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Hybridheizung – zukunftssichere Mischung verschiedener Energieträger

Letzte Aktualisierung am 22. Oktober 2021 von

In Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins und steigender, stetig schwankender Energiepreise fällt die Entscheidung schwer, sich bei einer Heizungserneuerung auf einen Energieträger festzulegen. Die Möglichkeit der Hybridheizungen bietet hier einen Ausweg, denn bei Heizungen dieses Typs werden zwei Heizverfahren verbunden und so eingesetzt, dass sie einen möglichst effizienten Betrieb in Bezug auf Kosten oder Klimabilanz ermöglichen. Es gibt zahlreiche Varianten, die sich sowohl in ihren Energieträgern als auch in ihren Kosten deutlich unterscheiden. Hier erfahren Sie mehr über Hybridheizungen, ihre Eigenschaften, die Kosten und die Fördermöglichkeiten.

Funktionsweise

Eine Hybridheizung besteht im Prinzip aus zwei Heizungssystemen sowie der erforderlichen Technik, um zwischen den beiden Systemen umzuschalten. Die einzelnen Heizungssysteme funktionieren analog zu herkömmlichen Varianten ihrer Art und stehen diesen weder in Haltbarkeit noch in Effizienz nach. Die Steuerung der Hybridheizung erfolgt bei modernen Heizungen automatisch über ein Computersystem. Dieses erhält zahlreiche Datenpunkte wie die Außentemperatur, das Datum, den Warmwasserverbrauch, den aktuellen Gas- und Strompreis und weitere Informationen. Anhand dieser Daten und der Programmierung des Steuerungsgerätes wählt dieses den jeweils idealen Energieträger aus und nutzt diesen.

Verbrauchsmodi

Die meisten Hybridheizungen verfügen über einen ökonomischen und einen ökologischen Modus. Beim ökonomischen Modus wird der Energieträger verwendet, der die geringsten Kosten verursacht, während beim ökologischen Modus ein besonderer Wert auf die Kohlendioxid-Bilanz gelegt wird. Daneben können auf Kundenwunsch bei vielen Hybridheizungen auch exakte Steuerungsprogramme eingestellt. Dabei ist eine intelligent programmierte Steuerung in der Lage, beispielsweise im Sommer morgens bei noch kühler Außenluft beziehungsweise schwachem Sonnenlicht nur die Menge Wasser mit Gas zu beheizen, das benötigt wird, bis die Wärmepumpe oder der Solarkollektor einspringen kann. Die Programmierung ist kompliziert und sollte durch ein Fachunternehmen durchgeführt werden. Die MitarbeiterInnen sollten vertraglich zur effizienten Programmierung verpflichtet sein und die Heizung nicht auf Werkseinstellung belassen. Außerdem sollten Sie sich in die Steuerung einweisen lassen, denn die Bedienungshandbücher sind für Laien häufig schwer verständlich.

Beispiel der Steuerung

Bei einer Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung ist es üblich, dass die Wärmepumpe vom Frühling bis in den Herbst die Hauptlast der Wärmeerzeugung übernimmt und die Gasheizung nur bei Verbrauchsspitzen einspringt. Im Winter wird rein mit Gas geheizt, da dann die Wärmepumpe nicht mehr effizient arbeiten kann. Der genaue Zeitpunkt der Umstellung wird durch die Datenpunkte und den gewählten Modus bestimmt. So schaltet die Hybridheizung bei laufendem ökonomischen Modus im Herbst auf Gasheizung um, wenn der Preis des verbrauchten Gases niedriger als die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe ist. Im ökologischen Modus wird die Kohlendioxidmenge, die durch die Stromerzeugung beziehungsweise die Gasverbrennung entsteht, in Betracht gezogen. Hierbei wird auch die Art des verwendeten Stroms einbezogen, sodass klimafreundlich erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien zu einer verstärkten Nutzung der Wärmepumpe führt. Noch günstiger fällt die ökonomische und ökologische Bilanz aus, wenn der Strom teilweise durch Sonnenkollektoren auf dem Dach erzeugt wird.

Varianten

Theoretisch lassen sich alle möglichen Heizungsarten in einer Hybridheizung kombinieren. So waren in den Siebziger- und Achtzigerjahren Heizungen, die Öl und Brennholz miteinander kombinierten, bereits Jahrzehnte vor der Energiewende verbreitet. Inzwischen haben sich einige Heizungstypen durchgesetzt, die in Sachen Verlässlichkeit, Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit ideal sind.

Gas und Wärmepumpe

Der Klassiker unter den Hybridheizungen ist diese Kombination. Dabei wird in der wärmeren Jahreszeit die Wärme aus der Umgebungsluft oder dem Erdreich gewonnen und mit dieser die Räume beheizt und das Brauchwasser erhitzt. Die Gasheizung sorgt an kühlen Tagen und bei Verbrauchsspitzen für eine Erfüllung des Energiebedarfs. Erst im kalten Winter, wenn die Wärmepumpe nicht mehr effizient arbeitet, wird auf alleiniges Heizen mit Gas umgeschaltet.

Gas und Solarthermie

Hier erfüllen auf dem Dach befindliche Sonnenkollektoren die Rolle des erneuerbaren Energieträgers, der an warmen und sonnigen Tagen oft alleine den Energiebedarf decken kann. Anders als bei Wärmepumpen schaltet sich die Gastherme auch im Sommer zu, um in der Nacht das Brauchwasser aufzuheizen, während im Winter an sonnigen Tagen auch die Kollektoren einen Teil des Energiebedarfs decken können.

Holzpellets und Solarthermie

Wenn Sie richtig umweltfreundlich heizen möchten, so können Sie die Gasheizungskomponente auch durch eine Holzpelletheizung ersetzen. Auch Holzschnitzelheizungen sind gebräuchlich. Hierbei stammt die Wärmeenergie zu Zeitpunkten, an denen die Solarthermie nicht ausreicht, aus im Haus gelagerten Holzstücken, die nach Bedarf verbrannt werden. Dies ist langfristig nicht nur günstig, sondern schont die Umwelt. Außerdem können Sie so bei engmaschiger Beobachtung des Marktpreises der Holzpellets sich klug bevorraten und nochmals Geld sparen.

Vorteile und Nachteile der Hybridheizung

Vorteile

Mit Hybridheizungen können Sie beim Heizen bares Geld sparen, da immer der Günstigere von zwei unterschiedlichen Energieträgern verwendet wird. Auch die Umwelt wird es Ihnen danken, denn mit der hier verbauten Technologie können Sie alle Vorteile einer effizienten Brennwertheizung nutzen und gleichzeitig das Optimum aus einer klimafreundlichen Wärmepumpe oder Solarthermieanlage herausholen. Moderne Hybridheizungen können außerdem häufig modular erweitert oder ihre Bestandteile unabhängig voneinander modernisiert werden, sodass Sie bei veralteten Hybridheizungen diese günstig auf den neuesten Stand bringen können. Zudem werden Hybridheizungen wegen ihrer zukunftssicheren, umweltschonenden Technologie gefördert.

  • zukunftssicher und gut modernisierbar
  • günstig im Betrieb
  • exzellente Klimabilanz
  • gute Fördermöglichkeiten

Nachteile

Hybridheizungen sind in der Anschaffung teurer als Heizungen, die nur einen Energieträger nutzen. Dies liegt nicht nur daran, dass in ihnen zwei Heizungssysteme verbaut sind, sondern auch an der komplizierten Steuerungselektronik inklusive Sensoren. Diese zusätzlichen Systeme führen auch dazu, dass das Gesamtsystem etwas fehleranfälliger ist und häufiger Probleme auftreten können. Zudem sind nicht alle Heizungsbaufirmen mit der Wartung solch komplexer Heizungen vertraut. Auch die Kosten für die Wartung sind höher als bei einer herkömmlichen Heizung.

  • kostspielig in Installation und Wartung
  • geringfügig höhere Fehleranfälligkeit
  • benötigt Spezialfirmen

Kosten einer Hybridheizung

Die Kosten einer Hybridheizung richten sich, wie bei allen Heizungen, nach den verbauten Heizungsarten und nach der Leistung des Gesamtsystems. Hinzu kommen eventuelle Infrastrukturmittel wie ein Speicher für die Holzpellets, ein Gasanschluss oder die unterirdischen Leitungen für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Auch die Arbeitskosten steigen durch den erhöhten Aufwand. Insgesamt können Sie in einem Einfamilienhaus mit folgenden Preisspannen inklusive Installationskosten rechnen:

VarianteKosten (Euro)
Gas und Luft-Luft-Wärmepumpe10.000 – 16.000
Gas und Solarthermie14.000 – 19.000
Holzpellets und Solarthermie24.000 – 35.000

Sollen bei einer Hybridheizung mit Solarthermie die Solarkollektoren nur das Heißwasser erzeugen und keine Heizleistung beitragen, so sinken die Kosten um etwa 4.000 Euro.

Förderung und „Renewable Ready“

Hybridheizungen werden dank ihrer guten Eigenschaften in Bezug auf Effizienz und Klimafreundlichkeit durch mehrere Förderprogramme gefördert. So bietet das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung in Höhe von 30 % der anfallenden Kosten. Weitere 10 % werden gefördert, wenn Sie mit der Hybridheizung eine veraltete Ölheizung ersetzen. Zusätzliche 5 % Förderung können sie erwirken, wenn Sie als Brennstoff keine fossilen Energieträger, sondern erneuerbare Ressourcen wie Holzpellets verwenden. So ist bei dem Ausbau einer alten Ölheizung und dem Einbau einer Hybridheizung auf Basis von Holzpellets und Solarthermie eine Förderung von 45 % möglich.

Die für Sie entstehenden Installationskosten liegen also im Bereich einer vergleichbaren neuen Ölbrennwertheizung ohne Förderung. Zusätzlich bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Ihnen günstige Kredite und weitere Förderprogramme. Ihr*e Heizungsinstallateur*in berät sie hierzu gerne und unterstützt sie bei der Beantragung dieser Fördersummen für Ihre Hybridheizung.

„Renewable Ready“ Gasheizungen

Wenn Sie sich mit Gasheizungen beschäftigen, so werden Sie eher früher als später auf den Begriff „Reneweable Ready“ stoßen. Dieses Prädikat bezeichnet moderne Gasthermen, die mit wenig Aufwand mit einem erneuerbaren Energieträger wie Solarthermie oder einer Wärmepumpe verbunden werden können und so eine Hybridheizung darstellen. Die Kosten für Gasheizungen dieser Art und ihre Erweiterung werden durch die BAFA mit einer Förderung von 20 % bezuschusst, sofern Sie diese Heizungen zuerst als alleinige Heizungen installieren und die Nachrüstung innerhalb von zwei Jahren nach der Installation durchführen.

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