Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Wer bei der Arbeit bestimmten Baustoffen, Staub oder extremer Lautstärke ausgesetzt ist, läuft früher oder später Gefahr eine Berufskrankheit zu erleiden. Sollten Sie also eine Veränderung Ihres Gesundheitszustandes ausmachen und eben mit solchen Belastungen bei der Arbeit in Berührung kommen, könnte eine Berufskrankheit vorliegen. Doch woran erkennt man, ob man tatsächlich an einer Berufskrankheit leidet? Dazu müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Ihre Beschwerden müssen in der Liste der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) gelistet sein.
Wann kann man von einer Berufskrankheit sprechen?
Um von einer Berufskrankheit zu sprechen ist die Hauptvoraussetzung, dass die Erkrankung nachweislich durch die Arbeit hervorgerufen wird oder eher durch besondere Belastungen im Arbeitsalltag. Als solche besonderen Belastungen gelten gesundheitsschädliche Einwirkungen wie zum Beispiel Lärm, Druck, Vibration, Feinstaub oder schwere Lasten. Man muss also durch die eigene Arbeit bestimmten Einwirkungen stärker als die übrige Bevölkerung ausgesetzt sein.
Dabei ist es ganz egal, ob es sich bei der Krankheit um ein vorübergehendes oder ein dauerhaftes Leiden handelt. Das kann letztlich dazu führen, dass Betroffene ihrer Tätigkeit überhaupt nicht mehr nachgehen können. Dann sollte geprüft werden, ob es sich wirklich um eine Berufskrankheit und nicht um eine Berufsunfähigkeit aus anderen Gründen handelt.
Was offiziell als Berufskrankheit gilt und welche Kriterien erfüllt werden müssen um als solche anerkannt zu werden, ist in Deutschland durch die Berufskrankheiten-Verordnung (BVK) genau definiert. Es kann nur anerkannt werden, was auch in der BKV geregelt ist. Eine Sonderregelung gibt es allerdings in Einzelfällen. Dazu muss eine Krankheit mit dem Beruf in Zusammenhang stehen. Es muss nachweisbar sein, dass in dem Beruf ein erhöhtes Risiko einer Erkrankung besteht. In einem solchen Fall kann eine Krankheit als “wie eine Berufskrankheit” anerkannt werden.
Berufskrankheit oder Berufsunfähigkeit?
Anders als die Berufskrankheit muss die Berufsunfähigkeit nicht zwangsläufig durch Einwirkungen des Arbeitsalltags hervorgerufen werden. Von einer Berufsunfähigkeit spricht man dann, wenn man dem Beruf nicht mehr dauerhaft nachgehen kann. Die Ursachen für eine Berufsunfähigkeit können dabei sehr verschieden ausfallen. Von körperlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Nerven- oder Muskelbeschwerden bis hin zu psychischen Problemen. Es muss also stets geprüft werden, ob die Erkrankung wirklich durch direkte Einwirkungen im Zusammenhang mit der Arbeit zustande kommt oder ob sie aus anderen Gründen besteht.