Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
Fliesen sind vielseitig und sehen nicht nur am Boden schön aus. Auch an Ihren Wänden können Sie Fliesen verlegen lassen oder Sie verlegen sogar selbst. Besonders für Spritzwasserbereiche in Küche oder Bad sind Wandfliesen essentiell. Mit unserer Anleitung zeigen wir Ihnen alle wichtigen Werkzeuge und Materialien eines Fliesenlegers und Sie lernen in 7 Schritten, wie man Wandfliesen als Heimwerker selber verlegt.
Welche Werkzeuge braucht man zum Wandfliesen verlegen?
- Spachtel
- Pinsel oder Farbrolle
- Bohrmaschine (mit Rühr- und Lochfräsenaufsätzen)
- Kelle
- Zahnspachtel
- Wasserwaage/Senklot/Zollstock
- Fliesenschneider oder Fliesenzange
- evtl. Fliesen-Lochzange
- Fliesenschienen
Was braucht man sonst noch an Materialien?
- Spachtelmasse
- Fliesenkleber
- Abdichtung (für Wände im Spritzwasserbereich)
- Tiefengrund/Haftgrund
- Wandfliesen
- Fliesenkreuze oder Keile
- Fugenmörtel
- Silikon
- Malerkrepp
Wandfliesen verlegen in 7 Schritten
Untergrund vorbereiten
- Dafür sorgen, das Untergrund sauber, trocken und tragfähig ist
- Untergrund glätten
- Risse in der Wand mit Spachtelmasse ausbessern
- Spachtelmasse trocknen lassen, je nach Herstellerangabe
- Fläche erneut gründlich reinigen ➜ Fett, Schmutz und alte Anstriche beseitigen
- Wände in Spritzwasserbereichen abdichten
Wand grundieren
Um Ihre Wand zu grundieren müssen Sie zuerst die Saugfähigkeit überprüfen. Zu den saufähigen Wänden gehören Zementestrich, Gipskarton und Kalk-/Zementputz. Für diese Wände sollten Sie Tiefengrund verwenden. Für Beton und glatte, wasserabweisende Flächen können Sie simplen Haftgrund benutzen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind können Sie die Saugfähigkeit ganz einfach überprüfen: Benetzen Sie einfach die Oberfläche mit Wasser. Wenn es abperlt, dann handelt es sich um einen schwach saugfähige Oberfläche. Zieht das Wasser aber schnell in der Oberfläche ein oder verfärbt sich dunkel ist sie eindeutig saugfähig. Auch Haar- und Netzrisse werden so sichtbar.
Beim Auftragen der Grundierung können Sie ähnlich vorgehen wie beim Wände streichen: Sie tragen die Grundierung mit einer Farbrolle, einer Bürste oder einem breiten Pinsel einfach gleichmäßig auf und lassen sie so lange trocknen, wie der Hersteller es angibt.
Fliesenkleber auftragen
- Fliesenkleber nach Herstellerangaben vorbereiten
- Mit Kelle auf die Wand auftragen
- Mit einem Zahnspachtel durchkämmen, damit eine glatte Fläche entsteht
- Je stärker das Profil auf der Fliesenrückseite, desto größer sollte die Zahnung sein
Wichtig: Bringen Sie immer nur so viel Kleber auf, wie Sie in 30 Minuten verarbeiten können!
Dispersionskleber können Sie einfach ohne Vorbereitung auftragen. Flexkleber und Fliesenkleber auf Zementbasis müssen mit Wasser angemischt werden und danach eine Weile ruhen. Um den Fliesenkleber klumpenfrei anzumischen benutzen Sie am besten eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz in niedriger Drehzahl.
Wandfliesen legen
- Fliese ins Kleberbett eindrücken
- Mit einem Gummihammer leicht anklopfen
- Fliesenkreuze zwischen die Fliesen stecken, um Abstände gleichmäßig zu halten
- Fliesenschienen für saubere Abschlusskanten und Eckkanten benutzen
- Stichprobenartig Fliesen anheben, um Kleberbedeckung zu überprüfen
- Mindestens 80% der Fläche müssen mit Kleber bedeckt sein, bei Natursteinfliesen die komplette Fläche
Randfliesen zuschneiden und verlegen
Bevor Sie die Randfliesen zuschneiden, sollten Sie natürlich genau ausmessen, wie viel abgeschnitten werden muss, damit sie an die gewünschte Stelle passen. Dann zerstören Sie nicht unabsichtlich Fliesen, die man später noch an anderer Stelle verwenden könnte.
Wenn Sie Fliesen zuschneiden haben Sie verschiedene Möglichkeiten
- Fliesenschneider
- Fliesenzange für dünne und weichere Fliesen
- Fliesen-Lochzange für runde Ausschnitte
Bei Fliesenschneider und Fliesenzange ist die Benutzung recht ähnlich. Sie ritzen die Fliesen auf der Glasurseite an und brechen Sie dann über einer Kante ab. Bei der Fliesen-Lochzange schneiden Sie die Öffnung nach und nach raus.
Wandfliesen verfugen
Damit Ihre Fliesen auch in vielen Jahren noch ordentlich halten und sich nicht verschieben müssen Sie anschließend verfugen. Besonders bei Wandfliesen kann die Schwerkraft bei fehlender Verfugung dafür sorgen, dass Fliesen verrutschen. Abgesehen davon sehen Fliesen ohne Verfugung auch einfach nicht gut aus. Die Beschaffenheit des Fugenmörtels sollte ähnlich sein wie bei Grundierung und Kleber. Das heißt: Wenn Sie Flexkleber benutzt haben sollten Sie auch Flexmörtel verwenden. Am besten kaufen Sie einfach alle Sachen zusammen und, dann kann dabei nichts schief gehen.
- Alle Fugen auskratzen und säubern, am besten mit einem Holzkeil und bevor der Kleber ausgehärtet ist
- Nach dem Aushärten des Klebers können Sie mit dem Verfugen anfangen
- Ziehen Sie Gummhandschuhe an
- Rühren Sie den Fugenmörtel nach den Herstellerangaben an
- Verteilen Sie den Mörtel mit einem Fugengummi gleichmäßig auf den Fliesen und drücken Sie ihn diagonal in die Fugen
- Mit einem Gummiwischer streichen Sie überschüssigen Mörtel ab
- Nach dem Trocknen wischen Sie den übrigen Mörtel einfach mit einem feuchten Schwamm ab
Dehn-, Eck- und Anschlussfugen abdichten
Dehn-, Eck und Anschlussfugen dichten Sie nicht mit Mörtel ab, sondern mit einem dauerelastischen Dichtstoff, z.B. Silikon. Je gründlicher Sie dabei vorgehen, desto besser beugen Sie Schimmelbefall vor.
- Fugenränder beidseitig mit Malerkrepp abkleben und Kleberreste entfernen
- Poröse und saugfähige Untergründe grundieren
- Silikon gleichmäßig in die Fugen füllen
- Fugenglätter vor der Benutzung in Seifenwasser tauchen
- Überschüssige Dichtungsmasse mit einem Fugenglätter entfernen und Silikonfuge glätten
- Malerkrepp seitlich von der Fuge weg abziehen
Gut zu wissen, dass man Tiefengrund verwenden soll, um eine Wand aus Gipskarton zu grundieren. Ich möchte mein Badezimmer sanieren und neue Fliesen verlegen. Dein Beitrag hat mir eine gute Anleitung über solche Arbeiten angeboten. Danke!