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Innendämmung – Möglichkeiten und Kosten

Foto von Ingo Bartussek – stock.adobe.com

Die Innendämmung stellt eine kostengünstige Alternative zur Außendämmung dar, die besonders leicht zu realisieren ist. Im Folgenden erfahren Sie, welche Aufbaumöglichkeiten es gibt und welche Vor- und Nachteile Innendämmungen haben. Zudem werden geeignete Dämmstoffe und deren Kosten erörtert. Weiterhin behandelt der Beitrag, was bei der Anbringung einer Innendämmung auf Sie zukommt und welche Kosten hierbei entstehen. Darüber hinaus erhalten Sie Informationen zu Fördermöglichkeiten für eine Innendämmung.

Anbringung einer Innendämmung und Montagekosten durch einen Fachbetrieb

Um eine Innendämmung zu realisieren, werden Dämmplatten auf der Innenseite der Hausaußenwand befestigt. Oftmals kommt eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Aluminiumprofilen zum Einsatz, auf die die Dämmplatten lückenlos aufgebracht werden. Falls nötig, wird eine Dampfbremse, d.h. eine luftdichte Folie verbaut. Diese soll verhindern, dass sich Feuchtigkeit zwischen Dämmplatten und Außenwand ansammelt und Schimmel entsteht. Abschließend wird die Dämmschicht verkleidet, wobei häufig Gipskartonplatten verwendet werden. Besonders praktisch sind hier fertige Platten, die Dämmung, Dampfbremse und Verkleidung bereits enthalten. Diese Verbundplatten verfügen über einen schichtweisen Aufbau und lassen sich leicht montieren.

Manchmal wird eine Innendämmung auch aufgesprüht. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Untergrund uneben ist, beispielsweise bei Bruchsteinwänden. Die Handwerker sprühen hierbei Zellulosedämmflocken direkt auf die Innenwand und sparen zudem weder Elektro- noch Heizungsleitungen aus. Auf diese Weise passt sich die Dämmschicht flexibel an die Konturen des Mauerwerks an. Damit alles schön sauber und eben wird, ziehen die Handwerker die Dämmschicht lotrecht ab und begradigen sie. Abschließend wird ein Unterputz aufgetragen, der mit einer Feinputzschicht aus Verkleidung versehen wird.

Bei der Innendämmung kommen unterschiedliche Kosten auf Sie zu, wenn Sie die Dämmarbeiten von einem Fachbetrieb vornehmen lassen. Diese unterscheiden sich je nachdem, ob eine Wand, eine Decke oder der Keller von innen gedämmt werden soll.

MaßnahmeKosten pro m²
Innendämmung der Außenwand60 – 100 €
Innendämmung der obersten Geschossdecke35 – 50 €
Kellerdecke dämmen15 – 70 €

Geeignete Dämmstoffe

Um eine Innenwand optimal zu dämmen, werden bevorzugt Dämmstoffplatten montiert. Diese bestehen vorwiegend aus EPS (expandiertem Polystyrolpartikelschaum) oder aus Mineralwolle. Mineralwolle hat den Vorteil, dass sie optimal vor Bränden schützt und den Schallschutz erhöht. Klimaplatten aus Kalziumsilikat erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Sie weisen feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften auf. Klimaplatten bestehen manchmal auch aus Holzfasern oder Vulkanstein (Perlit). Innendämmungen werden oftmals aber auch mit PUR-Hartschaumplatten durchgeführt, die Mineralien gefüllt sind. Wer natürliche Materialien bevorzugt, greift zu Dämmplatten aus Holz oder Kork. Platten aus Hanf, Schafwolle oder Zellulose können für eine effiziente Innendämmung ebenfalls verbaut werden.

Je nachdem, für welchen Dämmstoff Sie sich entscheiden, kommen unterschiedliche Kosten auf Sie zu, die in der folgenden Tabelle zusammengefasst werden.

DämmstoffKosten pro m²
Mineralwolle oder EPS-Schaumplatten50 – 80 €
Diffusionsoffene Dämmstoffe wie Kalziumsilikat70 – 90 €
Naturstoffeab 80 €

Aufbau einer Innendämmung

Generell kann man sagen, dass der prinzipielle Aufbau einer Innendämmung bei den meisten gängigen Systemen identisch ist. Dabei spielen sowohl die Wandkonstruktion als auch das Dämmmaterial kaum eine Rolle für den Aufbau. Der Dämmstoff wird lückenlos auf die Innenseite der Hausaußenwand aufgebracht, sodass er nicht von Raumluft hinterlüftet werden kann. Die Wärmedämmung wird dadurch erreicht, dass der Dämmstoff nahe an der Wand sitzt und mindestens drei bis zwölf Zentimeter dick ist. Die Dämmung sollte an allen Außenwand-Innenflächen angebracht werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Vor- und Nachteile einer Innendämmung

Eine Innendämmung ist gegenüber einer Außen- und Kerndämmung vorzuziehen, wenn das Gebäude, das gedämmt werden soll, unter Denkmalschutz steht. So bleibt die Fassade optisch intakt und das Bauwerk behält seinen historischen Charme. Einer Innendämmung ist auch dann der Vorzug zu geben, wenn eine Außendämmung nicht realisierbar ist. Hierfür können sowohl technische als auch rechtliche Gründe vorliegen – letztere vor allem, falls durch die Außendämmung Grundstückgrenzen überschritten werden. Gebäude, die eine Innendämmung haben, werden zudem schnell warm. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die Immobilie selten genutzt wird, aber möglichst schnell mit warmen Innenräumen zur Verfügung stehen soll (beispielsweise ein Wochenendhaus).

Die Nachteile einer Innendämmung sind, dass Wohnraum verloren geht. Außerdem entstehen Wärmebrücken, die sich aufgrund des Aufbaus einer Innendämmung kaum vermeiden lassen. Weiterhin haben Außenwände, die von innen gedämmt wurden, eine geringere Wärmespeicherfähigkeit. Diese ist deutlich höher, wenn die Dämmung außen angebracht wird. Generell sollte eine Innendämmung von einer Fachkraft vorgenommen werden, um Schimmelprobleme zu verhindern.

Fördermöglichkeiten für eine Innendämmung

Für eine Innendämmung können Sie Fördermittel beantragen. Hierfür stehen Ihnen Förderprogramme der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zur Verfügung. Lassen Sie die Gebäudehülle von innen dämmen, können Sie Zuschüsse von bis zu 20 Prozent bei Einzelmaßnahmen erhalten. Die Maßnahmen müssen allerdings durch zertifizierte Energieberater überprüft werden. Weiterhin gibt es Förderkredite mit Tilgungszuschuss von 20 Prozent, wenn Sie Ihr Gebäude zum Effizienzhaus sanieren lassen. Hierfür beachten Sie bitte die Verordnung KfW 261/262 – Förderkredite fürs Effizienzhaus und Einzelmaßnahmen. Außerdem sollten Sie nicht außer Acht lassen, dass sich der Effizienzhausstandard nur schwer mit einer Innendämmung erreichen lässt. Oftmals sind weitere Maßnahmen vonnöten. Ausnahmen bestehen bei Gebäuden, deren Fassade unter Denkmalschutz steht. Hier existieren gute Fördermöglichkeiten.

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