Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Sie haben sich dazu entschieden, Ihre Heizung oder den Herd zukünftig mit Gas zu betreiben? Dann sollten Sie im Zuge der Planung die entstehenden Kosten für den hierfür benötigten Gasanschluss von Beginn an berücksichtigen. Um am Ende von bösen Überraschungen verschont zu bleiben, bietet es sich daher an, die Kosten für die Verlegung einer Gasleitung bereits im Rahmen der grundlegenden Planung zu kalkulieren. Denn mit welchen Kosten Sie beim Verlegen Ihrer Gasleitung genau rechnen müssen, kommt immer auf die örtlichen Gegebenheiten und somit auf den Einzelfall an. Dabei teilen sich die entstehenden Kosten für die Verlegung eines Gasanschlusses nochmals in die Kosten für den Hausanschluss sowie die Kosten für die Gasleitungen im Haus auf.
Wie viel kostet der Hausanschluss?
Beim Hausanschluss handelt es sich um den Anschluss Ihres Hauses an das öffentliche Gasnetz. Daher wird die Verlegung des Hausanschlusses auch nur durch den Energieversorger beziehungsweise von einem vom Gasversorger zugelassenen Monteur durchgeführt. Für den Anschluss an das örtliche Verteilernetz werden Rohre in einem Schacht verlegt, der bis zu zwei Meter tief ist. Diese Rohre werden dann durch eine dichte Hauseinführung bis zur installierten Hauptsperreinrichtung zu Ihnen ins Haus geleitet.
Die Kosten für diese Arbeiten werden von den meisten Anbietern als Pauschalpreise berechnet. Doch auch wenn es sich bei den Kosten für die Verlegung des Hausanschlusses um einen Pauschalpreis handelt, können diese durch die örtliche Lage Ihres Gebäudes variieren. Denn je länger die Strecke zwischen Ihrem Haus und der öffentlichen Versorgungsleitung ist, desto höher fallen am Ende auch die Kosten für den Hausanschluss aus. Demnach werden die schlussendlichen Kosten für den Hausanschluss insbesondere durch die benötigte Anschlusslänge bestimmt. Dabei ist in den meisten Pauschalpreisen eine Anschlusslänge von 30 m enthalten. Auch die benötigten Absperrregeleinrichtungen sowie Druckregeleinrichtungen sind hierbei mit inbegriffen. Sollte eine Versorgungsleitung bereits in der Straße Ihres Gebäudes entlang laufen, so müssen Sie für den Hausanschluss mit Kosten um die 1.000 Euro rechnen. Sollten für den Anschluss längere Leitungen als die 30 m notwendig sein, so werden für die Verlegung der Leitungen pro Meter etwa 15 Euro fällig. Im Schnitt müssen Sie für den Hausanschluss eines Einfamilienhauses folglich mit Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro rechnen.
Wie viel kostet die Verlegung im Gebäude?
Ist der Hausanschluss gelegt, müssen nur noch die restlichen Leitungen und Armaturen in Ihrem Gebäude verlegt werden. Diese Arbeiten werden in den meisten Fällen von freien Fachfirmen übernommen, die Sie sich selbst aussuchen können. Die Kosten für die Verlegung in Ihrem Gebäude werden von den Fachfirmen nach dem jeweiligen Materialbedarf sowie dem benötigten Zeitaufwand berechnet.
In Anbetracht des Materialbedarfs fallen beim Verlegen der Gasleitung im Gebäude üblicherweise folgende Kosten an:
- Kupferrohre: Für jeden Meter verlegtes Kupferrohr fallen etwa neun bis zwölf Euro an.
- Gaskugelhahn: Ein Gaskugelhahn mit Gasströmungswächter für den Zweirohrzähler kostet im Schnitt zwischen 40 und 60 Euro. Sollten bei Ihnen weitere Gashähne benötigt werden, fallen für jeden weiteren Gashahn 20 bis 30 Euro an.
- Gasmesserplatte: Bei der Gasmesserplatte handelt es sich um die Befestigungsplatte für den Gaszähler. Diese schlägt mit 40 bis 70 Euro zu Buche. Hinzu kommen Kosten für das Befestigungsmaterial der Gasmesserplatte, das sich auf weitere 40-50 Euro beläuft.
- Absperrhahn: Die Kosten für den Absperrhahn belaufen sich auf 20 bis 30 Euro.
- Allgas-Sicherheitssteckdose: Die Allgas-Sicherheitssteckdose kostet zwischen 40 und 50 Euro.
- Sicherheits-Gassteckschlauch: Für den Sicherheits-Gassteckschlauch werden je nach benötigter Länge zwischen 30 und 90 Euro fällig.
Zusätzlich zu diesen Materialkosten kommen noch die Kosten für die Montage der Bauteile durch eine Fachkraft hinzu. Je nach Art des Gebäudes benötigen zwei Personen für die vollständige Montage des Gasanschlusses im Haus etwa zwei bis acht Stunden. Der Stundenlohn für einen Monteur liegt dabei zwischen 60 und 70 Euro. Demnach belaufen sich die Montagekosten je nach Zeitaufwand bei zwei Monteuren auf etwa 240 bis 1.120 Euro.
Zusätzlich zu den Materialkosten und den Arbeitskosten der Monteure müssen Sie für den Gasanschluss im Gebäude noch mit weiteren Kosten rechnen, die für die Anfahrt und im Rahmen der Inbetriebnahme auf Sie zukommen. Die Anfahrtskosten belaufen sich im Schnitt auf etwa 50 bis 100 Euro, wohingegen der Einbau eines Zählers im Zuge der Inbetriebnahme mit etwa 30 Euro zu Buche schlägt. Gegebenenfalls können weitere Kosten in Höhe von 24 Euro für die Unterbrechung sowie die Wiederherstellung des Anschlusses hinzukommen. Weitere Kosten entstehen für die eigentliche Inbetriebnahme Ihrer Gasanlage, für die im Schnitt nochmals 30 Euro fällig werden.
Demnach setzen sich die Kosten für die Verlegung eines Gasanschlusses im Haus aus dem Materialbedarf, den benötigten Arbeitsstunden, den Anfahrtskosten sowie den Kosten für die Inbetriebnahme zusammen. Soll beispielsweise in einem Haus eine Gasleitung mit einer Länge von 12 m verlegt werden, können sich die Kosten wie folgt zusammensetzen:
Posten | Kosten |
---|---|
Kupferrohre (12 m) | 100-140 Euro |
Gaskugelhahn | 40-60 Euro |
Gasmesserplatte (inkl. Befestigungssatz) | 80-120 Euro |
2 Absperrhähne | 40-60 Euro |
2 Gassteckdosen | 80-100 Euro |
2 Sicherheits-Gassteckschläuche | 60-180 Euro |
Arbeitsstunden (5 Stunden mit 2 Monteuren) | 600-700 Euro |
50-100 Euro | |
Inbetriebnahme | 85 Euro |
Gesamtkosten | 1.135-1.545 Euro |
Sind Eigenleistungen möglich?
Grundsätzlich bietet es sich an, die anfallenden Arbeiten für die Verlegung einer Gasleitung nicht selbst zu erledigen. Dennoch können Sie durch kleine Eigenleistungen Einsparungen erreichen, die Ihnen die entstehenden Kosten am Ende etwas minimieren. Gerade für die Arbeiten rund um den Hausanschluss können Sie die anfallenden Erdarbeiten in Eigenleistung übernehmen und den Aushub für den Leitungsschacht auf Ihrem Grundstück selbst durchführen. Auch Bohrungen durch das Mauerwerk Ihres Gebäudes können von Ihnen übernommen werden. Sollen die Rohre im Gebäude unter Putz verlegt werden, so können Sie die dafür benötigten Schlitze ebenfalls in Eigenleistung fräsen. Allerdings benötigen Sie für diese Arbeiten nicht nur das richtige Know-how, sondern auch das dafür passende Werkzeug. Daher bietet es sich in den meisten Fällen an, für die Verlegung der Gasleitung, egal ob es sich dabei um den Hausanschluss oder die Verlegung im Gebäude handelt, auf die fachmännische Kompetenz eines Experten oder einer Expertin zurückzugreifen.
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