechend sollte die Steigung um 12 cm kleiner sein als der Auftritt, bezogen auf Treppen mit einer 30-Grad-Neigung. Die Formel sieht so aus: - Auftritt – Steigungshöhe = 12 cm
Eine Treppe mit einem Auftritt von 29 cm und 17 cm Steigungshöhe erfüllt beide Regeln und auch die Schrittmaßvorgabe.
DIN-Vorgabe dient als Grundlage für Treppenmaße
Für den Treppenbau gibt es eine genaue Bauordnung, die von den einzelnen Bundesländern vorgegeben wird. Ein Verstoß gegen die hier aufgeführten Regeln ist eine Ordnungswidrigkeit. Auch die DIN 18065 enthält präzise Angaben zur korrekten Planung. Wenn es zu Diskrepanzen zwischen der Landesbauordnung und der DIN 18065 kommt, sind die Vorschriften der Landesbauordnung zu berücksichtigen.
Die bequeme und sichere Begehbarkeit einer Treppe hängt auch von der nutzbaren Laufbreite ab. Die DIN 18065 beinhaltet die genauen Angaben zur Stufenbreite und Durchgangsbreite. Wie bequem die Treppe tatsächlich zu begehen ist, richtet sich außerdem nach den eigenen Gewohnheiten und nach dem Alter.
Weitere Merkmale für den sicheren und komfortablen Treppenbau
Damit eine Treppe sicher und bequem zu begehen ist, sollte sie nicht zu lang und steil sein. Kleine Kinder und Senioren fühlen sich wohler, wenn die Steigung etwas geringer ausfällt. In privaten Einfamilienhäusern haben die meisten Treppen nicht mehr als 18 Stufen. Diese reichen aus, um die Standard-Geschosshöhe von maximal 3 m zu überwinden.
Bei höheren Geschossen sind entsprechend mehr Treppenstufen erforderlich. Hier ist eine Unterteilung der Treppe durch einen Absatz sinnvoll. Dieses Podest lockert den Treppenaufgang auf und bietet eine Rastmöglichkeit. In einem großen Haus wirkt ein solcher Treppenabsatz sehr repräsentativ.
Um eventuelle Gefahren und Baufehler zu vermeiden, die einen Umbau erfordern, sollten Sie sich vor dem Treppenbau von einem Experten beraten lassen. Ein qualifizierter Fachbetrieb stellt sicher, dass die Treppe erfolgreich realisiert und nach dem Einbau ohne Beanstandung abgenommen wird. Mit einer kompetenten Beratung und einer individuellen Planung mit statischer Berechnung haben Sie alle Voraussetzungen für Ihre neue Treppe erfüllt.
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