Laut einer Studie: Das Handwerk wird digitaler.

Studie zeigt: Handwerksbetriebe werden digitaler

Letzte Aktualisierung am 24. Oktober 2019 von

Die Digitalisierung im Handwerk ist ein großes Thema. Gerade in Bezug auf den kaufmännischen Bereich lassen sich viele Prozesse digitalisieren und damit effizienter gestalten. Eine Studie zeigt, viele Handwerksbetriebe werden bereits digitaler oder wollen stärker in die Digitalisierung investieren.

Worum geht es in der Studie?

Thema der Studie war die Digitalisierung kaufmännischer Prozesse im Handwerk. Durchgeführt wurde die Studie von DATEV, einem großen IT-Dienstleister im Bereich Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Recht. Von Dezember 2018 bis Januar 2019 nahmen 509 Handwerksbetriebe an der Umfrage teil. Beleuchtet wurden dabei verschiedene Aspekte kaufmännischer Prozesse in Handwerksbetrieben. Auffällig war unter anderem der Zusammenhang zwischen Einbindung digitaler Anwendungen zur vorbereitenden Buchhaltung und der Zusammenarbeit mit einem Steuerberater. So scheinen Betriebe, die mit einem Steuerberater zusammenarbeiten, der Digitalisierung gegenüber deutlich offener zu sein.

Wie gut sind Handwerksbetriebe in der Digitalisierung aufgestellt?

Laut der Studie wendet bereits der Großteil der Handwerksbetriebe digitale Lösungen im Bereich Kommunikation an. Ausgeschlossen wurden bei der Befragung reiner E-Mail-Versand sowie Text- und Tabellenverarbeitung. Rund 70% der befragten Handwerksbetriebe nutzt dabei digitale Anwendungen zum Kontakt mit:

  • Kunden, Marketing, Verkauf
  • Lieferanten, Warenwirtschaft,Einkauf
  • Steuerberater, Behörden, Dienstleistern

Unterschieden wird in der Auswertung der Studie mitunter noch zwischen solchen Betrieben, die mit einem Steuerberater zusammenarbeiten und solchen, die es nicht tun. Während die Verteilung im Bereich Kommunikation – außer in Bezug auf Kontakt zu Steuerberatern, Behörden und Dienstleistern – bei beiden Gruppen ähnlich ist, zeigen sich signifikante Unterschiede im Bereich interner Prozesse. Was Rechnungsstellung, Lohnabrechnung und Finanzbuchhaltung angeht, liegen Betriebe, die nicht mit einem Steuerberater zusammenarbeiten hier deutlich zurück. So nutzen beispielsweise nur 32% von ihnen digitale Anwendungen zur Finanzbuchhaltung, während bei der Gruppe mit Steuerberater bereits die Hälfte die Digitalisierung in diesem Bereich für sich nutzt.

Gerade bei der Weiterverarbeitung kaufmännischer Belege gäbe es laut der Studie bei den Handwerksbetrieben noch großen Aufholbedarf: Nur rund 15% nutzen hier digitale Schnittstellen. Die Verarbeitung von Belegen erzeugt in vielen Betrieben derzeit dementsprechend unnötigen Mehraufwand. Durch die Digitalisierung würde sich dieser deutlich vereinfachen lassen.

Nutzung von Online-Portalen und digitalen Bezahlsystemen

Dass sich auch der Handwerksmarkt durch das Internet verändert, zeigt sich in der Nutzung von Online-Plattformen. Rund 31% der befragten Handwerksbetriebe arbeiten bereits mit einem Handwerkerportal wie beispielsweise Blauarbeit zusammen und bieten dort ihre Leistungen an. Dadurch lassen sich mehr Aufträge finden und neue Kunden akquirieren. Trotzdem verzichten 69% der befragten Handwerksbetriebe derzeit noch auf die Zusammenarbeit mit einem Online-Portal – was sich möglicherweise aber auch auf die derzeit starke Nachfrage zurückführen lässt.

Auch, was digitale und mobile Bezahlangebote angeht, zeichnet sich eine Veränderung ab: Während die Kreditkarte mit 42% und die Girocard mit 36% zwar immer noch die am stärksten vertretenen Methoden bargeldloser Bezahlung sind, bieten inzwischen auch 31% der befragten Betriebe PayPal als Zahlungsmöglichkeit an. Daraus lässt sich schließen, dass die Marktentwicklung sich hier weiterhin stärker hin zu alternativen Bezahlmöglichkeiten entwickeln wird.

Handwerksbetriebe wollen sich stärker digitalisieren

Insgesamt bietet die Digitalisierung für das Handwerk große Chancen, denn gerade administrative und kaufmännische Prozesse lassen sich erleichtern und effizienter gestalten. Der Großteil der Betriebe will hier in den nächsten zwölf Monaten stärker investieren: Etwa 53% der Befragten sind sich sicher die Digitalisierung im eigenen Betrieb hier bald weiter auszubauen. Vor allem in den Bereichen Rechnungserstellung, Belegarchivierung und -verwaltung sowie Angebotserstellung wollen die Betriebe aufrüsten.

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Bildquelle: Nadezhda/stock.adobe.com

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