Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Mika Lehmann
Ein Blechdach kann aus vielen verschiedenen Materialien bestehen – von Kupfer über Zink bis hin zu Aluminium. Oft kennen wir Blechdächer von Carports oder Balkonüberdachungen. Doch auch in der Bauplanung findet das Blechdach immer häufiger Berücksichtigung. Man kann das Blechdach durchaus auch als Dacheindeckung für das ganze Haus verwenden. Wir zeigen, welche Vor- und Nachteile das Blechdach hat und worauf man dabei achten sollte.
Nur für Überdachungen?
Für Carports, die Garage oder Terrassenüberdachungen eignet sich das Blechdach bestens. Bei Wohnhäusern ist es als Dacheindeckung jedoch eher selten. Dabei lässt sich das Blechdach auch unabhängig von der Dachform auch als Hauptdach problemlos verbauen.
Ob das Blechdach für das eigene Haus in Frage kommt ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Hierzu lohnt es sich einen Blick auf die Vor- und Nachteile der Dacheindeckung zu werfen.
Vorteile Blechdach
- Pflegeleicht und wartungsarm
- Langlebig
- Robuste und stabile Dacheindeckung
- Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
- Originelles Design
Nachteile Blechdach
- Gutes Belüftungs- und Entwässerungssystem nötig
- Meist teurer als Dachziegel und Dachsteine
- Kosten für das Blechdach abhängig vom jeweiligen Material
- Schlechte Eigenschaften bei Wärme- und Lärmschutz
Verschiedene Materialien beim Blechdach
Grundsätzlich lässt sich beinahe jede Dachform mit Blech eindecken, am häufigsten kommt es jedoch beim Pultdach und beim Flachdach vor. Die verschiedenen Varianten des Blechdaches sind aber abhängig vom Material. Wie der Name bereits verrät, besteht es aus Metall. Die häufigsten Werkstoffe beim Blechdach sind:
- Eloxiertes Aluminium
- Wellblech
- Verzinktes Stahlblech
- Titanzinkblech
- Kupferblech
Die Materialien weisen alle unterschiedliche Eigenschaften auf. Hier ist nicht nur die Optik entscheidend, auch der Wartungsaufwand sowie die Blechdach Kosten können zur Entscheidung für ein bestimmtes Material beitragen.
Eloxiertes oder beschichtetes Aluminium
Beim Blechdach aus eloxiertem oder beschichtetem Aluminium stehen viele verschiedene Farbvarianten zur Verfügung, die individuell an den Haustypen angepasst werden können. Ein Blechdach aus Aluminium sticht besonders mit seiner Beständigkeit gegenüber Korrosion hervor. Außerdem ist es besonders leicht und lässt sich gut verformen ohne dabei Robustheit und Langlebigkeit einzubüßen.
Im Industriebau werden vor allem Trapezbleche aus Aluminium verwendet. Das Trapezblech bietet den besonderen Vorteil, dass es eine gute Entwässerung bietet. Wasser kann unter der Überlappung aufgefangen werden und einfach nach unten ablaufen.
Wellblech
Das Wellblech zählt zu den günstigeren Ausführungen unter den Blechdächern. Es bietet sich dementsprechend eher für einfachere Dachkonstruktionen an. Vor allem für große Dachflächen ist es besonders gut geeignet. Zusätzlich gilt es als recht stabil und robust, das liegt vor allem an den Wellenprofilen.
Verzinktes Stahlblech
Neben Aluminium wird auch verzinktes Stahlblech häufig für das Blechdach verwendet. Es gilt als besonders stabil und kann mit den verschiedensten Farben beschichtet werden. Außerdem gilt es als verhältnismäßig günstig. Ein besonderer Vorteil besteht vor allem darin, dass man Schäden jederzeit gut löten kann. Gleichzeitig ist es jedoch anfällig für Korrosion und kann mitunter hohe Kosten verursachen, wenn der Korrosionsschutz erneuert werden soll.
Titanzinkblech
Eine besondere Optik kann man mit dem Titanzinkblech erreichen. Es gilt als robust, langlebig und kann die sogenannte Patina ausbilden, eine natürliche, durch Ablagerung entstandene Oberfläche. Diese verbessert die Widerstandsfähigkeit sogar noch. Im Dachbau ist Titanzinkblech sehr beliebt und wird häufig für Blechdächer verwendet. Schäden lassen sich auch gut löten. Zusätzlich positiv hervorzuheben ist, dass ein Blechdach aus Titanzinkblech vollständig recycelbar ist.
Allerdings sollte man beachten das Titanzink sich bei Temperaturschwankungen schnell verformen kann, weshalb mitunter Ausgleichfalze nötig sind. Dementsprechend eignet sich ein Blechdach aus Titanzinkblech vor allem für kleinere Dachflächen, beispielsweise bei Einfamilien– oder Doppelhaushälften.
Kupferblech
Als Dacheindeckung findet man Kupferblech sowohl bei Altbauten als auch bei modernen Häusern. Kupferblech gilt allgemeinhin als die teuerste Variante des Blechdaches. Der hohe Preis lässt sich aber durch die zahlreichen positiven Eigenschaften von Kupferblech rechtfertigen: Es ist robust und gegen Korrosion nahezu resistent. Auch ein Dach aus Kupferblech kann nach einer gewissen Zeit eine Patina ausbilden und so mit einer besonderen Optik überzeugen. Außerdem sticht Kupferblech mit einer überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung hervor – Auch bei historischen Gebäuden ist es heute oft noch bestens erhalten. Die Wartung ist im Vergleich zum Kaufpreis eher gering.
Gute Dämmung nötig
Bei einem Blechdach ist eine gute Dachdämmung unumgänglich. Zum einen kann die Lärmentwicklung bei einem Blechdach beispielsweise bei Regen enorm störend ausfallen, zum anderen besitzt Metall nicht die besten Eigenschaften, was Wärme angeht. Im Sommer kann es sich extrem aufheizen und so einen Aufenthalt im Inneren unerträglich machen. Im Winter müsste man ohne Dämmung erhebliche Wärmeverluste hinnehmen. Die optimale Raumtemperatur lässt sich also nur mit einer guten Dämmung erreichen.
Hierzu wird in der Regel eine Unterkonstruktion angelegt und für eine Hinterlüftung zum Temperaturausgleich gesorgt. Bei der Dämmung sollte man sich intensiv von einem professionellen Spengler beraten lassen.
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