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Welche Versicherungen beim Hausbau?

Versicherungen beim Hausbau im Überblick

Bild: Robert Kneschke / stock.adobe.com

Um beim Hausbau keine böse Überraschungen zu erleben – sei es beispielsweise durch Elementarschäden oder Unfälle – sollten Bauherren sich frühzeitig über die gängigen Versicherungen beim Hausbau informieren und diese vor Baubeginn abschließen. Welche Versicherungen als die wichtigsten für Bauprojekte gelten und worauf man dabei achten sollte, erklären wir in diesem Beitrag. 

Warum braucht man Versicherungen beim Hausbau?

Auf einer Baustelle kann es nicht nur zu einer Vielzahl von Unfällen kommen, während der Bauphase können auch bereits Schäden am Gebäude entstehen. Versicherungen dienen beim Hausbau daher in erster Linie dem Schutz des Hauses, der Baustelle und der Bauarbeiter. Auf diese Weise werden etwaige Personen-, Diebstahl- oder Sachschäden, die im Zusammenhang mit dem Bau entstehen können, abgesichert. 

Ohne den passenden Versicherungsschutz können Schäden oder Unfälle schnell zu einem großen, finanziellen Problem werden. In der Regel liegt die Verantwortung für die Sicherheit auf einer Baustelle nämlich bei den Bauherren und sollte es zum Schadensfall kommen, haften sie ohne Versicherung auch mit ihrem Privatvermögen. 

Die wichtigsten Versicherungen für Bauherren

Die Liste möglicher Schäden, die im Zusammenhang mit dem Hausbau auftreten können, ist lang. Dementsprechend stehen für Bauherren auch eine Vielzahl an Versicherungen zur Verfügung. Einige davon, kann man sogar als unerlässlich für die Sicherheit auf der Baustelle bezeichnen. Hierzu zählen insbesondere vier Versicherungen: 

  • Bauherrenhaftpflicht
  • Private Unfallversicherung
  • Bauleistungsversicherung
  • Rohbauversicherung

Weiter unten möchten wir außerdem noch auf optionale, aber dennoch sinnvolle Versicherungen eingehen. 

Bauherrenhaftpflichtversicherung

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung zählt zu den wichtigsten Versicherungen für Bauprojekte, da Bauherren auf einer Baustelle selbst die Verantwortung für die Sicherheit tragen und im Schadensfall auch dafür haftbar gemacht werden können. Das kann beispielsweise mögliche Beschädigungen benachbarter Gebäude oder Unfälle von Passanten auf der Baustelle betreffen. Ohne entsprechende Versicherung müssten Bauherren etwaige Schadensersatzansprüche hier selbst begleichen. Mit der Bauherrenhaftpflichtversicherung sind Bauherren aber auf der sicheren Seite, da diese mögliche Schäden und Schadensersatzansprüche Dritter abdeckt. 

Generell ist es wichtig, die Bauherrenhaftpflichtversicherung vor Baubeginn abzuschließen. Diese ist dann bis zur Abnahme durch den Bauherren, also bis zur endgültigen Fertigstellung des Gebäude aktiv. Die Kosten für die Versicherung sind in der Regel von der jeweiligen Bausumme abhängig und können dementsprechend stark variieren. Entscheidend für einen optimalen Versicherungsschutz ist außerdem eine ausreichende Deckungssumme. Gemeint ist hiermit die maximale Summe, die durch die Versicherung übernommen wird. 

Private Unfallversicherung

Nicht selten beteiligen sich Bauherren selbst auch am Bauprojekt und erledigen einige Aufgaben in Eigenleistung. Und selbst, wenn Bauherren selbst keine Hand anlegen, verbringen sie oft viel Zeit auf der Baustelle. So oder so kann es auf einer Baustelle zu einer Vielzahl von Unfällen kommen, sodass auch Bauherren einen Unfallversicherungsschutz benötigen, um im Falle von Unfällen mit Personenschäden ausreichend abgesichert zu sein. Dementsprechend sinnvoll kann es sein, eine zusätzliche private Unfallversicherung abzuschließen. In der Regel sind dabei folgende Leistungen in einer privaten Unfallversicherung enthalten: 

  • Rehamaßnahmen
  • Invaliditätsleistung
  • Unfallrente
  • Tagegeld & Krankenhaustagegeld
  • Übergangs-/Sofortleistung
  • Kosmetische Operationen
  • Bergungskosten
  • Todesfallleistungen

Der Versicherungsschutz durch eine private Unfallversicherung gilt dabei im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung in der Regel rund um die Uhr und nicht nur während der Arbeit oder auf dem Weg zum Arbeitsort. 

Bauleistungsversicherung

Neben dem Schutz von Personen auf der Baustelle, ist es natürlich auch wichtig mögliche Schäden am Rohbau abzusichern. Eine Bauleistungsversicherung dient dabei zum Schutz vor unvorhersehbaren Schäden, die beispielsweise aufgrund höherer Gewalt durch Stürme oder Unwetter entstehen sowie vor Schäden durch Vandalismus und optional auch durch Diebstahl. Auch Schäden, die durch Fahrlässigkeit auf der Baustelle entstehen, beispielsweise durch die Beschädigung von Bauteilen, sind in der Regel durch die Bauleistungsversicherung abgedeckt. 

Insgesamt schützt diese Versicherung sämtliche Bauleistungen, Baustoffe sowie Bauteile und zahlt für die Beseitigung von Schäden. Auch bei der Bauleistungsversicherung ist die Höhe der Versicherungsbeitrags in der Regel von der Bausumme abhängig. 

Rohbauversicherung

Nicht zwangsläufig Teil der oben beschriebenen Bauleistungsversicherung sind Schäden durch Feuer, Blitze oder Explosionen. Um auch hier für Absicherung zu sorgen, sollten Bauherren sich zusätzlich auch um eine Rohbau- beziehungsweise Feuerrohbauversicherung kümmern. 

Eine Rohbauversicherung ist generell bei vielen Banken eine Voraussetzung, um einen Kredit zu erhalten. Mitunter kann es hier auch sinnvoll sein schon vor Fertigstellung des Hauses eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen, die eine Feuer-Rohbauversicherung enthält. Diese kann dann auch nach Vollendung der Bauphase während der Wohnphase weiterhin genutzt werden. 

Weitere Versicherungen beim Hausbau

Neben den oben beschriebenen besonders wichtigen Versicherungen beim Hausbau, haben Bauherren die Möglichkeit sich gegen weitere potentielle Schäden abzusichern. Dementsprechend können auch folgende Versicherungen während des Hausbaus sinnvoll sein: 

Bauhelferunfallversicherung

Häufig werden Bauherren auf der Baustelle durch Freunde und Familie unterstützt. Diese können dabei je nach Fähigkeiten verschiedene Tätigkeiten auf der Baustelle übernehmen, was für den Bauherren vor allem eine Kostenersparnis bedeutet. Gleichzeitig ist jedoch davon auszugehen, dass es sich bei Bauhelfern aus dem Freundes- und Familienkreis um Laien handelt. Das Verletzungsrisiko auf einer Baustelle ist also dementsprechend hoch. 

Um sich selbst als Bauherren und auch die freiwilligen Helfer abzusichern, kann es sich lohnen eine sogenannte Bauhelferunfallversicherung abzuschließen – Insbesondere dann, wenn sich Freunde und Familie häufig an den Arbeiten auf der Baustelle beteiligen. Eine Bauhelferunfallversicherung dient dabei als Ergänzung zur gesetzlichen Unfallversicherung und zahlt dann Leistungen aus, wenn die privaten Bauhelfer auf der Baustelle zu Schaden kommen. Zu den Leistungen der Bauhelferunfallversicherung gehören dabei zum Beispiel: 

  • Invaliditätsleistungen
  • Krankenhaustagegelder
  • Bergungskosten
  • Todesfallleistungen

Wichtig zu beachten ist jedoch, dass die Bauhelferunfallversicherung nicht für Bauherren und ihre Ehepartner gilt – Hier ist die oben beschriebene private Unfallversicherung nötig. 

Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung 

Wer bereits Besitzer eines Grundstücks ist, der konkrete Baubeginn jedoch noch nicht feststeht beziehungsweise vorerst noch keine Bebauung in Planung ist, kann über eine mit einer Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung zur Absicherung unbebauter Grundstücke nachdenken. Generell trägt ein Grundstückseigentümer nämlich auch bei unbebauten Grundstücken die Verantwortung dafür, dass Dritte auf dem Grundstück nicht zu Schaden kommen. So besteht beispielsweise für Eigentümer auch bei unbebauten Grundstücken die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Kommt ein Eigentümer dieser nicht nach, kann er für Schäden auf seinem Grundstück haftbar gemacht werden. In einem solchen Fall greift die Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke und kommt für etwaige Schadensersatzansprüche auf. 

Baufertigstellungsversicherung

Kommt es zur Insolvenz des beauftragten Bauunternehmens, kann das nicht nur zu erheblichen Verzögerungen auf der Baustelle führen, es kann auch aus finanzieller Sicht zu Problemen führen. Denn unmittelbar nach der Insolvenz muss zunächst eine neue Baufirma gefunden werden, was zur Folge haben kann, dass einige Leistungen erneut bezahlt werden müssen. Gleichzeitig haben die Verzögerungen zur Folge, dass an anderen Stellen beispielsweise bei der Miete von Baugeräten oder -gerüsten, höhere Kosten entstehen. Im schlimmsten Fall ist es aufgrund der Mehrkosten nötig, die eigene Baufinanzierung zu erhöhen. 

Um dem entgegenzuwirken dient eine sogenannte Baufertigstellungsversicherung zur Absicherung finanzieller Schäden. In der Regel wird diese Versicherung dabei vom Bauunternehmen selbst geschlossen, als Bauherr sollten Sie sich jedoch bei der Beauftragung des Bauunternehmens über die Baufertigstellungsversicherung informieren. 

Versicherungen im Überblick

Als Bauherr benötigt man also eine Vielzahl von Versicherungen, um den Erfolg des Bauprojekts zu sichern und finanzielle Schäden abzuwenden. Entscheidend für den ausreichenden Versicherungsschutz ist jedoch außerdem, die Versicherungen zum richtigen Zeitpunkt abzuschließen. 

Die folgende Tabelle bietet hier eine Übersicht der oben beschriebenen Versicherungen und zeigt, wann man sie abschließen sollte und mit welchen Kosten dabei voraussichtlich zu rechnen ist beziehungsweise wovon diese abhängen. 

Wichtig zu beachten ist, dass die Kosten für die Versicherungen je nach Anbieter sowie je nach Bausumme stark variieren können. 

VersicherungAbschlussKosten
Haus- und GrundbesitzerhaftpflichtBeim Kauf des Grundstücksca. 30 – 70 € pro Jahr
Bauherren-HaftpflichtversicherungUnmittelbar vor Baubeginn/den ersten Arbeiten auf dem Grundstückca. 0,1 % der Bausumme
Private UnfallversicherungUnmittelbar vor Baubeginn/den ersten Arbeiten auf dem Grundstückca. 100 bis 400 € pro Jahr
RohbauversicherungUnmittelbar vor Baubeginn/den ersten Arbeiten auf dem Grundstückca. 0,1 % der Bausumme
BauleistungsversicherungUnmittelbar vor Baubeginn/den ersten Arbeiten auf dem Grundstückca. 0,15 % der Bausumme
BauhelferunfallversicherungUnmittelbar vor Baubeginn/den ersten Arbeiten auf dem Grundstückca. 0,05 % der Bausumme pro Bauhelfer

Sobald der Bau abgeschlossen ist, stehen weitere Versicherungen für Hausbesitzer zur Verfügung, um sich beispielsweise vor Elementarschäden oder Diebstahl zu schützen. 

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