Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
Ob für den Innenbereich oder auf der Terrasse, in der Küche, Wohnung oder in der Garage, Steinfliesen liegen im Trend und sind vielseitig einsetzbar. Durch ihre zahlreichen Vorteile und ihre große Vielfalt unterschiedlicher Materialien, Farben und Formen sorgen sie für interessante Akzente und sind damit sowohl beim Neubau als auch bei der Renovierung beliebt. Durch erfahrene Fliesenleger*innen eingesetzt werten sie jede Wohnung auf. Hier erfahren Sie alles über die unterschiedlichen Varianten von Steinböden, ihre Eigenschaften, die richtige Pflege und die Kosten, mit denen Sie beim Verlegen von Steinböden rechnen müssen.
Arten von Steinböden
Grob lassen sich Steinböden in drei Unterbereiche unterteilen. Während Natursteinböden, wie der Name es schon andeutet, aus natürlichem Stein geschnitten werden, werden Betonsteinböden aus Beton in die gewünschte Form gegossen und mit verschiedenen Zusätzen versetzt, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Keramiksteinböden werden aus einem Lehmgemisch gebrannt, wobei die Art des Gemisches und der Brennvorgang entscheidend sind.
Natursteinböden
Natursteinböden unterscheiden sich in ihren Eigenschaften anhand des für sie gewählten Materials. Während die Farbe des Materials sofort ins Auge sticht und von dem hellen Weiß von Marmor über das rötliche Travertin bis zu schwarzem Schiefer reicht, sind die anderen Eigenschaften nicht sofort ersichtlich. Alle Natursteinböden sind resistent gegenüber Abrieb und Sonnenlicht und relativ pflegeleicht. Kalkhaltige Natursteinböden wie Marmor sind gegenüber Säure empfindlich, was bei der Reinigung beachtet werden muss. Auch in Sachen Wasserresistenz gibt es große Unterschiede, sodass es für jeden Einsatzort den richtigen Naturstein gibt und Sie am besten im Einzelfall ein/e Expert*in berät.
Betonsteinböden
Betonböden erfreuen sich im Rahmen des Industrial Looks großer Beliebtheit und können bei entsprechender Oberflächenbearbeitung an zahlreichen Orten für ein angenehmes, nüchternes und helles Raumklima sorgen. Er ist langlebig, widerstandsfähig und reguliert die Luftfeuchtigkeit des Raumes durch seine Fähigkeit, Wasser aus der Umgebungsluft aufzunehmen und dieses wieder abzugeben.
Keramikböden
Hier unterscheidet man zwischen Klinkern, Fliesen und Terrakotta. Klinker, auch Hartsteinzeug genannt, werden bei hohen Temperaturen gebrannt, was ihnen eine besonders widerstandsfähige, glasartige Struktur gibt. Sie sind dadurch gegenüber Chemikalien besonders widerstandsfähig und eignen sich dadurch für den Einsatz in der Garage oder Werkstatt, aber auch an anderen Orten. Keramikfliesen werden häufig mit einer Oberflächenschicht versehen, um ihre weniger resistente Oberfläche gegenüber Umwelteinflüssen zu schützen. Terrakotta ist durch seine offene Oberfläche und porenhaltige Struktur fußwarm und atmungsaktiv, bedarf jedoch der richtigen Oberflächenbehandlung.
Vor- und Nachteile von Steinböden
Vorteile
Steinböden sind extrem resistent gegenüber zahlreichen Umwelteinflüssen. Bis auf einige wasserhaltige Natursteine sind sie gegenüber Frost fast unempfindlich, und auch mechanische Belastungen können ihnen wenig anhaben. Neben dem Swimmingpool bestechen Steinfliesen mit ihrer hohen Rutschhemmung. Häufig lassen sich Schäden wie Kratzer einfach wegpolieren, und auch abgesplitterte Stellen können mit Reparaturkits fast unsichtbar wieder verfüllt werden. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten im Innenbereich und die attraktive Optik sind weitere gute Argumente für einen Boden aus Naturstein, Beton oder Keramik.
Nachteile
Die Pflege von Steinböden ist nicht ganz einfach, denn viele Steinböden sind offenporig und neigen dazu, dass sich Schmutz in ihnen festsetzt. Auch bei der Auswahl des Reinigungsmittels ist Vorsicht geboten, denn manche Natursteine werden durch säurehaltige Reiniger angeätzt. Zudem sind Steinböden zwar schnell verlegbar, benötigen jedoch trotzdem eine geschickte Hand und spezialisiertes Werkzeug. Sie sind damit nichts für Heimwerker*innen. Betonböden lassen sich außerdem nach dem Verlegen nur noch mit hohem Aufwand wieder entfernen.
Die richtige Pflege
Um Ihren Steinboden richtig zu reinigen, bedarf es häufig etwas Fachkenntnis und des richtigen Reinigungsmittels. Ihr/e Fliesenleger*in berät Sie gerne über die Details zur Wahl des Reinigungsmittels. Bei Keramikfliesen und Betonböden ist die Reinigung am einfachsten, denn diese sind wasserresistent und können mit Staubsauger und Besen oder mit dem Wischmopp und Allzweckreiniger geputzt werden. Bei Natursteinen sollten Sie mit dem Wasser sparsamer sein, denn die offenporige Struktur von Granit und anderen Natursteinen kann Wasser aufnehmen. Wenig Wasser und etwas Muskelkraft beim Schrubben führen hier zum Erfolg.
Versiegelung und Imprägnierung
Eine Versiegelung der Natursteine erleichtert die Reinigung, erhöht die Frostresistenz und ist deshalb vor allem im Außenbereich sinnvoll. Bei Fliesen im Schwimmbadbereich ist eine Imprägnierung sinnvoller, denn diese erhält die raue Struktur der Oberfläche und erhöht die Rutschhemmung. Allerdings halten auch unbehandelte Natursteine Jahrzehnte und können durch eine edle Patina so manchen Garten aufwerten.
Kosten für Steinböden
Natursteinboden
Natursteinböden kosten üblicherweise pro Quadratmeter um die 110 Euro. Dies setzt sich aus 65 Euro für die Natursteine, 10 Euro für das Verlegematerial und 35 Euro Arbeitslohn zusammen. Besonders edle Natursteinarten können den Preis deutlich erhöhen.
Betonböden
Während das Material für Betonböden sehr günstig ist, liegen hier die Arbeitskosten deutlich höher. Grund ist das aufwendige Abschleifen des Bodens, sodass ein Quadratmeter Betonboden mit etwa 90 Euro zu Buche schlägt.
Keramikböden
Günstige Fliesen gibt es ab fünf Euro pro Quadratmeter zu kaufen. Andererseits kosten Designerfliesen gerne 100 Euro oder mehr. Gute Qualität erhalten Sie ab 15-20 Euro. Hinzu kommen Kosten für das Verlegen, die bei etwa 40 Euro pro Quadratmeter liegen.
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