Auf der Weihnachtsfeier im Betrieb kann einiges schief gehen.

Weihnachtsfeier im Betrieb ohne Peinlichkeiten überstehen

Die betriebliche Weihnachtsfeier steht bei Mitarbeitern nicht nur für Wertschätzung der eigenen Arbeit, sie bietet auch die Möglichkeit, Kollegen, mit denen man sonst kaum in Kontakt kommt, näher kennenzulernen, und das Betriebsklima sowie die Mitarbeiterbindung insgesamt zu verbessern. Doch auf der Weihnachtsfeier kann auch so einiges schief gehen – was das sein kann und wie man vermeidet zum negativen Gesprächsthema im Unternehmen zu werden, sobald der Kater verflogen ist, zeigen wir im Folgenden. 

Zu tief ins Glas schauen

Glühwein, Sekt oder Bier – Die meisten Weihnachtsfeiern bieten für gewöhnlich eine Vielzahl verschiedener Rachenputzer an. Sind diese den ganzen Abend frei verfügbar und gehen auf Kosten der Firma, kann es durchaus vorkommen, dass man mal zu tief ins Glas schaut. Und während Alkohol am Arbeitsplatz äußerst unangebracht ist, gehört er zu Weihnachtsfeiern im Grunde genauso dazu wie gutes Essen.

Doch mit steigendem Alkoholpegel, fallen bekanntlich auch die Hemmungen. Nicht selten ist Alkohol also auch an peinlichen Ereignissen beteiligt – mitunter sogar ohne, dass man sich im Nachhinein erinnern kann. Das heißt nicht, dass man den ganzen Abend lang abstinent bleiben muss, ein bewusster Konsum ist im Zusammenhang einer betrieblichen Feier aber durchaus angebracht. Das heißt möglichst: 

  • nicht “durcheinander” trinken
  • hin und wieder Wasser trinken, um Dehydration vorzubeugen
  • langsam trinken
  • auf Trinkspiele verzichten

Wer bewusst trinkt, behält meist auch länger die Kontrolle über sich selbst und kann so peinliche Aktionen besser bewältigen (oder vermeiden). Dann bleibt auch der Filmriss aus und man kann den Abend in guter Erinnerung behalten.

Eine zu flotte Sohle aufs Parkett legen

Sobald der Nachtisch verputzt ist, beginnt oft die eigentliche Party – und zum Feiern gehört Tanzen einfach dazu. Sich auf die Tanzfläche zu begeben und ein Tänzchen zu wagen ist also durchaus angebracht. Schließlich sind Weihnachtsfeiern auch ein Anlass die gute Zusammenarbeit und die Erfolge des ausgehenden Jahres zu feiern. 

Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass man sich auf einer betrieblichen Feier befindet – und da gehört nicht unbedingt jeder Tanzmove hin – Hier seien nur Disco-Faust, Glühbirne wechseln, Pistolenfinger genannt. Gerade unter Einfluss bereits erwähnter, flüssiger Muntermacher kann das auch mal schnell peinlich werden. Letztendlich geht es natürlich um Spaß mit den Kollegen – Also am besten das Tanzbein so schwingen, dass man sich selbst gut dabei fühlt, auch wenn das nicht immer gut aussieht. Denn seien wir mal ehrlich: Der Tanzmuffel ist auch nicht unbedingt die größte Stimmungskanone. 

Achtung: Auch auf der Weihnachtsfeier sollte man Kollegen nicht ungebeten zu nah kommen. Körperbetontes Antanzen ist also fehl am Platz. 

Plänkeln, schäkern und anbandeln

Die Stimmung ist gut, man versteht sich bestens und – hier wären wir wieder beim Alkohol – die Zunge wird lockerer. Mit Flirtereien sollte man auf der betrieblichen Weihnachtsfeier allerdings eher vorsichtig sein. Hier kann es schnell zu Missverständnissen kommen. Statt Süßholz zu raspeln, wäre dieses vielleicht doch besser in Lakritz aufgehoben. (Ja, Lakritz wird aus der Süßholzwurzel gewonnen)

Sollte es dann jedoch sogar zu mehr als einem Flirt kommen, ist man schnell Gesprächsthema im Unternehmen. Außerdem kann eine Begegnung im Arbeitsalltag mit der entsprechenden Person schnell unangenehm werden. Gerade bei diesem Punkt sollte man also besonders vorsichtig sein. 

Lästern und Leviten lesen

Auch hier: Die Zunge wird immer lockerer (Ja, Alkohol ist wirklich gefährlich) und das Jahr neigt sich ohnehin langsam dem Ende zu. Das Gröbste ist geschafft, natürlich lief auch dieses Jahr nicht immer alles glatt, aber bald kommt sowieso der Weihnachtsurlaub – Es herrscht Endzeitstimmung. Zeit dem Chef und den Kollegen endlich mal ordentlich die Meinung zu geigen! Oder? Nein, die Weihnachtsfeier ist hier definitiv nicht der richtige Anlass. Das kann – auch durch Punkt 1 begünstigt – schnell eskalieren und sich von einem Wortgefecht zu einem regelrechten Streit entwickeln. Dabei können mitunter Ausdrücke fallen, die nicht zur guten Kinderstube gehören. Ist das der Fall, kann das sogar zu einer Abmahnung führen. Respektloses Verhalten den Kollegen gegenüber ist mitunter sogar ein Kündigungsgrund

Info: Sachliche Kritik ist im Arbeitsalltag nicht nur hilfreich, sondern auch notwendig. Hier sollte man aber auf den Rahmen und die Situation achten. Kritik äußert man besser in einem persönlichen Gespräch unter vier Augen. 

Gleichzeitig sollte man bedenken, dass Streit unter Kollegen auf der Weihnachtsfeier wohl kaum unbemerkt bleibt. Und damit wären wir beim Thema Lästereien. Klar, jeder sagt mal was schlechtes über Kollegen oder regt sich über diese auf (egal, ob begründet oder nicht). Trotzdem sollte man die Kollegen nicht übermäßig durch den Kakao ziehen. Schließlich sind diese auch auf der Betriebsfeier zugegen und ehe man sich versieht, befinden diese sich in Hörweite und bekommen alles mit. Eine Entschuldigung kann zwar helfen, trotzdem hinterlässt man damit nicht den besten Eindruck. Besser also ausklinken, wenn plötzlich schlecht über andere Kollegen geredet wird. 

Fordern, fordern, fordern

Die Gehaltserhöhung lässt schon viel zu lange auf sich warten, auch der Urlaubsanspruch ist viel zu gering. Die Weihnachtsfeier soll ja die Erfolge des ausgehenden Jahres feiern und an diesen war man schließlich auch maßgeblich beteiligt. Und was einem zusteht, das kann man auch einfordern, oder? Auch hier bietet sich die Weihnachtsfeier eher weniger an. Lieber am nächsten Arbeitstag einen Gesprächstermin mit dem Chef oder dem Vorgesetzten anfragen und sachlich neu verhandeln. So kann man sich vorher noch einmal Argumente zurechtlegen und eine gute Verhandlungsbasis schaffen. 

Jogginghose und Schlabberpulli

Kein expliziter Dresscode für die Weihnachtsfeier? Klasse, dann ab von der Couch zur Partylocation. Ist ja auch viel gemütlicher in Jogginghose und Schlabberpulli. Noch ein paar Saucenflecken drauf – Egal, bemerkt nach dem Essen sowieso niemand mehr. 

Selbst, wenn keine Kleiderordnung vorgegeben wird, sollte man sich auf der betrieblichen Weihnachtsfeier angemessen kleiden. Ja, Jogginghosen sind inzwischen mitunter salonfähig und es muss auch nicht unbedingt der Anzug oder das Abendkleid sein, für die Weihnachtsfeier darf es aber doch etwas förmlicher sein. Schließlich ist Kleidung auch ein Ausdruck von Respekt und Persönlichkeit und niemand will als Couchpotato im Betrieb abgestempelt werden. 

Sich unsichtbar machen

Wer sich jetzt denkt, “Wow, da kann ja ganz schön viel schief gehen, da bleibe ich lieber Zuhause, bevor mir was peinliches passiert”, geht Peinlichkeiten damit zwar gekonnt aus dem Weg, das Fernbleiben von der betrieblichen Weihnachtsfeier kann aber als Desinteresse am Unternehmen gewertet werden. Generell ist es gerne gesehen, dass alle Mitarbeiter zur Weihnachtsfeier erscheinen und das Ende des Jahres zelebrieren. 

Info: Es besteht keine arbeitsrechtliche Verpflichtung zu Weihnachtsfeiern zu erscheinen. Findet diese allerdings während der Arbeitszeit statt, müssen Mitarbeiter dann ganz normal arbeiten, sofern der Vorgesetzte sie nicht frei stellt. 

Sollte man es aufgrund anderer Termine tatsächlich nicht zur Weihnachtsfeier schaffen, ist es ratsam früh genug abzusagen und einen plausiblen Grund zu nennen, um nicht als unkollegial zu gelten. 

Es war trotzdem peinlich auf der Weihnachtsfeier 🙁

Der Kopf brummt, leichte Übelkeit, verschwommene Erinnerungen – der Morgen danach! Letztendlich hat man die Weihnachtsfeier doch nicht so ganz ohne Peinlichkeiten überstanden. Was nun? Meist alles halb so wild. Trotzdem sollte man Schadensbegrenzung betreiben und sich gegebenenfalls entschuldigen, sollte man jemanden in Verlegenheit gebracht haben. 

Um ein bisschen Getuschel über die peinlichen Tanzmoves wird man dann wohl nicht herumkommen, aber keine Sorge, auch das legt sich mit der Zeit wieder.

Bildquelle: 
VadimGuzhva / stock.adobe.com

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